Standards für Anleitungssituationen?

Justine

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196
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Ruhrpott
Beruf
Stationsleitung, PDL für ambulante Dienste, Praxisanleitung
Akt. Einsatzbereich
Bachelor bestanden!
Funktion
Schulassistentin in einer Gesundheits- und Krankenpflegeschule
Liebe Kolleginnen und Kollegen aus der Praxisanleitung,

gibt es bei Euch im Haus schon irgendwelche Standards, in denen festgelegt ist, welche Inhalte eine bestimmte Anlleitungssituation vom fachlichen her und auch von der Struktur haben sollte?

Ich denke da so z.B. an eine Situation, in der der Patient angeleitet wird zum

Anziehen von Antithrombosestrümpfen,

gibt es da etwas, was sichert, dass die Patienten auf der Station in dem Thema exakt so informiert und angeleitet werden wie auf der Station B?

Klar, Anleitung immer nach dem Bedarf desjenigen gestalten, den man anleitet!!

Ich würde so eine Regelung begrüßen, habe so etwas bisher noch nicht in unserem Haus.

Da unsere Azubis ja jetzt vermehrt beraten und anleiten sollen, könnte das doch hilfreich sein, oder?

Grüße
Justine
 
Bei uns gibt es das nicht und ich würde es auch nicht begrüßen!

Denn ein Standard ist ein Standard und danach müsste sich gerichtet werden. Und darin sehe ich gerade bei Anleitungen überhaupt keinen SInn...

Just my 2 Cents...
 
Hallo Maniac, ich glaube du hast mich mißverstanden...

Ich möchte nicht die ganze Situation standarisieren, neeeee!

Sehe nur in den verschiedenen Bereichen, dass die einen Pflegekräfte ausführlich inhaltlich anleiten, die anderen eher sehr dürftig, liegt ja auch daran, wie fit sie jeweils in dem Thema sind, ne?

Darum geht es mir, nicht darum ein starres Schema zu entwickeln, nur vielleicht eine Art Leitfaden mit den Inhalten, die für die Vermittlung des jeweiligen Themas wichtig ist.

Grüße
Justine
 
Hallo Justine,

ich kann mal wieder nur von Anleitungssequenzen aus der Altenpflege berichten, vielleicht hilft dir mein Anhang!

Ich bin in einer kleinen Einrichtung tätig, und auch die einzige PA.
Ich verstehe deine Fragestellung, die gleichen Gedanken hatte ich damals auch.
Leider bin ich mit der Planung von gezielten Anleitungen noch lange nicht fertig, es nimmt doch jede Menge Zeit in Anspruch!:beten:

Grüßle Manu
 

Anhänge

@ Manu
Ich hab´s Deinen Anhang zwar bis jetzt nur kurz überflogen. Aber das las sich gut. *Respekt*

Ich wüsste gar nicht, wann ich sowas formulieren sollte. Wird bei Dir nicht anders sein, wie ich aus Deinem Beitrag lese.

@ justine

Da meine Ausbildung schon ein bisschen her ist, möchte ich bei Situationen, in denen ich keine Anleiteerfahrung habe, die Unterlagen der Schule sehen.
Dafür muss ich mir dann auch nichts selbst ausarbeiten. Empfinde ich erstmal als Mehrarbeit, die ich anders besser nutzen kann.

Also, wenn Du sowas entwickelst und einen extra Bogen anlegen möchtest, dann fände ich es am sinnvollsten und einfachsten, die Vorgangsbeschreibungen aus der Schule zu übernehmen.

Eine Auflistung der Lernziele finde ich als Richtungsweisung erstmal gut.
Hier sehe ich bei einer Standardisierung aber das Problem, dass der individuelle Stand des Schülers vielleicht keine Beachtung mehr erfährt.
Wie gesagt, als Richtungsweisung finde ich das gut, damit nichts vergessen wird und man sieht, wo das Ziel bis zum Ende der Ausbildung sein sollte. Allerdings sollte auch Raum für eine individuelle Zielformulierung sein.

Ebenso finde ich es wichtig, dass es Raum für Besonderheiten gibt. Nicht jede Maßnahme kann bei jedem Patienten nach einem festen Standard durchgeführt werden. Und das zu erkennen ist ja, worin die eigentliche Kunst besteht.

Grüße
Michl
 
Hallo Michl,

Ich wüsste gar nicht, wann ich sowas formulieren sollte. Wird bei Dir nicht anders sein, wie ich aus Deinem Beitrag lese.

ja, das Zeitproblem ist das eigentliche Problem, welches wir als Anleiter haben.
Viele Anleitungen habe ich damals zu Hause erstellt, in meiner Freizeit.
Es war zwar möglich, dafür Überstunden geltend zu machen, trotzdem war es irgendwann zu viel.
Mittlerweile habe ich pro Woche einen Anleitungstag zur Verfügung, wenn der Schüler im Praxisblock ist.
Allerdings fallen an diesem Tag alle Tätigkeiten rein, die ein Anleiter wahrzunehmen hat!

Dem Rest deines Beitrages: Volle Zustimmung!!!

Grüßle Manu
 
ich habe hier noch eine andere frage, wie gestalte ich eine situative anleitung, und wie könnte mein protokoll für diese anleitung aussehen?
 
Hallo Julia!

Eine situative Anleitung ist eine Anleitung aus der Situation heraus. Welche das in deinem Bereich ist, kann ich dir nicht sagen, da ich im OP arbeite.
Bei mir im Bereich ist es z. B.: Die Anleitung zum Anrühren von Knochenzement

Das Protokoll hat eine Maske: Art der Anleitung, Zielvorgabe, Datum, Handzeichen PA und MA.

Auf dem Protokoll gliedere ich nach:
Vorbereitung: Bereitstellen der Mittel zur Durchführung (Vollständigkeit, Bereitstellen der Ressourcen, Wirtschaftlichkeit, Hygiene)
Durchführung: Beachten und Einhalten von evtl. Standard´s (Sterilität, Hygiene, Sauberkeit des Arbeitsplatzes, Reihenfolge)
Nachbereitung: Dokumentation, Entsorgen und Aufräumen des Arbeitsplatzes (Vollständigkeit, Hygiene, Sicherheit)
Du gibst vor, wie die Anleitung ablaufen soll und anhand deiner Vorgaben beurteilst du, ob es auch so gelaufen ist.

Hilfreich ist auch eine Einstufung nach Kompetenzen: fachlich (beurteilt die reine Tätigkeit) und soziale (beurteilt das Verständnis zum Umsetzen der Anleitung)
Anschließend führst du ein Reflexionsgespräch: Was war gut, was nicht, was ist besser zu machen, wo waren Schwachpunkte.

Das Ganze baust du anhand einer einfachen Excel - Tabelle auf.
Du kannst Noten von 1-6, ein Punktesystem (0-3) oder "trifft zu/trifft nicht zu" vergeben.

Da ich mein Anleitungsprotokoll nicht auf meinem heimischen Rechner habe, kann ich dir, wenn du mir deine Mailadresse per PN zukommen lässt, unser Protokoll am Mittwoch online schicken.

Jetzt wünsche ich dir erstmal einen guten Rutsch:hicks:

LG opjutti
 

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