Religion als Voraussetzung für eine Stelle?

Als Krankenschwester musst du nicht relegiös gebunden sein, es sei denn du bewirbst dich in einem streng religiös geführten Haus... gibts das überhaupt noch.
Ergo ist es egal, ob du nun Religion machst oder Philo. Lass dich nicht verunsichern von deinen (unwissenden) Freunden.

Elisabeth
 
Meiner Meinung nach ist es gegen das Grundgesetzt (Artikel 4).
Wenn man "nicht gläubig" ist und deshalb auch nicht eingestellt wird ist das für mich ein eideutiger Fall von Diskriminierung aufgrund des Glaubens. Aber ich bin ja nicht für die Durchsetzung der Gesetze zuständig.

Was hilft mir das ich auf einen Blatt Papier was stehen hat. Bin ich deshalb gläubiger. Bin ich deshalb eine besser krankenpfleger. Auf keine Fall.
Zudem kommt diese Heuchellei von den teilweise christlichen Häusern. Es gibt schöne zettel mit ihren Grundsätzen (voller Nächsteliebe, güte ...) aber als Arbeitnehmer wird man wie Dreck behandelt. Danke.

P.S.: Ich bin evangelisch, hätte aber nichts dagegen auszutreten. Trotzdem liebe ich meine mitmenschen und leben nach einen Grundprinzip des Helfens.

Einen Taufschein musste ich meinen Krankenhaus auch nicht vorlegen (war einen Diakonie)
 
Wieland schrieb:
P.S.: Ich bin evangelisch, hätte aber nichts dagegen auszutreten. Trotzdem liebe ich meine mitmenschen und leben nach einen Grundprinzip des Helfens.

Du sprichst mir aus dem Herzen. Warum soll ich nur dann ein guter Christ sein, wenn ich regelmäßig die Kirche besuche. Ich bin der Meinung, ich muß nicht in das Haus des Herrn gehen um ihm nahe zu sein. Hieß es nicht auch, man soll sich kein Bild von Gott machen? Was ist das steingewordene denn dann?
Ich halte es wie Wieland: an unseren Taten soll man uns erkennen. Deshalb übe ich wahrscheinlich auch diesen Beruf aus.

Elisabeth
 
hallihallo!
ich wollte nicht extra einen neuen thread eröffnen, obwohl meine frage hier auch nicht so ganz reinpasst, aber trotzdem schreibe ich sie mit hier rein.
ich habe vor zwei tagen die zusage für meine ausbildung in meinem wunsch-krankenhaus bekommen. es ist ein evangelisches haus, ich gehöre aber keiner religion an, was für das krankenhaus allerdings auch nicht so wichtig war.
die schule, auf die ich gehen werde, ist auch nicht kirchlich... da ich aber in einem evangelischen haus den praxisunterricht habe, würde ich mich schon gerne etwas über die pflege gläubiger patienten informieren. hat man standartmäßig im lehrplan etwas über die arbeit in kirchlichen häusern? oder bekomme ich das im krankenhaus vermittelt?
ich habe schon gegoogelt, aber habe leider noch keine seite gefunden, die mir richtig weiterhelfen konnte.

für tipps wäre ich sehr dankbar!

liebe grüße, das grinsekamel
 
Hallo Grinsekamel.

Ich bin bei einem evangelischen Krankenhaus in der Ausbildung. Da ich keiner Religion angehöre, wurde mir im Vorstellungsgespräch gesagt, das ich den Glauben der Patienten unterstützen soll. Zum Beispiel wenn ein Patient in die Kirche möchte, dann soll ich Ihn begleiten. Über die Religion speziell werden wir nicht unterrichtet. Ich kann mir aber vorstellen, das man das ein oder andere auf Station erklärt bekommt.

