sonnenblume1522
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MIRENA-ENTFERNUNG...der HORROR fing erst richtig an!!!
Erstmal ein dickes Sorry an pampelune, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Hatte ja versprochen, einen Bericht über die Entfernung vom 20.2. zu liefern, aber leider war es nicht früher möglich, weil mit der Entfernung der HORROR erst so richtig anfing!!!
Ich wollte die Mirena nach 4 Jahren entfernen lassen, weil ich draufgekommen war, dass etwa 90% der NW auf mich zutrafen. Hatte mich wegen aller möglichen Beschwerden im Internet schlau gemacht und kam immer wieder auf die Mirena, obwohl ich der eigentlich nie die Schuld für so viele körperliche Leiden gegeben hätte (siehe Bericht weiter oben).
Etwas mulmig war mir zumute, als ich am Nachmittag zum FA fuhr, um mir die Mirena entfernen zu lassen. Hatte doch etwas Angst davor, dass es schmerzen würde und dass sie unter Umständen eingewachsen war und operativ entfernt werden müsste, da ich doch oft mit Schmerzen zu kämpfen hatte während der Tragezeit. Dass das meine geringsten Sorgen sein würden an diesem Tag, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Zum Glück...
Zu Beginn des Termins erkundigte sich mein FA, warum ich die Mirena jetzt schon raus haben wollte und ich erklärte ihm, was meine Beweggründe dafür waren. Er diskutierte auch gar nicht rum, meinte nur, ok dann machen wir das gleich. Ich machte mich also frei und stieg auf den Stuhl. Nach einem kurzem Lagecheck bestätigte der FA, dass die Mirena einwandfrei saß, aber er sie natürlich rausholen würde, wenn ich das unbedingt wollte. Und dann gings los...
Er nahm seinen "Bestecksatz" (wie ich das jetzt mal nenne) und begann ganz normal, wie immer, aber auf den ersten Versuch ging schon nichts. Ich musste mich weiter nach unten legen, er holte einen neuen Bestecksatz und versuchte es noch einmal. Es zwickte und stach schon sehr unangenehm und ich sagte ihm das auch. Er seufzte unentwegt und versuchte, irgendwie an die Spirale heranzukommen. Ich war schon etwas verunsichert, denn in seinem Gesicht verstärkte sich der Ausdruck von Ratlosigkeit, was mich nicht unbedingt beruhigte. Dazu kam, dass es mit jedem Versuch, den er unternahm, immer mehr schmerzte und ich das auch äußerte. So teilte er mir dann mit, dass es total blöd war, weil sich der Rückholfaden zurückgeschlagen hatte und er ihn einfach nicht erwischen kann. Es waren um die 10 Versuche, die er unternahm, um die Spirale herauszubekommen, jedesmal mit einem neuen Besteck. Es tat schon so höllisch weh, dass ich bei den letzten beiden Versuchen schon lautstark schrie und mich an den Griffen des Stuhls festkrallte. Ich fühlte mich so ausgeliefert und hilflos und hoffte nur noch, dass es endlich ein Ende haben würde. Beim letzten Versuch schrie ich so laut, dass die Ordinationshilfe panisch reingelaufen kam und mir ein Glas Wasser brachte. Der FA war sichtlich fertig, weil es ihm nicht gelungen war, die Mirena zu entfernen und weil ich schon zitterte und mein Kreislauf schon verrückt spielte, hörte er auf. Ich fragte ihn, was wir jetzt machen würden und hoffte, dass er nicht noch einen Versuch unternehmen würde, weil die Schmerzen echt schlimm waren. Er meinte daraufhin, es tut ihm leid, aber das müsste man operativ entfernen. Obwohl ich im Vorfeld Angst davor gehabt hatte, dass dieser Umstand eintreten würde, so war es in diesem Moment eine Erlösung, weil ich unter Narkose wenigstens keine Schmerzen haben würde.
So viel zur Theorie.
