Schwanger, befristeter Vertrag... was haltet ihr von meinem "Plan" ?

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Sr.Claudia

Gast
Guten Abend alle zusammen,


Ich habe jetzt mehrere Stunden in diesem Forum gelesen und einiges erfahren. Trotzdem würde ich gerne wissen, was ihr von meiner Idee haltet.

Ich bin in einem befristeten Arbeitsverhältnis (1.9.2010 - 31.08.2012) jetzt bin ich schwanger (5. ssw) ich war noch nicht beim Arzt und habe auch auf der Arbeit noch nichts gesagt (ich arbeite im ambulanten Bereich, bin examiniert). Ich bin ganz alleine- kein Partner, keine Familie im Rücken. Jetzt kam mir die Idee, bei meinem Chef eine schriftliche Zusage, dass ich nach der Befristung übernommen werde, zu erbitten mit der Begründung, dass ich abgesichert sein will. Weil ich mich ja ansonsten rechtzeitg arbeitslos melden muss. Ich finde die Idee prinzipiell gar nicht mal so verkehrt, denn wenn man sich im guten Glauben immer auf das Wort anderer verlässt, steht man ganz schnell ganz doof da. Jetzt habe ich überlegt, wenn ich ein solches Schreiben kriegen würde, noch einige Zeit zu arbeiten und dann meine Ss mitzuteilen. Glaubt ihr, dass in so einem Falle die schriftliche Zusage einer Verlängerung unwirksam wird? Moralisch ist es mit Sicherheit nicht der korrekteste Weg; dennoch muss ich ja auch sehen wo ich bleibe. Denn ich wäre dann vom 1.9. - Mitte Nov. arbeitslos, was mein Elterngeld um einiges schrumpfen ließe. Glaubt ihr dass diese Zusage dann unwirksam wäre? Ich habe hier auch von diesem Gleichstellungsgesetz gelesen, dass man halt klagen kann, wenn ein Vertrag aufgrund einer Ss nicht verlängert wird. Aber ich würde gerne wieder dort arbeiten. Und den Stress mit der Klage würde ich mir nicht antun wollen. Zumal es fraglich wäre, ob mein Arbeitgeber mir klar sagen würde, dass es nur wegen der Ss nicht verlängert wird...?! Meine Arnbeitskollegin z.B, hat das mit der schriftlichen ZUsage auch gemacht, allerdings weil sie einen Kredit aufnehmen wollte und in den Abrechnungen ja Beginn und Ende des Arbeitsverhältnisses steht. Sie hat die schriftl. Zusage bekommen.

Was meint ihr?


LG

Claudia
 
Schon beängstigend, auf welch bizarre Ideen mancher AN kommt, um nicht selbstverantwortlich handeln zu müssen...:(
 
Warum so kompliziert? Stell doch gleich einen Antrag auf einen unbefristeten Vertrag. Der Zeitpunkt ist passend, Schwangerschaft hin oder her - Du musst Dich nämlich am 1.6. beim Arbeitsamt melden, wenn Du nicht weiter beschäftigt wirst.

Ob der Chef "Hurra" schreit, wenn du ihm danach mit Deiner Schwangerschaft kommst, weiß ich nicht, und ob Du nach der Elternzeit mit offenen Armen wieder aufgenommen wirst, könnte man auch bezweifeln, aber darum geht's ja nicht.

Problem: Das Mutterschutzgesetz greift erst, sobald Du Deinem AG von der Schwangerschaft berichtest. Wenn Du die jetzt verheimlichst und Euch beiden passiert was, ist Dein Kind nicht über die BG abgesichert.
 
