Kliniken vor drastischem Personalabbau

Warum zeitangebaen für gewisse pflegeverrichtungen gibt es doch. und jetzt mal ehrlich wenn man für ne ganzkörperpflege ne halbe stunde zeit hat. nimmt man die sich???
nein wie auch wenn man morgens acht leute waschen muss?

und ich glaube das man da was erarbeiten kann.
natürlich kann man auch imemr wieder neue schlupflöcher suchen.

heimlich jammern und alles hinnehmen.
 
Hallo,
ich hab ja schon öfters hier im Forum gesagt, dass wir uns wehren müssen. Komischerweise scheinen das hier viele zu wollen, aber keiner unternimmt was. Wir waren heute im Frühdienst 2 Pflegekräfte für 40 Patienten, das war nicht das erste Mal! Aber wie kann man sich wehren? Gewerkschaften: WELCHE? SINNVOLL?? Ich bin (noch) bei ver.di, fühl mich da aber nicht gut genug vertreten. Wie kann man sich eine Lobby schaffen?? Wie kann man Kollegen dazu bringen, sich zu engagieren. Ich red mir den Mund fusselig -> keine Konsequenz!! Keine Kollegin erachtete es für notwendig, sich einzusetzen, jede jammert lieber. Die älteren (bei mir auf Station ab 50): Ihr Jungen müsst euch engagieren, für uns ist es schon zu spät:wut:

Vorschläge hierher, ich bin schon am Überlegen, komm aber alleine auf keinen grünen Zweig!

Noch was: Für mich ist Pflege wirtschaftlich und zweckmäßig, wenn ich Patienten nicht nur "runterwasche", sondern zum selbständigen Waschen anleite, Prophylaxen so anwenden kann, dass sie wirken und Zeit habe, immobile bzw. eingeschränkte Patienten zu Mobilisieren und nicht nur die KG rufe, weil ich keine Zeit hab. Das war nur ein kleiner Aspekt. Wundmangagement zählt für mich dazu: nicht jeden Verband "nach Standard", sondern Wundverhältnisse anschauen, geeignete Materialien richten und Verwenden (nach Absprache mit behandelden Ärzten.
 
Wie kann man Kollegen dazu bringen, sich zu engagieren
Und für die Beantwortung DIESER entscheidenden Frage wird dann das Bundesverdienstkreuz verliehen!

Die Arbeitsbelastungen scheinen noch immer nicht schlimm genug zu sein! Entweder wir wenigen resignieren auch (noch ein paar Jahre und ich bin 50) oder wir gehen den steinigen Weg und versuchen von unten nach oben etwas zu erreichen.
Ich plädiere dafür, eine Mängelliste mit Beinaheunfällen, gefährlicher Pflege und Versäumnissen öffentlich zu machen. Alles, was aufgrund von Arbeitsüberlastung und Personalmangel nicht ausgeführt wurde.
Das dumme dabei ist nur: dafür bräuchte man die Beteiligung aller Pflegekräfte - also leider Utopie. :fidee:
Gruß
Valentina
 
Ich plädiere dafür, eine Mängelliste mit Beinaheunfällen, gefährlicher Pflege und Versäumnissen öffentlich zu machen. Alles, was aufgrund von Arbeitsüberlastung und Personalmangel nicht ausgeführt wurde.

Das dürfte die Bildleser freuen. Nur allzuoft wird dort über eventuelle oder tatsächliche Mßstände berichtet- Hauptsache die Auflage steigt.

Meine Lieblingsfragen in solchen Diskussionen: Was ist Pflege? Was ist Professionelle Pflege? Worin unterscheiden sich beide? Und wer will welche Pflege?
These: Jeder Bundesbürger bekommt die Pflege, die er per Gesetz unterstützt- nämlich füttern, waschen, trocken legen. Und bekanntlich ist der Kunde ja König. Professionelle Pflege kostet Geld. Aber niicht alles was Pflege leistet ist aich professionelle Pflege. Solange der Kunde hier keinen Unterschied bemerkt, wird sich auch nichts ändern.


Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,
ich schätze deine "bissigen" Kommentare übrigens sehr! :klatschspring:
Das dürfte die Bildleser freuen
Die Bildzeitung hatte ich nun gerade nicht im Kopf...
Aber wenn wir Pflegekräfte schon keine Aussagen darüber treffen können, was wir wollen, dann könnten wir doch mal zusammenstellen, was wir nicht mehr wollen.
Ich glaube, dass diese Berichte exakt wiedergeben, was zurzeit "Pflege in Deutschland" bedeutet. Und vielleicht würde es dem einen oder anderem Kollegen doch die Augen öffnen.
Aber vielleicht bin ich auch einfach nur naiv.