Gruß Ela79:wink:
 
hey ela79!
danke für deine antwort. ich bin gespannt, ob ich noch erfahre, inwieweit ich mich damit beschäftigen soll. ich darf partienten theoretisch ja dann auch nicht zur abtreibung raten. bei manchen krankenhäusern wäre das ein kündigungsgrund.
hoffentlich erfahre ich noch was...

schönen abend noch :-)

grinsekamel
 
hm... ich hab mal bei einem vorstellungsgespräch in nem christlichen haus nachgefragt und da hat man mir erzählt, gewisse grundregeln würde man erklärt bekommen (beispielsweise dass die meisten menschen, die dem islam angehören, kein schweinefleisch essen)

naja, das ist das wissen, was mir zugetragen wurde... :wink:
 
bei meiner klinik stand bis vor 3 jahren noch auf der HP:

wir freuen uns auf Sie, egal welcher religion, nationalität oder sexuellen .... (weiß den ausdruck nicht mehr genau - gemeint war eben, egal ob jemand schwul, lesbisch oder hetero ist) ... Sie angehören!!!

ich selbst habe bisher keine erfahrung mit "christlichen" häusern gemacht. finde es aber in manchen bereichen angebracht!!!


suchtschwesterchen :anmachen:
 
Hallo ihr Lieben,

ich habe auch meine Ausbildung in einem christlichen Haus begonnen,gehöre jedoch keiner Religion an, und dort ist es auch nicht von großer Bedeutung ob man gläubig ist oder nicht.Die hälfte unserer Klasse hat den Glauben und die andere nicht.Bei uns war es nur von Bedeutung wie wir damit umgehen und darüber denken und somit auch schon Interesse an der Religion zeigen.

Liebe Grüße.
 
in bezug auf glauben bzw. religionsangehörigkeit müsste man doch dann auch die meisten leute aus dem ehemaligen osten ausschließen ...

denn ich kennen keine(n), der getauft ist!!!
 
hey!
ich bin ja aus dem osten und kenne mehrere leute, die getauft wurden. allerdings bin ich es selber nicht... aber euren berichten zufolge bekomme ich die nötigen informationen wahrscheinlich im krankenhaus mitgeteilt oder die religion spielt größtenteils wirklich keine rolle. allerdings denke ich schon, dass patienten bewusst religiöse häuser wählen und dementsprechend auch nach evtl. religiösen grundsätzen (kenne mich da ja nicht so aus) gepflegt werden wollen...

danke für eure berichte und liebe grüße,
das grinsekamel
 
hallo!!!

ich wollte nur mal dazu was schreiben. ich hatte gestern ein VG in bonn. und es ist dort zbsp so das nicht konfessionell gebundene bewerber von anfang an ausgeschlossen werden. (egal, welche konfession, hauptsache überhaupt eine)

ich bin konfessionslos und komme aber auch aus der ehemaligen DDR. und das ist nun meine chance: da sind sie immer etwas lockerer. (wurde mir gesagt)


also muss ich hoffen.


prinzipiell bin ich ja der meinung das das disskriminierend ist und gegen das grundgesetz verstösst. aber was hätte es mir genutzt, hätte ich das gestern gesagt. *gg* also lieber klappe halten...
 
Muss ich eine Religion haben???

Ich bin grad total hysterisch.
Habe 2 Vorstellungsgespräche im März vor mir. Bereits bei einem davon muss ich einen Zettel mitbringen auf denen Dinge wie " Pfarrgemeinde " und " Pfarrzeugnis " ausgefüllt sein sollen.

Über ein Telefongespräch wurde mir jetzt bei noch einer Krankenpflegeschule gesagt, dass es voraussetzung für die ausbildung sei eine Religion zu haben !
Ich habe gesagt, ich wäre gläubig, allerdings nicht getauft oder konfermiert.
nun habe ich rausgefunden, dass ich noch nicht mal in einer kirchengemeinde registriert bin !!

Muss ich mich jetzt taufen und aufnehmen lassen, um die Ausbildung zur Krankenschwester machen zu können? Für den Arztberuf würde ich es tun, aber es ****t mich an ( sorry ), mich jetzt für die ausbildung auf Zwang zum Kirchenmitglied machen zu lassen ! Helft mir, muss das echt sein? oder entscheidet das jede krankenpflegeschule für sich? Musstet ihr nachweise bringen??
 
