Nachbehandlung einer Steißbeinfistel

Also wir haben immer mal wieder Rezidziv oder Re-Rezidiv Pilonidalsinus aber im der großen Mehrzahl der Fälle heilt die Steißbeinfistel auch unter ambulanten Bedingungen mit Ausduschen (OHNE Filter) gut aus...! Bei uns in der Klinik sind natürlich Filter in Gebrauch, im ambulanten Bereich ist das Ausduschen laut den Chirurgen und auch laut der Wundbeauftragten Mittel der Wahl... Das wir den Pat trotzdem empfehlen sich einen Filter dazu zu holen versteht sich natürlich von selbst! (Auch wenn die HA dies nur selten verschreiben, unsere Arzthelferin lässt dies mittlerweile in jeden Arztbrief mit reindiktieren - was im ambulanten Bereich dann passiert liegt nicht in meiner Hand...!
Unsere SP Patienten sind größtenteil (Prozentsatz muss ich schätzen) zu 90 % jünger als 30 Jahre...!
Es gibt ja nicht nur den typischen spontanen Sinus bei uns sondern auch immer wieder mal nach Komplikation bei unseren Crohn Patienten nach Darm OP´s oder bei Rectum CA´s die mit den neuartigen Methoden wie VRAM - Lappenplastik (und den daraus immer wieder folgenden Komplikationen) wenn z.b. über Wochen rectale Spül DK´s einliegen oder rectale / anale VAC´s einlagen.
 
das bestätigt mich meiner ansicht nach in meiner argumentation.

und bei der variante mit filter sähe ich an sich kein problem, stelle mir aber dieselbe frage: wie wäre der durchschnittsverlauf im vergleich zu steriler technik, modernem wundversorgungsmaterial und milder antiseptik?



p.s.:

und die rezidive haben meiner meinung nach sowieso weniger mit dem vw zu tun, als mehr mit (genetischer) veranlagung. (kann sein, dass ich mich da irre)
 
Ich frag jetzt mal was ganz ketzerisches: wie ist die Wundheilung bei einer Steßbeinfistel, wenn Leitungswasser verwendet wird- ein Medium, dass bekanntlich als das mit am besten kontrollierte in D gilt. Irgendein Kollege hatte dies doch hier beschrieben.

Zur Erinnerung: um eine Infektion auslösen zu können, bedarf es immer noch einer gewissen Keimzahl. Außerdem: die Betroffenen sind wohl eher net immungeschwächt, demzufolge dürfte auch die körpereigene Abwehr intakt sein.

Elisabeth
Ich war 11,5 Monate krank geschrieben. Bei mir war der Störenfried, wie gesagt, MRSA. Von dem grünlichen Sekret, was sich auf dem Gewebe sammelte, wurde ein Abstrich genommen und dort hat man dann den MRSA nachgewiesen.


Wisst ihr wielange ich ca. bei guter Wundheilung krank geschrieben bin ? Bin erstmal bis 27.4 Krank geschrieben. Allerdings denke ich, dass noch mehr dazu kommt.
Der Arzt sagte zu mir, das mit 8 bis 10 Wochen im Normallfall zu rechnen ist. Wie du oben gelesen hast, war ich aber 11,5 Monate arbeitsunfähig.
 
ich stelle mir gerade den Standard/die Verfahrensanweisung vor:
bei Patienten, die das 30.Lebensjahr noch nicht vollendet haben ausduschen
bis 50 ausduschen mit Filter
nach Erlangung des Rentenalters nur noch Spülem mit NaCl

:knabber:

das kann doch nicht Euer Ernst sein. Entweder oder!

Aussagen wie, bei unseren Patienten gabe es keine Komplikationen (könnte auch heißen: bei unseren Pat. ist Gott sei Dank alles immer gut gegangen), finde ich fragwürdig. Sollten wir uns nicht lieber an eine einheitliche Ausssage für die Pat. halten?

