News In anderen Berufen verdient man schlechter

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Die Löhne und Gehälter in der Altenpflege sind weniger schlecht, als es Beschäftigte in den Einrichtungen selbst vermuten. Das jedenfalls legt die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann nahe, die mehr über die Lohnspreizung in Deutschland wissen wollte.

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Ja, Friseure und Menschen in der Gastronomie verdienen schlechter. In Solarien und Lottoannahmestellen arbeiten in erster Linie ungelernte Kräfte. Will man das tatsächlich vergleichen? In der Gastronomie will ja auch keiner arbeiten und im Friseurhandwerk reicht ein mittelmäßiger Hauptschulabschluss.

Warum vergleicht man dann nicht mit der Chemie-Industrie oder mit großen deutschen Autowerken? Mit Löhnen, die Arbeiter und Angestellte verdienen, die in mächtigen und großen Gewerkschaften gut organisiert sind?

Schlimmer geht eben immer. Mein Bruder findet auch, dass ich für eine Frau gar nicht so schlecht verdiene.
 
Um den Artikel zu komplettieren (selbe Quelle):
Die Krankenpflege verdient demnach 3139 Euro (im Westen), bzw. 2738 (im Osten... :-/ )
 
Ja, im Vergleich mit einer Friseurin tatsächlich toll.

Allerdings muss die Pflegekraft tatsächlich nach dem Tarif des öffentlichen Dienstes bezahlt werden und ist in der obersten Stufe angekommen und sie darf nicht als Altenpflegerin arbeiten. Die wenigsten Häuser sind aber noch Landeskliniken, sondern Aktiengesellschaften oder andere Träger mit eigenen Verträgen. Von den kleinen Pflegediensten will ich gar nicht reden.


Wenn man alle Gehaltsstufen mit einberechnet hat, also auch den Managementbereich und die Pflegedirektionen mit eingerechnet hat, kommt das sicher hin. Die Altenpflegerin, die in einem privaten Heim arbeitet, fühlt sich von diesem Artikel eher veräppelt.
 
Ursprüngliche Quelle ist wohl das Statistische Bundesamt, jeweils Median- Gehälter!

Neben den "Landeskliniken" gibt es aber noch zuhauf andere Arbeitgeber mit verschiedenen Tarifverträgen oder (caritativen) Richtlinien.

Aber ja, in jedem Mittel und auch Median gibt es eben Abweichungen.
 
das immer gleiche lied: der verdienst per se liegt ( im median betrachtet ) nicht im aller-niedrigsten bereich - allerdings sind es ja auch eher die generellen arbeitsbedingungen, die einen gewissen zermürbungsprozess bei den beteiligten forcieren und eben nicht einzig allein das gehalt !
 
das immer gleiche lied: der verdienst per se liegt ( im median betrachtet ) nicht im aller-niedrigsten bereich - allerdings sind es ja auch eher die generellen arbeitsbedingungen, die einen gewissen zermürbungsprozess bei den beteiligten forcieren und eben nicht einzig allein das gehalt !
Ganz genau!
Ja, so schlecht verdienen wir sicher nicht - auch so mancher Handwerker hat weniger.
Da sollte man aber auch dazu sagen, daß wir dafür auch im Schichtbetrieb, an Wochenenden und Feiertagen arbeiten; und daß unsere Arbeit deutlich (!) höhere Anforderungen an Wissen & Können als die meisten aufgezählten Berufe erfordert: Von uns hängen Leib und Leben der uns anvertrauten Personen ab (das ist nicht nur so dahingeredet - mit einer falschen Infusion oder Spritze ist einem Menschenleben ganz schnell ein Ende gesetzt, nur mal als Beispiel...); unsere Arbeit erfordert generell viel höhere Verantwortung (ich muß in der Lage sein, Prioritäten zu setzen - was ist wichtiger, das Genöle des unzufriedenen Pat. wegen seines Telefons/Fernsehers oder vielleicht doch der Pat. zwei Zimmer weiter, der zu ersticken droht? Ich kann im Gegensatz zu Schreibtischtätern und vielen anderen Berufen meine Arbeit EBEN NICHT aufschieben, sonst drohen meinem Pat. u. U. schwerste Schäden bis hin zum Tod usw. usf.).
Nicht umsonst ist in den meisten Ländern unsere Profession auch akademisiert, diese Anforderung kommt ja nicht aus Jux und Tollerei.
Von den Arbeitsbedingungen (wie Tante Doll sie erwähnte) möchte ich da gar nicht erst anfangen.
 