Als ich nach einigen Minuten vom Stuhl aufstand, konnte ich nicht mal aufrecht stehen vor Schmerzen, unten kam einiges an Blut raus und ich schlich zusammengekauert in die Garderobe, um mich wieder anzuziehen. Mit großer Mühe schaffte ich es zum Schreibtisch vom FA, normal sitzen - FEHLANZEIGE.
Noch während wir uns darüber unterhielten, wie es weitergehen würde, wurde ich wohl immer bleicher, denn der FA brach das Gespräch ab und brachte mich in einen Nebenraum zum Hinlegen. Mein Blutdruck war niedriger als niedrig und es ging mir wirklich schlecht. Mein Bauch schmerzte so derartig, es fühlte sich an als würde meine Bauchdecke jeden Moment explodieren. Nach 1 Schmerztablette, 1 Glas Wasser und etwa 30 min. Liegen war es immer noch nicht besser mit den Schmerzen, aber zumindest vom Kreislauf her so "gut", dass ich aufstehen konnte, wenn auch immer noch nicht aufrecht gehen.
Ich bezahlte meine Rechnung und machte mich auf den Weg nachhause. Die Fahrt, die 20 min. dauerte, fühlte sich elendslange an und ich schrie meine Schmerzen hinaus. Ein Wunder, dass ich nicht zusammenklappte beim Autofahren und/oder einen Autounfall hatte!
Zuhause angekommen brauchte ich einige Minuten, um aus dem Auto zu kommen. Es tat so weh, dass ich gar nicht wusste, wie ich überhaupt aus dem Auto kommen sollte. Ich musste mich überall hochziehen und stützen, um nicht hinzufallen. Mein Mann musste mich über die Treppen hoch stützen, ich schlich im Schneckentempo hoch und ließ mich sofort im Bett nieder, in der Hoffnung auf Besserung.
Die Blutung hörte zum Glück auf, aber die Schmerzen waren im Liegen nur annähernd erträglich, wenn ich mich nicht bewegte und so flach wie möglich atmete. 2 Stunden später startete ich einen neuen Versuch aufzustehen, aber es war noch schlimmer geworden. Die 2. Schmerztablette brachte leider auch keine Besserung und beim Gehen musste ich mich überall festhalten, eine aufrechte Haltung war noch weniger möglich als vorher und als ich mich an den Küchentisch setzen wollte, entfuhr mir ein lauter Aufschrei vor Schmerzen. Das veranlasste meinen Mann (zum Glück!), mit mir ins KH zu fahren.
Dort angekommen rannte mir der Portier schon mit dem Rollstuhl entgegen, als er mich mit schmerzverzerrtem Gesicht meinen Körper reinschleppen sah.
Die Gyn-Untersuchung an diesem Abend ergab nichts aufregendes, der OP-Termin zur Entfernung wurde für den nächsten Tag gegen Mittag angesetzt, ich wurde gleich dabehalten. In dieser Nacht bekam ich 6 Schmerzinfusionen und 1 Antibiotikum, aber mein Zustand verschlechterte sich stetig. Als ich von der Toilette aufstand, schaffte ich es gerade noch meinen Harnbecher am Waschbecken zu deponieren und mich zum Bett zu schleppen ehe ich zusammenklappte, woraufhin ich das Bett nicht mehr verlassen durfte. Mein Kreislauf verschlechterte sich rapide, die Schwestern waren die ganze Nacht hindurch mit mir beschäftigt. Ich läutete sie im 5-Minuten-Takt zu mir, weil es mir so dreckig ging, ich dachte, ich müsste sterben. Ich hatte einen Blasenkrampf, saß eine halbe Stunde auf der Bettpfanne rum und flehte die Schwester schließlich an, mir einen Katheter zu setzen (wer schon mal einen hatte weiß, dass man nicht so leichtfertig darum bittet!). Meine Hände brannten wie Feuer, ich fühlte mich, als würden sich Körper und Geist trennen und ich würde im Liegen umfallen. Die Schwestern legten mir kalte Tücher auf, drehten mich mit dem Bett kopfüber, das alles brachte nur kurzfristige Besserung ehe es von neuem losging. Ich bekam Krämpfe, die vom Bauch ausgingen und bis in die Schultern durchzuckten, es tat alles so weh.