Kopfkino: weil es dem Junior etwas peinlich ist, benutzt er das Bad im Obergeschoß, dass seit dem versterben der Oma im letzten Jahr nicht mehr benutzt wurde und er so das Bad für die anderen Familienmitglieder frei hält. Mutti hat seither aber erst einmal oben geputzt und in der nicht benutzten Leistung lacht der Pseudomonas..
Manchmal wird im KH für diese Zwecke auch das Bad ganz am Ende des Ganges genutzt, wo die überzähligen Infusionsständer ihr Dasein fristen. Da diese die Dusche versperren, denken die Reinigungskräfte: nicht benutzt - nicht geputzt.
(Manchmal kann man gar nicht so doof denken, wie das Leben ist!)


Und zum Ausduschen gibt es schon Publikationen (uch würde als erstes immer mal bei Werner Sellmer schauen).
 
naja, sowas hat ja auch niemand hier vorgeschlagen....
 
Ich war 11,5 Monate krank geschrieben. Bei mir war der Störenfried, wie gesagt, MRSA. Von dem grünlichen Sekret, was sich auf dem Gewebe sammelte, wurde ein Abstrich genommen und dort hat man dann den MRSA nachgewiesen.
...
Bist du sicher, dass die Primärinfektion aus dem heimischen Duschkopf stammt?

Ich finde den Ansatz, dass sich ja wohl per Studie belegen lassen muss, dass NaCl 0,9% ohne Antiseptika der Ausduschenmethode überlegen ist, geradezu genial. Sonst wandern wir wieder im Tal des Glaubens... ich glaube, dass Ausduschen schädlich ist... und bekanntlich versetzt der Glaube ja Berge.

Hab es hier net einen Kollegen in dem Thread bei dem das Ausduschen als State of Art galt? Der müsste doch was beitragen können.

Elisabeth
 
Ausduschen von Wunden

von da aus bitte selbst weiter lesen. Ja, es ist aus Österreich, aber dort sind auch reichlich links zurück nach Deutschland; die Auflistung ist eben umfangreich.

Für einen statistischen Beweis müßte man eine Studie erstellen, bei dem man eindeutig Menschen darauf hinweist, es gibt die Gruppen A+B, Gruppe A wird nach RKI versorgt, Gruppe B nicht. Sie dürfen an der Studie teilnehmen, wir sagen Ihnen aber nicht, ob Sie obsolet behandelt werden oder nicht.

Ich dachte, es reicht aus, wenn auf das RKI verwiesen wird. Aber wie man auf der Seite aus Österreich sehen kann, gibt es tatsächlich Studien.
 
Eine Blindstudie? Geht in dem Fall nicht. Der Proband bekommt doch mit, ob Du mit dem Duschkopf oder der Spritze an kommst.

Es geht meines Erachtens nicht nur um die Keimzahl in den jeweiligen Flüssigkeiten, es geht auch um die "Wucht", mit der die Flüssigkeit auf die Wunde trifft. Ein kräftiger Duschstrahl mag da schon eine andere Wirkung haben als das normale Spülen von Wunden. Und das ist nun ganz schwer in Studien festzuhalten: der Wasserdruck in deutschen Badezimmern ist definitiv nicht standardisiert.

Es geht ja auch nicht nur darum, ob überhaupt ein Heilungserfolg erzielt wird, sondern welche Behandlung einen besseren, weil schnelleren und komplikationsloseren, Erfolg bringt.
 
Hi ich hoffe das ich bis August gesund werde. Ich bin 18 Jahre alt und habe letzten Oktober meine Ausbildung abbgebrochen und ich habe nun eine neue gefunden die sogar noch besser ist und ich glaube so eine Chance bekomme ich nicht wieder deswegen habe ich ein bisschen angst.
 
Na, bis August ist ja noch ein Weilchen hin und ein Wundkeim wurde bei Dir auch noch nicht festgestellt. Reinigen mit Kochsalzlösung ist die empfohlene Variante vom Robert-Koch-Institut, damit liegt der Pflegedienst also richtig. Womit tamponiert er die Wunde? Kennst du den Präparatenamen?
 
Ja, nein leider nicht aufjedenfall irgendwas steriles vom Arzt verschrieben. Ich hoffe mal das beste !

Ich liege eigentlich auch den ganzen Tag nur im Bett um die Wunde nicht zu belasten.
 
