Sinus pilonidalis - Wundversorgung

dann google doch bitte danach, denn das ist das aktuelle Gerichtsurteil-nachzulesen in Legal Tribune Online, 10.04.2011
 
Das ist natürlich auch eine Argumentatiosnhilfe... aber etwas einfallslos, findest net? du willst beraten und den Pat. net mit deinen Ratschlägen erschlagen. Dazu gehört meines Erachtens auch, dass ich ihm zugestehe, dass er über eigene Kompetenzen verfügt.

Ich sehe deine Aufgabe darin, dem Pat. die Wirkung des Zuckers zu erklären und Alternativen vorzuschlagen. Dann kann er wählen, was er will.

Deshalb:
Deshalb: Wie wirkt denn Zucker? Und warum funzt das bei einigen Wunden. Wie hoch ist die Keimbelastung von Haushaltszucker? Mit welchen Keimen ist der Zucker konkret belastet?

Elisabeth
 
du kannst dich ja gerne in dieser Form mit den Patienten auseinandersetzen, das bleibt dir überlassen!
 
Falsche Verknüpfung.
Zum Thema: wenn ich als kompetente Fachkraft angenommen werden möchte, dann sollte ich schon mehr können als nur mit Gerichsturteilen und Standards argumentieren zu können.

Elisabeth
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich als Pflegefachkraft zum Patienten komme, darf ich keine Wundtherapeutika verwenden, die sich nicht "Therapeutika" schimpfen dürfen - also auch keinen Zucker und keinen Zitronensaft. Da geht's nicht nur um fachliche, sondern vor allem um rechtliche Konsequenzen. Wer auf Zucker schwört: Medihoney ist meines Wissens inzwischen als Wundtherapeutikum anerkannt.

Wenn ich der Patient oder der Angehörige bin, kann ich auch mit alternativen Methoden experimentieren, da kann mir ja keiner ans Bein pinkeln.
 
Ich argumentiere nicht nur- ich arbeite auch nach diesen Standards !
 
Wenn ich der Patient oder der Angehörige bin, kann ich auch mit alternativen Methoden experimentieren, da kann mir ja keiner ans Bein pinkeln.

eben- aber ich muss mich dann nicht zu seinem Handlanger machen lassen

Medihoney ist kein Haushaltszucker
 
Oh oh - auf die Begründung "weil es so im Standard steht" reagier ich allergisch :roll:.

Ich hab gern die fachliche Begründung für bestimmte Maßnahmen - die dann gern im Standard fixiert werden können. Es ist völlig in Ordnung, festzuhalten, wie man etwas machen sollte, solange man gleichzeitig weiß, warum.
 
@Claudia- ich meinte lediglich, dass man den Pat. ernst nehmen und ihn in seiner Erigenverantwortung soll. Dazu muss er aufgeklärt sein. In diesem Falle sollte Fachkraft wohl in der Lage sein zu erklären wie was wirkt. Und das macht sich nun mal schlecht mit einem Standard oder einem Gesetzesurteil.

Aber- natürlich kann jeder machen, wie er es für richtig hält. Ich hab halt andere Ansprüche. Mündiger Bürger halt.

Elisabeth
 
Ich stimme Dir im Prinzip zu, halte allerdings die rechtlichen Grundlagen auch für ein Argument. Möglicherweise auch eines, dass der Patient eher akzeptieren kann als die Tatsache, dass Wundbehandlung mit Zucker (Pneumonieprophylaxe mit Franzbranntwein, Dekubitusprophylaxe durch Eisen und Fönen...) inzwischen als obsolet gilt. Das hab ich schon immer so gemacht und jetzt behauptet die Schwester, das wäre falsch...

Wir haben mal Ewigkeiten mit einer Patientin argumentiert, die jede Pflegemaßnahme von uns als "Verletzung ihrer Persönlichkeit" (ihr Ausdruck) deutete, weil wir eben mit unserem Fachwissen argumentierten. Sie dagegen war der Meinung, sie hätte selbst am besten im Gefühl, was ihr gut täte. Nachdem sie mir eben auch Vorschriften machen wollte, wie ich ihr exulcerierendes Mamma-Ca verbinden solle - auf eine Art, die eher Keime gezüchtet denn eliminiert hätte, und Keime führen da zu sehr unangenehmen Gerüche - kam ich ihr irgendwann mit dem Bild vom Fahrlehrer und Fahrschüler. Wenn der Schüler sich weigert, sich anzuschnallen, da dies seiner Persönlichkeit widerspräche, kann der Fahrlehrer dies zwar akzeptieren, muss aber den Schüler bitten, auszusteigen, sonst macht er sich strafbar. Das Bild hat die Dame begriffen. Sämtliche andere Argumente waren vergeblich gewesen - sie kannte ihre Persönlichkeit schließlich besser als ich.
 