Hallo Jolanda,

ich habe dich in diesen Thread integriert.
Vermutlich hast du dich an einem kirchlichen Haus beworben und diese können eine solche Einstellungsklausel haben.
Klarheit verschafft dir ein Anruf in der Schule.

Schönen Sonntag
Narde
 
danke @narde fürs einführen in den thread. tut mir leid, ich habe nicht richtig danach geguckt *erröt*, kommt nich wieder vor.

bei der sache mit bonn kann ich nur hinzufügen: auch ich habe mich dort beworben und wie gesagt, ohne konfession läuft nichts. ich finde das schade, aber es beruhigt mich, wenn es sich da offensichtlich um keine klausel handelt, die überall ganz hart gültig ist.
 
..also ich selbst bin nicht getauft und habe trotzdem zum 1.03. diesen Jahres einen Ausbildungsplatz in einem katholischen Krankenhaus bekommen.
In meinem Bewerbungsgespräch wurde letztendlich auch nicht nach meiner Konfession gefragt..ich selbst habe dann nachgefragt, ob es ein Problem darstellen würde, dass ich konfessionslos bin.
Darauf kam die Antwort das sie, wenn ich die Einstellung der gelebten Nächstenliebe repräsentieren und danach handeln könne keinerlei Probleme damit hätten.
Klar, bekennender Atheist mit umgedrehten Kreuz um den Hals sollte man da vll nicht gerade sein aber ansonsten denk ich hat man schon ne Chance in Krankenhäusern mit religiösen Trägern. ;)
 
[...]
Darauf kam die Antwort das sie, wenn ich die Einstellung der gelebten Nächstenliebe repräsentieren und danach handeln könne keinerlei Probleme damit hätten.[...]

Ich arbeite jetzt schon seit 12 Jahren als Krankenpfleger und bin auch nicht getauft. Ist (in der Regel) kein Problem!

[...] Klar, bekennender Atheist mit umgedrehten Kreuz um den Hals sollte man da vll nicht gerade sein aber ansonsten denk ich hat man schon ne Chance in Krankenhäusern mit religiösen Trägern. ;)

@Larissa86: Kann es sein, daß Du Atheist und Satanist verwechselst? Ein Atheist wird kaum ein Kreuz als Religionssymbol um den Hals tragen (wie auch immer das Kreuz ausgerichtet sein mag...) ;)
Atheismus - Wikipedia
Antichrist - Wikipedia
Satanismus - Wikipedia
 
kann sein..ging mir auch eher darum den kontrast kath. religion und atheismus ODER satanismus zu verdeutlichen..das eine schließt das andere auch nich aus, oder?
und expertin bin ich da nich.
falls ich jemandem in meinem schreibfluss durch eine vorschnell gewählte formulierung zu nahe getreten sein sollte .sorry :D
 
Eine bestimmte Religionszugehörigkeit als Voraussetzung für eine Stelle halte ich für absolut antiquiert und überflüssig. Ich kann mich den Anderen nur anschließen: für mich ist eine qualifizierte Pflegekraft von viel größerer Bedeutung als eine Pflegekraft, die -überspitzt gesagt- nur einen Taufschein besitzt. Auch wenn man für sich nicht der Kirche angehören will, heißt dies ja nicht, dass man sich -mit etwas Empathie- nicht in einen Menschen mit christlichem Glauben hinein versetzen und diesen auch psychisch unterstützen kann. Desweiteren müssen ja auch in einem christlich geprägten KH Patienten mit anderer Glaubensorientierung behandelt werden, wobei dieser Transfer auch von den "getauften" Schwestern bewältigt werden muss.

Ich habe dieses veraltete Denken selbst erfahren als ich mich an einem katholischen KH beworben habe. Ich bin nicht getauft, allerdings war meine Erziehung durchaus christlich geprägt. Letztendlich wollten meine Eltern mir die Chance gewähren über meinen Glauben selbst bestimmen zu können, was ich auch für richtig halte. Denn wenn man sich so umschaut gibt es doch sehr viele Menschen MiT Taufschein, die außer mit ihrem Kirchensteuerbeitrag nichts mit ihrer Konfession zu tun haben.