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Für einen statistischen Beweis müßte man eine Studie erstellen, bei dem man eindeutig Menschen darauf hinweist, es gibt die Gruppen A+B, Gruppe A wird nach RKI versorgt, Gruppe B nicht. Sie dürfen an der Studie teilnehmen, wir sagen Ihnen aber nicht, ob Sie obsolet behandelt werden oder nicht.
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Auswertung einer Datenlage nach Aktendurchsicht würde es auch schon machen. ... Nur- ob das gewollt ist? Wo bekomme ich unabhängige Leute her und wer soll so eine Studie sponsern? Die entsprechenden Firmen dürften wohl eher ein Interesse daran haben, ihre Mittelchen loszuwerden.

So wird es bei der aktuellen Situation bleiben. Der Doc entscheidet nach Erfahrungswert, sozusagen evidencebasiert... die Wundmanagementfachkraft anhand der ihr vermittelten Wissens. Der "Kunde" muss sich entscheiden, was er will.

Elisabeth
 
Bist du sicher, dass die Primärinfektion aus dem heimischen Duschkopf stammt?
Nein. ich denke den MRSA habe ich mir im Krankenhaus eingefangen. Da ich ja in der Altenpflege/Gerontopsychiatrie arbeite, scheint es normal zu sein, dass Bewohner/Patienten die ins Krankenhaus müssen (für längere Zeit) mit einer MRSA-Infektion wieder zurück kommen. Bei uns war es bis jetzt bei ca. 85 bis 90% aller Bewohner so, der mehrere Tage im Krankenhaus waren. Das Abwehrsystem ist bei denen sowieso durchs Alter und diversen anderen Erkrankungen sowieso schon geschwächt, aber ich war damals 20 Jahre alt und hatte mir den MRSA eingefangen.

Ich finde den Ansatz, dass sich ja wohl per Studie belegen lassen muss, dass NaCl 0,9% ohne Antiseptika der Ausduschenmethode überlegen ist, geradezu genial. Sonst wandern wir wieder im Tal des Glaubens... ich glaube, dass Ausduschen schädlich ist... und bekanntlich versetzt der Glaube ja Berge.
Ausduschen scheint aber die häufigste Form der Wundreinigung zu sein, zumindest beim Pilonidalsinus.


Es geht meines Erachtens nicht nur um die Keimzahl in den jeweiligen Flüssigkeiten, es geht auch um die "Wucht", mit der die Flüssigkeit auf die Wunde trifft. Ein kräftiger Duschstrahl mag da schon eine andere Wirkung haben als das normale Spülen von Wunden.
Einen Hochdruckreiniger soll man zum ausduschen von Wunden auch nicht benutzen. Und alles was die Brause hergibt soll man ja nach Möglichkeit auch nicht benutzen.

Ich bin 18 Jahre alt und habe letzten Oktober meine Ausbildung abbgebrochen und ich habe nun eine neue gefunden die sogar noch besser ist und ich glaube so eine Chance bekomme ich nicht wieder deswegen habe ich ein bisschen angst.
Ich will dir keine Angst machen, aber ich habe damals wegen des langwierigen Heilungsprozesses meinen Job in einem Altenheim verloren. Ich durfte erst wieder arbeiten, nachdem die Wunde komplett geschlossen war. Aber ich kann dir empfehlen, die Wunde auch im Notfall mit kolloidalen Silber (am besten aus er Apotheke besorgen) zu versorgen. Ich habe das gemacht und die Wundheilungsstörung wurde "beseitigt" und MRSA ward auch nicht mehr gefunden. Kolloidales Silber kann aber, vor allem bei hoher Dosierung einige unerwünschte Wirkungen haben, deswegen nicht übertreiben! Übrigens empfahl ich das kolloidale Silber auch mal einer Bekannten meines Vaters, die seit Jahren offene Beine hatte. Die Ärzte waren ratlos, nachdem sie das koll. Silber angewendet hat, waren die Beine ziemlich schnell wieder zu.
 
Wenn ich auf der einen Seite lese, der Arzt hat "irgendwas steriles" verordnet,dann ist es wahrscheinlich wenig hilfreich, ein "kolloidales Silber" zu empfehlen.

