- Registriert
- 15.07.2019
- Beiträge
- 50
- Beruf
- Rentner
- Akt. Einsatzbereich
- Vorsorgeberatung, Vorträge, Betreuung, Begleitung
- Funktion
- Humanistischer Berater, Sterbebegleiter, Patientenfürsprecher, Regionalbeauftragter des BIVA-Pfleges
Dir ist hoffentlich bewusst, dass die NEXT-Studie fast 15 Jahre alt ist!? Vielleicht hast Du diesen Passus in der Studie überlesen: »Die Arbeit von Pflegekräften kann – insbesondere wenn sie die Konfrontation mitschweren Erkrankungen und Tod mit sich bringt – eine ernstzunehmende Quelle affektiver Belastung sein. Die Fähigkeit von Pflegekräften mit diesen Stressoren umzugehen, ist vom Umfang ihres unterstü̧tzenden Umfeldes und der Möglichkeit abhängig, über die Lebensqualität der Patienten zu sprechen und diese zu verbessern (Rodary & Gauvain-Piquard 1993).« Gerade, wenn eine Verbesserung der Lebensqualitzät nicht möglich erscheint, dürfte die Belastung am höchsten sein.Der "gesunde Menschenverstand" irrt sich leider sehr häufig, ich halte ihn für keine zuverlässige Quelle. Du hast eine These aufgestellt, die Du nicht belegen kannst. Die NEXT-Studie z.B. hat sich mit dem Ausstiegswunsch aus dem Beruf befasst, "Betreuung von aussichtlosen Patienten" wurde dort nicht als Begründung genannt (oder ich habe es überlesen). https://www.baua.de/DE/Angebote/Pub...setzungen/Ue15.pdf?__blob=publicationFile&v=1
Ich verfüge über 20 Jahre Palliativerfahrung. "Aussichtslosere" Patienten gibt es nicht. Studien belegen eine größere Arbeitszufriedenheit und eine geringere Fluktuationsrate als in anderen Bereichen der Pflege, trotz der hohen psychischen Belastung. Arbeitssituation von Pflegekräften in der spezialisierten Palliativversorgung in Rheinland-Pfalz
Seit 2003 gibt es in Deutschland DRGs, durch die das System auf Wettbewerb getrimmt und ökonomisch motiviert wurde. Ob das einer der Gründe ist, weshalb die Anzahl der in WGs »gepflegten« Beatmungspatienten so dramatisch angestiegen ist? Schau doch mal hier:
Beatmungspatienten | Plusminus
Die Zahl der Beatmungspatienten in Deutschland steigt seit Jahren, da nach Meinung von Palliativmedizinern die Beatmung sehr gut bezahlt würde. Ein Großteil der Patienten könnte entwöhnt werden, doch das lohne sich für Pflegedienste kaum.
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