Mit welchem Studienabschluss was unterrichten?

Phenyl

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Hautklinik
Hallo,

ich interessiere mich sehr für ein Pflegepädagogikstudium. Nun habe ich hier im Forum immer wieder gelesen, dass die Anerkennung des studierten Faches länderabhängig sei. Ich habe das so verstanden:
- je nach Bundesland darf ich in manchen Bundesländern mit einem Bachelor in Pflegepädagogik unterrichten - in manchen nicht (dort erst mit Master)
- mit einem Bachelor- oder Masterabschluss in Pflege (nicht Pflegepädagogik) darf ich nicht unterrichten (oder etwa doch!?)
- und irgendwo habe ich gelesen, dass man das Examen nur mit einem Masterabschluss abnehmen darf - ist das richtig?
Habe ich das richtig verstanden? Wo kann ich das genau nachlesen? Ich habe bereits im Internet geschaut, aber nur das KrPlG gefunden, das ja recht allgemein ist und von den Bundesländern anscheinend unterschiedlich ausgelegt wird. Wenn ich das KrPfG wortwörtlich interpretiere, könnte ich (Achtung übertriebenes Beispiel) ja auch als Absolvent eines Lehramtsstudiums Metalltechnik in einer Pflegeschule unterrichten, da ich ja pädagogisch qualifiziert bin und einen Hochschulabschluss habe :kloppen:
 
Die einzelnen Hochschulen in den jeweiligen Bundesländer können Dir da sicherlich weiterhelfen. Eine zusammenfassende Zusammenstellung gibt es meines Wissens nach nicht.
 
pflegestudium.de ist eine zusammenfassende Darstellung
 
pflegestudium.de ist eine zusammenfassende Darstellung

aber nur von Studiengängen und das beantwortet leider nicht meine Frage.
Mich interessiert so was wie:
in NRW kann man nur mit Masterabschluss unterrichten und das ist in xy festgelegt
in RLP geht es auch mit Bachelor laut xyz-Verordnung
in Bayern muss man Master haben

solch eine Übersicht habe ich leider nicht bei pflegestudium.de gefunden
 
@Phenyl: Diese Zusammenstellung gibt es auch nicht, aber pflegestudium.de hilft Dir dabei die Pflegestudiengänge zu durchforsten bzw. von dort aus leichter in die Tiefe zu recherchieren.

In NRW kann man tatsächlich nur mit einem Master unterrichten, so mein letzter Kenntnisstand von Professoren von den unterschiedlichen Hochschulen, die ich mal bei einigen Exkursionen antraf. In Bayern muss man nicht zwingend einen Master haben, es kommt auf die Schule an und was man will und vor allem wo man hin will. Nach meiner bisherigen Erfahrung können oder wollen die Hochschulen / Unis kaum etwas dazu sagen, da sich dies stetig weiterentwickelt und der wissenschaftliche Nachwuchs fehlt und man die Bewerber nicht unbedingt gleich vergraulen will. In Baden-Württemberg darf man definitiv und auch in Österreich ohne Master unterrichten. Selbst in der Schweiz ist das sogar möglich. Also ich empfehle aber grundsätzlich einen Master mit in seine Überlegungen einzubauen. Ob man dies gleich nach dem Bachelor in Angriff nimmt oder eher noch etwas abwartet, das hängt von der Marktsituation und vor allem vom Angebot der Masterstudiengänge an.
 
Eventuell kann ich dir ja ein wenig helfen.

Ich bin gelernter Altenpfleger und habe einen Bachelor in Pflegepädagogik. Momentan bin ich in Vollzeitbeschaeftigung, als Pflegepädagoge, an einer Fachschule fuer Altenpflege in Baden Wuerttemberg. Vom Regierungspraesidium Karlsruhe habe ich eine Anerkennung fuer die Lernfelder 1 und 4 des Altenpflegelehrplans erhalten, ich darf also alle Themengebiete, welche in diese Lernfelder fallen, unterrichten.
 
Fragen:
Staatliche Fachschule oder private Fachschule?

Und warum nur Lernfelder 1 und 4? Lernfeld 3 kann ich ja noch nachvollziehen, aber warum nicht Lernfeld 2?
 
Staatlich anerkannte Fachschule, also privat.

Und warum nicht LF 2 kann ich dir nicht beantworten, das muesste man die entscheidende Stelle fragen.
 
Hallo Phenyl,

leider ist es so, dass jedes Bundesland seine eigenen "Spielregeln" macht - und diese auch ändert!

Auf "Nummer Sicher" gehst Du sicherlich , wenn Du auf Lehramt studierst – 2 Fächer und auch das 2. Staatsexamen anstrebst. Wenn ich jetzt nochmal mit dem Studium beginnen würde, und eben erst in 5-6 Jahren mit diesem fertig wäre, würde ich diese Option wählen!

