Bewohner zieht sich in der Nacht immer komplett aus und zieht das ganze Bett ab - was tun?

Tschambobaby

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Hallo! Ich arbeite in einem Pflegeheim und seit einiger Zeit haben wir ziemliche Probleme mit einem Bewohner. Er ist nachts extrem unruhig und zieht sich ständig aus und nässt das ganze Bett ein und zieht das Bett ab. Wir haben schon alles mögliche ausprobiert,z.B. einen Astroanzug,aber den hat er zerissen,oder Knoten auf Nachthemd(funktioniert auch nicht!) Hat jmd einen guten Tipp? Es geht bestimmt nicht mehr lange,dann bekommt er eine heftige Erkältung bei diesen Temperaturen. Diese Woche wird er dem Neurologen vorgestellt,aber ruhigstellen ist ja auch nicht die ideale Lösung.
 
Oje das hab ich auch schon oft mitbekommen :)

Ich bleib einfach hart und spatziere alle paar Minuten rein und zieh ihn wieder an und mach das Bett ;)
Aber ja das ist schon echt.... anstrengend.........
 
Der Herr macht die Nacht zum Tag.
Was also macht er am Tag? Schlafen muss er ja irgendwann auch mal. Lässt man ihn dann zu lang schlafen?
Warum geistert er jetzt, seit einiger Zeit nachts umher, was hat sich geändert, was ist vorgefallen..irgendein Ansatz?
Wenn er jetzt dem Neurologen vorgestellt wird, was meinte der zuständige Hausarzt?

Hat er vorher schon nachts eingenässt?
Was ist möglich, deutlich mehr Aktivierung und Beschäftigung am Tag um das nächtliche Treiben zu reduzieren?
Sich ausziehen, das Bett abziehen erfordert ordentliche motorische Fähigkeiten...scheinbar hat Euer Bewohner ausreichend vorhandene Ressourcen für sehr vieles.

Gesteigerte Tagesaktivitäten, physikalische/ pflanzliche Maßnahmen nach RS mit Arzt angepasst an die Tageszeit,
nichtmedikamentöse Interventionen, welche habt ihr zur Verfügung?
Basale - auch da wär einiges vorstellbar.
Delirmanagment dürft auch bekannt sein, das abchecken? Könnte 1 Möglichkeit sein.
 
Die Frage ist ja, warum der gute Mann nachts so aktiv ist. Hat er Schmerzen? Angst? Ist er desorientiert? Hat er Hunger? Muss er zur Toilette? Kann er sich bemerkbar machen?

Seit wann besteht denn das Problem? Kann der Bewohner adäquat auf Fragen antworten? Gibt es Angehörige, die ihn gut einschätzen und bei der Ursachenfindung helfen können? Was sagt der Hausarzt? Wieso die Vorstellung beim Neurologen?
 
Ist bei diesem Bewohner evtl. Demenz bekannt?
Wir hatten auch einige Patienten bei uns im Krankenhaus die diese Verhaltensauffälligkeiten aufgewiesen haben. Bei denen haben wir herausgefunden das die Nachts sich einfach in der Zeit zurückversetzt gefühlt haben und einige dinge aus ihrer Kindheit bzw. Jugend wieder erlebt haben...
In den Fällen die bei uns waren bzw. uns bekannt sind, waren es Missbrauchsopfer die halt Nacht für Nacht diese schlimme Zeit wieder erleben mussten...

Ich drücke euch ganz doll die Daumen das ihr herausfindet woran es liegt und das ihr ohne/mit wenig Medikamenten hinkommt.
 
und ich drücke euch die daumen, dass die pflege in diesem fall komplett ohne medikamente auskommt & ihre stärke und profession dadurch zeigt, dass durch ein ausschöpfen ALLER angemessenen (pflege-)anamnestischen und pflegerischen maßnahmen eine ärztliche behandlung überflüssig wird - natürlich bei gleichzeitger enger und beruflich selbstbewusster kommunikation mit den zuständigen ärzten.
 

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