Ständig wechselnde Patienten

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Blubblub

Gast
Hallo zusammen,

ich muss jetzt mal was los werden! Also ich beginne im Oktober eine Ausbildung zu GuK und freue mich schon total darauf.

Das einzigste was mir "Sorgen" macht ist der Punkt, dass die Patienten ja ständig wechseln. Ich habe bereits ein FSJ in einem Altenheim gemacht. Nach ein paar Wochen wusste ich welcher Bewohner welche Pflege braucht und ich hab auch nach einer Einarbeitung selbstständig eine Station bettfertig gemacht oder eben morgens gewaschen, und für den Tag hergerichtet. Im Krankenhaus dagegen geht das ja nicht, weil die Patienten ja ständig wechseln...wie macht ihr das (auch grade als Azubi)?

Und auch an den Prüfungen...Die Azubis im Altenheim haben eine hand voll mögliche Bewohner gesagt bekommen die an der Prüfung dran kommen könnten. Und diese haben sie dann eine oder sogar zwei Wochen vorher immer gepflegt. Wie funktioniert das in einem Krankenhaus? Was ist wenn der geplante Patient kurz vor der Prüfung entlassen wird?

Grüße Anna
 
Mach dir mal keine Sorgen, du wirst das auch im Krankenhaus hinbekommen.

Sooo viel Unterschied gibt es da auch gar nicht wie ein Patient gepflegt wird, z.B. bei der morgendlichen Grundpflege. Klar solltest du auf jeden Patient eingehen. Aber die Pflegehandlungen an sich bleiben trotzdem ähnlich.
Du musst halt bei "neuen" Patienten, die du zum ersten mal versorgst herausfinden was der kann und was er nicht mehr alleine kann. Oder wo er Anleitung braucht. Das ist auch so ein bisschen ein ausprobieren. Kann aber auch ganz spannend sein, da es eben nicht jeden Tag immer genau dieselbe Abfolge von Handlungen ist.

Erinnerst du dich noch an den Anfang im Altenheim?
Da waren ja auch alle Patienten für dich unbekannt.
DU bekommst ja erstmal im Krankenhaus auch eine Übergabe, wo schon ein bisschen erzählt wird was der Patient hat, und welche Einschränkungen er hat.
Dann gehst du ins Zimmer stellst dich vor, und findest mit dem Patient zusammen raus wo er Hilfe braucht und was er selbst kann oder wozu du ihn anleiten kannst, dass er wieder mehr selbst kann.

Im Krankenhaus in der Aubsildung wird auch keiner von die verlangen das du als Azubi ganz alleine eine ganze Station abends "bettfertig machst".
Denn da müssen natürlich auch die medizinischen Aspekte noch mit beachtet werden.

Aber nach einer Weile wirst du auch Zimmer selbständig übernehmen können.
Soooo schwer ist das gar nicht sich immer wieder auf neue Patienten einzustellen.
Für dich vielleicht etwas ungewohnt, aber ich denke da wirst du schnell reinkommen.

Und auch im Krankenhaus hast du Patienten die länger dort sind. Keine Sorge, es geht nicht jeder wieder nach 3 Tagen.

Für die Prüfungen werden die Patienten ja vom Praxisanleiter mit ausgesucht. Der die Patienten auch kennt. Da wird schon drauf geachtet, dass der am Prüfungstag nicht plötzlich entlassen wird.
Oft stehen Entlassungen ja auch schon nen Tag eher oder so fest.
Oder man weiß das bei einem Patient noch 3 Untersuchungen oder ähnliches austehen, oder der Patient erst in 5 Tagen nen Rehaplatz hat. Dann weiß man auch dass der Patient nicht plötzlich entlassen ist.
Da kann man schon nach schauen, dass das passiert.

Und auch im KRankenhaus kann man schon vorher schauen welche Patienten in Frage kommen könnten.
Da sich im Krankenhaus auch gar nicht alle Patienten als Prüfungspatient anbieten.
Aber denk jetzt noch nicht an diePrüfungen.
Fang erst mal langsam die Ausbildung an ;)
Das kommt alles noch schnell genug.
 
Aber denk jetzt noch nicht an diePrüfungen.
Fang erst mal langsam die Ausbildung an ;)
Das kommt alles noch schnell genug.


