Inkontinenzhose bei Alkoholintoxikation? Begründung?

Wenn wir hier vom "normalen" Alki ausgehen,dann kommt der zu mir in die ZNA,wird in's "Bernsteinzimmer" gelegt und bekommt,wenn er friedlich ist,ne Schutzhose und wenn er renitent ist,eben keine. Nach spätestens 12h isser eh wieder wach und hat gewaltigen Durst,also wird ihn seine villeicht gerötete Haut am Po nicht weiter interessieren,sondern viel eher,wie man die Türen breiter kriegt,dmit er mit seinem dicken Kopp durch paßt.
Um evtl. Hautprobleme kann man sich auf ITS kümmern,wenn die Leute mit ner richtigen Intox dort liegen,aber auch hier verbringen solche Intox-Pat. nie soviel Zeit in der ZNA,daß evtl. Stuhlgang die Haut angreift. Das gehört in's Land der Korinthen und deren Ausscheidung,lieber Fleschor_Max,denn in nem echten Intox-Fall hat man erstmal andere Sorgen,z.B. akutes Nierenversagen,als nen wunden Ar*** !
Also mal bitte nachgeordnete Dinge nicht zur Priorität erheben,könnte der Pat. vielleicht mit dem Leben bezahlen !
 
Die "dürfen" bei euch bleiben? Wir müssen die immer nehmen und monitorüberwachen.
 
Also mal bitte nachgeordnete Dinge nicht zur Priorität erheben,könnte der Pat. vielleicht mit dem Leben bezahlen !
Na hör mal, wenn man ne InkoHose umlegt, nur um sich das Putzen zu sparen, macht man nachgeordnete Dinge (Sauberkeit des Bettplatz und Patienten) zur Priorität über Gesundheit des Patienten (Hautzustand).

Was bringt dem Patienten denn die InkoHose für riesige Vorteile bei akutem Nierenversagen, dass man da eine Priorität drauf legt und sich die Zeit nimmt sowas dem Patienten umzulegen?
Wenn du andere Probleme hast bei dem Patienten, dann kann ich das gut verstehen, dann nehm ich mir aber keine Zeit um ne InkoHose anzulegen und die regelmäßig zu wechseln.
 
Die dürfen bei uns auch in der Notaufnahme im "Blauen Saloon" bleiben. Dort entweder mit Telemetrie überwacht oder auf einem Überwachungsplatz(nicht im blauen Saloon). Inkontinenzmaterial nach Bedarf. Zur Toilette laufen darf, wer schon wieder auf seinen eigenen Beinen stehen kann und keine Probleme dem massiven Wellengang und der exorbitanten Erdanziehungskraft in diesem Bereich hat. Desweiteren bieten wir dort auch noch Urinflaschen an, die unter Umständen auch befüllt werden (der Wellengang, ihr versteht). Gegen die Probleme der "Seekrankheit" bieten wir dann auch noch so schicke verschliessbare Tüten an, die man mit nicht mehr benötigtem Mageninhalt befüllen kann.
Wir haben bei diesen Patienten übrigens seltener das Problem des Stuhlgangs, aber doch mit der Füllmenge der Blase. Könnte natürlich auch daran liegen, dass die bevorzugte Glasgrösse hier 1000ml fasst.
 
In der Notaufnahme bekommen die meist ein OP Hemd und eine Windel verpasst, weil... wenn sie am nächsten Tag wieder heimgehen sollen sie das in ihrer Kleidung machen können. Leider geht bei Patienten im Vollrausch oft was in die Hose und sie hinterher in den schmutzigen Klamotten heimzuschicken...
Wir machen das je nach Fall, aber wenn ich ehrlich bin habe ich keine Lust den Patienten unsere Funktionskleidung mitzugeben, weil sie eben total be..... Kleidung haben.
 
Ihr scheint ja echt in Luxuskrankenhäusern zu arbeiten. :lol1: Bei uns bleibt niemand in der ZNA. Die werden schön zu uns geschickt. Wir sind die Aufnahmestation. Da liegt querbeet alles internistisches und unfallchirurgisches herum. Andere Abteilungen leihen sich aber auch ganz gerne Betten bei uns. Um auf das Nierenversagen zurück zu kommen: Selbstverständlich bekommt der Pat dann einen DK um zu sehen, wieviel er noch ausscheidet bzw überhaupt pinkelt. Alle anderen müssen mit der Inko zufrieden sein.
 
