Modernes Krankenhaus = Hotel

  • Ersteller Ersteller mary_jane
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Kaffee austeilen als Sinn pflegerischer Intervention:

-Kontaktaufnahme/Beziehungsgestaltung
-Verschaffe mir einen Gesamtüberblick, sehe bewusst jeden einzelnen
Patienten.
-Struktur (Wichtig im Bereich z.B. älterer Patienten)
-ängstliche Patienten, die sich wenig melden, werden so nicht übersehen
-Eigene Sicherheit - Patientensicherheit
Habe jetzt nicht den Anspruch vollständig zu sein.

Aber genauso gut, kann das Austeilen von Kaffee nachmittags auch überflüssig sein. Es würde reichen, einen Wagen mit Kaffeekannen und Geschirr hinzustellen. Oder vielleicht auch überhaupt nicht; Patienten gehen alle um diese Zeit in die Cafeteria.
Jede einzelne Station sollte überlegen, welche Maßnahme hat auch pflegerelevante Inhalte.

Wenn ein Stationskonzept diesen Aspekt mit beschreibt, ist der Sinn auch klarer, welche Aufgaben pflegerisch sind und welche auf "dieser" Station nur Serviceleistung sind oder Beschäftigungstherapie für das Personal ist. Zudem könnte man mit einem Konzept auch an höherer Stelle besser argumentieren.

Liebe Grüße Brady
 
Hallo behid, sei mir nicht böse, aber den heutigen Stationsalltag kann man nicht mit dem vor 20 Jahren vergleichen. Die Zeit ist eben auch im KH schneller geworden. Zeit ist Geld.
Als ich vor 9 Jahren meine Ausbildung machte, kamen mir die Pat. auch zufriedener vor als jetzt.
Vielleicht liegts ja daran, dass es mehr Egoisten gibt:knockin:, krank waren ja die Leute auch früher, aber so dreist wie jetzt hab ich das nicht in Erinnerung.

Wieso sollte ich dir böse sein, ich habe ja angedeutet, dass ich keine Erfahrung im pflegerischen Bereich einer Normalstation der Neuzeit habe.
Ich nur glaube nicht, dass es mehr Egoisten gibt, ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass dies nicht so ist. Es ist nur so, dass immer mehr Leute auch ihr Recht einfordern und Leistung und Service für ihr Geld wollen. Sonst gehen sie dahin wo ihnen der Seervice geboten wird. Viele Branchen bieten Zusatzleistungen an und heben sich damit von der Konkurenz ab, warum nicht auch Pflege. Ich sage ja gar nicht, dass es zwangsläufig die Pflege sein muss, die das übernimmt, aber wie Brady schön beschrieben hat kann Kaffee austeilen auch Pflege sein.....!

Ich erlebe die Situation in meinem Arbeitsbereich ganz anders. Ob unsere Patienten (Früh- und Neugeborene) zufriedener sind lässt sich nicht beantworten, die Angehörigen sind definitiv zufriedener, weil wir mehr "Service" bieten. Einkleines Beispiel: seit einigen Jahren gibt es auf verschiedenen Frühgeborenen (intensiv)stationen Aufenthaltsräume nur für die Eltern unserer Patienten ausgestattet mit Kaffeeautomat, Mikrowelle, Kühlschrank, Liegestühlen, z.T. Sitzecke usw. Das Auffüllen und Aufräumen dieses Raumes übernimmt im Spätdienst auch die Pflege, da ist keine Stationshilfe im Dienst. Mich ärgern auch die Leute, die das System ausnutzen und ihren Müll nicht wegräumen, dafür stelle ich den Sinn dieses Raumes aber nicht in Frage und die meisten meiner Kollegen auch nicht.

Gruß Behid
 
ich stimme @couchpotato voll zu, sehr sehr viele, nicht alle, sind sowas von frech und dreist! mitunter komm ich mir vor wie eine haushälterin!

in unserem KH ist das noch verstärkt, da ich auf einer urlaubsinsel arbeite und wir fast nur "urlauber" auf station haben! dann verwechseln sie nämlich das KH mit ihrem gebuchten hotel und verlangen von uns den service den sie im hotel gewohnt sind, es ist kaum auszuhalten! ich war immer so fröhlich auf station aber seitdem ich dort arbeite mache ich nur meine arbeit und bin froh wenn ich feierabend habe!

ich kann diese anstrengenden diskusionen mit den "urlauber-patienten" nicht mehr ertragen... :(
 
sehr sehr viele, nicht alle, sind sowas von frech und dreist! mitunter komm ich mir vor wie eine haushälterin!
Hallo Karo6,

nenne doch mal Beispiele, was meinst du damit? Ich finde eigentlich Diskussionen immer sehr wertvoll. Je mehr das stattfindet, desto klarer ist die Sache? Ok, vieles wiederholt sich auch, aber das kennt wohl jeder aus seinem Bereich.