Kleine Geschichte am Rande: Letzte Woche hatte ich eine Bewerberin aus dem stationären Altenpflegebereich, die die Order hatte, alleine innerhalb von maximal 1,5 Stunden 12 pflegebedürftige Bewohner zu versorgen. Wie ein Pingpongball sprang sie zwischen den Zimmern hin und her und erledigte - ohne Lifter und fremde Hilfe (es war ja sonst auch niemand da) - ordnungsgemäß ihren Auftrag.
Da macht Pflege doch richtig Spaß!
Grüße
Valentina
 
Kleine Geschichte am Rande: Letzte Woche hatte ich eine Bewerberin aus dem stationären Altenpflegebereich, die die Order hatte, alleine innerhalb von maximal 1,5 Stunden 12 pflegebedürftige Bewohner zu versorgen. Wie ein Pingpongball sprang sie zwischen den Zimmern hin und her und erledigte - ohne Lifter und fremde Hilfe (es war ja sonst auch niemand da) - ordnungsgemäß ihren Auftrag.

Hat sich jemand der Kunden bzw. Angehörige beschwert? Ist ein Bewohner nachhaltig zu Schaden gekommen? Was heißt pflegebedürftig?

Versteh mich bitte nicht falsch: Ich heiße diesen Zustand nicht gut. Aber mit der Argumentation müssen wir harte Fakten liefern. Dazu gehören auch knallharte, eindeutige Definitionen.

Elisabeth
 
Ich frage mich ja, wer sich dieses "ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich" ausgedacht hat, welche Intention da vorlag.

Unser PDL verwendet den Ausspruch gern. Wir haben das dann so zu interpretieren: "Regt euch ab, ihr müsst nicht besonders gut sein, euch nicht großartig anstrengen. Macht einfach eure Arbeit, die anliegt, und wenn was übrigbleibt oder nur oberflächlich geschieht, isses halt so. Mehr wird von euch nicht erwartet, denn ihr seid ja auch nur die kleinen Rädchen im Getriebe."

Auch die Pat. sollen nicht mehr verlangen, als sie derzeit kriegen, denn wer mehr will, muss auch mehr zahlen. Fertig.

Die Fachweiterbildung der Pflegekräfte interessiert nur insofern, dass es sich im KH-Prospekt gut anhört, wenn da eine hohe Prozentzahl steht, und dass sich auf die KTQ-Zertifizierung positiv auswirkt, die wiederum das Bestehen des Hauses im allgemeinen (knallharten) Wettbewerb sichert.

Was wir Pflegekräfte wirklich leisten, scheint nur uns selber zu interessieren.
Und unglaublicherweise einige unserer Ärzte.

In der Marktwirtschaft zählt nur, ob sich das Produkt oder die Dienstleistung gut verkauft. Die Pflege hat nichts, was sich verkaufen lässt. Die Allgemeinheit kann mit "professioneller Pflege" nichts anfangen. Am ehesten zieht noch: "Dort waren die Schwestern nett. Das Klima war gut."
Alle Neuerungen und Forschungen laufen doch auf die Wirtschaftlichkeit hinaus.
Was der Pflege etwas bringen würde, wäre eine Studie, die beweist, das spezielle Pflege bei einer bestimmten Krankheit zu einer schnelleren Entlassung führt o.ä.

Ein geflügelter Spruch ist immer: "Hauptsache, es ist dokumentiert."
Ob es auch genauso geschehen ist, ist zweitrangig.
Deshalb meinte ein Kollege provokativ, man müsste mal rigoros aufhören, ständig zu dokumentieren. Das wäre der Beweis dafür, dass die Pflege oder auch die Medizin eben nicht mehr ausreichend, wirtschaftlich und zweckmässig stattfindet. Wir schaffen es eben nicht mehr zu diesen Bedingungen. Was wäre dann wohl los in der Politik?
 
Ich frage mich ja, wer sich dieses "ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich" ausgedacht hat, welche Intention da vorlag.

Vorhandene Gelder sinnvoll einzusetzen und nicht zu verkleckern war und ist die Intention der Solidargesellschaft. Das Problem ist, dass Pflege ihre Tätigkeiten gern als selbstverständlich hinstellt. Diesem hat man Rechnung getragen und bei der Einführung der DRGs die Krankheit als Maß aller Berechnungsdinge genommen. Dumm nur: Mensch ist nicht gleich Mensch- auch wenn er dieselbe Krankheit hat.

Pflege muss lernen, ihre Tätigkeiten zu begründen- z.B. im Rahmen des Pflegeprozess.

These: Der Pflegeprozess wird abgelehnt, weil in diesem Zusammenhang das Manko im Bereich des fachlichen Wissens, der Fähigkeit zu reflektieren überdeutlich würde.