Also bei uns in der ZNA gibt´s weder ein Bernsteinzimmer, noch einen blauen Salon oder ähnliches. Da gibt´s die normalen Räumlichkeiten, was die Säuberung der Umgebung nicht gerade vereinfacht. Und wie ich mit demjenigen Alkoholisierten umgehe, kommt ganz auf die Person und deren Verhalten an. Und natürlich auf den Alkoholspiegel.
Aber um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: ich gestehe, ich mache mir da eher selten Gedanken darum, wie sich der Patient beim Erwachen fühlt. Es ist mir schlichtweg egal, ob er sich dadurch entwürdigt fühlt, wenn er eine Windel bekommen hat oder eben mit sämtlichen Exkrementen beschmiert ist. Gerade als jugendlicher Partygänger hat er sich meines Erachtens selbst entwürdigt, wenn er sich so im Krankenhaus wiederfindet.:down:
Ich frage mich immer nur, ob jemand sich um MEINE Würde kümmert? Vielleicht bin ich gerade auch mal wieder empfindlich, aber ich bin vor kurzem von einem eben solchen jugendlichen Partysäufer mit seiner ****e beworfen worden. Ganz ehrlich? ICH fand DAS sehr entwürdigend! :angryfire:
 
Bravo Silvana!!!! Du beschreibst, was ich nicht in Worte fassen konnte!!! :daumen:
 
Vielleicht sollten wir den Eröffner des Therads fragen um welches Klientel es ihm ging, da er/sie aber von Kinderintensivstationen schrieb, interpretiere ich jetzt eher das jüngere Klientel.

Ich meinte NICHT-intensivpflichte Jugendliche.

Es gibt also keine Indikation zum Monitoring oder Nierenüberwachung per DK. Im Grunde geht es nur ums Ausnüchtern, BZ und Temp checken und normal halten.
 
Und der ist so orientiert, dass er sich melden würde, wenn er zur Toilette muss?

Elisabeth
 
Ich sehe darin eigentlich überhaupt kein Problem, es sei denn man macht eines daraus.

Dem alkoholisiertem Patienten dürfte ein durchnäßtes Bett und eine eingenäßte Hose ebenso peinlich sein, wie eine Inkontinenzhose.

Zudem ist das sicherlich leider kein Urlaubs- oder Kuraufenthalt, den man in guter Erinnerung behält und das ist auch nicht der Sinn, des gesamten Ablaufs, daß beide Seiten das schön finden sollten.

Wenn der Inkontinenzschutz notwendig ist, weil eingenäßt wurde,dann wäre es menschenverachtend den Patienten in dieser Situation einfach so liegen zu lassen.

Liest man sich Berichte und Studien über Apoplexpatienten durch, was die am wichtigsten gerne wieder selbst können möchten, dann liegt Urinkontinenz an einer Stelle, die recht weit hinten angesiedelt ist.

An erster Stelle befinden sich Dinge, wie alleine Trinken können ect.
Ich denke, daß den Menschen das weniger peinlich ist, als man sich im Gesunden und normalen Zustand vorstellt, weil man das unangenehme einer Situation oftmals ausblendet .

Besteht keine Urininkontinenz oder die Befürchtung daß sich der Patient einnässen könnte, wüßte ich nicht warum man sich die Arbeit mit der Inkontinenzhose antun sollte und warum man die doch recht teuere Inkontinenzhose anziehen sollte.

Ich halte es für unzumutbar jemanden in kurzen Intervallen zu überwachen, der im Urin schwimmt, für das Personal und für den Patienten.
Mit einer Wertung hat das meines Erachtens erstmal überhaupt nichts zu tun.

Allerdings würde ich für solche Erkrankungen wenn sie nicht im Rahmen einer Krankheit entstehen eine höhere Eigenbeteiligung einführen.

Bei der Situation in der man händeringend um ein Intensivbett für einen Patienten der es dringend benötigt kämpfen muß, ist das leider ein Lustwurf, den ich für nicht wiederholenswert halte.

In meiner Intensivzeit habe ich das als sehr traurig empfunden. Eine Alkoholintox war oft ein sehr großer Aufwand mit Magenspülung und sehr wehrigen bishin zu gefährlichen Patienten die das Personal oftmals auch verletzten, bei der mir die Zeit für die schwerstkranken anderen Beatmungspatienten fehlte, die ich gerne gehabt hätte.

