News Pflegekammer in Bayern - Grösste idelle Aufwertung

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@pericardinchen- das Abfragen einer Checkliste und das Abkürzeln von To-Do-Listen, das Führen der PPR / LEP - die so genannte Pflegeplanung- ist noch lange net gleichbedeutend mit einem sinnerfüllten Pflegeprozess.

Papiere, die z.T. aus pflegewissenschaftlicher Sicht sehr fragwürdig sind, gibt es in D zu Hauf. Jedes Haus hat da seine eigenen Vorstellungen.

Wenn ich mir überlege, dass hier im Forum vor kurzen in einem Thread herauskam, dass mehrere angeblich autorisierte Übersetzungen der Bradenskala kursieren... dann lässt das tief blicken, wie intensiv die Kreuzelblättchen gelesen werden. Wie sag ich immer so schön: gelesen, gelacht, gelocht... und nie wieder angesehen. Hauptsache der Zertifizierer findet schöne Papiere.

Elisabeth

PS Kannst du es bitte unterlassen, zwischen Ost und West zu differenzieren.
 
@pericardinchen- das Abfragen einer Checkliste und das Abkürzeln von To-Do-Listen, das Führen der PPR / LEP - die so genannte Pflegeplanung- ist noch lange net gleichbedeutend mit einem sinnerfüllten Pflegeprozess.

Papiere, die z.T. aus pflegewissenschaftlicher Sicht sehr fragwürdig sind, gibt es in D zu Hauf. Jedes Haus hat da seine eigenen Vorstellungen.

Wenn ich mir überlege, dass hier im Forum vor kurzen in einem Thread herauskam, dass mehrere angeblich autorisierte Übersetzungen der Bradenskala kursieren... dann lässt das tief blicken, wie intensiv die Kreuzelblättchen gelesen werden. Wie sag ich immer so schön: gelesen, gelacht, gelocht... und nie wieder angesehen. Hauptsache der Zertifizierer findet schöne Papiere.

Elisabeth

PS Kannst du es bitte unterlassen, zwischen Ost und West zu differenzieren.


Da Du ja eh weißt, dass ich vorwiegend in der Intensivpflege tätig bin und ebenso über sehr breitgefächerte und intensive Erfahrung verfüge, kann ich Deine Aussage nicht so stehen lassen.

Es handelt sich hierbei nicht nur um Checklisten und to do Listen und eine simple Pflegeplanung und eine simple Bradenskala, sondern es handelt sich dabei um echte Pflegeprozesse in Theorie und Praxis.

In der EDV- Dokumentation sehr schön eingepflegt worden von sehr engagierten Pflegekräften z.B. u.s.w.
 
Sehr interessant. Nach welchem Pflegemodell sind diese ausgerichtet? Ist das auf jeder Intensivstation dasselbe? Welche Pflegekonzepte werden mit eingebunden?

Elisabeth
 
Hallo zusammen!
Habe gerade Eure letzten Beiträge gelesen.
pericardinchen: Danke für das Aufschlüsseln dessen, was Professinalität für Dich bedeutet, da kann ich mitgehen. Und Du hast recht mit Deiner Aussage, daß jeder für sich entscheiden wird, ob er für oder gegen eine Pflegekammer ist und wir im Grunde alles ausdikutiert haben.
Mein Fazit unserer langen Diskussion:Ich bin und bleibe dagegen, da, wie Elisabeth sehr richtig schreibt, die Pflegekammer nicht für uns da sein wird, sondern sie wird uns in erster Linie beaufsichtigen und disziplinieren. Den von Dir gewünschten Effekt wird sie nach meiner Ansicht nicht haben. Wir werden also sehen, wie es kommt. Ich denke darüber nach, zu gegebener Zeit gegen eine Zwangsverkammerung zu klagen.
Was den Pflegeprozeß angeht, so sind Standards, wie der Name schon sagt, eben Standards, von denen nur im Ausnahmefall abgewichen werden kann. Das andere wären Leitlinien, an die man sich nicht halten muß, sondern kann. Ich sehe es als Qualitätsmanagerin ähnlich wie Du, Elisabeth: Manche Standard- Checklisten sind sehr wichtig und, wenn sie gut sind, auch sehr sinnvoll und erleichternd für unsere Arbeit. Nur nicht alle sind so...Den Pflegeprozeß in seine Einzelteile zu zergliedern, hat uns das QM eingebrockt. Ich kenne kaum andere Berufe, die jeden einzelnen Schritt dokumentieren müssen. Das ist nur in der Industrie siinnvoll. Die ersten Pflegewissenschaftlerinnen haben dagegen auch gewaltig protestiert und wollten eigentlich erforschen, warum eine erfahrene Krankenschwester wie handelt. Das wäre besser gewesen als diese kleinkarierte Zersplitterung der Dokumentation, die ja in erster Linie aus Sicherheits- bzw. juristischen Gründen angefertigt wird. Nicht aufgeschrieben? Nicht durchgeführt- schon bist Du dran: so kann es einfach nicht sein. Aber das wäre schon wieder ein anderes Thema...
 
