Hallo,
auch ich habe mich gerade hier angemeldet, um ein paar Dinge loszuwerden
Ich bin 40 und habe zwei Kinder. Nach der Geburt meiner ersten Tochter, habe ich wieder die Pille (Valette) genommen, mit der ich vorher super zurecht kam, aber dann plötzlich nur Probleme hatte.
Nach der Geburt meiner zweiten Tochter wollte ich keine Hormone mehr und habe mir die Kupferspirale einsetzen lassen und ganz ehrlich?
Jeder FA, der einer Frau, die vorher schon unglaubliche Probleme vor und während der Periode hatte (PMS, starke Schmerzen, starke Blutungen), die Kupferspirale empfiehlt, sollte bestraft werden! Ich hatte 3 Jahre lang dauerhafte Unterleibsschmerzen und noch stärkere Blutungen - das Ding wollte ich einfach loswerden und war schon gedanklich bei Sterilisation angekommen, weil ich in keinem Fall noch ein Kind haben möchte und mir die Pille im Alltag mit zwei Kindern einfach zu unsicher ist.
Ich habe mir also mal eine FÄ empfehlen lassen ( ich bin immernoch davon überzeugt, dass sie meine Probleme eher nachvollziehen kann, als mein alter FA) und bion mit ihr die Optionen durchgegangen. Letztlich hat sie mir die Mirena als die für mich beste Variante empfohlen, da sie günstiger ist, als eine Sterilisation (welche meine allgemeinen Regelbeschwerden ja auch nicht verbesser, da der Hormonhaushalt der gleiche bleibt) und wahrscheinlich meine allgemeinen Beschwerden deutlich verbessern würde. Sie hat mir das Ding in keinem Fall aufgedrängt und auch auf eventuelle Nebenwirkungen, wie Verschlechterung des Hautbildes, Haarausfall und vor Allem auf eine Eingewöhnungszeit von bis zu 6 Monaten hingewiesen. Alles in Allem fühle ich mich gut beraten. Beim Einsetzen der Mirena und gleichzeitigem Ziehen der Kupferspirale entdeckte meine FÄ, dass die Kupferspirale (nach nur 3 von 5 Jahren) verrutscht war und nicht mehr sicher war! Soviel zur sicheren Verhütung durch die Kupferspirale
- Glück gehabt!
Seit Anfang Mai habe ich nun die Mirena nun und grundsätzlich bin ich erstmal überrascht, wie angenehm so ein Zyklus auch sein kann! Ich habe seit dem ersten Monat nur noch ein paar Tage leichte Schmierblutungen und fast überhaupt keine Bauchkrämpfe mehr
Allerdings habe ich - ohne meine Ernährung zu verändern, ca 3 kg zugenommen, die sich aber irgendwie ausschließlich um den Bauch angesammelt haben und das war immer die einzige Stelle, an der ich nie Probleme hatte
Außerdem sind meine Brüste deutlich größer und empfindlicher als vorher - was aber für mich ein eher positiver Effekt ist, da ich vorher eher kleine Brüste hatte und dieses neue Volumen eher genieße
Ich habe in der Schwangerschaft mit meiner ersten Tocher eine SD-Unterfunktion entwickelt, welche auch bis heute medikamentös behandelt wird (muss ich vielleicht auch mal wieder checken lassen), was sicher auch eine Rolle beim Gewicht spielt.
Stimmungstechnisch - und das als Tipp an alle mit Schwankungen - hat mir Mönchspfeffer (täglich seit Mai) und im Akutfall Feminon N (verschreibungspflichtig - aber toller Tipp meiner FÄ) megagut geholfen. Ich bin wirklich gut drauf und relativ gelassen - sofern das mit zwei Kindern und Job eben möglich ist
Letztendlich wollte ich einfach mal sagen, dass diese ganze Diskussion über Nebenwirkungen und Warnungen vor einem Präparat doch irgendwie unfair denen gegenüber sind, die sich dadurch verunsiochern lassen und nicht mehr in der Lage sind, unbelastet eigene Erfahrungen machen zu können, da immer dieses gedankliche Damoklesschwert der beschriebenen Nebenwirkungen über ihnen hängt.
Wir wissen doch alle, dass die Nebenwirkungen, die hier beschrieben werden auch unter jeder Pille oder anderen Präparaten auftreten können - aber eben nicht müssen!
Wer also die zur Zeit sicherste Verhütungsmethode ausserhalb der Sterilisation sucht und sich von seiner/seinem FÄ/FA gut beraten fühlt, ist grundsätzlich meiner Meinung nach bei Mirena erstmal gut aufgehoben. Das finanzielle Risiko ist unbestritten da und muß eben von jedem persönlich bewertet werden.
Ausserdem stelle ich bei mir selbst fest, dass mein Körper und mein Hormaonhaushalt allgemein sich nach den zwei Geburten grundsätzlich verändert hat, weshalb das Argument "früher hatte ich das nicht" auch nicht mehr immer greifen kann.
Wenn man manchma ein wenig selbstkritischer ist, dann akzeptiert man vielleicht auch das ein oder andere Wehwehchen/Problemchen in Hinsicht auf das positive Gesamtbild.
Ich möchte hier wirklich keinem seine Leiden oder Probleme absprechen und es ist sicher auch möglich, dass Vieles davon als Nebenwirkung der Mirena verbuchbar ist, aber trotzdem ist das Verteufeln von Mirena meiner Meinung nach nicht fair denen gegenüber, die sich dadurch verunsichern lassen oder die plötzlich aufgrund der exzessiven Beschreibungen jeder erdenklichen Nebenwirkungen, an sich selbst diese auch erkennen, weil sie ja die Mirena tragen!
In diesem Sinne:
an alle mit Problemen: ich wünsche Euch von Herzen das Beste und das ihr für Euch die beste Lösung findet
an den Rest: Danke für die auch mal positiven oder einfach gemischten Erfahrungen!
Liebe Grüße