Ich würde ungerne wiederholt Schläge einstecken wollen, weil ich etliche male durchnäßte Bettwäsche wechseln muß.
Die Inkontinenz ist ja nicht das einzige Ausscheidungsproblem mit dem man es bei einer Alkoholintoxikation zu tun bekommt.

Wir hatten oft Gummistiefel und Gummischürze nötig um nicht durchweicht zu werden.

Das Problem Alkoholintoxikation beinhaltet mehr Aspekte, als das man diese auf eine Inkontinenzhose reduzieren könnte.
Das wäre mir zu platt, sorry.

Ich habe die Patienten damals nicht mit einem Stempel versehen.
Es gab durchaus etliche dabei für die ich Verständnis aufbringen konnte, wie das zu der Situation kam.
Die Inkontinenzhose ist durchaus auch ein Selbstschutz, um nicht literweise den fremden Körperflüssigkeiten ausgesetzt zu sein.
Die liegen doch nicht immer nur brav im Bett herum. Manche randalieren, wenn der C2 Spiegel nachläßt und werden aggressiv. Andere wurden bei der Behandlung aggressiv und drohten auch einen anzupinkeln, spukten, bissen, schlugen.

Leider habe ich in meiner Laufbahn auch viele Alkoholintoxikationen auf eine Normalstation gelegt bekommen.
Das waren die übelsten Nachtwachen, die ich erlebt habe, möchte ich ungerne wiederholen und die gegenüberliegende Polizeistation schob uns die Menschen zur Ausnüchterung regelmäßig zu, die dann zwischen einer Station mit 63 Patienten lagen und wirklich die ganze Nacht alleine eine Betreuung benötigt hätten.

Dasselbe galt für die C2 Entgiftungen.
Ehrlich mir taten die Menschen leid, die dann mit ihren Erkrankungen zu kurz kamen.
Ich weiß nicht ob das noch so gehandhabt wird, aber vor einer Suchttherapie mußten die damals 10 Tage Entgiftung in einem Krankenhaus nachweisen. Das war ein Horrorszenario.

Ich erinnere mich an einen Patienten, den die Polizisten bei mir mit den Worten ablieferten: "Vorsicht, dieser Mann ist gefährlich."
Na toll! Und dann ließ man den mit mir ( damals 46 kg schwer)und den 63 Patienten alleine.
Der bekam zb. keine Inkontinenzhose von mir, die nötig gewesen wäre.



Liebe Grüße fearn
 
Ich meinte NICHT-intensivpflichte Jugendliche.

Es gibt also keine Indikation zum Monitoring oder Nierenüberwachung per DK. Im Grunde geht es nur ums Ausnüchtern, BZ und Temp checken und normal halten.
Also die Gruppe, die dich dann als erstes fragen wieviel Promille habe ich diesmal geschafft - was nur 3,2...
Die verbringen die Nacht im blauen Saloon, haben meist eine Urinflasche (falls männlich) neben sich und je nach dem eine Inkontinenzhose an. Wurden, wenn die Klamotten nass oder stark verschmutzt waren von diesen befreit und dürfen vor ihrer Entlassung noch ein Gespräch mit dem Psychologen führen, werden dann von Mami und/oder Papi abgeholt. Denen das Benehmen der Kids meist peinlicher ist oder es sie aber auch überhaupt nicht interessiert.

@Elisabeth: Die Funktion der Klingel ist so komplex, dass diese die Jugendlichen meist überfordert und der Ruf meist verschlafen wird.
 
Meiner Erfahrung nach variert das natürlich. Im Idealfall findet er noch die Klingel und ich helfe ihm mit ner Urinflasche. Andernfalls macht er eben ins Bett (bzw. auf die Unterlage) und ich bemerke das beim nächsten Check und beseitige das Maleur.
 
Und die liegen im Einzelzimmer. Oder?

Elisabeth
 
Im Idealfall liegen sie im Einzelzimmer. Wenn keines da ist, baue ich um oder parke sie in einem Untersuchungsraum. Von mir aus schlafen die auch im Flur vor dem Dienstzimmer, wenn alle Nähte reisen.
So wie ich ihn selbst schützen muß, beschütze ich auch die anderen Patienten. Solange er dicht ist, muß ich davon ausgehen, dass er unberechenbar ist und kann ihn daher nicht auf andere Patienten loslassen.
 
