Reanimationsrichtlinien von 2005

Hallo Krotob,

was würdest du denn im Erwachsenenbereich für die Profi's vorschlagen, wir halten uns nämlich an die Vorgaben.

Schönen Abend
Narde
 
Hallo Krotob,

was würdest du denn im Erwachsenenbereich für die Profi's vorschlagen, wir halten uns nämlich an die Vorgaben.

Schönen Abend
Narde

Hallo Narde,

genau, das würde ich vorschlagen (d.h. die Vorgaben), aber ich denke bei Erwachsenen bist Du sicherlich fit´er wie ich. Ich hab nur für die Kinder gesprochen (um die es bei der betreffenden Fragestellung gegangen ist), da ich hier die entsprechende Ausbildung über die ERC absolviert habe. Mein vorhin geschriebenes spiegelt auch die offizielle Lehrmeinung der ERC und der deutschen "Vertretung" Dr.Wiki (Deutsch. Rat für Wiederbelbung von Kindern).
Also nochmals kurz zusammenfasst, ausgebildete und geübte Helfer ("Profis") 15:2 (mit Ausnahme von Neugeborenen -> 3:1), sollte ein Helfer noch alleine sein und/oder ein schneller Wechsel zwischen Beatmung und Kompression nicht möglich sein, dann darf - soll, wie auch immer, die Reanimation mit 30:2 (Kompressions-Ventilations-Verhältnis) begonnen werden.

Hoffe ich habe Deine Frage hierzu ausreichend beantwortet.

Gruß
:wink:
 
In Anlehung an die CPR Richtlinien ist dieses Interview der American Heart Association ganz interessant.

Ich bin nur nicht sicher ob der Artikel frei aufrufbar ist.

Quelle

[...]
Wir wissen jedenfalls, dass die Thoraxkompression nur so kurz wie möglich unterbrochen werden sollte. Die Beobachtungsstudien (z. B. in Arizona) sprechen dafür, anfänglich evtl. länger (bis zu 8 Min.) auf die aktive Beatmung zu verzichten, wenn ein plötzlicher Herztod (Kammerflimmern) vorliegt. Das Reanimationsprotokoll in Arizona sieht primär keine aktive Beatmung, sondern nur die Gabe von O2 über eine Gesichtsmaske vor.

[...]

CardioVasc: Wird wegen eines Kammerflimmerns geschockt, muss die Thoraxkompression unterbrochen werden. Einige Experten meinen, man könnte die Thoraxkompression auch während der Defibrillation fortsetzen - allerdings mit Handschuhen.

Klein: Für den Reanimationserfolg ist die m. o. w. kontinuierliche Thoraxkompression vor Defibrillation sehr wichtig. Nach den Leitlinien 2000 wurde bei der Reanimation nur in etwa 50% der Zeit die Thoraxkompression durchgeführt. Für die Rhythmusanalyse und die Defibrillation mit einem AED sollte der Patient nicht berührt werden. Ob es gefährlich ist, bei der Defibrillation mit dem Patienten in Kontakt zu sein, wurde in einer Studie überprüft, die die Ströme bei einer Kardioversion auf einen Reanimateur, der die Hände am Patienten hat, extrapolierend untersuchte. Insbesondere wenn der Reanimateur Handschuhe trägt, ist das Risiko für ihn verschwindend gering, Schaden zu nehmen. Der zu erwartende Strom entspricht maximal dem beim Anfassen einer 9-V-Batterie. Klinische Daten werden sicherlich noch kommen. Ohne Handschuhe ist der Stromfluss durch den Reanimateur höher, aber wohl auch nicht gefährlich. Bei dem Konzept, während der Defibrillation die Thoraxkompression weiter fortzusetzen, wäre ein zweiter Defibrillator hilfreich, mit dem der Helfende notfalls defibrilliert werden könnte.

[...]
 
Also nochmals kurz zusammenfasst, ausgebildete und geübte Helfer ("Profis") 15:2 (mit Ausnahme von Neugeborenen -> 3:1), sollte ein Helfer noch alleine sein und/oder ein schneller Wechsel zwischen Beatmung und Kompression nicht möglich sein, dann darf - soll, wie auch immer, die Reanimation mit 30:2 (Kompressions-Ventilations-Verhältnis) begonnen werden.

Hoffe ich habe Deine Frage hierzu ausreichend beantwortet.

