Muss das Pflegepersonal in der Kardiologie EKG's lesen können?

HALLO,

Ich glaube, daß jemand der das täglich sieht, auch irgendwann weis was das ist.

Also ich musste (!!) mich belesen, damit ich wenigstens ansatzweiße weiß, wie Kammerflimmern oder Asytolie auf einem EKG aussieht.


Noch ein interessante Erfahrung von mir:
Der chirurgische Stationsarzt ließ ein Bett-EKG anordnen.
Er hatte später Feierabend und ich ließ den chirurgischen Bereitschaftsarzt antanzen. Ich sagte ihm, er solle sich bitte das EKG anschauen.
Seine Antwort: Der internistische Arzt soll das machen. :motzen:
 
Hallo Aceton.

Also ich musste (!!) mich belesen, damit ich wenigstens ansatzweiße weiß, wie Kammerflimmern oder Asytolie auf einem EKG aussieht.


Auf was für einer Station arbeitest du?
Sich über Dinge in der Freizeit informieren gehört für mich auch absolut dazu!
Ich muss aber zugeben, dass mich das jetzt schon etwas nachdenklich stimmt.
Aber gut, ich gehe davon aus, dass du eher weniger mit EKG und co konfrontiert bist.

Noch ein interessante Erfahrung von mir:
Der chirurgische Stationsarzt ließ ein Bett-EKG anordnen.
Er hatte später Feierabend und ich ließ den chirurgischen Bereitschaftsarzt antanzen. Ich sagte ihm, er solle sich bitte das EKG anschauen.
Seine Antwort: Der internistische Arzt soll das machen. :motzen:
Rippenspreizer - Cartoongalerien

Gruß Mary
 
Also ich musste (!!) mich belesen, damit ich wenigstens ansatzweiße weiß, wie Kammerflimmern oder Asytolie auf einem EKG aussieht.

Wenigstens liest Du nach, daß tun viele andere nicht.
Das Chirurgen nicht wissen, was ein EKG ist oder wie man es liest, überrascht mich nicht.
Viele der Chirurgen, die ich kenne, interessieren sich nur so lange für einen Pat., wie man das Skalpell ansetzen kann.
Und doch bin ich der Meinung, wir sollten wissen, wann der Arzt zu informieren ist, wenn es um ein EKG geht.

Wie schon gesagt wurde....man muß sich nicht im unteren Level ansiedeln.
Wenn andere nach mehreren Jahren Kardiologie, so garnichts mitgenommen haben, dann sei stolz, weil Du verstanden hast, daß Fachbücher auch nach Ende der Ausbildung noch nützlich sein können.

Übrigens...EKG pocket...tolle Sache.
 
Auf was für einer Station arbeitest du?
Sich über Dinge in der Freizeit informieren gehört für mich auch absolut dazu!
Ich muss aber zugeben, dass mich das jetzt schon etwas nachdenklich stimmt.
Aber gut, ich gehe davon aus, dass du eher weniger mit EKG und co konfrontiert bist.

http://www.rippenspreizer.de/4images/details.php?image_id=698

Ich arbeite auf einer internistischen Station.
Mit EKG's habe ich eher hauptsächlich am Wochenende zutun, sobald ein EKG auf Station geschrieben wird.

Was stimmt dich denn nachdenklich?
 
Weil es gerade passt:
(hoffe es liest kein Betreffender mit ;)

Vorgestern ist eine Pat kollabiert. War nicht ganz sooo abwegig - lag 5 Wochen fast nur, wurde dann jetzt wieder mobilisiert, danach Kollaps. Puls regelmäßig, hypoton.
Trotzdem direkt mal n LZ EKG angehängt (das letzte war unauffällig).
Am nächsten tag: Auswertung: 2h lang ventriculäre Tachcardien!

Als es gesehen wird am nächsten Tag kommt der Stat.Arzt, sagt Pat auf ITS.
Nachfrage von mir wieso: "Nächtliche VT von 2Stunden".
Ich hab es mir zeigen lassen, 3 ex. GuKrPfl mit mir zum PC.
Er zeigt es uns, 2h VT von ~190 3: xx - 5: xx Uhr
Das sie das überlebt hat, sie hat nen Defi gewonnen - sollte eigentlich seit 2,3 Tagen in die geriatrie verlegt werden. Glück gehabt!

Naja, jedenfalls sind wir wieder in unserem Dienstzimmer, da kommt die Nachfrage der 3 Mädels, was denn jetzt war: 2h Herzstillstand??

Keiner konnt a) etwas mit VT anfangen, noch b) mit der grfaischen Darstellung des EKGs mit der deutlich sichtbaren Kammertachycardie!!
 
Naja, jedenfalls sind wir wieder in unserem Dienstzimmer, da kommt die Nachfrage der 3 Mädels, was denn jetzt war: 2h Herzstillstand??

Keiner konnt a) etwas mit VT anfangen, noch b) mit der grfaischen Darstellung des EKGs mit der deutlich sichtbaren Kammertachycardie!!

Vielen Dank für dein Beispiel, welches diesen Thread mit der Fragestellung, ob Pflegekräfte EKG's lesen können, untermauert. :hippy:
 
Weil es gerade passt:
(hoffe es liest kein Betreffender mit ;)

Vorgestern ist eine Pat kollabiert. War nicht ganz sooo abwegig - lag 5 Wochen fast nur, wurde dann jetzt wieder mobilisiert, danach Kollaps. Puls regelmäßig, hypoton.
Trotzdem direkt mal n LZ EKG angehängt (das letzte war unauffällig).
Am nächsten tag: Auswertung: 2h lang ventriculäre Tachcardien!