Elisabeth
 
Hallo zusammen,

mir erzählte eine PDL, das sie eine Arbeitsgruppe bilden, um dem TövD, der ja eine leistungsorientierte Bezahlung fordert gerecht zu werden.
Sprich- es wird ein Katalog erarbeitet, der Pflegepersonal im Rahmen des Tarifvertrages finanziell begünstigt oder beschneidet.
Heisses Eisen!!!!
Vielleicht kommen da ein paar Fakten zustande, die professionelle Pflege definieren?
Weiss zu diesem Thema jemand mehr oder wird einer der Kollegen schon nach diesen Kriterien bezahlt?
LG Suzu
 
mir erzählte eine PDL, das sie eine Arbeitsgruppe bilden, um dem TövD, der ja eine leistungsorientierte Bezahlung fordert gerecht zu werden.
Sprich- es wird ein Katalog erarbeitet, der Pflegepersonal im Rahmen des Tarifvertrages finanziell begünstigt oder beschneidet.
Heisses Eisen!!!!
heisses Eisen?? Eher lauwarm :D.
Die Story von der leistungsgerechten Bezahlung habe ich erstmals Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts gehört. So richtig getan hat sich seitdem nichts.
 
Hallo Minilux,

für mich hörte sich das an, als "schreite" man zur Tat.
Werde mich auf dem laufenden halten und ggf. die Faktoren für leistungsgerechte Pflege hier einstellen.

Nach meiner Meinung wird mit dem Argument der Wirtschaftlichkeit, sowas in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen.

Nochmal, die Frage, arbeitet jemand in einer Klinik, die einen solchen Katalog bereits hat?

LG Suzu
 
Hallo an alle!

Zum Thema KTQ-Zertifizierung möchte ich auch mal meinen Senf abgeben!

Das ist doch wohl der größte Betrug den sich die "hohen Herren" ausgedacht haben. Ich habe in einem Kh gearbeitet, dass stolz war, als eins der ersten Krankenhäuser in Deutschland die Zertifizierung erhalten zuhaben, aber---
ich habe es in diesem sogennanten Kh nur drei Monate ausgehalten, ich habe noch kein Kh erlebt, in dem die Arbeitsbedingungen, sowohl für die Pflege, als auch für den ärtzlichen Bereich sooooooo schlecht waren, wie dort!!!!! Die Zustände die dort geherrscht haben muss man selbst erlebt haben, sonst glaubt es einem keiner, dazu kommt, das ich nach wie vor noch im Einzugsbereich dieses Kh wohne und alle Leute, mit denen ich mich darüber unterhalte haben nur schlechte Erfahrungen mit diesem Kh gemacht, diejenigen, die zufrieden waren sind in der absoluten Minderheit!

In dem Kh in dem ich zur Zeit beschäftigt bin, läuft gerade das KTQ Verfahren, da wird einem erzählt, wie toll das doch alles wird mit dem Zertifikat, da wird über notwendige Standarisierung in der Pflege, im OP-Bereich usw. gesprochen, gleichzeitig wird aber das Personal, was das alles leisten soll, auf ein minimum zusammen geschrumpft.
Die Verantwortlichen der Zertifizierungsgruppen sollten sich nicht nur auf Fallzahlen, Standards usw. beschränken, sonder sich auch mal ansehen, wieviele Doc´s und wieviel Pflegepersonal noch vorhanden ist um die "Kunden" zuversorgen. Ich arbeite in der Intensivmedizin und auch in diesem äuserst sensiblen Bereichen wird Personal eingespart. Es ist ja mittlerweile in mehrern Studien erwiesen worden, das die mortalität unserer "Kunden", deutlich steigt, wenn zuwenig gut ausgebildetes Personal da ist. Da werden die Kh mit schlecht ausgebildeten Personal aus dem östlichen Europa (sollte es wirklich dazu kommen, und das wird es) kräftig auf die Schnauze fallen!!!!!
Dazu kommt noch, das alle Kh´s so eine Zertifizierung anstreben und wenn dann in 10-15 Jahren alle ein Zertifikat haben, muss man sich was neues ausdenken!

Es wird endlich Zeit in Deutschland, das auch hier gesetzliche Vorgaben geschaffen werden, wieviele Pat von einer Pflegekraft versorgt werden dürfen, so wie es in den Skandinavischen Ländern schon längst Gang und Gebe ist!
:angryfire:
Gruß an alle, ein mittlerweile völlig frustierter Wolli
 
. Da werden die Kh mit schlecht ausgebildeten Personal aus dem östlichen Europa (sollte es wirklich dazu kommen, und das wird es) kräftig auf die Schnauze fallen!!!!!

Bitte keine Klischees bedienen. Unsere Ausbildung ist auch nicht (mehr) das Gelbe vom Ei.

Elisabeth
 
KTQ hilft (wie annähernd alle Zertifizierungen) vor allem den zertifizierenden Unternehmen.
Irgenwie haben die es geschafft völlig abstruse Begehrlichkeiten zu wecken -- eigentlich sowas ähnliches wie die Lizenz zum Gelddrucken.
 
...nochmal mich,
das KH von dem ich sprach ist bereits zertifiziert.
Wenn ich nichts falsch verstanden habe, sucht man nach Kriterien für leistungsorientierte Bezahlung.
LG Suzu
 

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