Sprüche in der Pflege

Die Kollegin bekommt beim Patienten kein Blut und wendet sich hilfesuchend an mich:"Kannst Du das mal machen, Du bist doch so ein guter Stecher!"
Ich verstand zunächst den Zusammenhang nicht ganz ...
 
Er stellt ein Terrarium mit Gesteinsbrocken in der Apotheke auf und ich schicke ihm dann die neuen Praktikanten und Pflegeschüler um mal die hauseigene Steinlauszucht zu sehen. Selbstverständlich hat der Apotheker immer gleich ein paar der "Petrophaga Lorioti" entdeckt und versuchte sie den Ahnungslosen zu zeigen. Er füllte dann ein paar Kieselsteine aus "der Zucht" in einen Schraubbecher, welcher dann, gemäß der Ausführungen im Pschyrembel für einen Nierenkolikpatienten bestimmt sein sollte. Die Praktikanten und Pflegeschüler mussten, lt. dem Apotheker, mit dem Schraubbecher ganz vorsichtig laufen, nicht, dass die Steinläuse in dem geruckel schaden nehmen würden.... und auf keinen Fall den Aufzug zu nehmen... das würden die Läuse ganz schlecht vertragen! (Apotheke ist im Keller)

Spätestens, wenn sie ganz vorsichtig mit den abgefüllten Kieselsteinen, immer noch nach den kleinen Läusen darin suchend, wieder ins Stationszimmer kamen und wir Eingeweihten die Tränen vor Lachen nicht mehr zurückzuhalten könnten, wurde ihnen klar, dass das eine nicht ganz plausible Behandlungsform bzw. Lebensform ist.

Ich hatte mir beide "Petrophaga Lorioti" aus beiden Pschyrembel groß fotokopiert und auf Klebefolie ziehen lassen.
Auf jede Autotüre meines VW Käfers (1300), habe ich ein Klebebild davon aufgeklebt.
 
1988 im Altenheim, zwei Altenpflegerinnen unterhielten sich im 3 Bettzimmer, über den Film:"Fackeln im Sturm".
Eine schwer hörige, pflegebedürftige, ältere Patientin verstand aber:"****en im Sturm". Sie sagte darauf hin zu den Altenpflegerinnen:"Was? ****en im Sturm? Das kann ich aber nicht" Die 3 haben alle sehr lachen müssen.
Jeder aus einem anderen Grund
 
Putz- und Flickstunde

Es begab sich zu der Zeit, als es noch Personal in der Pflege gab.
Wir haben damals noch die Bekleidung der Bewohner in Ordnung halten und ausbessern können. Das nannten wir Putz- und Flickstunde. Das war immer eine gesellige Angelegenheit mit Klatsch und Tratsch und guter Laune. Als nächstes Wäschestück kam mir ein Büstenhalter "Größe Zirkuszelt" in die Finger. Die Haken waren noch vollzählig, aber....
"Oh, Schiet !" entfuhr es mir. "Die Ösen sind alle weg."
Darauf meine Kollegin knochentrocken : "Sei doch froh !"
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich, damals noch als Praktikantin, jung und unschuldig.
Saß am Schreibtisch, stand eine alte Dame in der Tür.
Pat: Hallo, kann ich reinkommen?
Ich: Ja klar, kommen Sie rein, können Sie raus schauen....
Pat: .....

Erst ein par Sekunden später fiel mir ein, dass die Dame blind ist..... :(:wut:
Ich habe nie wieder so etwas gesagt und mich in Grund un Boden geschämt.
 
Heute in der Tagesklinik:

Patient: Diese Schmerztablette für den Bedarf, wie oft darf ich die eigentlich nehmen?
Ich (auf die entsprechende Zeile im Medikamentenplan deutend): Maximal drei Mal am Tag. Sehen Sie, da steht's.
Patient: Und wie oft in der Nacht? :-)

(Und dann ernst bleiben und auf Worte wie "Kalendertag" und "24 Stunden" kommen :wink:)
 
"ich bin privat versichert" ist eigentlich mein liebster.

Ich denke, man sagt diese Sachen, um sich und seinem Ärger wenigstens ein bisschen Luft machen zu können.
 
Neulich in der Geschlossenen:
Kollege: Kopf glatt rasiert, sichtbare Tattoos am Unterarm; Patientin: mittelschwere Demenz, gepflegte alte Dame
Kollege: Kommen Sie bitte mit.
Patientin: Mit IHNEN gehe ich nirgendwo hin.

Wir im Team fanden die Antwort total adäquat :mrgreen::lol:
 
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Wir im Team fanden die Antwort total adäquat :mrgreen::lol:

Was ist jetzt daran so lustig?
Ich erwarte mehr Toleranz von einem Team ,einen Kollegen gegenüber, der anders aussieht.
Das Aussehen hat nicht viel mit dem Charakter eines Menschen zu tun.
 
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Ich glaube, hier geht es nicht um Toleranz, Respekt und PC, sondern darum, das in dem Weltbild einer DEMENTEN, älteren, gepflegten Dame die ANTWORT adäquat ist. Und der letzte Satz im Vorpost ist ein Allgemeinplätzchen auf etwas, das hier gar nicht zur Diskussion steht. BellaSwan, der Kollege fand's sicher auch lustig.
 
Danke Marty :lovelove::cheerlead:
Ja, der Kollege fand es lustig und hat es selbst lachend erzählt, sonst war in dem Moment keiner vom Team dabei. Habe mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt.

