Mindestlohn

Tjaaaaaa... da gibts einen klitzekleinen, aber sehr wichtigen, Unterschied zu D. In Finnland gibts zwei Berufsverbände, einen großen und einen kleinen und annähernd 100% der Pflegekräfte sind da organisiert.

Wieviel waren in D nochmal organisiert? Ich vermute ja immer max. 10%- wenn überhaupt, denn das wären immerhin 120.000. *grübel* Obs wirklich 10% sind? Na gut. Ist ne Wunschzahl von mir.

Elisabeth
 
jedeliche aktion die eine interessenvertretung macht,gewerkschaft,pflegekammer usw,die erfolgreich ist, macht die interessenvertretung interessant für die mitarbeiter die nicht organisiert sind.
aber wenn man als interessenvertretung immer sagt unser organisierunggrad ist nicht hoch genug und deswegen nützen aktionen nichts und legen die hände in den schoss. kann sich nichts ändern.

aber bleiben wir mal bei den 10% und diese 10% kündigen plötzlich fristlos,dann gibt es ein chaos in den pflegeeinrichtungen und krankenhäuser. 10% weniger mitarbeiter von einer sekunde auf die andere, da werden einige stationen leer sein, morgens bei der frühschicht.

den pflegekräften die immer sagen das und das kann man nicht machen da leiden die patienten darunter, ja stimmt,aber wem interessiert das leiden der pflegekräfte unter ihren arbeitsbedingungen wenn sie verheißt werden.
ersatz durch verbrauch.
ehrlich gesagt euren vorgesetzen seit ihr ******egal hauptsache ihr funktioniert und setzt euch gegenseitig unter druck und ächte die pflegekrafte die sich diesem system nicht unterordnet wollen.
 
Liebe Regina,

selbst wenn die 10% (meines Wissens sind's nur 5%) sich zusammentun würden - da es verschiedene Pflegeverbände gibt, die sich auch nicht immer grün sind, wäre das gar nicht so einfach - solltest Du Dich mal dem deutschen Arbeitsrecht befassen. Auch für die Arbeitnehmer gelten Kündigungsfristen. Von einer Sekunde auf die andere könnte gar nicht funktionieren.

Auf meiner Station sind, wenn ich Recht weiß, mit mir drei Leute im DBfK. Angenommen, wir drei reichen am gleichen Tag die Kündigung ein. Dann hat der AG bis zu drei Monaten Zeit, sich Gegenmaßnahmen zu überlegen. Er kann die anderen Kollegen zu Mehrarbeit drängen - und wie Du weißt, werden die meisten nachgeben. Er kann unsere Stellen ganz streichen, oder neu ausschreiben, oder sich Zeitarbeitskräfte wie Dich suchen. In Panik gerät er nicht.
 
Ich kann Reginas Vorstellung nur sehr eingeschränkt weiter empfehlen.

Konflikte und Arbeitskämpfe

Mit einem Organsiationsgrad von 5% (undd as bezieht sich ja auf alle Verbände) kannst du nix bewirken- außer deinen eigenen Arbeitsplatz riskieren.

Elisabeth
 
13.08.10: Verdi wirf Arbeitgebern Tricks zur Umgehung des Mindestlohns vor
Am Dienstag und Mittwoch dieser Woche hatte die Gewerkschaft Verdi eine Hotline zu dem seit Monatsbeginn geltenden Pflege-Mindestlohn geschaltet. Gestern teilte Verdi mit, Anrufer hätten von Tricks berichtet, mit denen Arbeitgeber die neuen Lohnuntergrenzen zu unterlaufen versuchten. Gegen die „schwarzen Schafe“ will die Gewerkschaft nun vorgehen.
„Die Arbeitgeber lassen nichts unversucht, um den Pflegemindestlohn zu umgehen“, sagte Verdi-Vorstandsmitglied Ellen Paschke (Foto). So würden unrechtmäßig Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Schichtzulagen, Leistungsprämien oder Fahrgelder auf den Stundenlohn umgelegt, um diesen auf die vorgeschriebenen 8,50 Euro hochzutreiben. Auch dass Fahrzeiten zwischen Patienten plötzlich nicht mehr als Arbeitszeit anerkannt würden hätten die Anrufer der Hotline berichtet. „Wir hatten schon damit gerechnet, dass Arbeitgeber alle erdenklichen Tricks nutzen werden, um den Pflegemindestlohn faktisch zu drücken“, so Paschke. Die Schilderungen der Kollegen bestätigten diese Befürchtungen. Vom 6. bis zum 8. September will die Gewerkschaft erneut eine Telefon-Hotline schalten.
Bibliomed - News

Siehe auch: http://www.krankenschwester.de/foru...egesetz/28589-skandal-caritas-entlohnung.html

