Arbeitnehmerfreundliches Krankenhaus

nemobigfish

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Guten Tag,

ich würde mich gerne auf den Beruf Gesundheits- und Krankenpfleger bewerben.

Bevorzugt würde ich mich in Norddeutschland bewerben wollen.

Dazu würde ich gerne wissen, woran man denn erkennt, dass es sich um ein gutes Krankenhaus handelt. Allgemein zahlen da staatliche Krankenhäuser am besten. Ich nehme mal auch an, dass nicht zwangsläufig alle Krankenhäuser unter Ver.di laufen. Aber welche Kriterien sind wichtig? Könntet ihr mir ein paar Tipps geben, worauf man bei der Wahl des Krankenhauses achten sollte und achten kann?

Vielen Dank!


Viele Grüße
 
Willst du die Ausbildung als Pflegefachmann/-frau machen oder studierst du Pflege und willst dann direkt einsteigen?
 
Nein, ich möchte die Ausbildung machen und mich dann aber auch weiterbilden.

Das duale Pflegestudium läuft aktuell aus, soweit ich das richtig gelesen habe, oder?

Also, man kann jetzt "nur noch" klassisch die Ausbildung machen.

Ich habe mich schon über die besten Ausbildungsstandorte informiert, aber die Chance dort genommen zu werden ist ja sehr gering (siehe Charité in Berlin, Tübingen etc.), vor allem weil ich aus dem nichtmedizinischen Bereich komme und lediglich ein FSJ und Aushilfstätigkeiten im sozialen Bereich vorweisen kann.

Ich bin bereits 30, das sollte aber, denke ich mal, kein Hindernis sein, so wie ich das schon aus anderen Beiträgen im Forum erlesen konnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt auch Studiengänge, wo man Pflege als Berufsausbildung studieren kann. Aber dafür bin ich der falsche Ansprechpartner.

Wenn du die klassische Ausbildung machen willst, dann schaue, dir die Kommunikation mit der Schule an. Denn diese ist in den 3 Jahren dein Hauptansprechpartner. Die Einsatzorte können an total unterschiedlichen Orten sein. Mit der Generalisierung ist das ganze noch komplexer geworden, dh man kommt in so viel verschiedene Bereiche, dass man nie sonderlich lange auf einer Station bleibt.

Und schau dir lieber mittlere und kleinere Häuser an, die eine Schule angegliedert haben, wie die großen Unikliniken. Denn alle denken, da bekommt man die super Ausbildung. Jedoch ist man als Schüler immer nur der Mitläufer, der evtl mal zuschauen darf. Bei kleineren Häusern hat man jedoch die Chance mehr selbst zu machen.
 
'Ich bezweifle, dass man ein "arbeitnehmerfreundliches" Haus erkennen kann, ohne wirklich dort zu arbeiten. Was auf der Homepage preisgegeben und wie die Atmosphäre im Haus erlebt wird, dazwischen können Welten liegen. Zumal die Arbeitsatmosphäre von Station zu Station völlig unterschiedlich sein kann.

Wenn kein Bekannter aus dem Nähkästchen plaudern kann, würde ich mich an Angeboten wie Vergütung, Jobticket, Schülerwohnheime (wenn notwendig), Klassengröße und Extras wie Kinästhetikkurs o.ä. orientieren.


schau dir lieber mittlere und kleinere Häuser an, die eine Schule angegliedert haben, wie die großen Unikliniken. Denn alle denken, da bekommt man die super Ausbildung. Jedoch ist man als Schüler immer nur der Mitläufer, der evtl mal zuschauen darf. Bei kleineren Häusern hat man jedoch die Chance mehr selbst zu machen.
????

Ich habe an einer Uniklinik gelernt, an einer zweiten meine ersten Jahre Berufserfahrungen gesammelt und arbeite nach mehr als 10 Jahren bei einem kleineren Krankenhaus nun wieder an der ersten Klinik. Ich kann Deine Behauptungen keinesfalls bestätigen.

