Mundpflege bei Frühgeborenen

Hi!!!

Also wir machen die Mundpflege mit Tee oder Aqua dest.. Unser Tee ist kein Beuteltee, deshalb dürfen wir den nehmen.
Wir machen auch teilweise Muttermilch, je nachdem ob das Kind beatmet ist. Wenn das kind an der Atmenhilfe (Infant Flow) angeschlossen ist, nehmen wir keine Muttermilch, weil die Belege/ Borken im Mund macht.

LG
Simone
 
Da stoße ich ja auf völlig neue Methoden... NaCl und Aqua, habe ich noch nie gehört. Bei uns wird Mundpflege entweder mit Nahrung oder Muttermilch durchgeführt, evtl. auch mit Tee. Hat sich bis jetzt immer gut bewährt. Ansonsten natürlich so schnell es geht und möglich ist trinken lassen, bzw. stillen.
 
Hallöchen, ich hab da ein Thema gefunden das zwar schon etwas älter ist, mich würde aber trotzdem interessieren, wie "heutzutage" Mundpflege gemacht wird, es ändert sich ja ständig irgendetwas.

Also, Tee ist bei uns auch out, wegen der Hygiene. Aqua find ich o.k. machen wir aber nicht und NaCl schmeckt bestimmt nicht gerade toll, oder?

Wir haben Bepanthenlösung im Angebot, die nehmen wir aber kaum noch her.

Meist machen wir Mundpflege mit in MM oder Nahrung getauchten Watteträgern, an denen die Kleinen dann lutschen können; somit haben sie gleich schon mal einen Geschmack auf das, was sie später trinken sollen.

Kinder die Antibiose bekommen bekommen bei uns Mykundex als Soorprophylaxe, welches sie auch vom Wattestäbchen lutschen dürfen. Hier würd mich auch noch interessieren ob in anderen Häusern die Soorprophylaxe überhaupt durchgeführt wird oder ob erst beim Auftreten von Mundsoor gehandelt wird!

Servus, Stupsi
 
Hallo Stupsi,

ich persönlich kenne Mykundex nicht, es hört sich aber irgendwie nach einem Antimykotikum an. Wenn dem so ist, halte ich diese Praxis für hinterfragenswürdig. Medikamente haben Nebenwirkungen! Und es ist in der Literatur sehr umstritten Medikamente mit der Gefahr von Nebenwirkungen prophylaktisch zu verabreichen, ohne das dafür eine nachweisbare Grundlage besteht.

Zu der eingangs gestellten Frage scheint es nach dem bisherigen Wissensstand klar, dass Muttermilch (Frauenmilch) aus oben genannten Gründen die beste Variante für Mundpflege zu sein scheint. Watteträger allerdings sind bei uns (wie auch in den meisten amerikanischen Einrichtungen) out, da Kinder bei kräftigem Saugen Fäden von Watte , die sich vom Stäbchen lösen können verschlucken können. Ausserdem kann so ein Watteträger je nach Hersteller und Grösse einiges an Milch aufnehmen, was vor allem bei kleinen Frühchen, welche noch keinen ausgeprägten Schluckreflex haben zur Aspiration führen kann.

Hoffe meine Ausführungen helfen ein wenig....:)
 
Also meiner Meinung nach sollte die Mundpflege auch unter dem Aspekt der Oralenstimulation gesehen werde. Und hier für ist es meiner Meinung nach von Bedeutung dass die Kinder ein Geschmackserlebnis bekommen. Daher eigenen sich Tees oder MM besser als Aqua.
 
Hallo!

Wir verwenden auch meist Muttermilch oder Nahrung! Tee schon lange nicht mehr! In seltenen Fällen kommt auch mal die Bepanthen-Lösung zum Einsatz.

@Skysurfer:
Wie führt ihr denn die Mundpflege durch? Träufelt ihr einfach die MM in den Mund? Und wenn würden sich doch nur minimale Wattefasern von den Watteträgernlösen oder?

LG
 
Hallo Nadl,

wir sind eigentlich dazu über gegangen ein paar Tropfen MM auf die jeweiligen Schnuller zu träufeln und die Kinder daran saugen zu lassen. Hört sich simpel an, ist es auch, aber deswegen nicht minder effektiv....
Thema Wattefasern, unsere Wattestäbchen (die sterilen) sind, wenn sie nass werden extrem im "sich Auflösen" begriffen! Die ziehen geradezu ungeheuere Fäden, vor allem, wenn man sie zum reinigen von Wunden über die Haut zieht....echt ein Wahnsinn. Wenn man grössere Kinder daran saugen lässt, sieht man ganz genau, wie verformt die sind und was das Kind nachher im Schlund hat weiss ich ja nicht. Ausserdem, wenn ein Kind fähig ist an einem Watteträger zu saugen, warum sollte es dann nicht lieber an einem richtigen Sauger (von der Flasche) mit ein paar tropfen MM darinnen saugen?
Wir haben auch unsterile Watteträger, die sind viel härter und selbst vollgesogen noch extrem stabil....fasern also nicht so schnell aus. Leider kommen die in einem Pack mit ca 30 stück daher, wenn diese Packung geöffnet ist, gilt sie nach einer gewissen Zeit nicht mehr als sauber genug um sie noch weiter verwenden zu können. Ich denke, dass es in diesem Fall sehr darauf ankommt, was für Produkte wie benutzt werden....
Allgemeine Aussagen sind daher schwer zu treffen.