Elisabeth



Ich sehe hier den Pflegeprozess ganz vorn. Nicht das, was heutzutage unter dem Pflegeprozess geworden ist- sondern die Ursprungsidee. Ich finde es furchtbar, was man aus Roopers Gedanken gemacht hat. Der Grundgedanke war ja net, möglichst viele Probleme zu finden. Es ging um die Individualität der Krankheitsverarbeitung eines jeden Menschen.
Finde ich sehr schön, was Du da geschrieben hast. Du hast mir aus dem Herzen gesprochen.

Ich habe die verrückte Idee, dass man anhand einer Pflegeplanung festlegt, was ganz konkret bei diesem speziellen Pflegeproblem bei dem Pat./Bew. "X" anzuwenden ist.
Das wäre gut und wird durchaus noch nicht überall in diesem Sinne angewendet.

Ja, es wäre wirklich noch sehr viel mehr möglich...
 
Wenn man es so rum betrachtet- hast du völlig recht. Es geht um die optimalste Versorgung des Patienten/Bewohners. Meine Profession garantiert dies... und nur meine. Ausschließlich PK darf "Pflegediagnosen" stellen und entsprechende Maßnahmen veranlassen.

Aber bilde ich mich weiter für mein Ego?

Die Kammerbildung der Ärzte bezieht sich ja auf das Heilberufsgesetz. Schau dir da mal die Aufgaben an: § 3 Heilberufsgesetz (HeilBG)

Elisabeth
 
Wenn man es so rum betrachtet- hast du völlig recht. Es geht um die optimalste Versorgung des Patienten/Bewohners. Meine Profession garantiert dies... und nur meine. Ausschließlich PK darf "Pflegediagnosen" stellen und entsprechende Maßnahmen veranlassen.

Aber bilde ich mich weiter für mein Ego?

Die Kammerbildung der Ärzte bezieht sich ja auf das Heilberufsgesetz. Schau dir da mal die Aufgaben an: §*3 Heilberufsgesetz (HeilBG)


Elisabeth


Weiterbilden für das Ego? Nun ja so krass würde ich es nu nicht sehen. Na klar tut es man es auch für sich selbst.
Es geht um die Absicherung und es geht hierbei um know how. Eine Tätigkeit sehr sicher ausführen kann man in der Regel nur mit Hintergrundwissen und selbstverständlich umso mehr Erfahrung man sammelt, um so besser wird es. Wer sich dabei einen Zacken aus der Krone brichte, weil er bestimmte Tätigkeiten eigendlich mal lernte und dann aber nicht erneut nachfragt bzw. es sich erklären lässt, der agiert in meinen Augen mit gefährlichem Halbwissen.


Bezüglich Pflegekonzepte...(theorien):

Sehr wichtig ist zunächst eine Prioritätenliste für den Tag bzw. ein Plan für den Tag. Was will ich wie und wo und wann für meine Patienten/innen erreichen, erledigen u.a.?

Dabei ist Individualität gefragt, aber zunächst auch Standards. Von den Standards ist jederzeit mit einer adäquaten Begründung individuell abzuweichen, wenn es nötig wird.

Dies ist auch ein Eckpfeiler der Professionalität und natürlich auch des Pflegeprozesses. Pflegeprozess ist ebenso ein Eckpfeiler der Professionalität. Wie man es auch dreht und wendet am Ende z.B. einer Schicht, eines Tages sollte in jedem Falle der Plan in die Tat umgesetzt sein.

Sehr wichtig ist auch eine sehr gute und zeitnahe Dokumentation (am Besten und nach praktischer Übung ) vorallem bei der EDV- Dokumentation möglich. Eine schriftliche Kurvendokumentation ist hingegen vielleicht ja die billigere Variante zunächst, aber langfristig gesehen viel zu teuer. Denn mit einer adäquaten EDV- Dokumentation werden vorallem die Punkte Pflegevisite, Pflegediagnose, Pflegeplanung, Evaluierung der Pflege u.a. mit eingepflegt. Aber nicht nur das: Es werden diverse Scores mit einbezogen.

u.s.w.