Gruß
:wink:


Also, ich habe keine Ahnung wie du wieder auf 15 : 2 kommst.
Mit der Veröffentlichung der international einheitlichen, evidenzbasierten Leitlinien im Jahr 2000 wurde der Grundstein für eine weltweite einheitliche Ausbildung in der Wiederbelebung gelegt. Dies gilt gleichermaßen für Ärzte, Pflegepersonal, Rettungsdienst und Laein.

Das heißt BLS (Basic Life Support) oder ALS (Advanced Life Support) wurscht egal wer diesen durchführt 30:2 und sonst nichts. Du bist bisher auch der einzige den ich kenne, der von einem der Schaffer, eben dieser "neuen" Leitlinien, von 30:2 jetzt wieder 15:2 erfahren haben möchte.


Gruß
Dennis
 
Hallo!

Also ich komme gerade von den Mannheimer Pädiatrietagen zurück und dort hat Dr. Huth aus Mainz gesprochen. Die Empfehlungen vom Deutschen Rat für Wiederbelebung im Kindesalter e.V. (Dr. WIKI) sind

VERHÄLTNIS KOMPRESSIONEN : BEATMUNG 15:2 FREQUENZ 100 KOMPRESSIONEN PRO MINUTE

bis zum Eintreffen von "Verstärkung" kann auch 30:2 gemacht werden.
War auch bissi verwirrt. Aber diesen Vortrag hab ich jetzt schon zum 2. Mal gehört, also kann ich mich net verhört haben.

Deutscher Rat für Wiederbelebung im Kindesalter (dr.wiki): Herzlich Willkommen dort rechts unter Kursmaterialien (pdf.) und dort auf Seite 22

VG junni
 
Nun, dies steht wohl im krassen Kontext zu ihrer Homepage.
Dort befindet sich der Button Leitlinien und dieser verweist zur ERC und diese sagt dir, so wie auch die AHA (American Heart Association) und andere Mitglieder der ILCOR 30 : 2.

Gruß
Dennis
 
Also ich war letzte Woche noch auf einem Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein und da wurde uns 30:2 beigebracht, was soll ich denn jetzt glauben? :schraube:
 
Hallo,

für Laien, Ersthelfer außerhalb vom Krankenhaus usw. gilt 30:2 unabhängig vom Alter.

Unter Krankenhausbedingungen mit mindestens 2 Profis vor Ort werden Kleinkinder mit 15:2 reanimiert. Das steht aber auch in ERC 2005.

LG,
Meggy
 
Kinder (ausserhalb des Neugeborenenalters und bis zur Pubertät) werden von professionellen Helfern, wie wir ja eigentlich sind 15:2 reanimiert, der Laienhelfer reanimiert bei allen 30:2.
 
Hach ja, ich hab wieder meine Lesebrille nicht auf..........hatte in Krotobs Beitrag das "nur für die Kinder gesprochen" geschickt überlesen. In diesem Zusammenhang ist eine Reanimation 15 : 2 bis, je nach körperlichen Zustand, Teenageralter vorgesehen und natürlich auch ERC Konform. Ich bitte vielmals um Entschuldigung.

Gruß
Dennis
 
Hallo,

da die Diskussion langsam etwas entglitten ist, möchte ich auch nochmals etwas dazu sagen:
Also hier geht es um die Umsetzung der Reanimationsrichtlinien von 2005, für KINDER und für PROFIS (dazu zähle ich mal alle, die hier im Forum sind, da eine erweiterte Ausbildung).
Wie schon meine "Vorschreiberin" Stupsi richtig geschrieben hat, ist das Kompression-Ventilations-Verhältnis ist für Kinder JEDEN Alters (AUSNAHME Neugeborene) 15 : 2 !!!
Ein Kind ist so lange ein Kind, bis Zeichen der Pubertät zu sehen sind (es gibt keine genaue Abgrenzung nach Lebensalter).
Neugeborene werden mit 3 : 1 reanimiert und bilden die einzige Ausnahme, bei der Reanimation von Kindern.
Wenn jemand wenig Erfahrung mit der Reanimation hat (z.B. Schwierigkeiten beim schnellen Wechsel zwischen Ventilation und Kompression), dann steht es natürlich frei den Ablauf mit 30:2 zu machen, ganz klar !
Der Beitrag von der AHA, ist sehr interessant, aber hat leider mit Kindern nur sehr sehr wenig zu tun (da ein primäres Kammerflimmern nur bei kardiologischen Patienten vorkommt und diese im Kindesalter einfach selten sind). Der Vorschlag mit den Kompressionen, ohne eine aktive Beatmung (nur mit Sauerstoff über eine Gesichtsmaske) ist ehrlich gesagt, eine Katastrophe (wie soll das Kind Sauerstoff aufnehmen, wenn es nicht atmet ?). Die Ursache für eine Reanimation bei Kindern ist FAST immer eine Hypoxie und die wichtigste Maßnahme dabei ist SAUERSTOFF !!! Die Beatmung stellt im Gegensatz zu der Erwachsenen Reanimation die primär wichtigste Rolle da (in seltensten Fällen ist eine Defibrillation möglich, da bei Kindern fast immer initial Bradykardie oder Asystolie).
Wie gesagt, mein geschriebenes ist nicht meine Erfindung (und ich bin auch nicht der einzige der dieses lehrt), sondern ist offizielle Lehrmeinung der ERC (deren Mitglied ich bin), AHA und Dr. WIKI.
Bitte die Guidline für Kinder durchlesen, sonst ensteht noch mehr Verwirrung und das sollte bei so einen wichtigen Thema nicht sein !!!