Greetz Sky
 
Hallo!

Also, wenn wir Kinder haben die bereits schnullern, dann geben wir auch ein paar Tröpfchen drauf oder lassen sie trinken. Aber die Beatmeten oder die Minis oder Kinder die noch kein Saugbedürfnis haben, brauchen doch auch etwas Mundpflege, und die bekommen dann den Mund mit Watteträgern ausgewischt.

Unsere Watteträger (haben wir in groß und klein) sind sehr stabil und v.a. die kleinen saugen auch nicht sooo viel Flüssigkeit auf, daß man damit gleich eine Aspiration herbeiführen könnte.Und daß sich Wattefasern lösen, hab ich bisher auch noch nicht beobachten können.

Apropos Aspiration, das kann mir auch mit ein paar Tröpfchen auf den Schnuller passieren.

Aber nochmal zum Thema Soorprophylaxe bei Kindern mit Antibiotika zurück; wird das dann gar nicht mehr gemacht? Würde mich interessieren, weil das auch bei uns im Haus ein "Streitthema" ist.
 
Unsere Watteträger (haben wir in groß und klein) sind sehr stabil und v.a. die kleinen saugen auch nicht sooo viel Flüssigkeit auf, daß man damit gleich eine Aspiration herbeiführen könnte.Und daß sich Wattefasern lösen, hab ich bisher auch noch nicht beobachten können.


Aber nochmal zum Thema Soorprophylaxe bei Kindern mit Antibiotika zurück; wird das dann gar nicht mehr gemacht? Würde mich interessieren, weil das auch bei uns im Haus ein "Streitthema" ist.

Wir lassen die Kinder auch an einem Wattestäbchen saugen oder wischen damit den Mund aus. Bei den Kleinen mit sterilen Watteträgern und die sind auch bei uns ziemlich stabil. Selbst wenn die Kinder kräftig daran saugen, passiert nichts.

Die Soorprophylaxe machen wir auch nicht, ist schon lange out. Wir verwenden Antimykotika nur bei diagnostiziertem Soor und sonst nehmen wir zur Mundpflege Muttermilch und Aqua. Von der Bepanthenlösung halte ich persönlich gar nichts, weil die scheußlich schmeckt und es ja auch um eine positive orale Stimulation gehen soll.
 
Hallo Stupsi!

Auch bei uns ist die Soorprophylaxe mit Antimykotika schon länger out.
Wie die Mundpflege bei uns läuft habe ich ja schon beschrieben.

LG
 
Nabend,

Bei uns wird auch nur beim einem diagnostizierten Soor mit Antimykotika behandelt. Denn die beste Soorprophylaxe ist halt doch der Speichel(fluss)

Wenn MM verfügbar dann Mundpflege mit dieser! Alternativ Nahrung. Wir verwenden auch sterile Watterträger, immer zwei Stück pro Pack, sind meiner Meinung nach stabil, verformen sich evtl bei größeren Kindern, aber Fadenbildung habe ich noch nicht beobachtet.

Bei größeren Kindern nehmen wir Tee, ansonsten bin ich ein Fan von Sprudelwasser mit Kohlensäure, das erfrischt auch noch auf dem Watteträger, manchmal aber auch schwierig einzusetzen, denn ein Reiß wird hier alle mal gesetzt und das Kind (Beatmet, sediert, relaxiert etc.) sollte diesen auch einordnen können.

lg
 
Hallo!
Aber die Beatmeten oder die Minis oder Kinder die noch kein Saugbedürfnis haben, brauchen doch auch etwas Mundpflege, und die bekommen dann den Mund mit Watteträgern ausgewischt.

Apropos Aspiration, das kann mir auch mit ein paar Tröpfchen auf den Schnuller passieren.

Aber nochmal zum Thema Soorprophylaxe bei Kindern mit Antibiotika zurück; wird das dann gar nicht mehr gemacht? Würde mich interessieren, weil das auch bei uns im Haus ein "Streitthema" ist.

Saugbedürfnis ist keine Voraussetzung für Saugtraining mit geeigneten Schnullern. Dabei sollte der Schuller immer feucht aber nicht vor Wassertropfen strotzend nass sein. Also Aspiration naja, kommt immer auf die Menge an. Ich persönlich wische niemandem mehr einfach so den Mund aus, quasi routinemässig (ist äusserst unangenehm). Wenn das Kind feuchte, intakte Membranen hat, braucht es keine weiteren Massnahmen. Hat es trockene, versuche ich mit einem feuchten Schnuller, oder wenn vorhanden einem festen Wattestäbchen (feucht) die Öffnung des Mundes und danach den Saugreflex anzubahnen. Das passiert bei uns nur zu den Mahlzeiten und auch nicht jedes Mal.

Wie gesagt, Soor gehört behandelt, no doubt, aber intakte Membranen brauchen weder Wasser noch Soormedikamente.

LG Sky
 

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