Mobbing am Arbeitsplatz

krankenschwesterjana

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Krankenschwester
Hallo Leute!
Dieses Thema gibt es ja nur zu häufig!
Aber was macht ihr als Führungsperson das es nicht so weit kommt?
Wenn man merkt es geht gegen einen selbst oder ihr seht wie eure Mitarbeiter miteinander umgehen?
Gibt es eine Möglichkeit dies im Vorfällt schon vorzubeugen?
Ich bin auf eure Antworten sehr gespannt!!!!!
 
Teamgespräch?!?
 
Überhaupt: REDEN...!
 
Ich bleib bei "Reden alleine bringt nichts".

Ist wie bei allem "Präventionen/Therapien": Erst herausbekommen, wie entsteht Mobbing. Dann versuchen Konflikte zu erkennen und diese möglichst zeitig lösen. Und hier kommt es dann wieder auf dei Art der Konflikte an, wie man diese löst.

Reden alleine reicht net. Da stinkt meist der Fisch vom Kopf her. Organisationsstruktur, Hierarchiegefälle, Rollenverteilung, Zielorientierung des Teams, ... alles Sachen an denen man als Führungspersonal ggf. arbeiten muss.

Elisabeth
 
Von oben nach unten
Dem Mobbing-Report (BAuA 2003) zufolge sind Führungskräfte zu über 50 % an Mobbing beteiligt. (38,2 % Vorgesetzte alleine, in 12,8 % zusammen mit Kollegen/innen). Hinzu kommt, dass es immer noch Vorgesetzte gibt, die Mobbing-Probleme eher aussitzen denn aktiv angehen.

Präventionsportal- Wer mobbt, wer wird gemobbt, wo wird gemobbt?

Mich wundert diese Zahl. Ich erinnere nur sehr wenige Mobbingfälle, an denen kein Leitungspersonal beteiligt war. Wobei natürlich die Frage aufkommt, ab welcher Ebene man von Führungskräften spricht.
 
... Ich erinnere nur sehr wenige Mobbingfälle, an denen kein Leitungspersonal beteiligt war. Wobei natürlich die Frage aufkommt, ab welcher Ebene man von Führungskräften spricht.

Würde ich mich anschließen, weil das Mobbing bestimmte Teamstrukturen braucht um überhaupt funktionieren zu können.

Vielleicht sollte man in dem rahemn nich mal betonen, dass Mobbing mittlerweile zum Modewort verkommen ist. Jede Kommunikationsstörung in dessen Folge sich jemand ungerecht behandelt fühlt, wird mittlerweile aus der Unkenntnis heraus als Mobbing betitelt.

Deswegen erschenit es mir wichtig, sich erst mal mit den Grundlagen: wie entsteht Mobbing zu beschäftigen.

Elisabeth
 
Hallo,
Mobbing braucht mE nicht bestimmte Teamstrukturen, um zu funktionieren.
Es reicht, dass sich mindestens zwei Menschen gegen eine/n KollegIn zusammentun und diese mobben, während die restlichen „KollegInnen“ schweigen.
Vielleicht sollte man in dem rahemn nich mal betonen, dass Mobbing mittlerweile zum Modewort verkommen ist. Jede Kommunikationsstörung in dessen Folge sich jemand ungerecht behandelt fühlt, wird mittlerweile aus der Unkenntnis heraus als Mobbing betitelt.
Mobbingopfern wird diese Aussage wohl sehr unangenehm aufstossen. Jeder der, wie ich übrigens auch, in einem derartigen Kreislauf gefangen war, hat sich mit Sicherheit informiert. Er weiss daher ganz genau, wovon er spricht und fühlt sich nicht nur mal eben ungerecht behandelt. Die unerträglichen täglichen Schikanen, minderwertige Aufgaben, die Ausgrenzung, die Angriffe und das Getuschele laufen für die Opfer über Monate und teilweise Jahre. Wer sich wehrt und seinen Eindruck schon zu Beginn anspricht, wird mit genau solchen Aussagen, wie oben, mundtod gemacht und als zu empfindsam hingestellt.Frei nach dem Motto „stell dich nicht so an..Missverständnisse gibt es immer....“
Selbst wer nach Monaten sein Mobbingtagebuch vorlegt und seine Vorgesetzten, BR oder sonstige Instanzen erneut in Kenntnis setzt, erreicht idR nicht viel, ausser ein paar warmen Worten, wie viel Verständnis man doch habe.
In den meisten Fällen haben die Opfer keine andere Wahl, als sich krank schreiben zu lassen,zu kündigen und zu hoffen, dass am nächsten Arbeitsplatz Mobbing nicht toleriert wird.
VG lusche
 