Ich empfehle an dieser Stelle einen kompetenten Wundexperten vor Ort !Hier geht es doch nicht um einen Austausch von Kochrezepten!
 
Ich muss wohl was überlesen haben, aber wo ist hier ein Anhalt dafür, dass pauli123 problematische Erreger in der Wunde hat?
 
Also die Wundbelege sind mittlerweile schon blutig laut Arzt und Schwester ein zeichen für Heilung oder ?
 
du solltest wirklich aufhören, die meinung deiner pflegekräfte & des arztes, die die wunde selber sehen & damit auch begutachten können, in einem forum zu hinterfragen, dass eben dies leider nicht kann.
 
Dieser Thread scheint ein schönes Beispiel zu sein, wie man das Vertrauen in einer Arzt-Patienten-Konstellation nachhaltig stören kann. Vielleicht sollten wir hin und wieder auch das mit beachten.

@pauli123- wenn du deinem Arzt net vertraust, hol dir eine Zweitmeinung. Es gibt sicher net nur den einen Chirurgen vor Ort. Außerdem können ortsansässige Pflegedienste dir sicher einern Wundtherapeuten empfehlen. ´

Dabei gilt zu beachten: Dein Arzt kann- aber muss- dir nicht die ggf. von der Wundmanagerin empfohlenen Materialien verordnen. Wenn du mit dieser Verordnungspraixs nicht einverstanden bist, musst du dich an die zuständige Ärztekammer wenden.

Elisabeth
 
verschiedene Meinungen von Ärzten nach Pilondalsinus Exzision

Hallo zusammen
Heute am 7.5. wurde ich nach einer Pilonidalsinus Exzision entlassen.Die Wundbehandlung im Krankenhaus wurde mit ausgiebig ausspülen und Urgotül und Braunovidionsalbe behandelt.Man gab mir auch für zu Hause ausreichend dieser Verbandsmaterialien mit.Ich zitiere den vorzeitigen Arztbericht: wir empfehlen regelmäßige Wundkontrollen und Verbandswechsel mit z.B. Braunovidonsalbe und Gaze sowie regelmäßige hautfachärztliche Kontrollen.
Die Exzision wurde am 3.5. stationär durchgeführt.Ich wurde heute am 7.5. entlassen.
Am Nachmittag begab ich mich zu meinem Chirurgen meines Vertrauens,bei ich schon über Jahre hinaus meine Bandscheibensache ect. behandeln lies.
Er schaute sich die Wunde an und ich zeigte ihm sämtliche Verbandsmaterialien.Er meinte,das man sich die Gaze sowie auch die Braunovidon ersparen könnte.Wichtig wäre die dreimal tägliche,ausgiebige Ausspülung oberhalb des Lendenwirbels (keinesfalls direkt in die Wunde).Die Wundversorgung (sehr blass,keine Blutung mehr,keine Entzündung) würde vollkommen ausreichen.Mit der Salbe und der Gaze und den Tupfern würde man einen viel zu großen Aufwand bewerkstelligen,eine Wundabdeckung mit sterilen Tupfern wäre ausreichend,die Spülung nach dem Stuhlgang auf jeden Fall.
Nun bin ich total verunsichert,ob das ausgiebige Ausspülen wirklich ausreicht.
Kann mir jemand sagen,was nun besser ist,die Empfehlung des Krankenhauses oder die Erfahrung des Chirurgen (ist fast 40 Jahre im Beruf) ? Meine Frau meinte,,der Chirurg könnte recht haben,es könnte eine Wundbehandlung mit dem ganzen Pramporium auch zu einer Wildwucherung des Heilfleisches führen.
Ich weis zwar,das die Ärzte nicht immer einer Meinung sind,aber ich will nix falsch machen,eine Entzündung möcht schon gar da rein haben.Ich hatte bis gestern Heparin Spritzen bekommen,brauch ich die noch ?
Wäre um jede Antwort dankbar,bevor mir evt. die Materialien ausgehen.
Mit freundlichem Gruß Mrviggo
 

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