Es kommt leider sehr oft vor, dass PFK-Azubis auf die Klingel gehen müssen, natürlich auch während Übergaben, obwohl diese für die "angehende" Fachkraft von großer Bedeutung wäre. Auch viele andere Tätigkeiten wie Aufräum- und Putzarbeiten werden überwiegend von Schülern erledigt, obwohl diese von Hilfskräften ebenso erledigt werden könnten. Klar ist man ein Team und man hilft sich gegenseitig, aber für Azubis gibt es so viele wichtigere Sachen, die vor allem für ihre Prüfungen am Ende von Bedeutung sind. Die Hilfskräfte müssen keine Prüfungen ablegen, haben keine Sichtwaschungen, Bewertungsbögen die ins Examen einfließen etc.
Deswegen der Post bezüglich der Frage, inwieweit der Helfer über dem Schüler steht und sagen kann "Wenn du das gemacht hast, gehst du dorthin und dahin" oder "Ich glaube XY muss mal aufs Klo".
Genau darin sehe auch ich das Problem (oder zumindest
ein Problem). Viel zu häufig werden Schüler als praktische Hilfskräfte für Nebentätigkeiten angesehen und nicht als zukünftige Kollegen, für deren Ausbildung und damit spätere Fachkompetenz wir ein Stück weit Verantwortung tragen. In Zeiten des Pflegenotstands zwar verständlich, dass man jede Hilfe, die man bekommen kann, nutzt, aber leider nicht zukunftsweisend. Bei uns im Haus wird (zumindest auf den Stationen, von denen ich es beurteilen kann) sehr darauf geachtet, dass Schüler gut angeleitet werden und eben nicht als Handlanger für Nebentätigkeiten benutzt werden. Und trotzdem kommt es manchmal vor. Gerade wenn es stressig ist, ist man da sehr schnell in der Versuchung. Da kann sich glaube ich niemand 100%ig von frei machen.
Und leider ist es häufig so, dass man sich als Schüler nicht traut, dagegen etwas zu sagen (häufig, nicht immer,
@InetNinja ist das lebende Beispiel dafür
). Man hat ja immer seinen Bewertungsbogen im Kopf und fürchtet, dass man schlechte Bewertungen bekommt, wenn man etwas nicht macht, was jemand gesagt hat, egal ob derjenige jetzt weisungsbefugt ist oder nicht (um zum Ursprungsthema zurückzukommen).
Ebenso halte ich überhaupt nichts davon, Schüler während ihrer Dokumentation zu unterbrechen, "weil sie doch gerade da nur rumsitzen", wenn es nicht unbedingt nötig oder sehr sinnvoll ist (z.B. um eine situative Anleitung durchzuführen, zu der nur selten die Gelegenheit besteht). Denn wir mussten alle die Doku erstmal lernen. Am Anfang braucht man dafür eben etwas länger (und zugegebenermaßen sind die Pflegeberichte von Azubis oft besser als die von manchen Examinierten, weil sie eben noch mehr auf die Dinge achten, die hineingehören und nicht hineingehören, aber das geht zu weit off topic). Und die Konzentration leidet, wenn man ständig unterbrochen wird. Das geht uns ja auch so, aber wir haben eben schon mehr Routine mit der Doku und kommen nach einer Unterbrechung schneller wieder rein.
Was jetzt die tatsächliche "Stationshierarchie" angeht, kenne ich es auch so wie
@WildeSchwester :
Bereichsleitung --> Stationsleitung --> GUKP/GUKKP und KPH --> Azubis --> Pflegeassistenten
Allerdings kenne ich es nur offiziell so. Inoffiziell ist und war es bei mir eigentlich immer so, dass das meiste auf Basis gemeinsamer Absprachen geklärt wird und wurde. Diese Ordnung kommt halt zum Tragen, wenn so Situationen sind wie: Assistent(in) hat Schüler(in) um Hilfe bei einer Nebentätigkeit gebeten, Schüler(in) hat diese zugesagt, GUKP/GUKKP bittet Schüler(in) um Hilfe/Zuschauen zu Anleitungszwecken bei einer fachlichen Tätigkeit. Dann hat eben diese fachliche Tätigkeit Vorrang, was ja im Sinne der Ausbildungsqualität auch Sinn macht.