Elisabeth
 
13.08.10: DBfK veröffentlicht Positionspapier zum Pflege-Mindestlohn
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat anlässlich des in diesem Monat in Kraft getretenen Mindestlohns für Pflegende ein Positionspapier veröffentlicht. Damit soll „die nötige Transparenz bei der Umsetzung geschaffen werden“, zugleich betont der Verband aber, dass die neue Lohnuntergrenze keinesfalls für Pflegefachkräfte gilt. „Qualifizierte Arbeit hat ihren Preis, nur so kann Qualität gesichert werden“, hieß es gestern in einer Mitteilung des DBfK, in der Fachkräfte ausdrücklich aufgefordert wurden, „sich nicht länger mit miserablen Löhnen abspeisen zu lassen, sondern gegebenenfalls den Arbeitgeber zu wechseln“. Lohndumping fördere den Nachwuchsmangel. Kritisch sieht der Verband auch die Unterschiede in der Vergütung zwischen Ost und West. Sie verschärfe den Fachkräftemangel in Ostdeutschland.
Das Positionspapier des DBfK ist als Download im Internet abrufbar.
Bibliomed - News

Elisabeth
 
Hallo zusammen,
fragt euch doch mal, warum ein Elektriker oder ein Uhrenmacher, ein Vermessungstechniker usw. keine Möglichkeit hat, seine Tätigkeit zu 60 % auf Hilfskräfte zu verteilen?! Klar doch, das sind hochqualifizierte Berufsbilder die Arbeiten anbieten die nicht jeder kann. Nur in der Pflege scheint dies aber möglich zu sein. Das heißt doch, dass man in den letzten 30 Jahren das Berufsbild versaut hat! Verantwortungsvollere medizinische Tätigkeiten hat man abgewälzt (-ja nichts übernehmen)... . 60 % der Arbeiten auf den Stationen sind Hilfsarbeiten die selbstverständlicherweise nicht gern mit Spitzenlöhne bezahlt werden wollen. Es fehlt an der Spezialisierung, an dem Respekt anderen Berufsgruppen gegenüber den GUK. Kein politischer Rückhalt, keine Lobby und viel Hilfstätigkeiten führt zwangsweise zu Niedriglöhnen. Kämpft nicht um den cent auf dem Mindestlohn, kämpft um ein anderes Berufsbild!
Jimmy8O
 
Kennst den Wert der Handwerkskammer? Aber Pflegekräfte wollen keine Vorbehaltsaufgaben. wahrscheinlich, weil ihnen dann deutlich wird, dass die heilige Kuh der Grundpflegetätigkeit geschlachtet werden muss.

Mindestlohn ist für die Grundpflegetätigkeiten, die auch ein Laie erbringen kann vorgesehen. Aber solange examinierte Kollegen bereit sind für diesen Tarif zu arbeiten, kann es nur nach unten gehen mit der Lohnspirale.

Dagegen kannst nix machen. Jeder bekommt, was er verdienen will.

Elisabeth
 
hallo,
nochmal, es geht um ein neues Berufsbild, die Pflege muss sich mal ins Ausland begeben, schaut euch mal um, was die Krankenschwestern dort tun und zum großteil mehr verdienen als in Deutschland.
Wir haben zum Beispiel diskussionen in unseren Kliniken, ob neu ausgebildete Schwestern rechtlich die Voraussetzungen erfüllen Infusionsflaschen anzuhängen. Das wird dann bald lächerlich ........
jimmy:roll:
 
In anderen Ländern ist Pflege ein universitärer Studiengang...
 
na laso , du hast es erfasst- die streiten auch nicht um Mindestlohn!:verwirrt:
 
Nee- die sehen ihre Aufgabe auch nicht darin jegliche grundpflegerische Tätigkeit selbst zu machen. Die besitzen glatt die Unverfrorenheit diese Tätigkeiten zu delegieren. Und die sind sogar zu schade sich mit so banalen Sachen wie einer Blutentnahme zu beschäftigen.

Elisabeth
 
Die haben aber auch ein Nursing board und Vorbehaltsaufgaben.
 
Ich glaube, jetzt werden wir gemein. Eine deutsche Schwester, weiß noch, was sich gehört. Eine Pflegekraft hat sich um das Wohlbefinden des Pat./Bew. zu kümmern.
Sie lernt in der Ausbildung bis ins kleinste Detail, wie man eine ordentliche Körperpflege betreibt. Solche wichtige Aufgabe kann man doch nicht einfach delgeieren. Wo kommen wir denn da hin.
Und Blutabnehmen hat früher der Doc gemacht. das ist doch eine Ehre, wenn so eine wichtige Arbeit an eine Pflegekraft abgegeben werden kann.
Und dieses ganze Studiergedöns. Wozu braucht man das? Die sollen mal ans Bett gehen und da arbeiten. Schließlich bringt erst dei Berufserfahrung das Wissen einer guten Pflegekraft. Dieser ganze Pflegewissenschaftquatsch. Die wissen doch gar nicht, wie man richtig pflegt.

Zynismus aus.

