Offene/radikale Prostata-PostOP - Erfahrungen bzgl. Inkontinenz?

Toni

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Gesundheits- u. Krankenpfleger
hallo liebe Leute,

was habt ihr für Erfahrungen nach Prostata-Operationen und längerer DK-Einlage gemacht? Sind eure Patienten häufig inkontinent?
Was sind eure Erfahrungen?
 
Moin,

ich hab mich grad mal mit meiner Freundin unterhalten, die auf einer Uro arbeitet und bei denen haben nahezu alle Patienten dieses Problem. Nicht dass sie ungehemmt in die Hose pullern :) aber sie können es schlechter halten.
Dann müssen sie halt Beckenbodengymnastik machen, damit es besser wird.
Welche Massnahmen trefft Ihr denn zur Verbesserung der Kontinenz?

Cys
 
eine zeit lang hatten wir auch probleme.
seit wir standardisiert haben, das physiotherapie schon beckenbodentraining bei noch liegendem DK durchführen soll und wir auch als pflegekräfte sie täglich ermutigen zum training, klappt es irgendwie.
viele empfinden es als unangenehm gegen den dk zu trainieren aber es wirkt wahre wunder.
2x täglich eiskalte beckenboden bei noch liegendem DK. Klasse :-)

was habt ihr für tricks?
 
So richtig scheint es noch nicht in die Gänge gekommen zu sein, deswegen noch mal die Frage.
Was habt ihr für Erfahrungen mit Kontinenz nach Prostata-Op´s??
 
Da fange ich doch mal als Neuling hier an :-)

Radikale Prostaktektomien (egal ob Nerverhaltend oder nicht) liegen im Durchschnitt 12-14Tage, der DK verbleibt in der Regel 11Tage - allerdings bevor der DK gezogen wird, wird ein sogenanntes Cystogramm gemacht, wo die Dichtigkeit zwidchen Blase und Harnleiter überprüft wird - ist diese Stelle undurchlässig, wird der DK gezogen.

Die Patienten sind meistens (zu 90%) innerhalb von 24-48 Std. Kontinent, anfangs gibt es schon Probleme, aber die sind ja bei allen Urologischen Op´s bekannt und ganz selten kommt es vor, das eine Inkontinenz über längere Zeit vorhanden ist - das hängt auch von der OP ab.

Sollte die Anastomse nicht dicht sein, wird der Patient meistens (mit DK) für 2-4Tage nach Hause entlassen und kommt zur nochmaligen Kontrolle poststationär in die Klinik - eigentlich sind die Chancen dann bereits bei gut 100%, das es keine Probleme mehr gibt
 
oh nun äußert sich doch mal jemand zum thema schön.
also klingt ja auch nach guten zahlen bei euch.

wie sieht es aus mit physio. macht ihr die auch schon bei noch liegendem dk.

unsere patienten protestieren immer wenn sie gegen den dk üben müssen,bringt aber gute vorteile.
 
Eher weniger...
Unser alter Chef hat die Methode noch unterstützt, allerdings unser neuer Prof. meint, das lt. den neusten Studien das keinen messbaren Erfolg haben soll und die Belastung auf die Anastomose zu groß ist.

Wir fahren eigentlich ganz gut mit der Beckenbodengymnastik nach DK-Entfernung.. Das neue OP-Verfahren bei uns hat in die Richtung auch viel gebracht, das die Patienten zu 40% gleich nach DK Entfernung Kontinent sind, 30% innerhalb von 24Std und 20% nach 48Std. - die restlichen 10% sind verschieden
 
Hi Toni!

Bei uns wird ab dem 6. post-op-Tag Beckenbodengymnastik gemacht. Der Dauerkatheter wird nach 10 Tagen gezogen (ebenso nach Cystogramm).
Fast alle Patienten leiden erstmals unter einer Harninkontinenz verschiedener Ausprägung. Da die Entlassung meist 2 Tage nach Dauerkatheter-Zug stattfindet, kann ich keine Erfahrung zum weiteren Verlauf geben. I.d.R. ist aber schon eine Verbesserung in diesen 2 Tagen festzustellen.
Früher haben wir bei hochgradigen Inkontinenzen auchmal Elektrostimulation eingesetzt; keine Ahnung mit welchem Erfolg das langfristig brachte. In der Kürze des Aufenthaltes ließ sich kein Effekt feststellen (nach meinem Empfinden).

LG
Michl
 
ah ja
Elektrostimulation.
Das sollte bei uns jetzt auch kommen. Ich fand das ein bisschen gewöhnungsbedürftig, mit so einem Stab, der auch noch Stromstöße setzt "irgendwo!" rein zu fahren, aber das müssen ja zum Glück die Physios machen.
Bin mal gespannt was das so bringen wird.
 

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