Liebe Grüße Brady
 
nabend @brady

z.b. privat pat., möchte nur mit seinem dr. titel angesprochen werden (ist ja auch ok, steht ihm zu) hat ständig geklingelt damit wir für ihn kleine aufgaben erledigen, wie jeden abend obstteller zurecht schneiden (kam mit alter LWK fraktur) das eine handtuch von der einen stuhllehne zur anderen stuhllehne legen, wenn man ihn gefragt hat was das für ein sinn macht, fing er an zu meckern. war man gerade aus dem zimmer draußen, ungelogen, hat er sofort wieder geklingelt und es fiel ihm wieder eine neue aufgabe ein.

z.b. handtücher werden einfach auf dem boden geschmissen und wenn wir kommen mit: "schwester einmal ein neuer satz handtücher" ohne BITTE und ich "abschaum" darf mich bücken!

z.b. mobile pat. klingeln damit wir fenster schließen oder klingeln damit wir ihr essen abräumen wobei sie genau wissen das mir kommen und immer wie jeden tag das essen abräumen... ich kanns einfach nicht verstehen!

die klingel ist ein notsignal!!!

zum thema essen austeilen: wir können doch nicht für jeden pat. individuell essen austeilen, der eine möchte um 13uhr der eine um 15uhr wieder einer abends, wir sind nunmal nicht in einem hotel!

oder die täglichen streitereien mit den pat., wir werden hier beschimpft, angeschrien, beleidigt! na klar sind viele pat. unzufrieden aufgrund unserer momentanen personalsituation aber trotzdem sind wir doch auch nur menschen und können auch verlangen mit respekt behandelt zu werden!

ich gehe nicht mehr mit meiner sonst so fröhlichen art zur arbeit, traurig aber ich erledige nur noch meine arbeit und versuche bei netten menschen/patienten den schalter umzustellen und ihnen gerecht zu werden, denn die haben es nicht verdient! aber ob mir das gelingt weiss ich nicht!

viele meiner älteren kollegen sagen das sie gelernt haben damit umzugehen und regen sich über sowas nur noch selten auf, ja sie sind abgehärtet!
wahrscheinlich bin ich irgendwann auch mal so abgebrüht und abgehärtet, nur das wollte ich nie werden aber ich muss mich ja selber auch schützen!

LG
 
Hi,
mmmhh, möchte mit einigen von Euch nicht unbedingt tauschen. Ich bleibe jedoch dabei, dass eine gewisse Transparenz etwas Abhilfe schaffen kann. (Die Hartcoreklingler mal ausgenommen).
Wenn die mobilen Patienten es nicht einsehen, ihren Kaffee am bereitgestellten Wagen selber zu holen, ist das sicher ärgerlich. Wenn dieses Vorgehen jedoch ein fester Bestandteil des Stationsablaufes ist, konfrontiere ich den Patienten damit bei Aufnahme bereits, z.B.: Kaffee können sie sich ab XY Uhr am Getränkewagen selber holen, wenn etwas fehlen sollte, melden sie sich bitte, ansonsten sind wir zu der Zeit mit pflegerischen/organisatorischen Tätigkeiten beschäftigt. Wir kommen später durch die Zimmer und können dann weitere Dinge klären. Ist praxiserprobt, die Erfolgsquote liegt bei über 90%.
Wenn auf der Station das Verteilen des Kaffees Usus sein sollte, o,k. Dann nutzt es Bereichsweise. Stellt somit in Eurem Bereich den Erstkontakt des Spätdienstes her, stellt Euch vor und erfasst sogleich die Stimmungs- und Bedarfssituation. Auch hier bietet sich an, gleich den weiteren Verlauf des Dienstes kurz präsent zu machen, damit können wirklich manch unnötige Klingler vermieden werden.
Klar, es gibt immer Querschädel. Jedoch ist das nicht immer gleich über ein Viertel des Klientels.
Wir können uns von gewissen Dingen nicht ganz frei machen, ob wir das nun als unsere Aufgabe ansehen oder nicht.
Noch eine kurze Frage: Zeit, Essen zu verteilen (hier geht es doch primär um Getränke) muss ich mir doch bitte schön irgendwie nehmen, oder?