Hallo lusche,

was soll das für ein Team sein, indem zwei KollegInnen eine dritte mobben und der Rest schweigt? Das sind genau die Strukturen, die gemeint sind. Eigentlich müßte man sagen, es braucht Antiteamstrukturen, die mobbing möglich machen.

Ansonsten kann ich nicht erkennen, warum deine Geschichte verallgemeinerbar sein sollte. Das klingt dann so, als ob jeder, der behauptet, gemobbt zu werden, auch tatsächlich gemobbt wird. Ich bin zwar auch überzeugt, dass es in jeder grösseren Einrichtung immer auch Mobbingopfer gibt, aber meistens sind es sogar diejenigen, die nicht laut mobbing schreien.

Aber einige Voraussetzungen hast du eigentlich schon genannt: mobbing liegt eben nicht schon nach dem ersten Kritikgespräch vor. Auch nicht nach dem zweiten.

Grüsse
 
Hallo thorstein,
Das sind genau die Strukturen, die gemeint sind.
Von mir aus auch so....spalten wir das Haar halt so längs.
Tja was sind das für Teams?
Eben solche, in denen gemobbt wird und dieses Mobbing von den schweigenden Kollegen passiv unterstützt wird. Und dies passiert tasächlich und zu oft.
Ansonsten kann ich nicht erkennen, warum deine Geschichte verallgemeinerbar sein sollte.
Von einer Verallgemeinerbarkeit habe ich nicht gesprochen, diese Geschichte, wie Du es nennst, ist aber sehr wohl übertragbar auf die vielen Mobbingopfer, die es wohl unumstritten gibt. Eben auf die Leute die wochen-monate- und jahrelangen Schikanen ausgesetzt sind und diese Dinge erleben.
Das klingt dann so, als ob jeder, der behauptet, gemobbt zu werden, auch tatsächlich gemobbt wird.
Das klingt für mich so, als würde jeder zweite, der behauptet gemobbt zu werden, sich das nur einbilden. Ich denke nicht, dass Du dies sagen wolltest, aber so unterschiedlich sind die Auslegungsmöglichkeiten.
Ich bin zwar auch überzeugt, dass es in jeder grösseren Einrichtung immer auch Mobbingopfer gibt, aber meistens sind es sogar diejenigen, die nicht laut mobbing schreien.
Wie denn nun?
Diejenigen die es aussprechen und „Krach“ machen, sich gegen Attacken wehren und nicht duldsam ertragen, sind unglaubwürdig? Weil sie laut „mobbing schreien“?
Die aber, die sich das nicht trauen und sich, statt den Misstand aufzudecken, krank schreiben lassen, bevor sie kündigen, sind die glaubwürdigeren Opfer?
Jeder fordert im Umgang mit Mobbing Reden, Ansprechen, Verursacher blosszustellen und ggf. zu Sanktionieren; nur dann könne effektiv gegen solche Teamzerstörer vorgegangen werden.
Traut sich jemand, es auszusprechen, wird ihm nicht geglaubt.
Denn Menschen, die sich nicht, wie geschlagene Hunde in der Ecke verkriechen und die Stärke haben, gegen Ungerechtigkeiten zu argumentieren, sind, ob ihrer Stärke, unglaubwürdig? So jemand wird üblicherweise nicht gemobbt, oder wie?
Also egal wie man sich verhält, still,oder laut, beides falsch?
Nur nebenbei: Auch in kleineren Einrichtungen wird gerne und „gut“ gemobbt.
VG
 