viele Grüße und schönen Abend
:beten:

Bitte, bitte beachten: es geht in diesem Bereich um Kinder und es wäre eine Katastrophe, wenn eine Reanimation verzögert werden würde, weil sich jemand mit den verschiedenen Algorithmen nicht sicher ist .
 
Hallo Leute,

jetzt komme ich gerade mal wieder von einer Fortbildung, da wurde behauptet, dass jetzt auch die Reanimation von Kindern mit Fachpersonal im 30:2 Rythmus gemacht werden solle, da man bei 15:2 keine ausreichende Herzfreuquenz aufbauen könne.

Hat hierzu jemand sachdienliche Hinweise, ob der Mensch vom Roten-Kreuz hier wirklich das Richtige vermittelt hat. Hat jemand eine Quelle zu schon wieder neuen Richtlinien.

Danke,
liebe Grüße,
Meggy
 
Hallo Meggy,

nach unseren Hausrichtlinien, wird 30:2 dann bei Kindern reanimiert, solange du alleine bist.

Liebe Grüsse
Narde
 
Servus Meggy,
Krotob hat in seinem Beitrag vom 15.12.07 alles wichtige aus den zzt aktuellen ERC Richtlinien zur Kinderreanimation zusammengefasst.

Hier als PDF Anhang anzeigen 07_ERC_Guidelines_2005_Section6.pdf die aktuellen Guidelines, die für mich als "Kliniker" maßgebend sind. Mir sind keine neueren bekannt und das ERC trifft sich auch erst im Oktober wieder und auch da werden wohl keine neuen Leitlinien verabschiedet.

Über Sinn und Unsinn kann man bestimmt IMMER streiten. Mir sind keine Aussagen dazu bekannt das 30:2 15:2 überlegen ist. Schließe mich da Krotob an, mittel der Wahl bei einer Hypoxie ist Sauerstoff.

Grüßle:nurse:
 
Hallo,
also nur ganz kurz, ich denke ich bin in Sachen Reanimation auf den laufenden und soweit mir bekannt, gibt es KEINE Änderung !

Gruß :)

... dass jetzt auch die Reanimation von Kindern mit Fachpersonal im 30:2 Rythmus gemacht werden solle, da man bei 15:2 keine ausreichende Herzfreuquenz aufbauen könne ..

ich denke es ist Auswurfleistung gemeint ...; was aber nicht groß was zur Sache tut
Der wichtisgte Grund war es, die Sache für Laien zu erleichtern; ich habe mit dem alten Rhythmus viele Reanimationen gehabt, auch genug primär erfolgreiche ...; das Wichtigste ist ... man macht etwas ...;
 
Einhelfer = 30:2
Zweihelfer = 15 :2

so stehts in den guidelines drin -> Chapter 6 Paediatric Life Support
 
Einhelfer = 30:2
Zweihelfer = 15 :2

so stehts in den guidelines drin -> Chapter 6 Paediatric Life Support

Grundsätzlich werden Kinder durch "Profis" im Verhältnis 15 : 2 reanimiert, sollte ein Helfer alleine sein (was im klinischen Bereich, vermutlich nur kurze Zeit sein wird), KANN er natürlich im Verhältnis von 30 : 2 zur Tat schreiten (insbesondere, wenn ein schneller Wechsel zwischen Beatmung und Kompression nicht gut möglich ist).
 

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