Elisabeth
 
hallo,
ich hab nichts dagegen, wenn jemand den Pflegeberuf versucht zu verteidigen. Es macht aber keinen Sinn, über andere Länder und Berufsausbildungen zu urteilen ohne dass man sie kennt. Schlussendlich zählt doch das Resultat am Patienten! "Wenn" das in einer Süd- oder Nordamerikanischen guten Privatklinik besser ist als bei uns, sollte das zu denken geben. (Übrigens, die Kosten der jeweiligen DRG sind nicht höher als bei uns- bei identischen Personalkosten). Und wahr ist auch, dass in Relation gesehen, die Löhne des universitären Pflegepersonals höher sind. Die Hilfskräfte und einfache ausgebildeten Pflegepersonen werden mit hohem qualitativem Niveau angeleitet.
Also was zählt ist der OUTCOME. Da dürfen wir uns international weiss Gott nichts einbilden. Und bitte vergleicht Kliniken immer mit gleichen Erlösstrukturen (unser Niveau in der gesetzlichen Krankenkasse ist das einer Privatklinik im Ausland).
Jimmy
 
Hast du Belege für das besser Outcome bezogen auf die Kosten und den Personalmix? Hier gilt ja auch zu überlegen. wie soll künftig dieses Niveau gehalten werden unter dem Aspekt: sinkende Sozialeinnahmen?

Und könntest du hier einen Kontext herstellen zwischen Outcome und Pflegequalität? Was ist eigentlich Pflegequalität und wer legt sie fest?

Elisabeth
 
Was ist outcome?
LG blauwolf
 
Hi,
unter outcome versteht man lediglich das Resultat bzw. Ergebnis einer Leistung in diesem Fall der Gesundheitsdienstleistung am Patienten. Wie ist also die qualitative Pflege gewesen und in wieweit hat sie den Genesungsprozess unterstützt.
jimmy
 
Hast du Belege für das besser Outcome bezogen auf die Kosten und den Personalmix? Hier gilt ja auch zu überlegen. wie soll künftig dieses Niveau gehalten werden unter dem Aspekt: sinkende Sozialeinnahmen?

Und könntest du hier einen Kontext herstellen zwischen Outcome und Pflegequalität? Was ist eigentlich Pflegequalität und wer legt sie fest?

Elisabeth
Hi,
Nein ih habe keine Handfesten Belege. Aber ich kenne das System in den amerikanischen Ländern, da ich 7 Jahre dort war. Ich war Anfangs auch kein Fan dieses Ausbildungssystems eher Gegner. Es zeigte sich aber schnell, das wenige hochqualifizierte Pflegefachkräfte mit einer sehr guten Ausbildung hohe Pflegequalität schaffen. Vor allem aber das Berufsbild der Pflege ist in dem soialen Umfeld und in der Gesellschaft angesehen(!). Das fehlt doch in unserer Pflege. Les halt die Foren, was steht denn da so drin (..wir sind eh die letzten; auf uns hört niemand, niedriglohn, stress.......).
Die Akzeptanz dieser Berufe zu den Ärzten ist echt gut. Der Lohn dementsprechend auch. Wenn wir uns bei der Arbeit nicht als professionelle Berufsgruppe verstanden fühlen gehts uns auch nicht gut.
Solange wir logistische Tätigkeiten (Betten schieben, Essen austeilen-schieben, Patiententransporte, Laborgänge,...) und Putztätigkeiten, Terminierungen, Schmutzräume als wichtigen Teil des Berufes akzeptieren geht das weiter schief. Denn für diese Tätigkeiten wird und kann in Zukunft niemand Spitzengehälter bezahlen. Das iss eben nun mal so, auch wenns einige stört. Fachkräfte bekommen in Zukunft besseren Lohn.
Die Pflege muss um mehr medizinische Verantwortung kämpfen und Tätigkeiten den Ärzten abnehmen. Was soll denn das, wenn bei und in den Kliniken die neuen MA`s keine Erstinfusion mehr anlegen dürfen- ans Blutabnehmen gar nicht erst zu denken. ?! Sind das Fachkräfte???
Grundpflege gehört weiterhin zur GUK andere Sachen weiss Gott nicht. Grundzüge der Ergotherapie, Logopädie, Kinästhetik.... das alles, aber keine Hilfsarbeiten.
Ich bin eben ehrlich, das das kann auch weh tun.
jimmy
 
Ich stelle fest: wir sind einer Meinung. Ich hatte dich erst mißverstanden.

Es gibt übrigens Studien aus den USA, die nachweisen, dass es eine gewisse Anzahl an Pflegeexperten braucht um eine Pflegequalität zu sichern. Leider werden die in D immer mißbraucht um nachzuweisen, dass man ausschließlich Pflegekräfte mit dreijähriger Ausbildung braucht um eine Qualität zu erbringen. Und so kommen wir zu: alle machen alles- egal welche Kompetenz.

Elisabeth