News "Krude Welt": von Hirschhausen beklagt Geringschätzung der Altenpflege

Ich glaube schon, daß Herr von Hirschhausen das Herz am rechten Fleck hat und es ehrlich meint, wenn er sich für unsere Profession einsetzt. Er hat ja schon öfter für den Berufsstand Pflege eine Lanze gebrochen.
Allerdings frage ich mich, warum die Profession Pflege nicht für sich selber sprechen kann, bzw. man ihr in den Medien nicht selber die Möglichkeit gibt, für sich zu sprechen? Dabei ist es halt wenig zielführend, wenn ein vollkommen unbekannter Vertreter unserer Profession, der dann evtl. auch noch berufspolitisch weitgehend unbeleckt ist, in solche Talkrunden eingeladen wird. Dabei hätten wir durchaus prominente Vertreter (z. B. Prof. Bienstein) oder eloquente Verbandsvertreter (Andreas Westerfellhaus) vorzuweisen, die allemal mehr Berechtigung hätten, für uns zu sprechen, als ein Herr Meurer vom bpa oder völlig Berufsfremde.
 
Besonders treffend fand ich seine Aussage, dass sein Medizinstudium vom Steuerzahler bezahlt worden wäre und die Ausbildung zum Altenpfleger über viele Jahre kostenpflichtig für den Auszubildenden gewesen sei.
 
Neben dem von Martin H angesprochenen Dingen, zeigt es doch das größte Problem. Anscheinend wird gar nicht für nötig befunden sich wirklich mit Vertretern, die FÜR die Pflege zu sprechen, auseinanderzusetzen.

Dann kommen nun mal auch Aussagen wie die von Herrn Hirschhausen:" Wenn Piloten oder Lokführer streiken, kommen ein paar Personen nicht von A nach B. Wenn es kein Pflegepersonal mehr gibt, kommen Pflegebedürftige nicht vom Bett auf das Klo."

Es ist an sich nichts Falsches in dieser Aussage. Doch hätte ich dies eher so ausgedrückt:" Wenn es kein Pflegepersonal gibt, sterben Menschen!" Dies ist zum einen ein Fakt und zum anderen um einiges ausdrucksstarker. Ist jetzt meine Persönliche Meinung, denn in solch einer Talkshow kann man dies auch gerne mal dramatisch, wie auch richtig darstellen.

Dennoch muss ich @Martin H. bei einem Punkt widersprechen. Auch Herr Meurer hat seine Berechtigung da zu sitzen. Denn gerade in der Altenpflege, sind nunmal ein großteil der Dienste in Privater Hand. Auch diese sollten in Talk Shows dann Vertreten und zu Wort kommen. Wäre ja auch langweilig sonst :D
 
  • Like
Reaktionen: Martin H.
Mal abgesehen von der Vertretungsfrage eine recht interessante Sendung.
Meurers gespielte Überraschung das die Generalistik zu höheren Löhnen führen soll war oscarverdächtig.
An sonsten saß in einer deutschen Talkshow noch nie ein Arbeitgebervertreter der soviel Desinteresse an den Löhnen seiner Beschäftigten gezeigt hätte.
Und durch die Zuschauerzuschriften kam dann noch etwas Spannung rein.
Die Rekommunalisierung zu fordern ist aber unrealistisch man sollte lieber die Frage stellen wie man einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag durchsetzen kann.
Von Hirschhausen ist mit seiner simplifizierten Omas Liebling Attitüde genau der richtige um die Masse auf die Probleme in der Altenpflege aufmerksam zumachen, auch wen sich mir persönlich da die Fußnägel hochrollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dennoch muss ich @Martin H. bei einem Punkt widersprechen. Auch Herr Meurer hat seine Berechtigung da zu sitzen. Denn gerade in der Altenpflege, sind nunmal ein großteil der Dienste in Privater Hand. Auch diese sollten in Talk Shows dann Vertreten und zu Wort kommen. Wäre ja auch langweilig sonst :D
Ach so. Da hatte ich mich wohl etwas mißverständlich ausgedrückt: ;)
Selbstverständlich hat Hr. Meurer das Recht, in so einer Sendung drin zu sitzen und sehr wohl auch seine Meinung zu sagen.
Dann soll aber bitte immer ganz klar benannt werden, daß es sich um einen Vertreter der Arbeitgeber- bzw. Trägerseite handelt - und nicht behauptet werden, diese Person spräche für "die Pflege"! Das ist nämlich mitnichten der Fall. Hr. Meurer ist m. W. nach auch keine gelernte Pflegekraft.
 

Ähnliche Themen