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Von uns hängen Leib und Leben der uns anvertrauten Personen ab (das ist nicht nur so dahingeredet - mit einer falschen Infusion oder Spritze ist einem Menschenleben ganz schnell ein Ende gesetzt, nur mal als Beispiel...); unsere Arbeit erfordert generell viel höhere Verantwortung (ich muß in der Lage sein, Prioritäten zu setzen - was ist wichtiger, das Genöle des unzufriedenen Pat. wegen seines Telefons/Fernsehers oder vielleicht doch der Pat. zwei Zimmer weiter, der zu ersticken droht? Ich kann im Gegensatz zu Schreibtischtätern und vielen anderen Berufen meine Arbeit EBEN NICHT aufschieben, sonst drohen meinem Pat. u. U. schwerste Schäden bis hin zum Tod usw. usf.).

Und exakt das ist meiner Meinung nach noch nicht in unserer Gesellschaft angekommen. Wenn ich sage ich bin Krankenpfleger (also in Ausbildung, bin ja noch nicht examiniert), kommt als erstes:" Also ich könnte das nicht!" Hinter diesem Satz verbirgt sich meist keine Anerkennung, sondern doch eher das: "Also ich könnte mich nicht um das Leid anderer Kümmern (ok ist geschenkt) und diese waschen oder den Hintern abwischen!"

Auch wird dieses gerne in einer offeneren Art ausgedrückt, mit dem einrücken des:" Aber Respekt das du das machst. Auch solche Menschen muss es geben!" Wenn ich dann noch erwähne, das ich studiere und auf die Frage ob dies Medizin sei antworte:"Nein, Pflegewissenschaft", wird erstmal gestaunt und dann belächelt.
Auch von Freunden wird gefragt:"Ich verstehe nicht, warum du nicht Medizin studierst (oder was anderes)?"
Wenn ich dann auf die Arbeit vorallem bzgl. Patientensicherheit, Beratung, Prävention und auch das "Waschen" eine wichtige komponente in den Bereichen Prävention und Heilung ist, werde ich nur belächelt. Ehrlich gesagt denke ich, dass die mir das gar nicht glauben. Der Großteil der Gesellschaft sieht uns doch immer noch als "das kleine Helferlein vom Arzt!". Man ist nur Krankenschwester oder Pfleger.

Aber ich kann es auch verstehen! Warum soll der Beruf auch so komplex, körperlich sowie "vom Kopf" anstrengend, wenn er doch auch für Menschen mit einem Hauptschulabschluss zugänglich sein MUSS? (Hierbei bezieh ich mich momentan noch auf die Altenpflege). Wie wichtig kann die Aufgabe der Pflege schon sein, wenn in der Klinik alles wichtiger zu sein scheint und Pflege bitte schnell geschehen soll, da sie sonst den Betrieb aufhält?

Wenn die Begleitung der Visite, wenn diese auf der Station noch üblich ist, rund 200 Minuten in anspruch nehmen kann, und man doch bitte auch an Diagnostik oder anderen pflegefernen Tätigkeiten teilnehmen bzw. assistieren soll, wie wichtig ist da denn noch Pflege?

Sollte dann, durch ein aufopferndes Arbeiten der Pflege, doch das was Angehörige und Laien als Wunder bezeichnen geschehen, heimst dieses doch gerne unsere Kollegen aus der Ärzteschaft ein.

Es soll bitte kein falsches Bild entstehen. An diesen Wundern haben ALLE arbeitende Professionen hinreichend beigetragen. Ärzte, Pflege, Physio etc. Auch bin ich nicht gerne für das Mediziner bashing (wenn es noch so viel Spaß macht), doch ist es nicht das Bild welches wir allzu häufig beobachten?

Ich stehe erst am Anfang der Pflegelaufbahn. Aber ich habe schon eines gelernt. Du kannst gut verdienen, deinen Job gerne ausüben und er dir an 80% des Jahres Spaß machen. Wenn er von dem Großteil der Gesellschaft belächelt und ich nenne es mal fragwürdig respektiert wird, ist das wie ein stich ins Herz. Du lernst aufopferungsvoll einiges an Stoff, welcher nicht immer einfach ist, hast immer die oben beschriebene Verantwortung im Rücken, die anscheinend gar nicht wahrgenommen wird und stellst dir dann irgendwann natürlich auch die Sinn Frage.

