In der Nacht im Pflegeheim versterben

Ein wenig Sarkasmus ist immer gut, aber nicht Hilfreich für die Kollegin, sorry lg

Was hilft Deiner Meinung nach der Kollegin? Sie mag formell, d.h. gemäß ihrer Vorgaben richtig gehandelt haben, aber den Verstand hat sie meiner Meinung nach nicht benutzt! Ich finde, man muss sein Handeln auch mal reflektieren! Laut ihrem Text hat sie ja gewußt, dass es eigentlich Unsinn ist, was sie dort macht, hat es aber trotzdem getan!!!

Das ist, was ich nicht verstehe!!!
 
hallo muggel
danke für deine Antwort, mir war es echt wichtig, weil ich schon an meinem Fachwissen gezweifelt habe, denn diese Aussagen kamen von einem Pflegehelfer und das konnte ich einfach nicht nachvollziehen.

vielen Dank
 
Hallo
Vielleicht sollte ich mein Handeln erklären. Ich hatte ein laaanges Gespräch mit meinem damaligen Chef.Ein Patient war verstorben,er sollte nicht reanimiert werden, der Arzt erklärte damals er käme erst in ein paar Stunden um den Tod festzustellen.Also habe ich den Patienten schön gerichtet und die Angehörigen informiert. Die im Falle eines Todes sofort benachrichtigt werden wollten. Dokumentiert hatte ich den Zeitpunkt an dem ich den Patienten tod aufgefunden hatte und wann ich den Arzt angerufen hatte. Die Angehörigen haben sich furchtbar aufgeregt daß der Arzt nicht kommt, haben die Akten verlangt und meinem ehemaligen Chef und dem zuständigen Arzt die Hölle heiß gemacht.
Ich habe dann einen rießengroßen Ansch..... bekommen, es fiel das Wort Amtsanmaßung wegen der Diagnose "Tod" in meiner Dokumentation, weil ich die Zugänge entfernt hatte und die Angehörigen anrief. Mir wurde verboten noch einmal so zu handeln, denn ich sei nicht berechtigt eine Diagnose zustellen und diese auch noch zu dokumentieren. Wortwörtlich hieß es "Solange der Arzt nicht sagt daß jemand tot ist, ist er nicht tot"
Dazu bekam ich auch noch eine Abmahnung.
Da diese Institution nicht mein Hauptarbeitgeber war, habe ich sie dann zum nächstmöglichen Zeitpunkt verlassen.
In der Klnik ist es wahrlich einfacher, denn da ist der Arzt viel schneller vor Ort.
Alesig
 
Die Todesfeststellung ist allein ärztliche Aufgabe und kann durch niemanden sonst wahrgenommen werden. Ich bin derzeit auch nur kleiner Pflegehelfer und bin also an die Weisungen meines Dienstgebers gebunden. Bei uns im Haus wird selbst im Anruf beim ärztlichen Notdienst der Terminus Tod oder leblos verboten, da die Telefonate vom RD mitgeschnitten werden.
Daher geben wir nur an Person ohne meßbare Vitalzeichen und jetzt mußte rein formal der NA mit allem antreten, was er hat, weil es könnte ja sein das noch etwas gemacht werden kann. Im Endeffekt ist es aber auch meist so das der Arzt erst Stunden später kommt um zusagen, was jeder weiss. (Ausnahmen bestätigen die Regel der Tod inklusive Amtsarzt unter einer Stunde nach auffinden festgestellt.) Problematisch ist dies aber eher unter dem Tag, ich weiss die Angehörigen kommen immer zum Mittag und der Bewohner "verstirbt" morgens, aber der Arzt kommt erst nach Stunden. Soll man jetzt die Angehörigen informieren oder läßt man es und wartet bis sie kommen. Am besten sieht man sie dann nicht eintreten und hört ein lautes Geschrei. Auf der anderen Seite
ist es mir selbst passiert, dass ich vom Pflegedienst angerufen wurde und mir gesagt wurde:"...Ihre Großmutter ist vermutlich verstorben." Da fragte ich auch erstmal wie bitte das "vermutlich" zu erklären ist und dies war in .de. Nebenher bin ich auch noch RS(AT) und dort wurde selbst auf den Begriffen auch herum geritten bis zum Umfallen. Was bedeutet, dass ich am Funk nur sagen kann erregungslose aber nicht leblose Person.
Ansonsten habe ich von ähnlich gelagerten Fällen wie bei Alesig schon häufiger gehört, obwohl meine Prof's und Dr'n auch sagen was soll der Schwachsinn, nur wenn es Hart auf Hart kommt wird sich niemand erinnern.
 
Solange der Arzt nicht sagt daß jemand tot ist, ist er nicht tot"
Das ist die behördliche bzw. amtliche Betrachtungsweise.

Sollte der Arzt etwas zu vorschnell einen Tod dokumentiert haben, gibt es Gesprächsstoff in der Öffentlichkeit. Ein Fall ist mir aus meiner Region bekannt, der etwa 40 Jahre zurückliegt. Zeitzeugen leben. (der Arzt ist schon lange tod.)
 

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