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Im Zusammenhang mit einem anderen Thema kam mir da gerade eine Frage zu den Schutzkitteln bei MRSA...
Ich muss dafür ein bisschen ausholen, wie die Versorgung von MRSA-Patienten bei uns läuft. Also wir versorgen MRSA-Patienten grundsätzlich zu zweit, wenn es irgendwie möglich ist. Man geht zu zweit ins Zimmer, bereitet den Patienten im Bett aufs Duschen vor, dann übernimmt einer den Transfer auf Duschstuhl oder Duschliege und führt dann im Bad die dekontaminierende Ganzkörperwäsche inkl. Haarwäsche durch. Währenddessen führt der andere im Zimmer die Flächendesinfektion durch und macht das Bett (altes Bettzeug inkl. Inlet raus, Bett desinfizieren, neues Bettzeug rein). Das heißt, jeder hat am Anfang Kontakt (aufgrund der starken motorischen Einschränkungen unserer Patienten in der Regel auch sehr engen Kontakt) mit dem kontaminierten Patienten und der kontaminierten Patientenumgebung. Am Ende hat aber jeder auch Kontakt mit dem dann gerade frisch dekontaminierten Patienten (natürlich nicht vollständig dekontaminiert, aber ihr wisst schon, wie ich das meine...) und dessen ebenfalls frisch desinfizierter Umgebung.
Wir tragen bei der Versorgung natürlich MNS, Handschuhe und Schutzkittel. Die Schutzkittel sind als Blut-, MRSA- und virendicht gekennzeichnet.
Jetzt ist es natürlich so... Wenn ich am Anfang engen Kontakt zum Patienten habe, ist mein Kittel danach ja kontaminiert. Und wenn ich dann den gerade frisch geduschten Patienten mit meinem kontaminierten Kittel weiterversorge, würde ich ihn ja damit wieder kontaminieren und hätte mir die ganze Prozedur sparen können, oder? Das heißt, ich müsste den Kittel wechseln. Da das Anziehen und Binden des Kittels aber immer sehr lange dauert und ich auch nicht gerne während der Versorgung den Kittel komplett ausziehen möchte um einen neuen anzuziehen, habe ich mir angewöhnt, zu Beginn der Versorgung zwei Kittel übereinander zu tragen. Theoretisch müsste ja dann der untere Kittel noch "unkontaminiert" sein, weil der obere ja MRSA-dicht ist, so dass es funktionieren müsste, einfach nach der Waschung den oberen Kittel auszuziehen und den dann "sauberen" Patienten in der dann sauberen Umgebung mit dem noch "sauberen" unteren Kittel weiterzuversorgen. Und das gleiche dann analog, dass ich nach Entfernen der kontaminierten Bettwäsche und Flächendesinfektion den oberen Kittel ausziehe, um das frische Bettzeug draufzumachen und dann den Patienten zu Ende zu versorgen. Oder mach ich es mir damit zu einfach?
Praktisch gesehen haben wir mit unserer Vorgehensweise bis jetzt jedes Kind saniert bekommen (Dauerausscheider sind bei Kindern viel seltener als bei Erwachsenen), und sowohl diese betroffenen Kinder als auch die gleichzeitig stationär behandelten waren dann im Ausgangsscreening zur Entlassung weiterhin negativ (wir sind echt stolz drauf, dass sich bei uns noch nie jemand einen MRSA eingefangen hat, bis jetzt haben wir seit Einführung des Ausgangsscreenings vor drei Jahren 100% der Kinder MRSA-negativ entlassen). Also die totalen Hygieneschweine können wir nicht sein. Aber trotzdem würde mich interessieren, wie die Fachkräfte das sehen. Denn bei uns im Team gibt es drei Gruppen.
Da es von der dritten Gruppe nur zwei Teilzeitkräfte gibt, die sehr selten da sind, kann man jetzt schlecht sagen, dass es ja auszureichen scheint, wenn die Ergebnisse stimmen, da die Versorgung ja zu mehr als 90% von den ersten beiden Gruppen durchgeführt wird.
Über eine Stellungnahme und natürlich Begründung würde ich mich sehr freuen.