Beim Vorstellungsgespräch durfte ich dann der Schuldirektorin, die auch gleichzeitig eine Ordensschwester ist, Fragen beantworten wie:
"Können sie sich vorstellen sich taufen zu lassen?""Welcher Konfession gehören ihre Eltern an?""Wissen Sie, dass sie ohne getauft zu sein nie eine Führungsposition in diesem KH erlangen können?"...

Ich war sprachlos, diese "Offenheit" und Engstirnigkeit hat mich wirklich schockiert. Ich kam mir vor wie im Mittelalter... Kann es wirklich sein, dass eine Gläubige von jemandem indirekt verlangt sich taufen zu lassen auf Grund eines Jobangebots? Obwohl sie weiß,dass diese Person eventuell dann immer noch nicht mit den Kerngedanken dieser Religion übereinstimmt?
Das kommt ja fast dem Kauf eines Ablassbriefes gleich.
Irgendwie widerspricht das meiner Meinung nach der wahren Auffassung von christlicher Religion...

Sollte eine Entscheidung zu einer bestimmten Glaubensrichtung so leichtfällig gefällt werden ?!

Und was um alles in der Welt hat die Konfession meiner Eltern mit meiner Berufsqualifikation zu tun? Man muss sich schon vor Augen halten, dass ich mich schließlich um eine Stelle als Gesundheits- und Krankenpflegerin bewarb und nicht um ein Pfarramt.

Wirklich interessant fand ich auch ihre Aussage, dass sie meinte sie würde Acht darauf geben nur ein bis zwei Konfessionslose in einem Ausbildungskurs zu haben. Oder das Angehörige einer christlichen Freikirche auch als konfessionslos eingestuft wurden -.- ...


Kurzum ich habe die Stelle zwar bekommen, aber nach diesem Ereignis dankend abgelehnt.
 
Hallo Nunu86,

Eine bestimmte Religionszugehörigkeit als Voraussetzung für eine Stelle halte ich für absolut antiquiert und überflüssig. Ich kann mich den Anderen nur anschließen: für mich ist eine qualifizierte Pflegekraft von viel größerer Bedeutung als eine Pflegekraft, die -überspitzt gesagt- nur einen Taufschein besitzt. Auch wenn man für sich nicht der Kirche angehören will, heißt dies ja nicht, dass man sich -mit etwas Empathie- nicht in einen Menschen mit christlichem Glauben hinein versetzen und diesen auch psychisch unterstützen kann. Desweiteren müssen ja auch in einem christlich geprägten KH Patienten mit anderer Glaubensorientierung behandelt werden, wobei dieser Transfer auch von den "getauften" Schwestern bewältigt werden muss.
.

Es mag für dich antiquiert und überflüssig sein, aber es hilft nicht. Die konfessionellen Häuser haben das Recht so zu verfahren. Selbstverständlich ist der Taufschein keine Garantie dafür eine gute Krankenschwester zusein, aber für mich gibt es einen Aspekt, den es auch zu beachten gilt.
Viele Jahre wurden kirchliche Einrichtungen (Krankenhäuser, Kindergärten, Jugendzentren usw.) mit den Kirchensteuer unterstützt und teilfinanziert. Inwieweit das heute noch auf Krankenhäuser zutrifft, ich mag es nicht beurteilen (für Kindergärten und Jungendzentren gilt es mancherorts noch), aber wenn ich als Katholik brav seit Jahrzehnten meine Kirchensteuer zahle, halte ich es auch für richtig, dass ich bei der Vergabe einer Arbeitstelle vielleicht einen Vorteil habe. Ich habe ín einem katholischen Haus meine Ausbildung gemacht und sicher auch bei der Zusage von meiner Glaubenszugehörigkeit provitiert.

Ausserdem gibt es flächendeckend städtische Kliniken, Kreiskrankenhäuser , Unikliniken und ambulante Pflegedienste bei denen die Religionszugehörigkeit keine Rolle spielt, deshalb wird man auch dann eine Chance haben in der Pflege zu arbeiten, wenn man nicht einer christlichen Glaubensrichtung angehört.

Gruß
Tildchen
 

Ähnliche Themen