Um 6 Uhr morgens packte ich die Schwester an der Hand und sagte ihr mehrmals eindringlich: "ICH KANN NICHT MEHR!"
Daraufhin wurde die OÄ bestellt, die mich in der Gyn-Ambulanz nochmal untersuchen wollte. Ich musste von 3 Personen gestützt werden, weil ich es alleine nicht mehr vom Bett auf den Stuhl schaffte. Die OÄ machte einen Ultraschall und sagte nicht mehr viel, außer: "Wir fahren sofort in den OP!" Sie rief alle Leute zusammen, die benötigt wurden und es wurde keine Zeit mehr verloren, um mich zur NOT-OP wegzubringen. Ich wusste nicht, was los war, außer dass es wohl so akut war, dass sofort gehandelt werden musste. Ehrlich gesagt war ich froh, dass ich ENDLICH operiert wurde, so würden die Schmerzen auch endlich ein Ende finden, so meine Gedanken. Im OP-Vorbereitungsraum wollte der Typ noch von mir, dass ich mich auf den OP-Tisch legte, aber das ging einfach nicht vor Schmerzen. Zum Glück war eine Schwester zur Stelle, dir mir gleich das "Wurschtigkeitsserum" in meinen Venflon jagte, ab da kriegte ich nichts mehr mit.
Die OP begann um 6.30 morgens, ich kam kurz nach 10 im Aufwachraum zu mir, konnte mich nicht bewegen und bemerkte irgendwann, dass zig Schläuche und Kabel von meinem Körper wegführten, neben mir ein Monitor, auf dem sich alles mögliche bewegte und die Blutdruckmanschette an meinem Oberarm, die sich alle 10 min. aufblies, um meinen Blutdruck zu messen. Ich war wie auf einer Wolke, was sonst, ich bekam auch ständig 3 Infusionen gleichzeitig (!) und das den ganzen Tag. Ich musste 10 Stunden im Aufwachraum bleiben, weil mein Zustand alles andere als rosig war, das bekam ich aber alles erst im Lauf des Tages mit. Mein Blutdruck war bei 74/35, dazu ein Puls von 110. Ich erfuhr von dem Pfleger, der bei jedem Räuspern an meinem Bett stand, dass ich dem Tod wohl nur um Haaresbreite von der Schippe gesprungen war.
Durch die unzähligen Versuche vom FA, die Mirena zu entfernen (und ich nehme an die letzten beiden im Speziellen), war meine Gebärmutter durchstoßen worden und über Nacht war die Hälfte meiner Gesamtblutmenge in den Bauchraum ausgetreten. Kurz gefasst, ich wär um ein Haar innerlich verblutet!!!
Mein HB war nach 2 Blutkonserven noch immer nur bei 7,3 (!!!), was mir momentan nichts sagte. Ein Arzt erklärte mir, dass der HB normalerweise bei 13 liegt, unter 10 wäre schon schlecht, aber unter 8 macht ihnen dann schon ziemlich große Sorgen. Juhu, das auch noch.
Am nächsten Tag bekam ich nochmal 2 Blutkonserven (insgesamt 2 Liter! nicht wenig, wenn man bedenkt, dass man normalerweise 5,5-6 Liter gesamt hat), danach stieg der HB wenigstens auf über 8. Ich musste eine Woche lang im KH bleiben, hatte einen Katheter, 3 Schnitte am Bauch und weiß Gott wie viele Infusionen bekommen, konnte dann aber mit einem HB von 11,4 wieder nachhause gehen.
Ich war gesamt 3 Wochen lang im Krankenstand, durfte 6 Wochen lang nicht mehr als 5 kg heben, keine Bäder, kein GV und was man sonst nach einer vaginalen OP alles nicht darf. Jetzt hab ich noch 2 Wochen ohne Sport und größere Anstrengung "abzusitzen", dann bin ich hoffentlich wieder fit.
