Indikation für Digoxin vs Digitoxin

Maniac

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Hi. Kurze Frage an die Pharmakokinetiker (bzw Ärzte) unter uns :-)

Was beeinflusst die Entscheidung bei einem entsprechenden Patienten Digoxin zu spritzen, anstatt Digitoxin.

Bzw. umgekehrt.

Kam gestern aufgrund nes Notfalls nicht mehr dazu zu fragen, aber es interessiert mich...

(Das Digitoxin teilweise zu Digoxin metabolisiert wird, hab ich gelesen, kann mir aber trotzdem keinen Reim drauf machen...)
 
ich glaube. digoxin wird nur über niere abgebaut und digtoxin über die niere und leber. vielleicht deshalb.


aber digitoxin hat eine viel längere halbwertszeit , vielleicht deshalb- digoxin


ich kenne nur digitoxin iv. bei tachycardien.
 
Zuletzt bearbeitet:
Digitoxin:
  • enterale Resorption nahe 100%
  • Plasma-Eiweißbindung > 95%
  • renale Ausscheidung 5 - 30%
  • Eliminationshalbwertszeit 5 - 8 Tage (!)
Digoxin:
  • enterale Resorption 50 - 80%
  • Plasma-Eiweißbindung 30 - 40%
  • renale Ausscheidung ca. 80%
  • Eliminationshalbwertszeit 35 - 50 Stunden (!)
Im beschriebenen Beispiel könnte einer der Gründe für die Wahl des Digoxins die leichtere Steuerbarkeit (wegen der geringeren Wirkdauer) sein.
 
Hallo!

Also, den Grund für die Indikaton den ich kenne sind die verschiedenen Wege der Ausscheidung dieser Substanzen. Wie schon oben erklärt, werden sie hauptsächlich entweder von Leber oder Niere ausgeschieden. Die Steuerbarkeit ist eigentlich nebensächlich, da ich den Patienten ja mal aufsättigen muß.

Klar, die therapeutische Breite ist bei den Präparaten nicht besonders groß, dennoch will ich ja sehen, ob das Medikament greift, deshalb mal aufsättigen...und dann halt Spiegel abnehmen.

Ciao, Lisa
 
Danke schonmal für eure Antworten!

Schade das ich die Kurve von dem Pat nicht mehr hab, dann hätte ich gucken können ob Leberschäden vorlagen (obwohl, ich glaubs nicht, das wär mir bekannt gewesen...)
 
Moin,
lt. meinen Ärzten muss ich Lisa widersprechen. Gerade die gute Steuerbarkeit und die kürzere Halbwertzeit macht das Digoxin auf ITS zur "Einstellung" auf diese Medikamentengruppe interessant.

LG Tobias
 
Hey in den Rea-Guidelines steht auf seite 35:

Schmales QRS komplex mit arrythmischer Tachycardie:
ß-Blocker iv, Digoxin iv oder Diltiazem iv.

Die Indikation ist dort eingeschränkt, im gegesatz zu Amiodaron.
 
Schmales QRS komplex mit arrythmischer Tachycardie:
..., Digoxin iv oder ...

Die Indikation ist dort eingeschränkt, im gegesatz zu Amiodaron.[/QUOTE]

Eingeschränkt ist in Deinem Beispiel nix - es wird nur nicht erwähnt... und das ist IMHO ein Unterschied. Ich denke, es spricht nichts dagegen, auch Digitoxin bei einer solchen, arhythmischen Schmalkomplextachycardie zu applizieren.
Möglicherweise nutzen bspw. die Amerikaner kein Digitoxin und es wird deshalb nicht erwähnt.
Wer weiss, wer weiss ...

Cys
 
Möglicherweise nutzen bspw. die Amerikaner kein Digitoxin und es wird deshalb nicht erwähnt.
Wer weiss, wer weiss ...

Cys

Das ist moeglich!
Digitoxin kenne ich nur aus D, weder in England noch in middle east kam es zum Einsatz - nur Digoxin....
Nur mal so als Randbemerkung....
 
Indikation für Digoxin vs Digitoxin - das vergessene Strophantin

@An alle in disem Tread

Das ist moeglich!
Digitoxin kenne ich nur aus D, weder in England noch in middle east kam es zum Einsatz - nur Digoxin....
Nur mal so als Randbemerkung....

Ich kam erst vorgestern als sachkundiger Betroffener hier dazu & habe gerade das Problem : Die Einstellung von meinem Doc & mir gegen die des Klinikums insgesamt & bzgl. der Wertigkeit & Pharmakodynamik.

Ich nehme nämlich bei einer schön seit 15 Jahren (!) bestehenden links betonten DCM Digixin von 0.2 mg auf 0.3 gestiegen, dann Ramipril 5 mg & nach Bedarf Furorese & HCT gegen Wasser Einlagerungen. Ich gerate ziemlich schnell an den NYHA III -IV Punkt, wenn diese beiden Medikamente eine Zeit lang fehlen > 1 Woche.
Das war jetzt auch so & ich kam mit Erstickungsnot ins Klinikum. O2 Sättigung zuerst nicht mehr so recht meßbar mit der Klammer, aber dann mit Sauerstoff langsam Besserung bis 94% in Ruhe.
Aber die Medikation - zuerst gab es fast gar nix, mickrig furores 40 - 80 (mache ich in etwa in Friedenszeiten auch) & ein 0.07 Äquivalent Digitoxin zu 0.1 mg Digoxin --> Dies Dosis erhöhten sie um keinen Preis, ist aber der Drehpunkt meiner wieder in Gang kommenden BlutKreislaufbedürfnisse insbesonderin Hinsicht auf Nieren & Leber.
IN dem Zustand geht einfach gar nichts mehr - schlechteste Nierendurchblutung, Leberdurchblutung, Cava pulsierender Venenrückstau sichtbar an den Jugularvenen --> alles massiv zurück gestaut -Leber weiß mit den 2 RinnsalZuflüssen und einem Abfluß, der zurückschlägt, auch nix anzufangen -- Mitralis Jetet, Trikuspidal aus der Fassung ermöglicht den Rücklauf ins Cava System etc. etc. .
Das regt eine ganz schön auf, wenn man es nämlich selbst hat.

Nun zum vergessenen Strophantin: G - Strophantin hat in der Literatur tasächlich Pluspunkte bei der Wirkung auf verschiedene Herzinsuffizienzen: Es wirkt betont LinksVentrikulär, aber die Applikation - oral sehr unzuverlässige Resorption. --> Bleibt nur die Spritze, & das machen die wenigsten Docs & Patienten mit.
Natürlich der Übergang (!) Digitalis & Strphantin - Patinet ist hin, also sehr vorsichtig u. Beobachtung.
Leider habe ich den Eindruck, daß die meisten StationsÄrzte, Assistenzärzte nicht kompetenzmäßig, sondern aus Verantwortlichkeits Gründen auf solech Diskussionen überhaupt nicht eingehen, geschweige denn das Personal mit erschreckendem Kurz & annähern = Überblick ?
Kann mir da jemand einen Tip geben ? Also früher war das nicht so, die voll schablonisierte Behandlung - es geht ja auch nur noch um die Versichergs. Nr. 132 /A7965ww/8 & die Leistungen, die bei der Nr. noch gezahlt werden etc.
So, jetzt habe ich mich ma etwas vorgestellt & freu mich als RöAss, Biomediziner & EDV Freak auf ehrliche Antworten.

-MfG-:smoking:
 
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