Wenn es mein Kidn wäre und ich käme, um nach meinem Kind zu sehen und würde es in seinen Exkrementen liegend finden, dann gebe es eine saftige Beschwerde gegen das Haus. Mir wäre die Urinlache beweis genug, dass mein Kind- obwohl noch desorientiert- net kontinuierlich überwacht wird. Wie berechtigt diese Forderung ist, steht für Mütter net zur Debatte. Die werden zu Hyänen, wenn es sein muss.

Mal ganz davon ab, wenn ich dich recht verstehe, gehst du eh selbst kontrollieren. Was hindert dich daran, deine Vorstellungen auszuleben?

Es wird ja wohl kaum einer die Inkos morgens durchzählen. Lediglich den Wäscheverbrauch dürfte net unerheblich höher sein. Der Preis für ein komplettes neues Bett inklusive neuer Decke liegt dabei deutlich über dem Preis für die Inkos- das müsstest du ggf. erklären. Die Kasse wird sicher net bereit sein, diesen Mehraufwand zu bezahlen, weil jemand selber keine Inkos tragen würde wollen. So muss man anderweitig sparen damit du deiner eigenen Vorstellung gerecht werden kannst. Wie wäre es mit deiner Stelle?

Elisabeth
 
Wenn es mein Kidn wäre und ich käme, um nach meinem Kind zu sehen und würde es in seinen Exkrementen liegend finden, dann gebe es eine saftige Beschwerde gegen das Haus.
Bravo!

Und dem Kind wird gesagt "Nächstes mal hörst vorher auf, gell?"

Zum Glück sind die meisten Mütter die bei uns ihre einge****ten Kinder abholen eher beschämt, als auf dem Beschwerdetrip.

Wenn du hier schon so einen Blödsinn schreibst und den höheren Wäscheverbrauch anprangerst, dann kannst du die Schutzhosen nicht außen vor lassen. Kostet ebenso Geld. Es muss auch nicht gleich die Decke durchnässt sein, oder das Kopfkissen.

Übrigens sind die Schutzhosenb dafür gemacht Urin auf zu fangen. Die fassen einiges. Da kann man drin liegen bleiben. Nicht jeder C2-Pat stuhlt auch ständig ein.
 
@Maniac- als Mutter bist du erst mal daran interessiert, dass es dein Kind optimal versorgt wird und dazu gehört auch in so einem Moment, dass das Kind unter kontinuierlicher Beobachtung steht. Unterschätze nie das Mutterherz. Zumal du hier ja in den schillerndsten Farben erklären wirst, welche Risiken mit dem Komasaufen einhergehen können. Oder entlässt du diese Klientel mit dem Satz: "Nächstes mal hörst vorher auf, gell?"

Zum Wäscheverbrauch: lass dir einfach mal aufrechnen, was das komplette Bett beziehen kostet. Urin hat im Gegensatz zum Stuhl die Neigung in alle materialien zu gehen, die aufsaugen. Da ist die Decke dann schon mal schnell durchfeuchtet. Den Wäscheverbrauch multiplizierst du dann und rechnest es gegen deinen Inkohosenverbrauch, von dem du ja gerade selber feststellst, dass die so einiges fassen.

Wobei- bei der teilweise knappen Wäscheversorgung kommst (hoffentlich) von alleine auf eine Inkohose, damit auch andere Pat. zu einem sauberen bett kommen, wenn sie es brauchen.

Elisabeth
 
Das wird hier immer spannender... Blauer Salon, Bernsteinzimmer und jetzt sogar Einzelzimmer... Luxus pur... Bei uns liegen präfinale Pat und Isos in Einzelzimmern.... wir haben 32 Betten und davon 2 Einzelzimmer.
 
Ich entlasse solche Patienten mit "Tschüß". Deren Besäufnisse sind mir egal.

Nicht alle Mütter sind so wie du.

Ich bin keine, kann also meine eigene Meinung nicht auf alle Mütter übertragen - daher lasse ich es.

Ich bin eh wie gesagt der Meinung: Hose drum - und gut ists. Müsste auch viel passieren, dass ich das Bett beziehe. Eher nur die Unterlage. Der Rest bleibt bis zum nächsten Tag - bis zur Entlassung. Ob da Urin drauf ist oder nicht, ist mir relativ schnuppe.
 

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