@pepita-sheep @Martin H. -> siehe Marty's Antwort :lol:
 
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Hallo BellaSwan2012,

Du bist mir ein Sternchen. Du musst die Po - Ente oder Pointen auch frei lassen und uns nicht vor enthalten.

Ja, der Kollege fand es lustig und hat es selbst lachend erzählt, sonst war in dem Moment keiner vom Team dabei. Habe mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt.

Sorry, das ich Dich angegriffen habe. Ich habe Dich wirklich missverstanden. Das tut mir jetzt leid.

Es grüßt Dich,
pepita - sheep
 
Hallo BellaSwan2012,

Du bist mir ein Sternchen. Du musst die Po - Ente oder Pointen auch frei lassen und uns nicht vor enthalten.



Sorry, das ich Dich angegriffen habe. Ich habe Dich wirklich missverstanden. Das tut mir jetzt leid.

Es grüßt Dich,
pepita - sheep

Alles gut, no hard feelings :hicks:
 
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Patientin OSH Fraktur mit dem Satz "Sie wird gleich noch genagelt" übergeben. Und auch gleich bereut überhaupt die Klappe aufgemacht zu haben. Damit wollte ich hervorheben das sie in kurzer Zeit für den OP abgerufen wird. Die Übergabe hat die Patientin zum Glück nicht gehört...
 
Jüngst im Nachtdienst in der Notaufnahme:

Eine 89 jährige Dame, Daheim in der Dusche gestürzt und sich bei diesem Unglück eine distale Femurschaftfraktur rechts zugezogen (das Kniegelenk blieb, Glück um Unglück, unverletzt und stabil). Vom Notarzt mit Analgesie präklinisch versorgt, von uns bedarfsgerecht fortgeführt. Die Dame wirkte (abzüglich der BTM-Analgesie) geistig voll orientiert und bis zum Sturz war sie wohl auch soweit körperlich fit und mit ihrem Ehemann zusammen komplett selbstversorgend.

Ich schilderte ihr, nachdem die Röntgenbilder gesichtet waren und ihr Bein schmerzfrei positioniert war, was passiert ist und das sie in ihrem Interesse wohl nicht um eine Operation herumkommen wird. Sie erschrak natürlich über den Bruch am Oberschenkel, die notwendige OP und meinte sofort (zuvor erwähnte sie folgenden Spruch auch schon ein paar mal):

"Mein Gott, das gibt es doch nicht! Gebt mir doch einfach eine Spritze und gut ist!"

Ich: "Nein, Frau XXX, des können wir nicht machen - des ist nicht unser Geschäft hier im Krankenhaus."

Sie, sichtlich erstaunt: "Ach, was ist den euer Geschäft hier?"

Ich: "Na, in ihrem Fall zum Beispiel das Wiederherstellen von Verletzten, dass Sie weitestgehendst wieder selbst zurecht kommen."

Sie: "Achwas, was wollt ihr den mit mir altem Weib noch anfangen?!"

Ich, trocken: "Naja, viele Leute zahlen viel Geld um ihre Antiquitäten wieder schön herrichten zu lassen. Warum sollte man da an Ihnen sparen?" :wink1:

Sie lachend: "Ach ja, da fällt mir jetzt auch nichts mehr drauf ein." :lol1:

(das Gesprächsprotokoll ist bedingt vom ursprünglichen Dialekt befreit)

Als ich mich später, bei der Übergabe an die Station, von Fr. XXX verabschiedete und ihr sagte, dass ich nun nicht mehr für sie zuständig sei, sondern eben die Kollegin von Station, merkte ich ihr ein aufrichtiges Bedauern darüber an. - So bedauerlich das für die Patientin in diesem Moment gewesen sein mag, als "Meßwert" / Indikator betrachtet, ob einem die Pflege bei diesem Menschen gelungen ist, gibt es mir ein äußerst motivierendes, zufriedenstellendes Gefühl für meinen Job. :-)

[Edit:] Achja, vorläufiges Happyend der Geschichte: Die Frau ist mittlerweile erfolgreich operiert und geht bald auf Reha. :wink1:
 
Patient mit neu angelegtem Stoma hat diverse Fragen, 24 Stunden vor seiner Entlassung (fällt ihm früh ein, ne?). Was darf ich essen, was trinken, woher bekomme ich mein Material zur Stomaversorgung, was, wenn ich vergesse, wie ich das Stoma selbst versorge, wie lange dauert es bis zur Stomarückverlegung und schreiben Sie Letzteres in den Arztbrief und und und... Alles verständliche Sorgen, aber eine Frage war neu für mich:

Patient: "Kann ich mit dem Ding auch Auto fahren?" (Ich dachte erst, er nimmt vielleicht noch Opiate, die die Fahrtüchtigkeit einschränken können, aber nein, nur noch Novalgin.)

Ich also: "Aber natürlich, oder lenken Sie mit dem Bauch?"
 
Bei uns gab es in der Übergabe:
"Pat. hat Parenchym an beiden Großzehen." :gruebel:???
Gemeint war Paronychie.
 
Oder ganz niedlich:
Sehr warmer, sehr heller Sommertag, dreijährige Schwester einer Patientin läuft über den Stationsflur und kneift die Augen zu.
Kollegin: "Warum machst du denn die Augen nicht auf? Du siehst ja gar nicht, wo du hinläufst?"
Kind: "Ich bin verblendet." :lovelove:
:D
 

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