Ich habe mich jetzt etwa 2 Stunden durch sämtliche Foren gelesen und musste mich nun einfach registrieren, um auch meine Erfahrungen mit anderen zu teilen:
Ich habe mir meine Mirena 2008 einsetzen lassen, 6 Wochen nach der Geburt meines zweiten Kindes. Die routinemäßige Nachuntersuchung stand an und ich wollte mich bei der Gelegenheit gleich mal über diverse Verhütungsmethoden informieren. Da mein Mann und ich nach zwei Kindern die Familienplanung abgeschlossen hatten, wollten wir ein effektives Verhütungsmittel einsetzen (wer nicht?!). Aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis hatte ich zuvor schon mehrere Empfehlungen für die Hormonspirale bekommen, darum wollte ich die Meinung des FA meines Vertrauens auch noch hören.
Der klärte mich kurz über alle möglichen Verhütungsmethoden auf und ging auf meinen Wunsch auch näher auf das Thema Hormonspirale ein. Ich wollte einfach wissen, ob das denn die passende Methode FÜR MICH wäre. Nach einer kurzen Voruntersuchung meinte er, bei mir wäre alles ok und da ich ja erst vor 6 Wochen entbunden hatte und der Muttermund somit noch nicht vollständig geschlossen wäre, wäre JETZT der beste Zeitpunkt zum Einsetzen, weils da auch viel weniger bis gar nicht schmerzt.
Ich war schon etwas überrumpelt, kostet das Ding doch auch einiges an Geld, aber den Erklärungen zufolge schien es das beste Produkt für mich zu sein, also REIN DAMIT! Das Einsetzen selber war erträglich, wenn auch unangenehm, aber so kurz nach einer Geburt verschmerzt man doch noch so einiges!
Bevor ich ging sagte mir der FA noch, dass es möglich sein KÖNNTE, dass ich EVENTUELL einige Tage lang leichte Schmierblutungen habe vom Einsetzen, was ich auch nicht weiter schlimm fand, wo doch eine menofreie Zeit auch im Raum stand als positive NW der Mirena!
TATSACHE WAR: ich hatte 1 JAHR LANG fast Dauer-Schmierblutungen, es schien als hätte ich die blutungsfreien Zeiten beider Schwangerschaften fast durchgehend nachgeholt
Meine Freundin erkundigte sich ca. ein 3/4 Jahr nachdem ich meine Hormonspirale hatte einsetzen lassen, bei ihrer FÄ ob das denn auch was für sie wäre (das war auch 6 Wochen nachdem sie entbunden hatte) und siehe da, die FÄ RIET IHR DAVON AB eine Hormonspirale so früh nach der Entbindung einsetzen zu lassen wegen UNKONTROLLIERTEN BLUTUNGEN, die auftreten können! Tja, da hatte ich dann natürlich nicht mehr viel von der Erkenntnis, aber was solls.
Nach besagtem Jahr freute ich mich, dass die Blutungsserie endlich ein Ende hatte (ich war übrigens während des 1. Jahres mehrmals beim FA und klagte über die vielen Blutungen, er tat es als normal ab "kann bei manchen vorkommen") und dachte, dass sich jetzt endlich alles eingespielt hätte.
Während dieser Zeit habe ich nicht ein einziges Mal nach Suchbegriffen wie "Hormonspirale", "Mirena" oder ähnlichem gegoogelt, weil ich bei den nachfolgend auftretenden NW niemals nur einen einzigen Gedanken daran hatte, dass das von der Hormonspirale kommen könnte. Ich habe den Beipackzettel nach Einsetzen NICHT ausgehändigt bekommen und wusste über keine einzige NW bescheid, so viel zur "Kopfsache", wie sie hier schon einige erwähnt haben.