Sehr empfehlenswert ist allerdings auch das System der Berufsgenossenschaftlichen Unfallkliniken, was zum Teil aus KIS -Systemen von Siemens sehr gut und besser als jegliches Programm funktioniert + schriftliche Checklisten für die Anästhesie- und OP- Pflege. Dann gibt es als EDV- Dokumentation das Programm Care Vue von der Firma Philips und ICU- oder NARCO- Data von der Firma Imeso, was ich insgesamt recht gut empfinde. Dabei bevorzuge ich vorallem das Letztere, da es durchaus in sehr vielen Punkten ausgereifter erscheint. Bezüglich sekundengenauer Doku ist das Care vue besser vorallem bei Reanimationen. Aber das war es dann auch schon.

Bezüglich Scoring, Pflegeprozesse und Co ist die Firma Imeso, aber auch Dräger führend. Na klar sind alle Systeme dazu gedacht, dass diese individuell gestaltet werden und zwar auf die Bedürfnisse der einzelnen Klinik. Ansonsten würde es in meinen Augen auch keinerlei Sinn machen....eine Vereinheitlichung wäre unangemessen.

Die Bradenscale ist allerdings überall identisch.

Theorie und Praxis müssen miteinander verbunden sein. So ist es z.B. so, dass die Anordnungen durchaus nur für Ärzte offen und für Pflegekräfte gesperrt sind.....to be continue...u.v.m.
 
@squaw- damit erklärt sich auch, warum diese Aufgabe zuoberst steht und alle anderen nachfolgen. Es ist eine Mischung aus dem Heilberufegesetz, welches die Möglichkeit der Kammerbildung in unserem Beruf vorgibt und den Aufgaben, wie du sie bei den Ärztekammern findest.

Um eine Veränderung des Heilberufegesetzes und damit die Zulassung zur Kammerbildung zu erreichen brauchst wieder den Aspekt der Professionalisierung ..
1.wissenschaftlich fundiertes Sonderwissen, spezielle Fachterminologie
2.langandauernde, theoretisch fundierte Ausbildungsgänge auf akademischem Niveau (staatl. Lizenz)
3.berufständische Normen (code of ethics), Eigeninteressen gesetzlich beschränkt (non-profit)
4.exklusives Handlungskompetenzmonopol
5.Tätigkeitsbereich besteht aus gemeinnützigen Funktionen, Aufgaben von grundlegender Bedeutung
6.Autonomie bei der Berufsausübung (Fach- und Sachautorität)
7.Selbstkontrolle durch Berufsverbände, Interessenvertretung
Professionalisierung

Da aber net die Professionalisierung über allem steht, sondern eher der Wunsch nach Anerkennung der eigenen Person, dürfte es schwierig werden eine Kammerbildung zu beschleunigen. Ob nun mit oder gegen den Willen der Pflegekräfte.

Allein, wenn ich überlege, dass man inert 3 Jahren versucht, die mittlerweile sehr umfangreichen pflegewissenschaftlichen Grundlagen zu legen... . Ärzte brauchen für ihre Grundausbildung allein schon 6 Jahre und dann weitere für die Fachspezialisierung. In der Pflege reicht zur Ausübung der Tätigkeit die Grundausbildung. Die Spezialisierung erfolgt stationsorientiert.
Mit Fachweiterbildungen ändern sich Einsatzbereiche oft nur minimal. Alle machen alles. In diesem Falle machen wirklich net wenige die WB fürs eigene Ego: man will verstehen, wie alles funzt.

In der Praxis ist dies oft net relevant... vor allem, umso weiter man von den Intensivbereichen wegkommt. In der Perpherie gibt es nur wenige Fachspezialiserungsmöglichkeiten.

Elisabeth
 
Bezüglich Pflegemodelle- ich meinte eigentlich: Rooper? Orem? ...
Bezüglich Pflegekonzepte- ich meinte eigentlich Bobath, BasStim, Kinästhetik.

Profession zeigte sich ja auch in wissenschaftlich fundiertes Sonderwissen, spezielle Fachterminologie.

Zur einheitlichen Bradenskala: http://www.krankenschwester.de/foru...smanagement/30615-ernaehrung-bradenscala.html . Welche Übersetzung wird in den dir bekannten Häusern genutzt?

Zur Dokumentation: INCP; NIC; NOC; NANDA, ENP??? Einheitliche Spraceh in der Pflege oberhalb der in D beliebten Skalen.