Ein Artikel der Gold wert ist: An die Frau, die mich "nur eine Krankenschwester" nannte

Ich habe nun (wiedereinmal) einen großen Bogen geschlagen und mich vielleicht auch "ausgekotzt". Diese Forum ist für mich auch eher eine Hassliebe. Zum einen finde ich die Reichhaltigkeit an Informationen gepaart mit der erfahrung verschiedener User toll, andererseits kriege ich einen Steifen Hals vom Kopfschütteln im Lesen des "News Bereiches". Aber genau das sind meine Gedanken zu den Aussagen in solchen "News". Ach die Pflegekraft verdient ja nicht schlecht. Guck mal da, die Frau an der Kasse verdient noch schlechter. Seit wann orientiert man sich in sachen Gehalt denn nach unten?

Entschuldigung wenn ich Off Topic wurde.
 
Guck mal da, die Frau an der Kasse verdient noch schlechter. Seit wann orientiert man sich in sachen Gehalt denn nach unten?

Diese Problematik hatte ich vor kurzem in einem Gespräch mit einer Kollegin (FKS, 20 Jahre im Beruf).
Sie: "Also...wir verdienen doch im Verhältnis sehr gut!"
Ich: "Im Verhältnis zu wem?"
Sie: "Naja, es gibt Kassiererinnen die müssen mit 700 € im Monat auskommen..."

Ich hätte am liebsten stehend-freihändig in den Tisch gebissen.

Es ist mir unklar, warum sich eine Facharbeiterin mit jahrzehntelanger Berufserfahrung und einem "Meistergrad" schon fast reflexartig mit Berufen mit niedrigeren Gehaltsgruppen vergleicht für die man einen Bruchteil des Ausbildungsstandes benötigt - und nicht mindestens mit einem Assistenzarzt, der nach sehr wenigen Jahren in Arbeit bereits deutlich mehr verdient, bessere Aufstiegschancen und Zuverdienstmöglichkeiten hat - ganz abgesehen vom realen Sozialprestige.
" Aber Respekt das du das machst. Auch solche Menschen muss es geben!"
...hören Ärzte so sicherlich nie.

Das Buch "Der Pflege eine Stimme geben" von Buresh/Gordon muss in deutschen Krankenpflegeschule Pflichtlektüre werden - damit bereits die jüngste Pflegegeneration nicht nur Stolz auf ihren Beruf erlernt, sondern sich auch in die Lage versetzt, diesen Stolz und die damit verbunden Fachkompetenz nach aussen aktiv und aggressiv zu vertreten.
 
Ich stosse mich halt daran, dass Altenpflege online den Usern erzählt, wie gut sie doch im Durchschnitt verdienen
Und exakt das ist meiner Meinung nach noch nicht in unserer Gesellschaft angekommen. Wenn ich sage ich bin Krankenpfleger (also in Ausbildung, bin ja noch nicht examiniert), kommt als erstes:" Also ich könnte das nicht!" Hinter diesem Satz verbirgt sich meist keine Anerkennung, sondern doch eher das: "Also ich könnte mich nicht um das Leid anderer Kümmern (ok ist geschenkt) und diese waschen oder den Hintern abwischen!"

Auch wird dieses gerne in einer offeneren Art ausgedrückt, mit dem einrücken des:" Aber Respekt das du das machst. Auch solche Menschen muss es geben!" Wenn ich dann noch erwähne, das ich studiere und auf die Frage ob dies Medizin sei antworte:"Nein, Pflegewissenschaft", wird erstmal gestaunt und dann belächelt.
Auch von Freunden wird gefragt:"Ich verstehe nicht, warum du nicht Medizin studierst (oder was anderes)?"
Wenn ich dann auf die Arbeit vorallem bzgl. Patientensicherheit, Beratung, Prävention und auch das "Waschen" eine wichtige komponente in den Bereichen Prävention und Heilung ist, werde ich nur belächelt. Ehrlich gesagt denke ich, dass die mir das gar nicht glauben. Der Großteil der Gesellschaft sieht uns doch immer noch als "das kleine Helferlein vom Arzt!". Man ist nur Krankenschwester oder Pfleger.