Ich muss dafür ein bisschen ausholen, wie die Versorgung von MRSA-Patienten bei uns läuft. Also wir versorgen MRSA-Patienten grundsätzlich zu zweit, wenn es irgendwie möglich ist. Man geht zu zweit ins Zimmer, bereitet den Patienten im Bett aufs Duschen vor, dann übernimmt einer den Transfer auf Duschstuhl oder Duschliege und führt dann im Bad die dekontaminierende Ganzkörperwäsche inkl. Haarwäsche durch. Währenddessen führt der andere im Zimmer die Flächendesinfektion durch und macht das Bett (altes Bettzeug inkl. Inlet raus, Bett desinfizieren, neues Bettzeug rein). Das heißt, jeder hat am Anfang Kontakt (aufgrund der starken motorischen Einschränkungen unserer Patienten in der Regel auch sehr engen Kontakt) mit dem kontaminierten Patienten und der kontaminierten Patientenumgebung. Am Ende hat aber jeder auch Kontakt mit dem dann gerade frisch dekontaminierten Patienten (natürlich nicht vollständig dekontaminiert, aber ihr wisst schon, wie ich das meine...) und dessen ebenfalls frisch desinfizierter Umgebung.
Wir tragen bei der Versorgung natürlich MNS, Handschuhe und Schutzkittel. Die Schutzkittel sind als Blut-, MRSA- und virendicht gekennzeichnet.
Jetzt ist es natürlich so... Wenn ich am Anfang engen Kontakt zum Patienten habe, ist mein Kittel danach ja kontaminiert. Und wenn ich dann den gerade frisch geduschten Patienten mit meinem kontaminierten Kittel weiterversorge, würde ich ihn ja damit wieder kontaminieren und hätte mir die ganze Prozedur sparen können, oder? Das heißt, ich müsste den Kittel wechseln. Da das Anziehen und Binden des Kittels aber immer sehr lange dauert und ich auch nicht gerne während der Versorgung den Kittel komplett ausziehen möchte um einen neuen anzuziehen, habe ich mir angewöhnt, zu Beginn der Versorgung zwei Kittel übereinander zu tragen. Theoretisch müsste ja dann der untere Kittel noch "unkontaminiert" sein, weil der obere ja MRSA-dicht ist, so dass es funktionieren müsste, einfach nach der Waschung den oberen Kittel auszuziehen und den dann "sauberen" Patienten in der dann sauberen Umgebung mit dem noch "sauberen" unteren Kittel weiterzuversorgen. Und das gleiche dann analog, dass ich nach Entfernen der kontaminierten Bettwäsche und Flächendesinfektion den oberen Kittel ausziehe, um das frische Bettzeug draufzumachen und dann den Patienten zu Ende zu versorgen. Oder mach ich es mir damit zu einfach?
Praktisch gesehen haben wir mit unserer Vorgehensweise bis jetzt jedes Kind saniert bekommen (Dauerausscheider sind bei Kindern viel seltener als bei Erwachsenen), und sowohl diese betroffenen Kinder als auch die gleichzeitig stationär behandelten waren dann im Ausgangsscreening zur Entlassung weiterhin negativ (wir sind echt stolz drauf, dass sich bei uns noch nie jemand einen MRSA eingefangen hat, bis jetzt haben wir seit Einführung des Ausgangsscreenings vor drei Jahren 100% der Kinder MRSA-negativ entlassen). Also die totalen Hygieneschweine können wir nicht sein. Aber trotzdem würde mich interessieren, wie die Fachkräfte das sehen. Denn bei uns im Team gibt es drei Gruppen.
- die "Doppel-Kittel-Verfechter" (oben beschriebenes Prinzip)
- die "Kittel-Wechsel-Verfechter" (gleiches Prinzip, nur dass nur ein Kittel getragen wird und wenn dieser ausgezogen wird, ein neuer angezogen wird)
- die "Ein-Kittel-Verfechter" (es wird die ganze Versorgung nur ein Kittel getragen, egal ob vor oder nach Dekontamination)
Da es von der dritten Gruppe nur zwei Teilzeitkräfte gibt, die sehr selten da sind, kann man jetzt schlecht sagen, dass es ja auszureichen scheint, wenn die Ergebnisse stimmen, da die Versorgung ja zu mehr als 90% von den ersten beiden Gruppen durchgeführt wird.
Über eine Stellungnahme und natürlich Begründung würde ich mich sehr freuen.