Nicht, das ich damit ausdrücken möchte, die Ausbildung an einem kleineren Haus sei per se schlechter - das wäre ebenso unhaltbar. Aber vier interprofessionelle Ausbildungsstationen allein an meinem Haus geben unseren Azubis die Möglichkeit, im dritten Jahr komplett selbstständig zu pflegen. Und auch sonst ist das, was wir anbieten können, nicht von der Hand zu weisen. Bibliothek mit Zugriff auf medizinische Datenbanken, CNE-Zugang, Skills Lab, Einarbeitung durch Drittjahresschüler...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nehme mal auch an, dass nicht zwangsläufig alle Krankenhäuser unter Ver.di laufen.
?? Nee, es laufen nicht die Krankenhäuser "unter Verdi", sondern Verdi ist eine Gewerkschaft, der man sich ggf. als einzelner Mitarbeiter anschließen kann und dort Mitglied werden.
Was Du meinst ist vermutlich, unter welcher Trägerschaft eine Klinik steht; da gibt es im Prinzip drei verschiedene Möglichkeiten:
  1. Öffentlicher Träger, z. B. Stadt oder Landkreis
  2. kirchlicher Träger (Diakonie oder Caritas)
  3. privater Träger
Am besten wird i. d. R. bei öffentlichen Trägern gezahlt, weil dort meist nach TVöD bezahlt wird. Bei kirchlichen Trägern wird häufig auch nicht schlecht bezahlt (die Caritas Bayern z. B. zahlt recht gut), aber man nimmt dann in Kauf, daß dort "der 3. Weg" gilt, sprich, es gelten kirchliche Sonderregelungen, die MA häufig einschränken - z. B. galt früher ein totales Streikverbot, inzwischen etwas aufgeweicht.
Bei privaten Trägern wird i. d. R. am schlechtesten gezahlt.
Das duale Pflegestudium läuft aktuell aus, soweit ich das richtig gelesen habe, oder?
Ja, das stimmt.
Also, man kann jetzt "nur noch" klassisch die Ausbildung machen.
Nein, das ist ein Mißverständnis; es gibt seit 1.1.2020 durch das neue Pflegeberufegesetz die Möglichkeit, entweder "klassisch" die Ausbildung zu machen, oder aber Pflege zu studieren. Der theoretische Teil der Ausbildung erfolgt dann an einer Hochschule statt an einer BFS. Der praktische Teil ganz normal weiterhin in verschiedenen Praxiseinrichtungen, wobei dies durch die generalistische Ausrichtung breiter gefächert ist (Kliniken, Pflegeheime, ambulante Einrichtungen...).

Was es aber nicht mehr gibt, ist das, was vorher als "Pflege dual" bezeichnet wurde:
Diese Ausbildung war an drei Ausbildungsorten (BFS, Hochschule und Praxis).
 
Was es aber nicht mehr gibt, ist das, was vorher als "Pflege dual" bezeichnet wurde:
Diese Ausbildung war an drei Ausbildungsorten (BFS, Hochschule und Praxis).
Es gibt noch ein paar Hochschulen, bei denen dual nicht direkt Pflege studiert wurde, aber dennoch dual ein Bachelor-Abschluss erlangt werden kann. Die dürfen meines Wissens weiter laufen. Kommt natürlich nur in Frage, wenn der Schüler bereits (Fach-)Abitur mitbringt.
Beispiel, allerdings nicht aus Norddeutschland: Interprofessionelle Gesundheitsversorgung - Universität Heidelberg
 
Und schau dir lieber mittlere und kleinere Häuser an, die eine Schule angegliedert haben, wie die großen Unikliniken. Denn alle denken, da bekommt man die super Ausbildung. Jedoch ist man als Schüler immer nur der Mitläufer, der evtl mal zuschauen darf. Bei kleineren Häusern hat man jedoch die Chance mehr selbst zu machen.
In kleineren (und mittleren) Häusern darf man ganz viel selbst machen... mehr noch, man rettet meist den Pflegekräften den A.... , in dem man voll im Stellenplan mitgerechnet wird und den Pflegenotstand kompensiert :roll:
 
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Mit einem Praktikum könnte man sich das Krankenhaus mal ansehen.

Tip für nach der Ausbildung. Ich habe nun schon einige Kennen gelernt die per Personaldienstleistung sich die Häuser angucken. Die bleiben einfach da wo es ihnen während eines Einsatzes am besten gefällt und oder eben auch das Angebot stimmt.
Für mich persönlich wäre das nichts, aber die Idee finde ich gut.
 
Gibts hier jemanden, der/die an der Klinik in Göttingen, Bremen, Buxtehude, Lübeck oder in Harburg ist?
 
Da gibt es in allen Städten mehrere Kliniken. Da musst du schon genauer werden.

Wenn du noch im Herbst anfangen willst, dann musst du quasi nehmen was noch frei ist. Wenn du für nächstes Jahr suchst, dann einfach die Kliniken anschreiben und im ein Praktikum bitten.
 
Aber welche Kriterien sind wichtig? Könntet ihr mir ein paar Tipps geben, worauf man bei der Wahl des Krankenhauses achten sollte und achten kann?
Praktika machen und sich am besten so viel wie geht anschauen, mehrere Häuser und mehrere Stationen in einem Haus (z.B. durch Hospitieren während eines Praktikums). Dann schauen, hier mal nicht nach Priorität geordnet:

Wie funktioniert das Team?
Wie ist der Zusammenhalt?
Wie wirst du als PraktikantIn integriert?
Wie häufig sind KollegInnen krank?
Wie reden sie über krankgemeldete KollegInnen?
Wie gehen die Ärzte mit den Pflegekräften um, wie ist das Verhältnis?
Wie sind die PatientInnen versorgt?
Wie viel darfst du vom Pflegealltag mitbekommen oder speist man dich mit Hilfsarbeiten ab?
Bezahlen sie tarifkonform?

Und dann geh davon aus, dass die Suche nach dem Examen vielleicht nochmal von Neuem beginnt, weil du merkst dass sich innerhalb von 3 Jahren ganz viel auf Stationen ändern kann, nicht immer zum Guten.

My two cents
 
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