Erhöhung des Pneumonierisikos durch Mundpflege?!

M!aren

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Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Hallo,

ich bin Schülerin und wiederhole gerade die Pneumonieprophylaxen... So habe ich mir auch die Biensteinskala noch einmal zur Brust genommen. Da wollte ich euch mal fragen -

warum erhöhen manipulative oro-tracheale Maßnahmen das Pneumonierisiko ?
ZB auch Nasen- Mundpflege ?
(In der Biensteinskala steigt dann der Wert...)
Wäre super nett, wenn mir das jemand erklären könnte.

Nasen- Mundpflege mache ich doch gerade um das Pneumnoierisiko zu senken, oder ?!
 
Es ist korrekt, dass man die Nasen- und Mundpflege durchführt, um Infektionen zu vermeiden bzw. diese sich nicht weiter ausbreiten können.
Bienstein- Skala : Es gibt nur einen Punkt für Mund- und Nasenpflege und somit absolut angemessen.

0 keine
1 Nasen- und Mundpflege
2 oro-nasale Absaugung
3 oro-nasale und endotracheale Absaugung


Da sich die Bienstein - Skala noch mit anderen beeinflußenden Faktoren beschäftigt und erst die Gesamtpunktzahl im Verlauf einen adäquaten Anhaltspunkt bietet- wird eine Nasen- und Mundpflege das Pneumonierisiko nicht exorbitant ansteigen lassen. Da gehört mehr dazu. Es ist nur wichtig zu begründen, wieso Du es durchgeführt hast und dies dementsprechend zu dokumentieren. Nach Standard eine Nasen- Mundpflege alle 2 h durchzuführen ist obsolet. Es reicht einmal pro Schicht oder 2 mal am Tag. Es ist natürlich auch von anderen Faktoren abhängig, wie z.B. ist der Patient beatmet oder liegt eine Trachealkanüle o.ä. , die man in die Pflegeplanung mit einbeziehen und nach Bedarf auch anpassen sollte.
 
Hallo pericardinchen, (netter Name !)
Danke für deine schnelle Antwort, aber leider ist mir immer noch nicht klar, warum die Nasen - Mundpflege überhaupt aufgeführt wird ?!
Und eigentlich auch - warum die Absaugungen das Risiko erhöhen ?
Weil man da wenn man unsteril arbeitet Keime einbringen kann ?!
 
Hallo,

ich bin Schülerin und wiederhole gerade die Pneumonieprophylaxen... So habe ich mir auch die Biensteinskala noch einmal zur Brust genommen. Da wollte ich euch mal fragen -

warum erhöhen manipulative oro-tracheale Maßnahmen das Pneumonierisiko ?
ZB auch Nasen- Mundpflege ?
(In der Biensteinskala steigt dann der Wert...)
Wäre super nett, wenn mir das jemand erklären könnte.

Nasen- Mundpflege mache ich doch gerade um das Pneumnoierisiko zu senken, oder ?!
Nicht die Mund- und Nasenpflege erhöht das Risiko, sondern es ist ein sogenannter Indikator.

Wenn ich eine Mund- und Nasenpflege durchführen muss, hat das gewisse Ursachen, und diese zugrundeliegenden Ursachen beeinflussen das Pneumonierisiko. Das Vorhandensein der Mund- und Nasenpflege zeigt das Vorhandensein dieser Pneumonierisiken an, weil beides den gleichen Ursprung hat.

Genauso erhöht nicht die Absaugung das Pneumonierisiko, sondern es gibt Ursachen, warum ich den Patienten absaugen muss, und diese Ursachen erhöhen ebenfalls das Pneumonierisiko.

Man erfasst hier also praktisch keine Risiken, sondern Indikatoren, die zugrundeliegende Risiken leicht erfassbar machen.
 
Übersetze Dir ersteinmal das Wort manipulativ und dann das Wort oro- tracheal. Ist bei einem Pat. der beeinträchtigt ist und durch eine Pflegekraft die Unterstützung bei der Nasen- und Mundpflege benötigt, eine eigene Selbstreinigung der Atemwege möglich ?
Weswegen führt man noch eine Nasen- und Mundpflege durch ? Beobachte Dich mal selbst bei der Zahn- und Mundpflege sowie Nasenpflege bzw. Nase putzen. Dann hast Du es eigendlich auch schon und weißt auch, wieso das in die Skala mit aufgenommen wurde. Falls Dir dann nochetwas unklar ist, dann frage nach. Es gibt keine dummen Fragen und auch keine dummen Antworten. Du kommst ganz bestimmt selbst drauf. Da bin ich mir sicher :-)
 
Danke ihr Lieben !!!:rocken:
Die Info dass es sich hier um einen "Indikator" handelt, hat meine Frage gelöst. Ich wußte nicht, dass sowas auch in einem "Instrument" vorkommen kann. Macht aber Sinn.
 
Geht es um Mundpflege oder Mundreinigung? Mundpflege kann durchaus öfter erforderlich sein als Mundreinigung. Und wenn ich da an die Tabletts mit Becher und darin eine Kocherklemme nebst Tupfer denke... . Die nach wie vor beliebten Lemmonsticks machen es net besser. Hier hats zwar primär eine geringere Keimbelastung- dafür aber die Veränderung des pH-Wertes des Mundes mit der Möglichkeit, dass transiente pathogene Keime sich ausbreiten können.

Elisabeth
 
Lemonsticks ? Das ist nicht Dein ernst ? Zudem man heutzutage sterile und keimarme Artikel zur Mundpflege verwendet. Dahingehend gibt es ja sogar schon sterilverpackte Mundpflegetabletts. Der Hit ist allerdings, wenn man sogar die Plastiklemmen desinfiziert und ins Steri schickt und dann wiederverwendet. Es gibt nichts, was es nicht gibt. :gruebel:
 
Wenn ich von meinem Haus ausgehe, dann gibt es schon ganz lange vieles net mehr. Wir haben/hatten es net so mit den alten Zöpfen. Da ich meinen Fuß aber auch in andere Häuser setze- von KH bis Altenpflege- bekomme ich so einiges zu sehen und zu hören.

Elisabeth
 

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