Was möchtest Du lesen?
Moralisch ist es mit Sicherheit nicht der korrekteste Weg;
Das sehe ich sogar noch extremer, für mich moralisch absolut verwerflich.
........ mit der Begründung, dass ich abgesichert sein will. Weil ich mich ja ansonsten rechtzeitg arbeitslos melden muss. Ich finde die Idee prinzipiell gar nicht mal so verkehrt, denn wenn man sich im guten Glauben immer auf das Wort anderer verlässt, steht man ganz schnell ganz doof da.
Ich mag es ebenso nicht, wenn man mit zweierlei Maß misst. Auf das Wort Deines Chefs würdest Du Dich nicht verlassenwollen, aber er soll sich auf Deine Lüge verlassen und dann am Ende doof dastehen?
Meine Meinung, was die moralische Seite betrifft, aber mit den evtl. Konsequenzen daraus musst ja nur Du alleine umgehen.

Du wirst ab der Bekanntgabe Deiner SS ein Beschäftigungsverbot erhalten, sofern Dein Chef Dir keine Arbeit geben kann, die nicht gegen das MUSchuG verstößt.
Solltest Du rechtlich mit deiner Idee durchkommen, so wird das Handeln Deines Chefs, nachdem Du wieder arbeitest, sicherlich maßgeblich von Deiner vorangegangenen Handlunsgweise abhängig sein denke ich. Würde ich mir zumindest ein paar Gedanken drüber machen.
Vielleicht kannst Du mit Offenheit auch etwas erreichen, nur Du kennst Deinen Chef. Nach meiner Erfahrung führte Ehrlichkeit bisher immer noch zu den besten Ergebnissen.
 
Moralisch lassen wir mal außen vor ;)

Niemand wird dir so einen Schrieb ausstellen. Versuche eine Verlängerung (falls überhaupt möglich, kenne die Umstände nicht) bzw. einen unbefristeten Vertrag zu erfragen.
Wie Claudia schon schrieb musst du diesen Monat nämlich zum Arbeitsamt und möchtest das vermeiden.
Wenn du dicker auftragen willst, hast du schon eine Anschlussstelle und willst eben wissen was Sache ist - und das auch schriftlich haben bevor du die andere Stelle absagst.
 
Natürlich kann man seinem Arbeitgeber sagen, daß man eine Unbefristung möchte, weil man sonst einen neuen Arbeitgeber sucht. Und dann nach Vertragsabschluss den Mutterpaß hervorzaubern.

Das Recht ist dann auf Deiner Seite.

Ich würde mich aber darauf einstellen, daß die Atmosphäre kühler wird und Du vielleicht nach der Geburt gar nicht mehr dort weitermachen möchtest. Weil Deinen Chef willst Du ganz klar "vera***en" und das läßt keiner gerne mit sich machen.
 
Sehr schwierige Situation.
Ich bin ein Verfechter der "man erntet was man sät" Philosophie und würde niemals mit gezinkten Karten spielen.
Erwarte keine Fairness, wenn du so vorgehst.

So oder so würde ich zeitlich noch etwas abwarten, denn in der 5.SSW ist noch nichts entschieden.
Viel Glück.
 
Ob es moralisch der richtige Weg ist, sei mal so dahingestellt.
Der AG entscheidet auch selten moralisch.

Meine Kollegin hatte ebenfalls einen befristeten Arbeitsvertrag, der bald auslaufen sollte
Nachdem sie von ihrer Schwangerschaft erfuhr, erzählte sie gleich herum, auch unserer Abteilungsleitung.
Sie bekam eine mündliche Zusage, dennoch einen unbefristeten Arbeitsvertrag zu erhalten, natürlich ohne Zeugen.
Nun ist der aktuelle Stand so, dass der Arbeitsvertrag nicht verlängert wird, war uns natürlich schon klar und sie "darf" gehen.
Also wie ist das moralische Handeln der AG?

Überlege gut, was für DICH am besten ist!

Viele Grüße
 
Hallo ihr Lieben,


vielen Dank erstmal für eure Antworten und Meinungen. Sicherlich ist es moralisch nicht der beste Weg, aber da ich nun mal ganz alleine da stehe, will ich abgesichert sein. Ich habe heute unsere QB auf diese schriftl. Zusage angesprochen und sie meinte, dass sie heute noch mit dem Chef sprechen wollte und dann das Schreiben fertig macht. Meine Kollegin hat mir dann später gesagt, dass da was in meinem Fach liegt. Was genau, werde ich morgen sehen. Die QB, hat es völlig verstanden, dass ich auf der sicheren Seite sein will. Anscheinend wird das von mehreren Kollegen verlangt...?! Jetzt bin ich auf morgen gespannt, was genau im Schreiben drin steht... Ab Montag habe ich 2 Wochen Urlaub. :klatschspring: Und dann mal sehen wann ich wie weiter vorgehen werde. Ich halte euch auf dem Laufenden...