Hallo,

Buch Empfehlung:

Verlag Hans Huber - Fachverlag für Psychologie, Psychiatrie, Medizin, Pflege, Gesundheit

Fortbildung:
https://www.bgw-online.de/internet/...el/Gesund__im__Betrieb/Gesundes__fuehren.html

Wird das Wort Mobbing ausgesprochen stellen sich leider bei vielen die Nackenhaare hoch.
Sie wollen es nicht, sie tun es nicht, aaaaber sind mitten dabei. Der "Mobber" weiß sich zu schützen und es ist oft schwer an ihn ran zukommen, weil er "seine" Leute vor sich stellt. Hochgradig feige, aber clever.

Beim Mobbing wird gegen eine Person agiert. Trotzdem sind viele daran beteidigt (gewollt/ungewollt).

Horizontale Feindseligkeit betrifft uns alle und ich finde es ist nur ein anderes Wort für Mobbing.

LG
Claudia B.
 
Hallo,
Mobbing braucht mE nicht bestimmte Teamstrukturen, um zu funktionieren.
Es reicht, dass sich mindestens zwei Menschen gegen eine/n KollegIn zusammentun und diese mobben, während die restlichen „KollegInnen“ schweigen.
Mobbingopfern wird diese Aussage wohl sehr unangenehm aufstossen. Jeder der, wie ich übrigens auch, in einem derartigen Kreislauf gefangen war, hat sich mit Sicherheit informiert. Er weiss daher ganz genau, wovon er spricht und fühlt sich nicht nur mal eben ungerecht behandelt. Die unerträglichen täglichen Schikanen, minderwertige Aufgaben, die Ausgrenzung, die Angriffe und das Getuschele laufen für die Opfer über Monate und teilweise Jahre. Wer sich wehrt und seinen Eindruck schon zu Beginn anspricht, wird mit genau solchen Aussagen, wie oben, mundtod gemacht und als zu empfindsam hingestellt.Frei nach dem Motto „stell dich nicht so an..Missverständnisse gibt es immer....“
Selbst wer nach Monaten sein Mobbingtagebuch vorlegt und seine Vorgesetzten, BR oder sonstige Instanzen erneut in Kenntnis setzt, erreicht idR nicht viel, ausser ein paar warmen Worten, wie viel Verständnis man doch habe.
In den meisten Fällen haben die Opfer keine andere Wahl, als sich krank schreiben zu lassen,zu kündigen und zu hoffen, dass am nächsten Arbeitsplatz Mobbing nicht toleriert wird.
VG lusche


Genau so ist es. Mir gings auch schon so. Wenn die Tochter vom Chef (PDL) dran beteiligt ist hat man eh keine Chance was zu ändern.
Ich bin morgens aufgestanden und war nicht in der Lage das Haus zu verlassen. Zum Glück werden ja die Tel.-Nummern angezeigt. so ist auch ausversehen keiner von uns dran gegangen als angerufen wurde.
Ich habe mich dann krank schreiben lassen und letzt endlich selbst gekündigt.
Es handelte sich dabei um ein Alten-Pfelgeheim. Da ich ein sch... Zeugnis bekommen habe bin ich zum Anwalt. Am Ende hat er es sich andern überlegt und mir ein anständiges Zeugnis zukommen lassen. Der Gerichtstermin stand bereits.
Bei meinem jetzigen AG Ambulanter Pflegedienst) passiert mir das bestimmt nicht. Da sind alle schon von vorne herein ganz anders drauf.
Andrea
 
Direkte Rede, also alles was wir reden reden wir mit nicht übereinander!
Transparenz, jeder erfährt was so abgeht, gibts Spannungen, sich mit den Kontrahenten an einen Tisch setzten oder jeden einzeln anhören.
Wichtig immer jede Seite anhören, der am lautesten schreit ist nicht automatisch das Opfer...
Wenn es schon eskaliert ist oder es keine Lösung zu geben scheint auch mal eine Supervision oder Mediation.
 

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