Aufgrund schlimmer Missbrauchserfahrungen in der Kindheit begab ich mich 6 Monate nach der Geburt des 2. Kindes (und dem endgültigen Abstillen) in psychologische Betreuung, musste eine Zeit lang auch Tabletten nehmen. Die Therapie brachte mich gut voran, die Tabletten taten ihre Wirkung, aber nach ca. 1 Jahr setzte ich sie ab, weil es auch ohne gehen muss. So weit, so gut. Es ging auch eigentlich ganz gut ohne, bis auf die unerklärbaren Stimmungsschwankungen, die selbst der Psychologin ein Rätsel aufgaben. Während der Therapie machte ich Höhen und Tiefen durch, wie das nun mal so ist, die sich immer wieder mal auch körperlich bemerkbar machten. Viele Dinge ließen sich logisch und auch medizinisch begründen, verschwanden auch nach einer Zeit wieder, aber einiges hielt sich hartnäckig bzw. wurde nach Aufarbeitung dennoch nicht besser oder verschlimmerte sich. So auch die völlige Lustlosigkeit! Viele Therapiesitzungen habe ich damit verbracht mein Leben neu zu ordnen, meine intakte Beziehung in Frage zu stellen, weil das mit dem Sex plötzlich ein totales Problem war! Wie oft haben wir Rücken an Rücken verbracht, er sauer, ich heulend und nicht wissend, wie ich das alles jemals wieder ins Laufen bringen sollte.
Ich habe wirklich ALLE körperlichen Probleme/Leiden auf die Aufarbeitungsphase und den psychischen Stress geschoben, aber jetzt, wo es mir psychisch endlich gut geht, ich alles aufgearbeitet und sortiert habe, was es nur aufzuarbeiten und zu sortieren gibt, wird mir erst klar, welche körperlichen Probleme ich immer noch mit mir rumschleppe! Heute Abend habe ich begonnen zu googlen "Lustlosigkeit bei Frauen", "Flaute im Bett" usw. und immer wieder kam ich auf die üblichen Auslöser, die man ohnehin kennt:
- Stress
- Überforderung
- Kinder usw.
Das hatten wir doch auch VOR den Problemen und da klappte es auch! Ich wollte von mir aus und tat nicht erst mit, wenn mir der Mann gar keine Ruhe mehr ließ und ich vor lauter Angst verlassen zu werden, dann doch (Tränen unterdrückend) mitmachte, um des lieben Friedens willen. Mein Mann ist alles für mich, ich bin eigentlich der glücklichste Mensch auf Erden so einen Mann zu haben, dennoch verkrampfe ich schon innerlich, wenn er mich nur schief von der Seite ansieht, weil ich sowas von unscharf bin!
Die Schilderungen der vielen betroffenen Frauen ließen mich aufhorchen: Es könnte doch auch an der Mirena liegen! Ich will jetzt nicht alle meine Probleme auf die Hormonspirale schieben, aber ich möchte mit meiner Geschichte klarstellen: ES IST NICHT KOPFSACHE!! Ich wusste über keine einzige NW bescheid und habe sie trotzdem alle!!! Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schweißausbrüche, 1x im Monat (kurz vor der Regel) Panikattacken (Und ich hatte früher ständige Panikattacken und war schon darüber hinweg!), ständige Bauchschmerzen (vor allem auch beim Verkehr), plötzlich ständig Zysten im Scheideneingang, Verstopfung, depressive Stimmung (obwohl psychologisch "geheilt"), Hautprobleme (und ich hatte nicht mal in der Pubertät Pickel) im Gesicht und am Rücken, Wasseransammlungen, diese schrecklichen Gefühlsschwankungen und Verstopfung.
Diese vielen bestätigenden Erfahrungsberichte allein hier im Forum hat mich dazu bewogen über die Hormonspirale nochmal gründlich nachzudenken. Gleich morgen werde ich meinen FA anrufen und ihn um einen Termin bitten, um mir die Mirena entfernen zu lassen, in der Hoffnung, danach genauso erleichtert schreiben zu können: "MIR GEHT ES ENDLICH WIEDER GUT!!!"