Hilfe für Stationsleitung

Emmi

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05.05.2006
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Hallo,
ich bin seit geraumer Zeit, als Stationsleitung tätig.
Das bestehende Team ist nicht wirklich ein Team, sondern ein zusammen gewürfelter Haufen von Menschen aller Altersgruppen. Meine stellvertretende Stationsleitung war 28 Jahre lang selbst als Leitung tätig, bis sie vor zwei Jahren von ihrem Posten enthoben wurde. Die letzte Stationsleitung ist von ihrem Amt zurück getreten, weil sie den Intrigen der Stellvertretung nicht gewachsen war. Nun ja, mittlerweile habe ich ebenfalls das Gefühl, das meine Lebensqualität darunter leidet und einige aus der Gruppe auch, aber niemand spricht darüber. Ein gemeinsames Frühstück oder Mittagessen ist wenn möglich, nur in absoluter Stille oder in Einsamkeit. Banale Gespräche über das Wetter oder ähnliches finden überhaupt nicht statt und die Stellvertretung beginnt jetzt die Patienten mit einzubeziehen. Gespräche mit der PDL und den Mitarbeitern hat nur eins zur Folge, dass alles noch schlimmer wird. Was soll ich machen? Wie kann ich sie in die "Schranken" weisen?
Ich möchte ein funktionierendes Team aufbauen ohne weitreichende Konsequenzen von der PDL und weitere Kündigungen und Krankheitsausfälle von Mitarbeitern.
Bitte um Ratschläge, Grüße Emmi.
 
Emmi schrieb:
Hallo,
ich bin seit geraumer Zeit, als Stationsleitung tätig.
Das bestehende Team ist nicht wirklich ein Team, sondern ein zusammen gewürfelter Haufen von Menschen aller Altersgruppen. Meine stellvertretende Stationsleitung war 28 Jahre lang selbst als Leitung tätig, bis sie vor zwei Jahren von ihrem Posten enthoben wurde.
Eine wirklich denkbar schlechte Kombination. Wie kann man eine STL ihres Postens entheben um sie dann als stellv. STL weiter auf der gleichen Station zu belassen?
Schon mal ein offenes Gespräch geführt mit ihr? Oder ein gespräch wo Du ihr klar machst, dass sie sich zurückzuhalten hat, oder konstruktiv mitarbeiten soll? Ist es ausschließlich diese Stellv., die Ärger macht? Was macht das mit dem Team? Habt ihr mehrere Gruppenbildungen?
Vielleicht ein bisschen mehr Infos?
 
Hallo Sigrid,
nein leider nicht. Es gibt noch zwei Mitarbeiter die heftig die Atmosphäre stören und diese sind sehr eng mit der Stellvertretung befreundet.
Es haben schon mehrere Gespräche statt gefunden, nur leider bleiben diese ohne Konsequenz. Ich glaube , dass sie es einfach nicht interessiert, troz erheblichen Druck von Seitens der PDL. Der Stationsarzt, sowie Chefarzt sind ebenfalls mit eingebunden. Die ärztliche Unzufriedenheit über die Situation erweckt bei der Stellvert. ebenfalls kein Interesse.
Das Team allgemein ist sehr demotiviert und ein normaler Kontakt untereinander kaum möglich.
Gruß Emmi
 
Hallo Emmi,

"Gespräche mit der PDL und den Mitarbeitern hat nur eins zur Folge, dass alles noch schlimmer wird. Was soll ich machen? Wie kann ich sie in die "Schranken" weisen?"

Mach dir klar, dass DU die Leitung bist! Du darfst nicht aus Angst vor evtl. Verschlechterung nix machen. Das ist wahrscheinlich genau das, was deine Stellv. will. Wenn sie ihres Amtes enthoben wurde, muß das ja einen Grund gehabt haben! Kann deine PDL da nicht eingreifen? Oder gibts bei euch auch diese gut funktionierende inoffizielle Hirarchie, wo selbst die PDL komplett machtlos ist? Ich finde es schlimm, wenn eine Person den ganzen Laden blockiert. Leider gibts das wohl öfter. Eine richtige Strategie kann ich dir leider auch nicht geben. Aber vielleicht gehts auf einem anderen Weg, ohne Kräftemessen! Einzelgespräche? Neue Aufgaben geben, damit das Selbstwertgefühl gesteigert wird? Das Gefühl, für deine Stellv. (war immerhin 28 Jahre Leitung), dass sie noch für etwas gebraucht wird und für irgendetwas eigenverantwortlich ist? (natürlich ohne dir ins direkte Leitungsgeschäft pfuschen zu können)
Bin übrigens selber stellv. Leitung und weiß, wie schwierig der ganze Leitungskram manchmal werden kann.
Wünsch dir viel Glück und SEHR GUTE NERVEN!!!
Gruß Effe
 
Emmi schrieb:
Das Team allgemein ist sehr demotiviert und ein normaler Kontakt untereinander kaum möglich.
Gibt es die Möglichkeit einer Teamentwicklung, Supervision oder ähnliches?
Manchmal helfen auch ganz klare Worte in einer Teamsitzung. Hast Du die MA mal gefragt was sie wollen, ob sie mit der Situation zufrieden sind, aus welchem Grund sie gegen arbeiten, ob es ihnen gefällt, dass der Trouble mitlerweile auch auf die Ärzte übergreift und sie unzufrieden werden?
Hast Du Ihnen mal klar gesagt, dass ihre Handlungen nicht dazu beitragen, dass Du Deine Stelle aufgibst, falls sie das bewirken wollen, (falls es so ist).
Kann Wunder wirken, denn wenn sie Dich treffen wollten begreifen sie, dass ihre Angriffe ins Leere greifen.
Je klarer Deine Ansagen sind, umso eher begreifen die MA was Du möchtest. Das ist verdammt schwer, vor allen Dingen es auch konsequent durchzuhalten, könnte aber eine Mglk. sein.
Es ist schwer Tips aus der Ferne zu geben, wo man die gesamte Situation nicht kennt. Und wenn alles nichts hilft, dann muss es eben Versetzungen geben. Habe ich persönlich einmal durchgezogen mit 100% Rückendeckung der PDL, allerdings war dabei nur eine Person beteiligt, die aber noch im gleichen Dienst auf eine andere Station musste. Das ist sicher hart, aber es half kein reden mehr und sie hat mir das gesamte Team durcheinander geschmissen, indem sie mal dem einen, mal dem anderen immer etwas erzählte, was angeblich ein anderer Schlechtes gesagt haben soll.
Da halfen auch keine Gespräche mehr.
 

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