Guten Morgen,
euer Forum habe ich gefunden, weil ich im Netz auf der Suche nach Antworten war.
Dieser Thread hier hat mir bereits einige Fragen beantwortet.
Ich arbeite 50 Prozent, jedenfalls offiziell, und zwar als DAuernachtwache.
Die Realität ist aber, ich komme Montags morgens nach sieben Nächten Nachtwache nach Hause, freue mich auf mein Frei, die ersten paar Tage brauche ich auch zum ausruhen, und ich kann die uhr danach stellen, daß Donnerstags unsere PDL anruft und mich zum Dienst pfeift.
Bei uns sind es immer die gleichen, die krank sind, und sie sind ständig krank, immer wenn es aufs Wochenende zugeht.
Vor knapp drei Wochen wurde meine PDL bereits massiv, ich hatte an diesem Tag einen wichtigen Termin, aber sie ordnete an, daß ich zum Spätdienst kommen soll. Nach acht Nächten hatte ich also gerade mal drei Tage frei - der Ausschlaftag inklusive. Und Montags ging dann der nächste Run los - wieder sieben Nächte am Stück.
Heute waren sie dann total massiv, haben hier auf meinem Handy angerufen, auf meinem normalen Anschluss...leider war ich im Bad, und so haben sie mir aufs Band gesprochen.
Es hieß "du musst".
Das Problem ist, daß ich selbst erkrankt bin. Bei uns auf Arbeit herrschte ein übler Brechdurchfall, nicht nur unter den Mitarbeitern, es sind aber wieder die üblichen Verdächtigen krank - seit einer Woche übrigens - sondern auch unter den Bewohnern, das halbe Haus ist erkrankt.
Gestern morgen hat es mich selbst erwischt und meine beiden Söhne (15 und 17) nun auch.
Ich habe hier zuhause selbst gerade Notstand.
Die PDL meinte, bis morgen wäre das wieder weg und ich hätte zum Dienst zu erscheinen, sie bräuchte mich.
Ich sagte ihr, daß es nicht geht und sie nicht erwarten kann, daß ich meine Familie ständig im Stich lasse und das jetzt noch bei Krankheit. Ich habe in den letzten Wochen weiß Gott genug Dienste zusätzlich übernommen und ich war immer da und noch nie krank. Und genug wichtige Termine abgesagt und genug meine Familie enttäuschen müssen, weil ich Versprechungen, die ich gemacht hatte für bestimmte Tage, nicht einhalten konnte...
Wenig später bekam ich einen Anruf von der Heimleitung. Also erstens hat die PDL jetzt behauptet, ich sei frech geworden, was einfach nicht stimmt, ich habe, nachdem sie mich so bedrängt hat, einen energischeren Tonfall angeschlagen, das ist wahr, aber ich war nicht frech. Die PDL hat im gleichen Zug der HL gesagt, ich sei immer so frech. (Bisher war sie immer zuckersüß zu mir, richtig übertrieben, aber das ist ihre Art...ich hatte nie Streß mit ihr.)
Die HL hat mir jetzt gesagt, bei mir müsste der Brechdurchfall bis morgen erledigt sein und sie bräuchte mich nicht nur morgen, sondern (schon wieder) auch an meinem freien Wochenende. Und ob meine Kinder krank sind oder nicht, sei ihr egal, mit denen hätte sie keinen Arbeitsvertrag sondern mit mir, und ihc hätte mich gefälligst zusammen zu reißen.
Ich bin wirklich willig, aber ich möchte als Mensch respektiert werden und sehe nicht ein, daß man über meine freie Zeit so derart unverfroren und in solchem Ton verfügen kann, und es bleibt dabei: ich bin selbst krank. Ich kann nicht. Mir gehts wirklich elend, jetzt noch viel mehr, ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, vor Zorn über diese Telefonate, und dabei bin ich fix und alle, hab Wadenkrämpfe, mir ist schlecht und...naja.
Chefin meinte nur, das nimmt sie jetzt so zur Kenntnis und meine Weigerung, zum Dienst zu erscheinen, hätte Konsequenzen.
Tja.
Was tun?
Bin ich tatsächlich verpflichtet, so derart mit mir umgehen zu lassen? Mich in meinem Frei so tyrrannisieren zu lassen? Ich kann wirklich die Uhr danach stellen, wann die Anrufe hier auf massivste Art und Weise eintrudeln. Und jetzt werde ich nicht mal mehr gefragt seit neuestem ob ich mal einspringen könnte, sondern es wird angeordnet und mir werden Konsequenzen angedroht.
Muss man sich das tatsächlich gefallen lassen?
Ach so - ich bin noch in der Probezeit, die wäre Ende April vorbei.
Und was die Einspringerei von den Teilzeitkräften betrifft: also ich persönlich habe wichtige Gründe, warum ich nicht mehr arbeiten kann. Es geht einfach nicht auf Grund meiner familiären Situation. Ich kann gerne mal einspringen, aber ich werde ohnehin schon regulär zu mehr Stunden eingeplant als ich leisten müsste. Die zusätzliche Einspringerei ist wirklich eine Belastung, ich kriege schon Herzrasen, wenn das Telefon klingelt.
Und man wird im Beisein aller Kollegen dafür gerügt, wenn man nicht ans Telefon gegangen ist am Tag X oder nach der Ansage auf dem Band nicht zurückgerufen hat.
Was mach ich denn jetzt am besten?
Einfach nicht mehr ans Telefon gehen?
Das ist echt ein Elend, so kann das nicht weitergehen...
Meine Freundin meinte, besser wäre es, zum Arzt zu gehen und mir für alle Fälle - trotz frei - eine Krankmeldung zu holen.
Aber Tatsache ist, daß mein Arzt nur morgen vormittag da ist, daß man immer ziemlich lange warten muss und ich mich momentan kaum aus dem Haus traue. Daß ich total geschwächt bin und diese Nacht nicht geschlafen habe, kommt hinzu.
Kann das angehen, daß man von seinem Arbeitgeber derart terrorisiert und genötigt und erpresst wird?
Entschuldigt bitte, daß ich gleich mit so einem langen Posting hier einsteige, aber...ja, mir gehts gerade echt mies.