Mein Hormonhaushalt ist durch die OP komplett durcheinander, die Mens total verschoben und extrem stark, ich hab ein MEGA-Trauma vorm FA-Werkzeug und kann erst in einigen Wochen sagen, ob sich die NW, die ich der Mirena zugeschrieben habe, nun auch wirklich verabschiedet haben. Eins kann ich auf jeden Fall schon mal sagen: Meine Libido ist zu 100% wiederhergestellt!!!
Ich werde mir niemals mehr auch nur IRGENDWAS da unten einsetzen lassen zur Verhütung, so viel ist für mich schon mal klar!!! Diese * jfasdhfasljas* Mirena hätte mich fast das Leben gekostet und ich hab auch noch Geld dafür bezahlt!!!
Es muss jeder für sich entscheiden, ob er sich eine Hormonspirale setzen lässt oder nicht, aber ich kann nur jeder Frau davon abraten, die davor schon Probleme mit der Pille oder anderen Hormonverhütungsmethoden hatte! Ich habe zusätzlich einen Knick in der Gebärmutter, weshalb ich auch allen Frauen, die davon betroffen sind, nochmal davon ABRATEN muss!!!
Klar, was mir passiert ist, ist eine absolute RARITÄT, das hat mir so ziemlich jeder Arzt erklärt! Ich bin eine unter weiß ich wievielen TAUSENDEN, wenn nicht noch mehr, der das so passiert ist. Gerade bei Ausschabungen passiert das ständig, dass die Gebärmutter durchstoßen wird, da wird normalerweise ein Antibiotikum verabreicht, eine Nacht beobachtet und fertig. Dass ich fast verblute dabei (und das obwohl ich kein Bluter bin und ich keine Gerinnungsstörungen habe), ist blöder Zufall, der mir aber leider auch nix bringt, weil ich das jetzt ausbaden muss.
Ich wünsche jeder Frau, die sich eine Mirena einsetzen lässt, dass sie sich bestmöglich beraten lässt und sich das auch gut überlegt und ich wünsche auch jeder Frau, dass sie diesen Horror, den ich miterleben musste, nicht erleben muss.
Erstmal ein dickes Sorry an pampelune, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Hatte ja versprochen, einen Bericht über die Entfernung vom 20.2. zu liefern, aber leider war es nicht früher möglich, weil mit der Entfernung der HORROR erst so richtig anfing!!!
Ich wollte die Mirena nach 4 Jahren entfernen lassen, weil ich draufgekommen war, dass etwa 90% der NW auf mich zutrafen. Hatte mich wegen aller möglichen Beschwerden im Internet schlau gemacht und kam immer wieder auf die Mirena, obwohl ich der eigentlich nie die Schuld für so viele körperliche Leiden gegeben hätte (siehe Bericht weiter oben).
Etwas mulmig war mir zumute, als ich am Nachmittag zum FA fuhr, um mir die Mirena entfernen zu lassen. Hatte doch etwas Angst davor, dass es schmerzen würde und dass sie unter Umständen eingewachsen war und operativ entfernt werden müsste, da ich doch oft mit Schmerzen zu kämpfen hatte während der Tragezeit. Dass das meine geringsten Sorgen sein würden an diesem Tag, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Zum Glück...
Zu Beginn des Termins erkundigte sich mein FA, warum ich die Mirena jetzt schon raus haben wollte und ich erklärte ihm, was meine Beweggründe dafür waren. Er diskutierte auch gar nicht rum, meinte nur, ok dann machen wir das gleich. Ich machte mich also frei und stieg auf den Stuhl. Nach einem kurzem Lagecheck bestätigte der FA, dass die Mirena einwandfrei saß, aber er sie natürlich rausholen würde, wenn ich das unbedingt wollte. Und dann gings los...
