Stationsleitung für Intensivstationen: welche Weiterbildung, Studium, etc.?

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Gruß an alle fleißigen Krankenpfleger da draußen,

Yo, meine Ausbildung geht dem Ende zu und ich muss mir einen Plan machen, wo und wie ich anfangen will...

Mein halbes Jahr auf der Neurochirurgie ITS hat mir richtig Spaß, vor allem die Themen (Blutungen, Trepanation)... auf jeden Fall hat es mir da am meisten Spaß gemacht in meiner Ausbildung und ich habe mir Gedanken gemacht... Will ich was verändern? Ja möchte ich... und das geht am besten über die Leitungsfunktion... zur Entlastung der Pflegekräfte und für das Wohl der Patienten... so eine Position bedarf viel Fingerspitzengefühl (Umgang mit dem Team), viel Mut (Probleme offen anzusprechen), viel Leidenschaft, viel Zeit und sehr vieles mehr...

Meine Frage an euch:
Welche Weiterbildung muss man dafür machen? Intensiv? Stationsleitung? Vielleicht auch ein Studium? Oder am besten alles zusammen?

Freue mich auf eure Antworten...

Lg Johannes
 
Leitung... Um es mal krass zu sagen: es ist die Verwaltung des Mangels. Das braucht die Fähigkeit, sich abgrenzen zu können und auch Disharmonien aushalten zu können.

Um etwas bewegen zu können, braucht es nicht zwingend eine Leistungsposition. Charisma und die Fähigkeit Leute mitreißen zu können sind schon die halbe Miete beim Changemanagement.

Elisabeth
 
Um auf deine Frage zu antworten ... ...

Leitungsweiterbildung ist Minimum. Intensiv/ Anästhesie-WB ist sehr sinnvoll. Studium ist das Optimum ;)
Das kann aber jeder Arbeitgeber wieder anders sehen. Vorgaben gibt es keine.

Wenn du später vielleicht auch mal weiter machen willst, mache ein bachelorstudium, am besten berufsbegleitend. Wenn du vorher/ anschließend eine ITS/Anästhesie- WB bekommst, wärs top.

Schau dich erstmal um, was es so gibt. Sowohl als Job im Krankenhaus selbst, als auch als Studiumsangebot.
 
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Der Weg zur guten Führungskraft geht immer über die eigene Entwicklung. Leitung ist definitiv nicht "nur die Verwaltung des Mangels", wie es bereits geschrieben wurde, aber auch nicht mal eben erlernt oder gemacht.
Im Prinzip musst Du dich auf zwei Ebenen entwickeln:
1. Die fachliche Ebene
Willst Du gezielt im AnInt-Bereich arbeiten, solltest Du auf die entsprechende FWB hinarbeiten. Meinem Verständnis nach gehört heute auch ein BSc-Studium dazu, um sich auf entsprechende Aufgaben vorzubereiten. Aber dennoch: es gibt Menschen, die ich kenne und sehr schätze, die haben niemals eine Uni von Innen gesehen und sind absolute Könner, sowohl was die Fachlichkeit als die Leitungskompetenz betrifft. Was zählt, ist die Bereitschaft zum kontinuierlichen Lernen. Und damit kommen wir zum nächsten Punkt:
2. Die Persönlichkeit
Eine gute Führungskraft entwickelt sich immer weiter, auch in ihrer Persönlichkeit. Reflexion, Kritikfähigkeit, Empathie sind nur einige Schlagworte. Aber diese mit Leben zu füllen, ist ein lebenslanger Prozess.
Leitungen werden seltenst über Nacht geboren, sondern sind in der Regel das Ergebnis nicht abgeschlossener Prozesse.
Daher mein Rat:
- Formuliere deine Ziele (z.B. Leitung einer ITS)
- dann lege den Weg fest (z.B. erst 2 Jahre Berufserfahrung, dann FWB, Mitarbeit in in Projekt- und Arbeitsgruppen, Studium, erstmal Stlv. Ltg.)
So könnte es laufen, muss aber nicht ;-)
Ich finde es erstmal toll, dass Du soviel Begeisterung für unseren Beruf aufbringst. Behalte Dir das bei, dann wird sich der Rest finden.
Viel Erfolg,
Philipp Tessin
 
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Anzutreten, weil man glaubt, als Leitung die Welt verändern zu können, ist in meinen Augen definitiv die falsche Intention. Wir haben schon genug ausgebrannte Leitungen, die eben nur noch den Mangel verwalten (können).

Elisabeth
 
ganz meine meinung elisabeth.. so siehts (leider) aus... kenn mehr wie eine leitung die ausgebrannt ist
 
Und das finde ich tragisch. Die Empfehlung von Philipp dürfte hier sehr hilfreich für den TE sein. Da geht es nicht um die Machtposition sondern um die Erfahrung, die Lebenserfahrung.

Elisabeth
 
Anzutreten, um die Welt zu verändern führt eben nicht ins Burn-Out.
Wohl aber falsche Erwartungen, sowohl an sich selbst oder auch seine Umwelt (in diesem Fall die Pflege als Berufsfeld oder auch der eigene Arbeitsplatz).
Wer in die Leitung geht und glaubt, dass er mehr Arbeitsplätze schafft oder die eierlegende Wollmilchsau für die ausfallsfreie Dienstplanung findet, muss scheitern. Für diese "Kämpfe" ist die Berufspolitik der richtige Platz (z.B DBfK oder in einer Partei).
Wer Leitung in einem Unternehmen wird, und es ist egal in welcher Höhe der Hierarchie, dem muss klar sein, dass die Ressourcen begrenzt sind (Das sind sie übrigens immer. Erstes Semester BWL.) Wer diese Realtitä nicht akzeptiert, muss scheitern. Sei es im Burn-Out oder dass er schlicht und ergreifend nicht erfolgreich arbeiten kann.
Weltveränderung ist aber möglich. Als Leitung kann man z.B. Kommunikationsstrukturen verändern oder den Ressourceneinsatz mitarbeiterorientiert gestalten. Niemand hat gesagt, dass es einfach wird, aber es ist möglich.
Auch in der Gesundheitspolitik wird seltenst der große Wurf zu schaffen sein. Hier ist Veränderung auf der Meta-/ Meso-Ebene möglich, aber eben auch in der Regel nur kleinschrittig.
So, und nun auf zum Weltverändern, frei nach einem meiner Lebensmottos:
Realisten erhalten den Status-quo, Utopisten verändern die Welt.

Besten Gruß
Philipp Tessin
 
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...
Wohl aber falsche Erwartungen, sowohl an sich selbst oder auch seine Umwelt (in diesem Fall die Pflege als Berufsfeld oder auch der eigene Arbeitsplatz).
Wer in die Leitung geht und glaubt, dass er mehr Arbeitsplätze schafft oder die eierlegende Wollmilchsau für die ausfallsfreie Dienstplanung findet, muss scheitern. Für diese "Kämpfe" ist die Berufspolitik der richtige Platz (z.B DBfK oder in einer Partei).
...
Und oft kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, dass genau das das Ziel vieler ist, die Leitungspositionen anstreben. Anders lässt es sich nicht erklären, warum so viele eben nicht als Utopisten daher kommen.

Elisabeth
 

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