Aber ich kann es auch verstehen! Warum soll der Beruf auch so komplex, körperlich sowie "vom Kopf" anstrengend, wenn er doch auch für Menschen mit einem Hauptschulabschluss zugänglich sein MUSS? (Hierbei bezieh ich mich momentan noch auf die Altenpflege). Wie wichtig kann die Aufgabe der Pflege schon sein, wenn in der Klinik alles wichtiger zu sein scheint und Pflege bitte schnell geschehen soll, da sie sonst den Betrieb aufhält?

Wenn die Begleitung der Visite, wenn diese auf der Station noch üblich ist, rund 200 Minuten in anspruch nehmen kann, und man doch bitte auch an Diagnostik oder anderen pflegefernen Tätigkeiten teilnehmen bzw. assistieren soll, wie wichtig ist da denn noch Pflege?

Sollte dann, durch ein aufopferndes Arbeiten der Pflege, doch das was Angehörige und Laien als Wunder bezeichnen geschehen, heimst dieses doch gerne unsere Kollegen aus der Ärzteschaft ein.

Es soll bitte kein falsches Bild entstehen. An diesen Wundern haben ALLE arbeitende Professionen hinreichend beigetragen. Ärzte, Pflege, Physio etc. Auch bin ich nicht gerne für das Mediziner bashing (wenn es noch so viel Spaß macht), doch ist es nicht das Bild welches wir allzu häufig beobachten?

Ich stehe erst am Anfang der Pflegelaufbahn. Aber ich habe schon eines gelernt. Du kannst gut verdienen, deinen Job gerne ausüben und er dir an 80% des Jahres Spaß machen. Wenn er von dem Großteil der Gesellschaft belächelt und ich nenne es mal fragwürdig respektiert wird, ist das wie ein stich ins Herz. Du lernst aufopferungsvoll einiges an Stoff, welcher nicht immer einfach ist, hast immer die oben beschriebene Verantwortung im Rücken, die anscheinend gar nicht wahrgenommen wird und stellst dir dann irgendwann natürlich auch die Sinn Frage.

Ein Artikel der Gold wert ist: An die Frau, die mich "nur eine Krankenschwester" nannte

Ich habe nun (wiedereinmal) einen großen Bogen geschlagen und mich vielleicht auch "ausgekotzt". Diese Forum ist für mich auch eher eine Hassliebe. Zum einen finde ich die Reichhaltigkeit an Informationen gepaart mit der erfahrung verschiedener User toll, andererseits kriege ich einen Steifen Hals vom Kopfschütteln im Lesen des "News Bereiches". Aber genau das sind meine Gedanken zu den Aussagen in solchen "News". Ach die Pflegekraft verdient ja nicht schlecht. Guck mal da, die Frau an der Kasse verdient noch schlechter. Seit wann orientiert man sich in sachen Gehalt denn nach unten?

Entschuldigung wenn ich Off Topic wurde.


Großartig geschrieben - vielen Dank.
 