Er nahm seinen "Bestecksatz" (wie ich das jetzt mal nenne) und begann ganz normal, wie immer, aber auf den ersten Versuch ging schon nichts. Ich musste mich weiter nach unten legen, er holte einen neuen Bestecksatz und versuchte es noch einmal. Es zwickte und stach schon sehr unangenehm und ich sagte ihm das auch. Er seufzte unentwegt und versuchte, irgendwie an die Spirale heranzukommen. Ich war schon etwas verunsichert, denn in seinem Gesicht verstärkte sich der Ausdruck von Ratlosigkeit, was mich nicht unbedingt beruhigte. Dazu kam, dass es mit jedem Versuch, den er unternahm, immer mehr schmerzte und ich das auch äußerte. So teilte er mir dann mit, dass es total blöd war, weil sich der Rückholfaden zurückgeschlagen hatte und er ihn einfach nicht erwischen kann. Es waren um die 10 Versuche, die er unternahm, um die Spirale herauszubekommen, jedesmal mit einem neuen Besteck. Es tat schon so höllisch weh, dass ich bei den letzten beiden Versuchen schon lautstark schrie und mich an den Griffen des Stuhls festkrallte. Ich fühlte mich so ausgeliefert und hilflos und hoffte nur noch, dass es endlich ein Ende haben würde. Beim letzten Versuch schrie ich so laut, dass die Ordinationshilfe panisch reingelaufen kam und mir ein Glas Wasser brachte. Der FA war sichtlich fertig, weil es ihm nicht gelungen war, die Mirena zu entfernen und weil ich schon zitterte und mein Kreislauf schon verrückt spielte, hörte er auf. Ich fragte ihn, was wir jetzt machen würden und hoffte, dass er nicht noch einen Versuch unternehmen würde, weil die Schmerzen echt schlimm waren. Er meinte daraufhin, es tut ihm leid, aber das müsste man operativ entfernen. Obwohl ich im Vorfeld Angst davor gehabt hatte, dass dieser Umstand eintreten würde, so war es in diesem Moment eine Erlösung, weil ich unter Narkose wenigstens keine Schmerzen haben würde.
So viel zur Theorie.
Als ich nach einigen Minuten vom Stuhl aufstand, konnte ich nicht mal aufrecht stehen vor Schmerzen, unten kam einiges an Blut raus und ich schlich zusammengekauert in die Garderobe, um mich wieder anzuziehen. Mit großer Mühe schaffte ich es zum Schreibtisch vom FA, normal sitzen - FEHLANZEIGE.
Noch während wir uns darüber unterhielten, wie es weitergehen würde, wurde ich wohl immer bleicher, denn der FA brach das Gespräch ab und brachte mich in einen Nebenraum zum Hinlegen. Mein Blutdruck war niedriger als niedrig und es ging mir wirklich schlecht. Mein Bauch schmerzte so derartig, es fühlte sich an als würde meine Bauchdecke jeden Moment explodieren. Nach 1 Schmerztablette, 1 Glas Wasser und etwa 30 min. Liegen war es immer noch nicht besser mit den Schmerzen, aber zumindest vom Kreislauf her so "gut", dass ich aufstehen konnte, wenn auch immer noch nicht aufrecht gehen.
Ich bezahlte meine Rechnung und machte mich auf den Weg nachhause. Die Fahrt, die 20 min. dauerte, fühlte sich elendslange an und ich schrie meine Schmerzen hinaus. Ein Wunder, dass ich nicht zusammenklappte beim Autofahren und/oder einen Autounfall hatte!
Zuhause angekommen brauchte ich einige Minuten, um aus dem Auto zu kommen. Es tat so weh, dass ich gar nicht wusste, wie ich überhaupt aus dem Auto kommen sollte. Ich musste mich überall hochziehen und stützen, um nicht hinzufallen. Mein Mann musste mich über die Treppen hoch stützen, ich schlich im Schneckentempo hoch und ließ mich sofort im Bett nieder, in der Hoffnung auf Besserung.
Die Blutung hörte zum Glück auf, aber die Schmerzen waren im Liegen nur annähernd erträglich, wenn ich mich nicht bewegte und so flach wie möglich atmete. 2 Stunden später startete ich einen neuen Versuch aufzustehen, aber es war noch schlimmer geworden. Die 2. Schmerztablette brachte leider auch keine Besserung und beim Gehen musste ich mich überall festhalten, eine aufrechte Haltung war noch weniger möglich als vorher und als ich mich an den Küchentisch setzen wollte, entfuhr mir ein lauter Aufschrei vor Schmerzen. Das veranlasste meinen Mann (zum Glück!), mit mir ins KH zu fahren.