Dieses ist aber momentan noch lange nicht flächendeckend der Standard. Wer heute einen Masterabschluss (incl. Päd. Qualifikation!) besitzt, der sollte aktuell (noch) keine Schwierigkeiten bekommen…

Zu Deiner Frage: das KrPflG schreibt für eine hauptamtliche Lehrkraft eine fachliche Eignung sowie einen pädagogischen Hochschulabschluss vor. Die einzelnen Bundesländer dürfen dieses für sich näher eingrenzen… es gibt an Schulen durchaus auch Pflegekräfte mit einem zusätzlichen Abschluss als Grund- und Hauptschullehrerin, die hiermit als hauptamtliche Lehrkraft zugelassen sind!

Dein Beispiel mit dem Abschluss „Lehrer in beruflichen Schulen/Metallverarbeitung“ ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen!


LG, Lille
 
Leider erschließt sich mir nicht ganz der Sinn von einer GrundschullehrerIn in einer Pflegeschule. Zudem dieser Studiengang als Lehramt Grundschule (und sogar Haupt- Werkreal- und Realschulen auf Lehramt ) sich zum Bachelor Pflegepädagogik nur um 1 Semester unterscheidet.
 
Leider erschließt sich mir nicht ganz der Sinn von einer GrundschullehrerIn in einer Pflegeschule. Zudem dieser Studiengang als Lehramt Grundschule (und sogar Haupt- Werkreal- und Realschulen auf Lehramt ) sich zum Bachelor Pflegepädagogik nur um 1 Semester unterscheidet.

Gerade wenn der Unterschied zwischen dem Pflegepädagogik-Studium und dem auf Grundschullehramt nur so gering ist, ist es doch logisch, dass die beiden einander gleichgestellt sind. Pflegeausbildung plus pädagogisches Studium. Passt doch.
 
Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass man auch über "andere Wege" eine Anerkennung erhalten kann! Ein Lehramt mit 2. Stex und 2 allg. Fächern - zudem an der Uni studiert- ist sicherlich "höherwertiger" als ein FH Bachelor ;-)

Alerdings fehlen die berufspädagogischen Anteile!
 
Es gibt ja aktuell 5 Strukturmodelle der Lehrerbildung in den Gesundheits- und Pflegeberufen und jedes hat seine Vor- und Nachteile. Den alleinigen Sonderweg geht aktuell noch Ba-Wü, wobei nicht nur meine Hochschule in Sondierungsgesprächen ist mit Kooperationshochschulen betreffend einem weiterführenden Master. Darüber hinaus wird die Hochschule Esslingen mit der PH in Schwäbisch Gmünd einen weitereführenden Master in diesem Punkte ab 2016 anbieten, also in dem Jahr, wo ich den Bachelor in Pflegepädagogik abschließe. Ich für meinen Teil werde zunächst abwartend sein und wichtig ist mir ein weiterführender und vertiefender Masterstudiengang in Richtung Pädagogik und nicht etwas, was mir aufgedrückt wird, um mich beschäftigen zu können. Solange es noch 5 Strukturmodelle gibt und da hatte ich die Gelegenheit auf dem Deutschen Pflegetag 2015, den Vortrag von Ertl-Schmuck mitzuerleben, in welchem es genau darum ging . Des Weiteren nutzte ich die Gelegenheit auch mit ihr im Anschluss zu sprechen. Insgesamt ist es doch noch so, dass der Lehrermangel vorhanden ist und dass es nicht mal um meine bzw. unsere persönlichen Befindlichkeiten geht, in welchem Strukturmodell wir ausgebildet werden, sondern viel eher geht es darum, tatsächlich dafür Sorge zu tragen bzw. darum zu kämpfen (und in diesem Punkte ist es nach wie vor ein Tabuthema der Pflege) ein oder zwei adäquate Strukturmodelle anbieten zu können bzw. dies eben zu vereinheitlichen.
 
Nochmal auf das Strukturmodell mit Staatsexamen zurückzukommen. Auch in diesem Punkt ist die Frage, ob dies immer so bleiben wird.
 
@pericardinchen
Wenn du mit dem Strukturmodell mit Staatsexamen die berufliche Bildung an der Universität mit Zweitfach, Referendariat und 2. Staatsexamen meinst, möchte ich daran erinnern, dass diese kein alleiniges Modell der Pflege ist.
Ich verstehe also nicht ganz auf was du mit der Aussage, dies wird nicht immer so bleiben, hinaus willst.
 
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Hallo,
jetzt bin ich ganz verwirrt!? Habe mir über paar Tage alle Kommentare durchgelesen und werde nicht schlauer!?!
Ich bin gelernte Altenpflegerin und würde mich gerne zur Dozentin für Pflegeberufe weiterbilden. Kann mir jemand sagen welche Voraussetzungen und wo die Möglichkeit besteht nähe Bochum/Witten/Dortmund/Essen mich weiter zu bilden ?
Danke und Liebe Grüsse
 
Diese Weiterbildungen gibt es nicht mehr. Du müsstest z.B. Pflege- oder Medizinpädagogik studieren, zumindest wenn du hauptberuflich oder überwiegend als Dozentin arbeiten möchtest.
 
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