Welchen Einfluss haben Standards auf die Pflegequalität? Meinungen?

Wie soll Fachkraft was erklären, was sie net verstanden hat aber vom Standard gefordert wird?

Btw.- vor 20 Jahren war es Standard,d ei Pflasterreste mit Verbandsbenzin, besser nich mit Äther zu beseitigen. In 20 Jahren wird man die heutigen Standards belächeln. Von daher kein Argument pro Skala und Drehbuch.

Wieso gab es so viele verschiedene Varianten des ZVK-Verbandes? Unterschíedliche Erfahrunsgwerte? Mangelnde Fachkenntnisse?

Elisabeth
 
Wer sagt, das die Fachkraft das Flowgerät nicht verstanden hat? Es wurde bei der Einarbeitung per Fortbildungsveranstaltung erklärt.
Bei einer großen Klinik war es kein Wunder, das jede Abteilung "ihren" Verband kreierte, gab es doch verschiedene Verbandsmaterialien in den Abteilungen.
 
Was nutzt der beste Standard, wenn er ma Pat. net ankommt: Gerät hingestellt... . Steht im Standard net drin, dass man net erklären muss? Wenn doch? Verstößt man net gegen das selbst festgelegte Ziel?

Verband... führt nur ein Weg nach Rom? Hatten wir i-wo in den letzten Wochen bezüglich eines Flexülenverbandes bei einem Kind. Da funzten die Standardsvorgaben auch net.

Elisabeth
 
Ist hier die Qualität besser? Nein,meine Meinung nach nicht! Mit unserer Franzbranntwein Aktion vor 20J haben wir den Patienten viel mehr Zuwendung und Aufmerksamkeit geschenkt,ganz nebenbei.
Gab es damals mehr Pneumonien? Ich glaube nicht.

Glaubst Du nur- oder weißt Du das sicher? Hast Du es nachgeprüft?

Ich kenne diese Art der Pneumonieprophylaxe auch noch. Gemocht habe ich sie als Schüler nie. Abklatschen- das war es im wahrsten Sinne des Wortes.
Pat. gedreht, oder wenn möglich sogar hingesetzt. Franzbranntwein auf den Rücken geklatscht, den Pat. gewarnt NACHDEM das Zeug auf der Haut war. "Tief einatmen!!", ein wenig verreiben- und schon war der Patient vor der Pneumonie gefeit!

Oder doch nicht?

Die Aktion dauerte weniger als 2min- bei einer Atemstimulierende Einreibung wurden aber damals schon mind. 10min gefordert, das sie überhaupt wirkt. Dann dazu Franzbranntwein, der auf die Haut eher austrocknend wirkt. Hat man schlaue Kolleginnen, dann nutzte man besser die Hautlotion. Dem Pat. kam diese genauso kalt bzw. kühl vor schadete aber der Haut nicht.
Das tat man einmal direkt nach der OP, vielleicht ein, zwei Tage danach. Dann ließ man es oder es kamen die ärztlich verordneten Inhalationen dran.

Ich weiß nicht, warum die Qualität besser sein, als das Gerät. Denn die Qualität der Pneumonieprophylaxe - und um nix anderes ging es eigentlich beim Abklatschen- ist mit Sicherheit nicht besser als das Gerät. Im Gegenteil....

Du kannst auch so den Patienten was gutes tun, und mit einem Waschlappen den Rücken abwaschen, oder eincremen- dazu braucht es keine Pseudo-Pneumonieprophylaxe.
 
@Elisabeth: Und Du meinst, das funzt dann wieder richtig wenn man auf Standards verzichtet?
 
Arbeitet ihr wirklich immer mit Profis? Und denken bei euch die 16-jährige FSJ-ler wirklich immer nach? Die Auszubildende?

Ja am Anfang möchten sie ein Patentrezept. Und ja sie sind von dem laufenden Betrieb nicht mehr weg zu denken. Die Kollegen von den Intensivstationen werden das vielleicht nicht befürworten, aber ich versorge im Frühdienst 16 Patienten von den meistens mindestens die Hälfte pflegebedürftig sind. Ohne Auszubildende, FSJ, Praktikanten, Hilfskräften wäre das nicht möglich. Und man kann nicht von allen erwarten sich zu überlegen welchen Hintergrund manche Regeln haben.

Jedoch, es ist die Kernkompetenz und Aufgabe einer Pflegefachkraft einen individuellen Plan für jeden Patienten zu erstellen und ggf. der Hilfskraft zu erklären, wo von der Regel abgewichen werden kann.

Pflegequalität ist das Verhältnis zwischen der vorausgesetzten Pflege und der tatsächlich geleisteten Pflege.

Wer entscheidet was die vorausgesetzte Pflege ist. Das Ergebnis ja letztendlich der Patient. Den Weg zum Ergebnis eher der Profi. Evidence based aber auch als best practice. Es gibt Sachen sie lassen sich nicht eindeutig beweisen aber eben auch nicht widerlegen.(z.B. best practice Clexane(R im Kreis) Injektion lateral zu geben)
[FONT=Times New Roman, serif]®[/FONT]
 
Was mich immer wieder erschreckt, dass man etwas ablehnt, weil alle es ablehnen und diese Ablehnung ja im Standard manifestiert wird. Ob das nun um die Einreibungen mit durchblutungsfürdernden Mitteln geht oder den Einsatz einer ASE. Man weiß net so ganz genau, wie und ob das überhaupt funzt. Aber man hält sich an den Standard. Das muss reichen.

Früher hat die alte Stationsschwester angegeben, wo es langgeht... es war so, es ist so, es wird immer so sein. Heute bemüht man dafür Papier und das Spiel mit §1 und §2. Qualität dürfte anders auissehen.

Wenn ich als Fachkraft/Primary Nurse eine Arbeit delegiere, dann ist es durchaus sinnvoll, hierfür ein Drehbuch nutzen zu können. Aber nur dann. Ich kann der Praktikantin etwas erklären, ihr das Blatt an die Hand geben und darauf hinweisen: bei Abweichung sofort melden. Wir würden nix anders machen als der Doc, der uns auch seine Ansetzungen niederschreibt oder auf vorgegebene Limits verweist.

Ergo: Du brauchst eine fachkraft, die entscheidet wie der Standard konkret angewendet werden soll bei diesem ganz speziellen Pat.. Wer zum arbeiten eine "Bedienungsanleitung" braucht, darf net selbständig arbeiten sodnern nur unter Aufsicht.

Elisabeth
 
Als Schüler wäre ich froh gewesen, es hätte einen Standard gegeben an denen sich alle gehalten hätten. Nicht das es bereits einen Standard gab- nur hielt sich keiner KollegInnen daran. Immerhin lernte man so als Schüler seine Entscheidungen zu begründen. Auch wenn die Antwort darauf dann doch immer war: "Egal, das haben wir schon immer so gemacht!"

Eigentlich sollte jetzt der weiße Pferdemann seinen Auftritt hier haben- wie Qualität in der Pflege aussieht wird leider immer noch fremdbestimmt. (Siehe Pflegenoten...)
 

Ähnliche Themen