Dort angekommen rannte mir der Portier schon mit dem Rollstuhl entgegen, als er mich mit schmerzverzerrtem Gesicht meinen Körper reinschleppen sah.
Die Gyn-Untersuchung an diesem Abend ergab nichts aufregendes, der OP-Termin zur Entfernung wurde für den nächsten Tag gegen Mittag angesetzt, ich wurde gleich dabehalten. In dieser Nacht bekam ich 6 Schmerzinfusionen und 1 Antibiotikum, aber mein Zustand verschlechterte sich stetig. Als ich von der Toilette aufstand, schaffte ich es gerade noch meinen Harnbecher am Waschbecken zu deponieren und mich zum Bett zu schleppen ehe ich zusammenklappte, woraufhin ich das Bett nicht mehr verlassen durfte. Mein Kreislauf verschlechterte sich rapide, die Schwestern waren die ganze Nacht hindurch mit mir beschäftigt. Ich läutete sie im 5-Minuten-Takt zu mir, weil es mir so dreckig ging, ich dachte, ich müsste sterben. Ich hatte einen Blasenkrampf, saß eine halbe Stunde auf der Bettpfanne rum und flehte die Schwester schließlich an, mir einen Katheter zu setzen (wer schon mal einen hatte weiß, dass man nicht so leichtfertig darum bittet!). Meine Hände brannten wie Feuer, ich fühlte mich, als würden sich Körper und Geist trennen und ich würde im Liegen umfallen. Die Schwestern legten mir kalte Tücher auf, drehten mich mit dem Bett kopfüber, das alles brachte nur kurzfristige Besserung ehe es von neuem losging. Ich bekam Krämpfe, die vom Bauch ausgingen und bis in die Schultern durchzuckten, es tat alles so weh.
Um 6 Uhr morgens packte ich die Schwester an der Hand und sagte ihr mehrmals eindringlich: "ICH KANN NICHT MEHR!"
Daraufhin wurde die OÄ bestellt, die mich in der Gyn-Ambulanz nochmal untersuchen wollte. Ich musste von 3 Personen gestützt werden, weil ich es alleine nicht mehr vom Bett auf den Stuhl schaffte. Die OÄ machte einen Ultraschall und sagte nicht mehr viel, außer: "Wir fahren sofort in den OP!" Sie rief alle Leute zusammen, die benötigt wurden und es wurde keine Zeit mehr verloren, um mich zur NOT-OP wegzubringen. Ich wusste nicht, was los war, außer dass es wohl so akut war, dass sofort gehandelt werden musste. Ehrlich gesagt war ich froh, dass ich ENDLICH operiert wurde, so würden die Schmerzen auch endlich ein Ende finden, so meine Gedanken. Im OP-Vorbereitungsraum wollte der Typ noch von mir, dass ich mich auf den OP-Tisch legte, aber das ging einfach nicht vor Schmerzen. Zum Glück war eine Schwester zur Stelle, dir mir gleich das "Wurschtigkeitsserum" in meinen Venflon jagte, ab da kriegte ich nichts mehr mit.
Die OP begann um 6.30 morgens, ich kam kurz nach 10 im Aufwachraum zu mir, konnte mich nicht bewegen und bemerkte irgendwann, dass zig Schläuche und Kabel von meinem Körper wegführten, neben mir ein Monitor, auf dem sich alles mögliche bewegte und die Blutdruckmanschette an meinem Oberarm, die sich alle 10 min. aufblies, um meinen Blutdruck zu messen. Ich war wie auf einer Wolke, was sonst, ich bekam auch ständig 3 Infusionen gleichzeitig (!) und das den ganzen Tag. Ich musste 10 Stunden im Aufwachraum bleiben, weil mein Zustand alles andere als rosig war, das bekam ich aber alles erst im Lauf des Tages mit. Mein Blutdruck war bei 74/35, dazu ein Puls von 110. Ich erfuhr von dem Pfleger, der bei jedem Räuspern an meinem Bett stand, dass ich dem Tod wohl nur um Haaresbreite von der Schippe gesprungen war.