Überwiegen die Beratungsresistenten? *fg*

Ich bleib mal wieder penetrant: Wir haben das Zuckkerproblem immer noch net beleuchtet. Welche Wirkung hat der und welches moderne Mittel entspricht dem?

Elisabeth
 
Ich kenne nur die Behauptung: Zucker (oder Honig) verschafft den granulierenden Zellen in der Wunde Energie. Dadurch arbeiten sie effektiver und die Wunde heilt schneller.

Inwieweit dies tatsächlich bewiesen ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

Das von mir erwähnte Produkt "Medihoney" ist Honig, der bestrahlt wurde, wenn ich recht weiß. Er ist daher keimfrei und als Wundtherapeutikum zugelassen. Ich habe selbst noch keine Erfahrungen damit.

http://www.medihoney.de/
 
Medihoney ist dafür auch zugelassen, aber normaler Haushaltszucker eben nicht.
 
Geht denn tatsächlich eine potentielle Gefahr von normalem Haushaltszucker oder -honig aus, oder geht es nur um die Zulassung?

Ich weiß, Honig enthält normalerweise einige Keime - aber Wundkeime?

(Wenn man z.B. im Urlaub kein Wunddesinfektionsmittel zur Hand hat, benutzt man ja auch mal einen Schnaps zur äußerlichen Desinfektion. Brennt, aber hilft.)
 
Welche Wirkung hat Zucker und was willst damit erreichen?

Schnaps verwende ich eigentlich auch im Urlaub nur innerlich und sehr zurückhaltend ;)
 
Welche Wirkung hat Zucker und was willst damit erreichen?

Das hatte ich schon gesagt:
Ich kenne nur die Behauptung: Zucker (oder Honig) verschafft den granulierenden Zellen in der Wunde Energie. Dadurch arbeiten sie effektiver und die Wunde heilt schneller.

Inwieweit dies tatsächlich bewiesen ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich hab die Versorgung mit Haushaltszucker in meiner Ausbildung tatsächlich gesehen, fand sie aber auch nicht besonders sinnvoll (abgesehen davon war es nicht leicht, den Zucker in die Wunde zu streuen und dann dafür zu sorgen, dass er dort bleibt!).

Schnaps verwende ich eigentlich auch im Urlaub nur innerlich und sehr zurückhaltend ;)
Die äußerliche Anwendung sollte auch der Ausnahmefall bleiben, aber: Alkohol desinfiziert auch in dieser Form!
 
Nehmen wir doch mal die Zulassung weg. Macht es euch net neugierig, wie der Zucker zur Wundbehandlung kam?

Elisabeth
 
Jetzt spann uns nicht so auf Folter, sag's schon ;-)
 
MediZInfo:
Zucker bewirkt zwar eine schnelle Abtrocknung der Wunde, er ist aber auch eine unsterile Substanz, die zusätzlich noch mit Beimengungen versetzt ist. Das kann sich störend auf die Wundheilung auswirken. Bei zu langer Anwendung kommt es zu einer Austrocknung der Wunde, was sich sehr nachteilig auf die Wundheilung auswirkt. Außerdem wird die Anwendung in vielen Fällen als sehr schmerzhaft empfunden.

Debridement


dghk:
Zuckerpaste zeigt einen osmotischen Zug, hat eine raue Konsistenz, wirkt belaglösend und granulationsfördernd, wird aber oft als schmerzhaft empfunden.
Deutsche Gesellschaft fr Krankenhaushygiene e.V.


.....als Beispiel....
d.h. wir befinden uns in der Diskussion zur Wundreinigung und rajenriver hat heute Nacht gepostet, es sieht gut aus
"Muss man denn zwingend noch Desinfektionsmittel in der Wunde haben? Sie sieht gut aus nu, reichen da nicht einfache NACL getränkten Kompressen?"

- womit sich die Diskussion um Zucker eigentlich erledigt haben sollte.