Gruß
Synapse
 
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hallo ihr,

können wir das jetzt mal mit dem kaffee lassen. den kann man bei uns kinderleicht fertig von einer maschine bereits portioniert für sein kännchen abzapfen das wissen auch die mobilen aber es klappt trotzdem teilweise nicht. denn es ist ja meine aufgabe ihnen alles zu bringen. das eigentliche problem ist doch das sie mein eigentliches hauptgeschäft nicht kennen. wie soll ich als einzelne den patienten das begreiflich machen.
 
hallo ihr,

können wir das jetzt mal mit dem kaffee lassen. den kann man bei uns kinderleicht fertig von einer maschine bereits portioniert für sein kännchen abzapfen das wissen auch die mobilen aber es klappt trotzdem teilweise nicht. denn es ist ja meine aufgabe ihnen alles zu bringen. das eigentliche problem ist doch das sie mein eigentliches hauptgeschäft nicht kennen. wie soll ich als einzelne den patienten das begreiflich machen.

Liebe Mary-Jane,
du hast recht es geht nicht nur um den Kaffee, aber er ist ein gutes Beispiel dieses Thema zu erörtern und deutlich zu machen worum es dejn einzelnen geht.

Es wird immer wieder einzelne Ignoranten geben, die den Unterschied zwischen einer Krankenschwester und einer servicekraft nicht sehen. Oder falsch ausgedrückt, ich glaube sie sehen den Unterschied doch, er ist ihnen aber egal. Und ich wage mal die These, dass du diesen Menschen gar nichts begreiflich machen kannst, weil dieser Typ Mensch nicht nur ignorant sondern häufig auch egoistisch ist und was will man da machen. Du wirst immer "Ausreißer" haben und da kann man nur eins machen, daran zu arbeiten sich nicht zu ärgern und denen freundlich und bestimmt sagen, dass es für jedermannn draußen an der "Kaffeebar" warme und kalte Getränke gibt.
Du wirst auch als einzelne dieses Problem nicht lösen, wenn deine Kollegen trotz aller Hektik diesen Patienten den Kaffee bringen, das könnt ihr nur im Team.

Ich wehre mich nur gegen den Gedanken, dass jeglicher "Zusatz"-Service so ganz und direkt als nicht leistbar verworfen wird. Es geht im weiteren Verlauf auch um Arbeitsplätze und da sollte man vielleicht mit den Verantwortlichen nach Lösungen suchen , wie Service auf den Stationen angeboten werden kann.....
 
Das Härsteste was ich zum Thema erlebt habe war vor zwei Tagen eine privat versicherte Patientin: Meldet sich über die Klingel, beklagt, es sei schon 8.15 Uhr, warum sie so lange auf die Pflege warten müsse.

Antwort der Kollegin: Wir haben Sie eben heute in unserem Ablauf so eingeplant, wir haben noch 30 andere Patienten zu betreuen. (Normaler, sachlicher Tonfall)

Ihre Antwort: Sie waschen ANDERE Patienten VOR MIR? So geht das nicht, ich habe gefälligst als Erste versorgt zu werden, ich bin schließlich Privat versichert!


:|
 
ich arbeite in einem öffentlichen krankenhaus, habn aber auch immer wieder sonderklassepat. beschweren sich über alles mögliche... letztens hattn wir eine, die einen tag vor der entlassung einer kollegin geläutet hat und für ihren BESUCH kaffee bestellt hat... hat sie natürlich nicht bekommen und mit beschwerden gedroht - aber ist eh nichts daraus gewordn!
 
Ähnliches Verhalten lässt sich bei uns auch am Essen beobachten- stimmt das Essen nicht (Brot zu trocken, zu weich etc.) Konfitüre ist keine Konfitüre usw. ist das Pflegepesonal immer Schuld. :engel:

Alsob sie denken, wir würde das Essen zubereiten.

Naja, das sind Ausnahmen- 80% der Menschen sind normal :hicks:
 
Hallo zusammen,

verstehe den Frust der aufkommen muss. Nur bin ich immer noch der Meinung, dass man sich als Team zusammen setzen muss. Ein Stationskonzept würde helfen. Es müsste genau für diese Station abgewägt werden, was kann es leisten und wie weit geht kann man auf Sonderwünsche eingehen. Natürlich müsste sich auch das gesamte Team daran halten, sonst gibt das nie was. Einigkeit stärkt das Team, unterschiedliche Vorgehensweise macht ein Team unglaubwürdig und spaltbar.