Durch die unzähligen Versuche vom FA, die Mirena zu entfernen (und ich nehme an die letzten beiden im Speziellen), war meine Gebärmutter durchstoßen worden und über Nacht war die Hälfte meiner Gesamtblutmenge in den Bauchraum ausgetreten. Kurz gefasst, ich wär um ein Haar innerlich verblutet!!!
Mein HB war nach 2 Blutkonserven noch immer nur bei 7,3 (!!!), was mir momentan nichts sagte. Ein Arzt erklärte mir, dass der HB normalerweise bei 13 liegt, unter 10 wäre schon schlecht, aber unter 8 macht ihnen dann schon ziemlich große Sorgen. Juhu, das auch noch.
Am nächsten Tag bekam ich nochmal 2 Blutkonserven (insgesamt 2 Liter! nicht wenig, wenn man bedenkt, dass man normalerweise 5,5-6 Liter gesamt hat), danach stieg der HB wenigstens auf über 8. Ich musste eine Woche lang im KH bleiben, hatte einen Katheter, 3 Schnitte am Bauch und weiß Gott wie viele Infusionen bekommen, konnte dann aber mit einem HB von 11,4 wieder nachhause gehen.
Ich war gesamt 3 Wochen lang im Krankenstand, durfte 6 Wochen lang nicht mehr als 5 kg heben, keine Bäder, kein GV und was man sonst nach einer vaginalen OP alles nicht darf. Jetzt hab ich noch 2 Wochen ohne Sport und größere Anstrengung "abzusitzen", dann bin ich hoffentlich wieder fit.
Mein Hormonhaushalt ist durch die OP komplett durcheinander, die Mens total verschoben und extrem stark, ich hab ein MEGA-Trauma vorm FA-Werkzeug und kann erst in einigen Wochen sagen, ob sich die NW, die ich der Mirena zugeschrieben habe, nun auch wirklich verabschiedet haben. Eins kann ich auf jeden Fall schon mal sagen: Meine Libido ist zu 100% wiederhergestellt!!!
Ich werde mir niemals mehr auch nur IRGENDWAS da unten einsetzen lassen zur Verhütung, so viel ist für mich schon mal klar!!! Diese * jfasdhfasljas* Mirena hätte mich fast das Leben gekostet und ich hab auch noch Geld dafür bezahlt!!!
Es muss jeder für sich entscheiden, ob er sich eine Hormonspirale setzen lässt oder nicht, aber ich kann nur jeder Frau davon abraten, die davor schon Probleme mit der Pille oder anderen Hormonverhütungsmethoden hatte! Ich habe zusätzlich einen Knick in der Gebärmutter, weshalb ich auch allen Frauen, die davon betroffen sind, nochmal davon ABRATEN muss!!!
Klar, was mir passiert ist, ist eine absolute RARITÄT, das hat mir so ziemlich jeder Arzt erklärt! Ich bin eine unter weiß ich wievielen TAUSENDEN, wenn nicht noch mehr, der das so passiert ist. Gerade bei Ausschabungen passiert das ständig, dass die Gebärmutter durchstoßen wird, da wird normalerweise ein Antibiotikum verabreicht, eine Nacht beobachtet und fertig. Dass ich fast verblute dabei (und das obwohl ich kein Bluter bin und ich keine Gerinnungsstörungen habe), ist blöder Zufall, der mir aber leider auch nix bringt, weil ich das jetzt ausbaden muss.
Ich wünsche jeder Frau, die sich eine Mirena einsetzen lässt, dass sie sich bestmöglich beraten lässt und sich das auch gut überlegt und ich wünsche auch jeder Frau, dass sie diesen Horror, den ich miterleben musste, nicht erleben muss.