Theorie und Praxis müssen miteinander verbunden werden- keine Frage. Fragt sich nur, warum das in der Pflege so schwer möglich ist. Liegt es daran, dass man sich eher als Handwerk sieht?

Elisabeth
 
Glaube ich nicht. Ich denke eher, daß die Wissenschaftler sich über den Praktikern stehen sehen und deren Wissen nur minimal anerkennen und in Forschungen einbinden...
Außer Ruth Schröck oder den Holländerinnen, die fand ich immer ganz gut.
 
Wen dem so wäre (ich glaube es übrigens nicht), wäre es doch ein Grund mehr für die Nicht-Wissenschaftler am Bett, sich mittels einer Interessenvertretung Gehör zu verschaffen. Denn würde ein Pflegewissenschaftler, der nicht ursprünglich aus der Pflege stammt und auch nicht in der Pflege selbst, sondern in der Forschung arbeitet, überhaupt Mitglied der Kammer sein?
 
Hallo Claudia!
Dazu brauche ich doch keine Kammer! Außerdem will ich keine Gegnerschaft aufbauen, sondern eher Theorie und Praxis im positiven Sinne miteinander verbinden!
 
Außerdem will ich keine Gegnerschaft aufbauen, sondern eher Theorie und Praxis im positiven Sinne miteinander verbinden!

Hast du nicht eben behauptet, diese Gegnerschaft gäbe es längst, und zwar von Seiten der Pflegewissenschaftler? (Ich erlebe es übrigens eher als Feindschaft von der Basis aus, dafür gibt's hier im Forum leider mehr als genug Hinweise).

Und wie sieht nun endlich dein Weg für ein Miteinander aus? Hast du den Verein gegründet, für den Du einen Saal mieten wolltest? Oder welche Lösung hast Du entwickelt?
 
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Reaktionen: Martin H.
Claudia,
ich habe hier in diesem Forum schon diverse Kämpfe ausgefochten.Dennoch - Interessant habe ich so einige Beiträge gefunden, auch wenn sie nicht meine Meinung vertraten. Und ich habe nachgedacht und verstanden, warum Ihr die Kammer wollt. auch, wenn sich bei mir nichts an meiner Haltung geändert hat.
Einige Pflegewissenschaftlerinnen und ihre Meinungen bzw. Thesen fand ich früher mal hochinteressant (habe sie auch mit meinen Mitarbeitern diskutiert) , nur bin ich mittlerweile ziemlich frustriert von der praktischen Relevanz der Ergebnisse ihrer Forschung . Wenn Du willst dann schicke Deine Wissenschaftlerinnen mal zu mir! ich bin offen für jede Diskussion, die uns weiterbringt!
 
Einige Pflegewissenschaftlerinnen und ihre Meinungen bzw. Thesen fand ich früher mal hochinteressant (habe sie auch mit meinen Mitarbeitern diskutiert) , nur bin ich mittlerweile ziemlich frustriert von der praktischen Relevanz der Ergebnisse ihrer Forschung !

Das musst du mir genauer erklären:

Fandest Du die Forschungsthemen irrelevant?

Haben die Forschungsergebnisse nicht Deinen Erwartungen entsprochen?

Oder bist Du enttäuscht, dass wissenschaftliche Ergebnisse nur zögerlich in die Praxis einfließen? Das könnte ich nachvollziehen.
 
Ich muß gar nichts erklären. Schau Dich einfach mal um....
Was hat diese Thematik eigentlich mit der "größtmöglichen ideellen Aufwertung der Pflegeberufe" durch die Kammerbildung zu tun?
 
Du musst gar nichts - aber wenn ich Deine Aussage verstehen soll, wäre es besser, wenn du sie mir erläuterst. Ein Forschungsergebnis kann meiner Meinung nach nämlich nicht irrelevant sein, wenn das Thema an sich relevant ist.

Wäre aber das Thema irrelevant, würde ich mich über diese Zeitverschwendung aufregen und nicht über das Ergebnis derselben.

Die dritte Möglichkeit bestünde darin, dass Thema und Ergebnis relevant sind, mir ein anderes Ergebnis aber lieber gewesen wäre. Dann ist aber nicht der Forscher schuld, sondern ich war auf dem falschen Dampfer.
 
Ich bin jetzt einfach zu müde, um noch mit Dir über die Pflegewissenschaft zu diskutieren, dehalb tue ich das auch nicht. Gute Nacht!
 
Guten Morgen,

schade....das hätte mich jetzt nämlich auch interessiert.
 
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