Als es gesehen wird am nächsten Tag kommt der Stat.Arzt, sagt Pat auf ITS.
Nachfrage von mir wieso: "Nächtliche VT von 2Stunden".
Ich hab es mir zeigen lassen, 3 ex. GuKrPfl mit mir zum PC.
Er zeigt es uns, 2h VT von ~190 3: xx - 5: xx Uhr
Das sie das überlebt hat, sie hat nen Defi gewonnen - sollte eigentlich seit 2,3 Tagen in die geriatrie verlegt werden. Glück gehabt!

Naja, jedenfalls sind wir wieder in unserem Dienstzimmer, da kommt die Nachfrage der 3 Mädels, was denn jetzt war: 2h Herzstillstand??

Keiner konnt a) etwas mit VT anfangen, noch b) mit der grfaischen Darstellung des EKGs mit der deutlich sichtbaren Kammertachycardie!!

VT= Ventrikuläre Tachykardie und lebensbedrohlich. Ist meist ein weitfortgeschrittener Vorbote für ein Kammerflimmern.

Wenn ein Pat. alleine schon 24 h liegt, dann kann bei der ersten Mobi an die Bettkante, Stand und Sessel eine Tachykardie mit einhergehender Hypotonie entstehen: dies ist eine orthostatische Reaktion!

Die VT kommt womöglich aufgrund der Hypovolämie. Die Rhythmusstörung einschließlich Tachykardie spricht absolut dafür.
Auch vermute ich stark, dass der Patient einen Magnesiummangel hatte oder?

Eine VT erkennen konnte ich auch erst auf IPS.
Eine Fortbildung intern oder einfach einmal auf die IPS zu gehen und sich das mal erklären zu lassen kann hilfreich sein.
 
Ich weiß zwar nicht genau was du mir mit deinem post sagen möchtest, aber noch als Randinfo: Die Pat war den Tag mit dem Kalium etwas gefallen. Zwar "nur" auf 3,2 - aber hat gereicht das ganze zu begünstigen...
 
Ich weiß zwar nicht genau was du mir mit deinem post sagen möchtest, aber noch als Randinfo: Die Pat war den Tag mit dem Kalium etwas gefallen. Zwar "nur" auf 3,2 - aber hat gereicht das ganze zu begünstigen...

@maniac: sorry hatte erst später gecheckt:kloppen:, dass Du nur ein Beispiel erzähltest. Dennoch für alle Newcomer sicherlich auch informativ.:up::hicks:

3,2 ist viel zu wenig und zwar unter Normwert eines normalen Patienten.
Gerade bei kardiologischen und kardiochrirurgischen Patienten (prä OP) sollte der Kaliumwert mindestens 3,3 sein.

Unter 3,3 operiert kein Herzchirurg einfach mal eben so. Auch nicht unter absoluten Notfallbedingungen . Das Herz an sich ist ein äusserst empfindliches Organ und jegliche Reizung bewirkt schon Herzrhythmusstörungen intraop und postop. Dies bedeutet, dass mind. ein Serium- Kaliumwert von 3,3 bestehen sollte. Intraop und Postop spielt dies eine entscheidende Rolle.

Bei Werten darunter und wenn ein Bedarf einer akuten Bypass- OP besteht wird hochdosiert und Boliweise (bzw. im Schuss sozusagen) Kalium substituiert.

3,2 ist definitiv für einen kardiologischen Patienten häufig schon viel zu wenig. Die leben besser mit über 3,5 und um die 4,5 herum. Daher wundern mich die VT`s und die orthostatische Reaktion überhaupt nicht.

Der therapeutischer Wert in der Kardiochirurgie bewegt sich allerdings immer zwischen 4,5 und 5,5 bei postoperativen Patienten. Bei präoperativen Patienten wird der Kaliumspiegel auf 3,3 aber eher auf 4 hochgejagt. Es ist allerdings natürlich davon abhängig, ob eine NI besteht oder eben nicht. Die Vor- und Begleiterkrankungen spielen natürlich eine große Rolle.
 
HTC: Kalium bei 4,5, bei auftretenden Rhythmusereignissen eher 5,0, Toleranz bis zu 5,5.

3,x darf nicht vorkommen^^

Gott schütze Kalium und Inzolen!
 
HTC: Kalium bei 4,5, bei auftretenden Rhythmusereignissen eher 5,0, Toleranz bis zu 5,5.

3,x darf nicht vorkommen^^

Gott schütze Kalium und Inzolen!

Was Du damit allerdings ausdrücken möchtest wird nicht jedem klar sein.

Natürlich darf ein Kaliumwert von 3,x vorkommen. Allerdings sprach ich von einem therapeutischen Spiegel der in jeder Kardiochirurgie (auf Intensivstation wohlgemerkt) zwischen 4,5- 5,5 liegen sollte, um genau dem entgegenzuwirken. Dabei handelt es sich allerdings um ein frisch gereiztes Herzlein.

Auf einer IMC in der Kardiochirurgie werden die Patienten eben nicht so häufig kontrolliert, wie auf IPS.
Das ist Fakt und bei einem Standard- Patienten auch nicht notwendig.

Allerdings bei semistabilen Patienten, die dann aufgrund fehlender Kapazitäten dennoch auf die IMC verlegt werden, wird häufiger anhand einer BGA kontrolliert.
Die Begründung liegt darin, dass somit ein Rückläufer planbarer ist.

Gerade in der Kardiochirurgie agieren wir Pflegekräfte mehr als prophylaktisch, um den hohen Durchlauf besser zu koordinieren. Ist allerdings auch auch auf interdisziplinäre IPSen übertragbar.
 

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