Sinus pilonidalis - Wundversorgung

Vielen Dank Britta. Was hab ich gelernt: ich kann Zucker anwenden ... in meiner privaten Umgebung. Als Pflegefachkraft muss ich mich bemühen, eine Alternative zu finden.

*neugierigbin* Welches wäre das? Gibt es da Stoffe, die ähnlich wirken? Und unter welchem namen werden die vertrieben.

Elisabeth
 
Hi Elisabeth,
auch im privaten Gebrauch würde ich keinen Zucker anwenden - nur weil es vielleicht irgendwie auch hilft?
Meinen Angehörigen möchte ich keine Schmerzen und auch keine obsoleten Mittel zukommen lassen.
Ich finde es immer wieder erfrischend, wie Du um die Ecken denkst und fragst, aber nicht immer sollten Alternativen angewendet werden.

Aus eigener, schmerzhafter Erfahrung: auch ich bin mit Eisen/Fönen und Mercuchrom "groß" geworden. Mein Dekubitus war derart schmerzhaft, die Behandlung (so war es damals halt, oder wie auch immer) kaum auszuhalten und auch wenn das ganze schon richtig lange her ist, kann ich Dir heute noch sagen, wie es sich anfühlte, wenn ich netterweise auf das Steckbecken gehoben wurde.
Alles was keine Schmerzen macht, hat bei mir schon mal einen glatten Vorteil. Daher kommt ZUCKER IN DEN TEE!
 
Warum net um die Ecke denken. Es gibt nun mal Menschen, die schwören auf für uns undenkbare Sachen und eigenartigerweise funzen sie bei ihnen auch.
Steht es mir zu Erfahrungswerte in Frage zu stellen? Ich denke nicht. Ich will verstehen warum es funktionieren konnte oder ob hier ev. ein falscher kausaler Zusammenhang hergestellt wurde.

Mich würde jetzt zwar noch interessieren, wie der Schmerz beim Zucker entsteht- ob wegen der hygroskopischen Wirkung oder aus anderen Gründen. Ich lass es aber lieber.

Abschließend möchte ich dir nochmal danken für deine Informationen. Waren für mich sehr interessant.

Elisabeth
 
Bitte, gerne. Immer wieder. :roll:
Zu Deinem Wissensdurst: erklären kann ich es mir (nicht wissenschaftlich fundiert, evaluiert oder evidenzbasiert) mit dem Austrocknen.
Zucker entzieht der Wunde Feuchtigkeit.
Wenn ich so ein kleines Nervenende wäre und mir würde meine wichtige Feuchtigkeit entzogen werden, die Nährstoffe kommen nicht mehr bei mir an, ziehe ich mich zusammen, dann gibt's Schmerz.
 
Danke.

Elisabeth
 
@ Elisabeth- auch dir ein Danke!
Ich habe vielleicht anfangs nicht verstanden, worauf du hinaus willst.
Selbstverständlich bin ich mit dem Patienten im Gespräch- und wenn er mich fragt, ob man nicht dieses oder jenes nehmen könnte, erkläre ich, warum ich etwas verwende- oder aus welchem Grund ich anderes bevorzuge oder ablehne und komme nicht sofort mit Paragraphen- das habe ich hier wohl versäumt- und bitte um Nachsehen :-)
 
Ich finde es unwahrscheinlich spannend zu erfahren, was haben unsere Vorfahren gemacht haben. Manches hat funktioniert, manches net- aber warum? Und wie funktionieren die neuen Materialien? Hat man da versucht die Ideen unserer Vorfahren wieder aufzugreifen? Wo passt was zusammen in der Wundversorgung? usw. Womit ich net so üm kann: ich hab hier die Wunde XYZ, sieht wie ff. aus- was mach ich da drauf? Aber so ist halt jeder anders. Wäre ja auch langweilig, wenn wir alle gleich wären. *g*

Elisabeth
 
spannend ist das Thema allemal

Ich bekomme u. a. auch jene Patienten zur Wundversorgung, die diese "alten" Mittel aufgegriffen haben , also Brandwunden mit Mehl bestäubt oder Salz, Honig, Zucker, Seesand oder Quark in Ulzerationen geschmiert haben und nun ganz fassungslos über den Zustand der Wunde sind.

Das ist wohl das schwierige an dieser Art der Kommunikation,wenn jemand nach Wundversorgung fragt, weil ich nie weiss, was kann ich beim anderen an Wissen voraussetzen.

Wundversorgung ist mehr als nur ein Pflaster draufkleben, ich glaube, das vergessen einige!