LG
 
Liebe Claudia,

diese Idee ist ist so phantastisch unmoralisch, gerissen und gut durchdacht, das sie glatt von mir sein könnte! :-)
Leider muss man sagen, danach wirst du wahrscheinlich nicht in den höchsten Gunsten deines Arbeitgebers stehen, aber Hauptsache die Kasse stimmt, denn man muss ja tanken. ;-)

Gruß
Dennis
 
Ich habe auch so meine Schwierigkeiten mit dem Verfahren der TE und ich hätte dabei ein unglaublich schlechtes Gewissen.

Aber anders herum gesehen, der Betrieb würde, egal seit wievielten Jahren sie bei ihnen arbeitet, ihren Vertrag ohne mit der Wimper zu zucken nicht verlängern und ich glaube, wenn es nicht das Mutterschutzgesetz gäbe, würde jede Schwangere direkt vor die Tür gesetzt.
Manchmal muss man tatsächlich selber sehen, wo man bleibt. Denn es wird sie, schwanger oder mit Baby, niemand einstellen und dann bleibt nur ALG2. Denn ALG1 bekäme sie nicht, weil sie ja nicht vermittelbar ist.

Oder glaubt hier jemand, der Arbeitgeber würde ihren Vertrag verlängern, wenn sie schwanger ist, aus reiner Menschenliebe oder weil sie so eine tolle Mitarbeiterin ist, die man langfristig halten möchte?

Ponyhof -------> 4 Kilometer
 
Hallo ihr Lieben,

heute habe ich das Schreiben gesehen und folgendes steht drin:

"Hiermit wird das Arbeitsverhältnis zwischen der AN und Fa. X gemäß §4 des Vertrages vom ..... in einen unbefristeten Vertrag umgewandelt. Alle übrigen Bestandteile des o.g. Vertrages bleiben bestehen."

Liest sich für mich so, als wenn das ab sofort gilt und nicht mal die restl. 4 Monate abgewartet werden, die vom befristeten Vertrag übrig bleiben.


Ich möchte ochmal sagen, dass ich mich auch nihct soooo wohl fühle, falls ich den Plan so durchziehen sollte... Anders wäre es mir wirklich lieber, aber ich bin fest überzeugt, dass ich nicht übernommen worden wäre, wenn ich mit offenen Karten gespielt hätte. So wie Bachstelze sagt... Ich würde als AG wahrscheinlich auch nicht anders handeln.
 
Jepp, das gilt. Jetzt kannste mit dem Mutterpass kommen.
 
Neeeeee... Jetzt noch nicht... Zuuuuu offensichtlich will ich es auch nicht machen. Zumal ich erst nä. Wo Donnerstag nen FA Termin hab.
 
Cool, du hast es geschafft....Baby ich bin stolz auf dich.... ich würde den Termin noch 2 Wochen nach hinten verlegen und auf der Arbeit in einer Woche schon mal sagen....."Oh man! Ich bekomm mei Tach nit!" :)
Das sieht noch eher so aus, als hättest du keine Ahnung gehabt und niemand kann dir böse sein.......theoretisch :)
Gruß
Dennis
 
ich würde den Termin noch 2 Wochen nach hinten verlegen und auf der Arbeit in einer Woche schon mal sagen....."Oh man! Ich bekomm mei Tach nit!" :)
Das sieht noch eher so aus, als hättest du keine Ahnung gehabt und niemand kann dir böse sein.......theoretisch :)
Dann aber doch in der Konsequenz noch den Frauenarzt bestechen und den errechneten Geburtstermin nach hinten legen lassen. Die Berechnungsformel kennt nun fast jeder.
 

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