Ja ich weiß, aber ich bin mit meinen Gedanken immer schon 10 Schritte weiter :-D

Aber danke dir...das nimmt mir ein wenig die Sorgen dass es doch nicht so "schlimm" wird :-)
 
@Blubblub
Ich finde es sehr löblich, dass Du Dir Gedanken über diese spezielle Problematik machst,
aber graue Haare drüber wachsen lassen - solltest Dir nicht - die kommen von ganz allein :rofl:

Du erfährst jetzt gerade wie wichtig die Biographiearbeit in der Langzeitbetreuung ist, damit können viele Situation entschärft werden, auf die individuellen Bedürfnisse, auch Eigenheiten des Bewohners eingegangen werden, kleine highlights inklusive.
Vieles davon ist Dir im Akutbereich Krankenhaus schlichtwegs nicht möglich.
Fängt schon mit den Räumlichkeiten an, die in der Klinik funktionell eingerichtet sind, nicht persönlich.
Was Du mitnehmen kannst, ist der große Erfahrungsschatz aus dem aktuellen Einsatzbereich.
Mach was draus. Mit Hilfestellung durch die Kollegen.
Was waren Situationen in denen welcher Hintergrund geholfen hat, was könnte helfen im fremden Krankenhaus.
Welche Strategien werden angewendet...schreib es auf - alles kann sich kein Mensch merken.

Wenn wir Patienten bekommen, die nix persönliches dabeihaben, dann bitte ich Angehörige etwas mitzubringen. Sei es ein Parfum, Bilder, bei nicht mobilen auch einen Handspiegel, etwas zum jederzeit in die Hand nehmen (bestenfalls etwas unkaputtbares), was dem Kranken etwas Trost spenden kann, das kann auch ein Schal sein, u.U. auch ein Kuscheltier, eine Puppe.
Frag "Deine" Bewohner, was ihnen wichtig ist, im Krankenhaus, beobachte bei denen die sich nur noch eingeschränkt mitteilen können.
Was sind häufige Vorlieben, Abneigungen....womit kommst Du gut an, was kommt nicht gut an........
Im Krankenhaus hast auch vorwiegend ältere Menschen, betreust Menschen mit körperlichen oder/ und kognitiven Einschränkungen.

Wie wirken Angehörige auf Dich, was dürfen sie machen, wie erging es ihnen, als der Bewohner im KH lag, was machten sie für Erfahrungen?
Du siehst jetzt die andere Seite, im Sinne von Langzeitbetreuung, das nimmt Dir keiner mehr.
Wie gesagt, mach was draus, nutze die Zeit. Es wird Dir helfen.
Im Krankenhaus wirst kurz eine Anamnese erstellen müssen, die das wichtigste beinhaltet, aus dieser Sicht, nachvollziehbar, dass Dich das beschäftigt.
Du wirst dieses andere arbeiten kennenlernen, nach und nach. Das wird schon.

Ich hoff mal, dass das jetzt nicht zuviel ist, überleg Dir was Du davon machen kannst.
 
Selbst in einem Altenheim, als Pflegefachkraft, bist du zuständig für neu-Aufnahmen und du musst auf Zustandsänderungen fachgerecht reagieren. Das macht dich zu einer Pflegefachkraft und das ist das unterscheidende Merkmal.

Deswegen ist es möglich auf langlieger Stationen im Krankenhaus und eben in der stationären Altenpflege Ungelernte/gelernte Hilfskräfte zu beschäftigen.

Ich behaupte jetzt deine Ausbildung wird dir dafür schon entsprechendes Werkzeug liefern.

Sowohl Wissens- als auch Erfahrungszuwachs helfen dabei sich besser auf die neuen Situationen einzustellen.

Das Problem mit den Langliegern/Bewohnern ist, dass sich daraus eine Beziehungsebene entwickelt in der nur Menschen mit gutem Reflexionsvermögen selbst gesund bleiben und diese Beziehung auch gesund gestalten können. Eine fundierte Pflegeausbildung sollte auch in der Hinsicht entsprechende Werkzeuge liefern
 
Ich habe auch letzten Oktober mit der Ausbildung angefangen. Lass dich einfach nicht stressen, bei mir war es am Anfang so, dass ich immer mit einer examinierten Pflegekraft mitging. Im 1. Kurs musst du dich sowieso noch eher auf Grundpflege/ Prophylaxen etc. konzentrieren. Schau einfach welche Patienten Defizite haben und gleich das aus. Wenn ich mir unsicher bin frage ich die Patienten auch mal wie ich ihnen denn helfen kann. Ich hoffe ich konnte deine Frage beantworten. Viel Spaß bei der Ausbildung. :daumen:
 
Nach ein paar Wochen wusste ich welcher Bewohner welche Pflege braucht und ich hab auch nach einer Einarbeitung selbstständig eine Station bettfertig gemacht oder eben morgens gewaschen
Du hast also durch Nachahmen gelernt. Es ist klar, daß man sich sicher fühlt, wenn man täglich die gleichen Bewohner mit den gleichen Bedürfnissen versorgt.
Das liegt aber auch daran, daß Dir momentan das Hintergrundwissen fehlt.
Und dafür machst Du eine Ausbildung. Damit Du eben nicht nur einstudierte Routinen abspulst, sondern selbst Pflegebedarf feststellst und Maßnahmen planst. Das wird Deine Kernkompetenz als Pflegekraft.
 

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