Unser Essen war eine zeit lang auch sehr schlecht, jeden Tag kamen Beschwerden. Ich habe zusammen mit den Patienten einen Beschwerdebrief aufgesetzt, unterschreiben lassen, kopiert und allen verantwortlichen geschickt. Für die Patienten ist mittlerweile klar, dass ich als Pflege nicht dafür kann. Ich nenne ihnen auch die Beschwerdestelle. Hat sehr gut gewirkt*gg*.

Bei wirklich sehr "schwierigen" Patienten, hilft nur einen kühlen Kopf bewahren und sachlich bleiben. Nur nicht persönlich nehmen.

Liebe Grüße Brady
 
Hallo,

wenn ich das alles so lese, habe ich es bei uns doch gut, wir haben eine Küchenhotline - Patienten können sich dort direkt an der passenden Stelle beklagen, die Kaffeemaschine wird per Knopfdruck bedient und liefert frischen Kaffee.

Wenn ich Patienten Kaffee bringe, weil ich Zeit habe, sage ich es denen auch so und wir haben selten Probleme mit ständig nörgelnden Patienten, was aber vermutlich an der Fachabteilung liegt, da unsere Patienten, wie eine Kollegin meinte "richtig krank" sind und nicht nur verunfallt.

Liebe Grüsse
Narde
 
Ja, dass ist ja der Springende Punkt. Ich unterscheide immer, ob die Pat. nicht können, oder schlichtweg einfach nicht wollen. Komischerweise bemühen sich sehr viele, und die anderen lassen sich einfach bedienen, nach dem Motto"Mach mal, ich lieg grad so bequem".

Beispiel: Bot einem Pat. den Nachtstuhl zur Stuhlausscheidung an, Pat. lehnt aber ab, er muss und will nicht. Halbe Stunde später läutet er, er habe die Hose voll! Hallooooooooo? Manchmal denke ich mir schon ich träume wenn ich so was höre.

Oder fitte Pat. klingeln, dass ich das Essenstablett abräume, wie schon geschrieben. Halloooooooo?

Schade, dass unsere Arbeit bei manchen Pat. so wenig anerkannt ist, zu mir wurden auch schon Sachen wie z.B Suppentaxi, etc. gesagt.

Sonnige Grüsse:hicks:
 
oh ja, unterscheiden muss man da, und das tue ich auch..........
ich kann auch meine klappe nicht halten; wenn die patienten zu fordernd werden, sag ich ihnen meine meinung...
hatten beispielsweise mal zwei in einem zimmer, die schienen auch befreundet zu sein und hatten die gleiche "schönheits-OP" über sich ergehen lassen. nicht nur, dass die wegen jedem sch... geklingelt haben(getränke, fenster auf, fenster zu, fenster auf, ah, mein messer is runtergefallen, brauch ein neues um mein obst zu schneiden... nein, das is nich scharf genug, bringen sie mir ein anderes..., fenster zu), irgendwann am 2. tag haben sie sich schon beschwert, dass ihr bett noch nich gemacht wurde... und damit meinten sie: nicht frisch bezogen... da war nichts dran und ich hatte auch keine zeit dafür, die beiden betten nebenbei nochma komplett zu beziehen, bis irgendwann eine kollegin ankam und meinte, ich solle das doch bitte mal tun, sonst beschweren die sich beim chef, die sind schließlich selbstzahler etc... gesagt, getan; pünktlich als deren lieblingssendung anfing und die es sich gemütlich gemacht hatten, bin ich rein und hab se aus ihren betten geschmissen^^ muuuahahahaaa!!! hab noch gefragt, ob sie ihre betten zu hause auch jeden tag neu beziehen und hab denen erstma n bissl was erzählt; aber ich war absolut freundlich dabei:) und , oh wunder, die haben die klingel so gut wie gar nicht mehr betätigt^^
 
Wir können hier sicher alle das ein oder andere Beispiel aufzählen, wie sich einzelne Patienten daneben benommen haben und uns sicher das ein oder andere Mal auch beleidigt haben. Diese Leute gab es immer und es wird sie auch in 50 Jahren noch geben. Aber darum geht es doch eigentlich nicht, oder? Für mich geht es hier darum wie sich die einzelne Klinik von einer anderen abheben kann und was wir als Pflegende dazu beitragen können.

