Mundpflege mit Mundkeil?

Hallo basketmicha!

Auch ich bin der Meinung das Mundkeile nicht die richtige Lösung sind!

Ich persönlich würde so etwas bei Pflegeempfängern nicht verwenden da diese Pflege dann nicht mehr menschlich und schon garnicht würdevoll ist!!!

Ist es für dich ethisch vertretbar solche barbarischen Mittel zu verwenden??!!

Ich würde soetwas als gefährliche und gewaltsame Pflege betiteln!!

Die Moral von der Geschicht´:

Pflege sollte stets liebevoll sowie würdevoll und menschlich ablaufen!
Auch sollte der Pflegeempfänger in seiner Persönlichkeit respektiert werden!

Also wenn er die Mundpflege verweigert (ob verbal oder nonverbal!!)
sollte diese auch nicht unter Zwang durchgeführt werden, da der Pflegeempfänger bis zu letzt selbst entscheiden kann.

Dieses Recht solte man einem jeden lassen!! :beten:

Viele liebe grüße

euer AP bravado
 
Welche Vorschläge oder Tipps kannst du denn basketmicha geben?

Es sind genug gute Tipps im Rennen - ansonsten wird wohl nur geduldiges Abwarten und immer wieder Versuchen übrigbleiben.
Auch wenn's böse klingt, aber wenn der/die BewohnerIn weiterhin die Mundpflege verweigert ist in einer Weile eh ein Zahnarztbesuch fällig und die Zähne müssen raus - damit dürfte die Mundpflege auch wieder leichter fallen...

Grüße,

Gerrit
 
Hallo!
Ich habe mal ein Praktikum in nem Pflegeheim gemacht, dort hatten wir auch einen Bewohner der über PEG ernährt wurde nicht mehr wirklich auf Ansprache reagierte usw. Dieser hat auch den Mund nur nach langer Zeit und mit viel Geduld aufgemacht. Bei ihm habe ich oft gesehen, dass die Ex. vor lauter Hektik einen Mundkeil reingestopft haben und ihm dann notdürftig die Mundpflege gemacht haben. Ich fands ganz furchtbar, der Bew hat das Gesicht verzogen und die Mundpflege ohne Keil war bald gar nicht mehr möglich. Ich habs auch mal angesprochen, aber als Praktikant wird man da ja nicht wirklich ernst genommen und mir wurde nur gesagt, der Zweck heiligt die Mittel-----> UNSINN kann ich da nur sagen, ich finds auch nicht richtig....

LG Franzi
 
Hallo basketmicha,

bei meiner ersten Antwort ist irgendwie was verrutscht, deshalb hier noch einmal:

Du hast jetzt schon viele wirklich gute Tipps bekommen. Werde mich deshalb anstrengen müssen, um dich nicht zu langweilen. Aber da du bisher keine positive Rückmeldung gegeben hast, hier noch mal konkreter, als vorher in meiner Antwort vom 7.4.:

Wenn du nicht herausfinden kannst, welche Geschmacksrichtung der Bewohner besonders mag, würde ich einfach mit klarem Wasser anfangen. Da gilt es herauszufinden, ob er es lieber warm oder kalt mag. Manchmal ist es auch einfach sinnvoll, ein gutes Mundwasser (habe gute Erfahrungen mit Salviathymol gemacht, aber das ist mal wieder Geschmackssache) zu nehmen. Die Technik ist, mit behandschuhtem Zeigefinger erstmal quadrantenweise die Zahnreihe und Zahnfleisch liebevoll kreisförmig zu massieren. Sag ihm vorher, wo du mit dem Finger hingehst, kannst es unterstützen, indem du den jeweiligen Lippenabschnitt parallel zur verbalen Info berührst. Im nächsten Schritt kannst du eine idealerweise weiche, kurze (Kinder)zahnbürste wiederum quadrantenweise vor der Zahnreihe in der bekannten Form anwenden. Arbeite dabei von hinten nach vorne, damit du jeweils immer vorne wieder rausgehen kannst. Eine Zahnpasta muss kritisch betrachtet werden, wie willst du den Schaum wieder raus bekommen? Wenn, dann nur eine hingehauchte Spur davon, damit du sie mit ner feuchten Kompresse ohne Trauma, verschlucken wieder entfernen kannst.

Das würde ich erst mal solange wiederholen, bis der Ablauf erkennbar bekannt ist und akzeptiert wird. Wichtig ist auch die Grundhaltung (Sitz im Stuhl, Langsitz oder Seitenlage). Das mit der Vorabinfo und dem ruhigen Umfeld ist mit Sicherheit bekannt.

Bis hierher für heute, viel Erfolg, würde mich interessieren, was du bisher mit welchem Erfolg ausprobiert hast.

Liebe Grüße Berthild
 

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