Bei uns fällt die Medikamenten Stellerei zum großen Teil weg, da das bei uns über den PC läuft. Das heißt : Nehmen wir einen neuen Patienten auf wird er in unser Apothekenprogramm eingepflegt (mit Namen, Geburtsdatum, Station, Aufnahmenummer etc.) - dann werden alle Medikamente kompett mit Stärke, Dosierung und Zeiten in den PC eingegeben. Ist mal ein Medikament nicht "gelistet" dann wird das an die Apotheke gefaxt und DIE nennen uns dann ein Austauschpräparat.Oder wir konsultieren halt unsere Ärzte. Eigenmächtige Gabe von Austauschprodukten ist bei uns nicht üblich.
Die Apotheker validieren die Medikamente der einzelnen Patienten täglich nochmal extra - so kommen schonmal extreme Fehler bei der Dosierung an´s Tageslicht (z.B. versehentlich 100mg statt 10mg eingegeben) Häufig ruft uns der Apotheker an und fragt nochmal nach .... "soll das Medikament wirklich in der einegebenen Stärke verabreicht werden???" usw.
Natürlich muß man sich beim Eingeben der Medikamente konzentrieren - keine Frage. Da können auch immer mal wieder Fehler gemacht werden (hab ich auch schon) - wir sind ja schließlich alle Menschen....
Die gesamte Medikamentenliste wird dann ausgedruckt und kommt in die Kurve der jeweiligen Patienten.
Die Medikamente für alle Patienten werden immer nachmittags für den nächsten Tag geliefert, und zwar einzeln eingeschweißt !! Fand ich auch erst bissel merkwürdig, ist aber ganz praktisch.
Jeder Patient bekommt so SEINE Tabletten - jede einzeln eingeschweißt, und mit Datum UND Zeit der Gabe, Name, Station und natürlich dem Namen des Medikaments versehen. So hat auch zusätzlich der Patient (wenn nicht dement) die Möglichkeit noch einmal nachzulesen, was er da einnehmen soll und kann gegebenenfalls nochmal nachfragen.
Der Nachtdienst sortiert die Medikamente für den folgenden Tag nach Morgen-, Mittag- und Abendmedizin. Er ordnet die Früh und Mittagsmedikamente den jeweiligen Patientenkurven zu. (werden vorne in die "tasche" gesteckt)und kontrolliert natürlich VORHER anhand des in der Kurve befindlichen Medikamentenbogens ob alles ok und vollständig ist und setzt hinter jedes einzelne Medikament auf der Liste sein Kürzel ... heißt kontrolliert und ok. Wenn der Frühdienst morgens losgeht für die Waschrunde werden die Medikamente ausgeteilt und nochmals mit den Medikamentenbögen verglichen und abgezeichnet.
Natürlich muß jeder Mitarbeiter die Medilisten SEINER Patienten auf dem aktuellen Stand halten und bei Änderungen nicht nur im PC alles updaten, sondern auch immer eine aktuelle Liste ausdrucken und in die Kurve heften.
Das funktioniert so ganz gut. Wir müssen kaum noch Medis stellen - außer bei Akutzugängen, denn es dauert ja immer bis nachmittags, bis die einegebenen Medikamente geliefert werden. Tropfen und auch BTM´s werden zeitnah und von der jeweiligen "Zimmerschwester" gestellt und verabreicht.
Puuuh .... wat ein Aufsatz
Ich hoffe mein Geschreibsel macht Sinn !!!
Annett