Ich halte es für unvermeidbar bestimmte Zusatzleistungen, ich sag mal in den Tagesablauf einzubinden um den Komfort der Patienten zu erhöhen. Das sind die kleinen Dinge, die die Patienten sich merken, denn eine gute ärztliche und pflegerische Leistung ist ja eigentlich selbstverständlich.
 
Das Härsteste was ich zum Thema erlebt habe war vor zwei Tagen eine privat versicherte Patientin: Meldet sich über die Klingel, beklagt, es sei schon 8.15 Uhr, warum sie so lange auf die Pflege warten müsse.

Antwort der Kollegin: Wir haben Sie eben heute in unserem Ablauf so eingeplant, wir haben noch 30 andere Patienten zu betreuen. (Normaler, sachlicher Tonfall)

Ihre Antwort: Sie waschen ANDERE Patienten VOR MIR? So geht das nicht, ich habe gefälligst als Erste versorgt zu werden, ich bin schließlich Privat versichert!


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Da hilft immer der Spruch: 'Vor Gott und der Pflege sind alle Menschen gleicht'!
 
Wenn man bei Mc ... ein Essen bestellt, würde niemand auf die Idee kommen ein Hummergericht zu ordern. Die Speisekarte ist gut sichtbar ausgestellt- alle Angebote sind für den Kunden sichtbar.

Pflege verpasst oft diese "Speisekarte" im Vorfeld zu klären- z.B. im Rahmen der gemeinsamen Pflegeplanung. Hier könnten Angebote und Grenzen geklärt werden und der Kunde weiß warum was wie läuft.
*grübel* Da gibts aber schon das erste Problem, mit: wir machen das hier schon immer so- wird der Kunde kaum zufrieden sein. Auch die Vorlage eines Standards, einer Checkliste dürfte eher wenig bringen... zeigt sich doch die Unsicherheit im Umgang mit Pflegesituationen nur zu deutlich.
Ein weiteres Problem sind Kollegen die sich über ihr Helfersyndrom definieren und meinen professionell zu handeln, wenn sie den Pat. in allen Lebenslagen zufriedenstellen. In der Argumentation mit Verwaltung und Ärzten mangelt es auch hier an Fakten.

Und jetzt kommt sie wieder- meine absolute Lieblingsfrage: Was ist Pflege? - gefolgt von der Feststellung: wir brauchen dringender denn je festgeschriebene Vorbehaltsaufgaben (und Qualifizierungsprofile). Ich komm mir schon vor wie eine tibetanische Gebetsmühle. *ggg*

Elisabeth
 
Ich finde schon, dass bei uns im kh von vornerein darauf aufmerksam gemacht wurde, wo sich die patienten selbst bedienen können und für welche situationen von der klingel gebrauch gemacht werden sollte.... ich glaube, bei den bestimmten patienten, die schon mit der einstellung herkommen, dass sie rund um die uhr bedient werden, ist es egal,was man ihnen im voraus erklärt.

irgendwie fällt mir dazu nur ein, dass ich, wenn ich selbst patient im kh wäre, doch möglichst schnell nach hause will, und da sollte man doch auch zeigen, dass man fit ist und sich selbst versorgen kann, oder nicht???
 
ich glaube, bei den bestimmten patienten, die schon mit der einstellung herkommen, dass sie rund um die uhr bedient werden, ist es egal,was man ihnen im voraus erklärt.

Liebe Jean,
genau das ist der springende Punkt! Diese einzelnen Leute wird es immer geben......, da kann man nur zwischen zwei Verhaltensweisen wählen. Zum einen entweder das Geforderte zähneknirschend erledigen und sich nicht allzu sehr aufregen oder eben die Forderungen mit einer entsprechenden Erklärung ablehnen und evtl. Probleme mit Vorgesetzten bekommen, oder auch nicht, denn mit der entsprechenden Argumentation wird dies auch meist akzeptiert..


@Elisabeth
Irgendwie sehe ich den Zusammenhang dieses Themas mit den Vorbehaltsaufgeben nicht. Natürlich kann es nicht alleinige Aufgabe der Pflege sein, Zusatzservices anzubieten und in die tägliche Arbeit zu integrieren und selbstverständlich muss Zeit und Raum für unsere eigentliche Aufgabe zur Verfügung stehen. Aber ich bin überzeugt, dass ein Unternehmen Krankenhaus scheitern wird, wenn wir uns nicht mit irgendwas von der "Konkurenz" abheben. Mir gefällt das auch nicht immer, aber ist es möglich dass die Pflege das Wirtschafts- und Konsumdenken der Bevölkerung ändert???
Ich bin skeptisch.....

Gruß
Behid
 
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