2-stündliche "Kontroll-Durchgänge" in der Nacht

So etwas wird es nicht geben. Eine Fachkraft muss entscheiden, wer wieviel pflege und Überwachung benötigt. Das ist ihr Job.
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Eben. Es sagt ja niemand, dass ich bei vital auffälligen Pat., oder Pat. mit stark reduzierten AZ nur alle 4 Stunden reingehe. Bei solchen Pat. sehe ich auch die 2 Stunden teilweise zu lang. Da geht man doch automatisch öfters rein.
Nur wieso sollte ich bei jedem Pat. so oft reinrennen? Es gibt durchaus Pat. die bei den Rundgängen wach werden, da sie einen leichten Schlaf haben. Ob das so gut ist, mag ich mal bezweifeln.
 
Ein Urteil habe ich noch nicht gefunden....
Man hat allerdings eine Aufsichtspflicht und die sollte es doch regeln... hmmm... ich werde mal die PDL befragen...
Mich wundert es dennoch, das soviele verschiedene Meinungen dazu gibt und trltzdem niemand was 100 % weiss worauf man sich betufen könnte...
 
Kla. Kannst Du das faelschen. Aber wenn was passiert, stehst Du "gerade" dafuer. Das ist ein ganz einfaches Prinzip.
Wofür stehst du gerade? Nehmen wir mal an, du läufst alle 2 Stunden durch und dokumentierst: 2 Uhr Durchgang. Um 2.05 hat der Pat. einen Reinsult mit Massenhirnblutung. Den bemerkst du um 4 Uhr beim nächsten Durchgang. Was glaubst du, wird da anders sein?

Es gibt sie nicht, die 100%ige Sicherheit. Damit muss man leben. Selbst das Monitoring kann solche Situationen net zu 100% verhindern. Auch nicht, wenn du bei dem Beispiel halbstündlich eine Bewusstseinskontrolle machst.

Das Einzigste, was du vielleicht net machen solltest: so ein Papier bereits zu Dienstbeginn abzukürzeln. Das könnte dann u.U. einige Fragen nach sich ziehen.

*neugierigbin* Darrf ich fragen, ob es vor kurzem einen Zwischenfall gab oder woher die für mich doch sehr ungewöhnliche Frage herrührt?

Elisabeth
 
Die Durchgänge sind in keinem Gesetz genau festgelegt. Das geht auch gar nicht, weil die Einrichtungen und Fachdisziplinen zu unterschiedlich sind. Viele Einrichtungen haben aber für sich selbst gewisse Standards festgelegt, ohne diese allerdings in Beton zu gießen. Das ist auch richtig so, denn gute Pflege ist individuell und muß im Eintelfall entscheiden, ob sie z.B. nicht vielleicht doch zur Sicherheit aller 20 Minuten nach dem Patienten schaut.
Die bewußten zwei Stunden- Abstände sind bundesweit am häufigsten anzutreffen.
 
Wäre doch mal interessant, auf welchen Erkenntnissen dies fusst. Ich vermute mal, dass orientiert sich an der 2stdl. Lagerung zur Dekuprophylaxe.

Oder wird hier gemutmaßt, dass die Pflegekräfte sonst nur beim Kaffee sitzen? Dann trifft wohl: was ich denk und selber tu, trau ich auch dem anderen zu.

Elisabeth
 
Die 2- Std.- Abstände sind älter als die Dekubitusprophylaxe. Die gab es schon seit Urzeiten, sie haben sich als guter Mittelwert herauskristallisiert.
Was den Nachtdienst anbetrifft, so hoffe ich doch, da0 die Pflegekräfte nicht die Nacht zum Tage machen, schon wegen der damit verbundenen Geräuschkulisse! Und ohne Kaffee werden sie sicher die Nacht nicht überstehen- jedenfalls nicht wach... Kann mich noch gut erinnern an den"Kreuzblick", den man manchmal so hatte, wenn man hundemüde war...
 
Also weder noch, sondern: es war so, es ist so und es wird immer so sein.

Elisabeth
 
Warum sollte man etwas angreifen, wenn es sich solange und so häufig bewährt hat und Alternativen möglich macht???
 
*ggg* Jau. warum sollte man was ändern? Es war so, es ist so, es wird immer so sein. Die Devise ist in jedem Falle erst mal besser als wenn man von einer Fachkraft mitdenken erwartet.

Die PDL denkt und darf vom MA verlangen, dass er diesem Denken sklavsich folgt. Wo kämen wir denn dahin, wenn man die Kompetenzen einer PDL hinterfragen würde. *fg*

Elisabeth
 
Falls Dein letzter Beitrag noch etwas mit dem Ursprungsthema zu tun hat, verstehe ich ihn nicht..
 
Wenn es schon immer so war, dann dürfte wohl ein liebgewordenes Ritual entstanden sein welches man per Dienstanweisung manifestieren kann- sofern man in der Position ist.
Wenn man aus dieser Position heraus nur mit einem Gesetz argumentieren kann- den Hintergrund aber net zu erklären weiß- ist das in meinen Augen eher ein Armutszeugnis. Insofern hat es durchaus Bezug zum Ursprungsthema.

Elisabeth
 
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Und wenn eine Dienstanweisung existiert - in den meisten Häusern dürfte dies der Fall sein - dann muss ich mich erstmal daran orientieren. Abweichungen muss ich begründen können - sowohl für die häufigeren als auch für die selteneren Durchgänge.

Eine hundertprozentige Sicherheit kann es nicht geben, eine nullprozentige Sicherheit wäre aber ziemlicher Käse - also wird man sich für eine Möglichkeit entschieden haben, die zumindest eine gewisse Sicherheit gewährleistet und gleichzeitig die Personalressourcen nicht zu sehr belastet. Warum da jetzt zwei Stunden bei rausgekommen sind, wäre interessant - bei der Dekuprophylaxe hat sich das ja als reiner Zufallswert herausgestellt.
 
Ergo: man muss seine MA so schulen, dass sie in der Lage sind, Risiken zu bewerten. Dienstanordnungen die Angst auslösen bringen in meinen Augen nix. Sie setzen dei MA nur unnötig unter Druck. Denn wer weiß net, dass der Personalmangel auch nachts zu finden ist. Die verkürzte Liegedauer zeitigt halt ihre Folgen. Ich kenne keinen mehr, der nachts noch strickt oder liest und stundenlang an der Kaffeetasse hängt.

Elisabeth