Und exakt das ist meiner Meinung nach noch nicht in unserer Gesellschaft angekommen. Wenn ich sage ich bin Krankenpfleger (also in Ausbildung, bin ja noch nicht examiniert), kommt als erstes:" Also ich könnte das nicht!" Hinter diesem Satz verbirgt sich meist keine Anerkennung, sondern doch eher das: "Also ich könnte mich nicht um das Leid anderer Kümmern (ok ist geschenkt) und diese waschen oder den Hintern abwischen!"
Ganz genau so ist es! Dieses völlig falsche Bild wird ja auch weiterhin penetrant von den ganzen dämlichen Krankenhaus- und Arztserien der Bevölkerung vermittelt. :mad::knockin:
Und wenn dann sogar aus einer Talkshow von Maybrit Illner namens "Notfall Krankenhaus" der einzige Vertreter der Pflege aus der Gesprächsrunde kurz vorher bewußt ausgeladen wird (so geschehen letztes Jahr!), dann ist das eine absolut bodenlose Unverschämtheit und Respektlosigkeit unserer Profession gegenüber und zementiert weiterhin das Bild in der Gesellschaft - daß man nämlich nie MIT, sondern stets nur ÜBER uns sprechen muß...
03.11.2015 - ZDF-Talkrunde Maybritt Illner - "Notfall Krankenhaus" - Präsident des deutschen Pflegerats, A. Westerfellhaus kurzfristig wieder ausgeladen - Förderverein Pflegekammer Niedersachsen
Auch wird dieses gerne in einer offeneren Art ausgedrückt, mit dem einrücken des:" Aber Respekt das du das machst. Auch solche Menschen muss es geben!" Wenn ich dann noch erwähne, das ich studiere und auf die Frage ob dies Medizin sei antworte:"Nein, Pflegewissenschaft", wird erstmal gestaunt und dann belächelt.
Tja, weil die alle blöd und ahnungslos sind - da wird lieber auf Stammtischniveau über "Bachelor of Bettenmaching" salbadert, aber daß es Pflegewissenschaften schon über 100 Jahre gibt (erster Lehrstuhl für Pflegewissenschaft 1907
Mary Adelaide Nutting - Wikipedia ). Aber für den Blick über den Tellerrand ist man ja zu "intelligent".
Wenn die Begleitung der Visite, wenn diese auf der Station noch üblich ist, rund 200 Minuten in anspruch nehmen kann, und man doch bitte auch an Diagnostik oder anderen pflegefernen Tätigkeiten teilnehmen bzw. assistieren soll, wie wichtig ist da denn noch Pflege?
Auch hier stimme ich zu. Kann mich noch an die Zeiten erinnern, wo wir uns deutlicher abgenzen konnten und ganz klare Grenzen für solche Tätigkeiten gezogen haben. Nach soundsoviel Uhr keinerlei Visitenbegleitung mehr; nach soundsoviel Uhr keine Assistenz bei LPs usw.
Ich stehe erst am Anfang der Pflegelaufbahn. Aber ich habe schon eines gelernt. Du kannst gut verdienen, deinen Job gerne ausüben und er dir an 80% des Jahres Spaß machen. Wenn er von dem Großteil der Gesellschaft belächelt und ich nenne es mal fragwürdig respektiert wird, ist das wie ein stich ins Herz. Du lernst aufopferungsvoll einiges an Stoff, welcher nicht immer einfach ist, hast immer die oben beschriebene Verantwortung im Rücken, die anscheinend gar nicht wahrgenommen wird und stellst dir dann irgendwann natürlich auch die Sinn Frage.
Ich bin trotzdem froh, daß es doch immer wieder solche jungen Kollegen wie Dich gibt, die bei klarem Verstand sind und auch die Dinge beim Namen nennen - und nicht stumm wie die Fische daneben stehen, während sich andere Professionen in Monologen ergehen.
Ich glaub, so einen ähnlichen Artikel einer englischen Kollegin las ich kürzlich in "Die Schwester/der Pfleger".
 
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Ich glaub, so einen ähnlichen Artikel einer englischen Kollegin las ich kürzlich in "Die Schwester/der Pfleger".
Den habe ich auch eigentlich gesucht, fand ihn aber nicht. Zumindest nicht im Original in der Huffington Post. Aber solche Briefe gab es wohl in letzter Zeit öfter.

Das Buch "Der Pflege eine Stimme geben" von Buresh/Gordon muss in deutschen Krankenpflegeschule Pflichtlektüre werden
Das Buch habe ich noch nicht gelesen, steht aber schon auf meiner Liste.

Ein weiteres Buch welches ich als Elementar wichtig empfinde ist "Stufen zur Pflegekompetenz" von Benner. Natürlich sind manche Beispiele nicht zu 100% auf die deutsche Pflege anzuwenden. Aber ich fand mich und andere Kollegen in so vielen Beispielen bzw. Erzählungen wieder. Da wurde mir bewusst, was Pflege alles ausmacht bzw. für was sie alles Verantwortlich ist.

Generell finde ich wird, viel zu wenig über "Pflege als politisches Thema" gelehrt. Manche Menschen finden ihre politische Stimme doch erst, wenn ihnen die Lautstärke , der klang und ihre Wirkung erst einmal gezeigt wird.
 
allerdings sind es ja auch eher die generellen arbeitsbedingungen, die einen gewissen zermürbungsprozess bei den beteiligten forcieren und eben nicht einzig allein das gehalt !
Genau so ist es!!!
Die Fokussierung auf die Gehaltsdiskussion geht am eigentlichen Problem vorbei - der Flucht aus dem Beruf.

der einzige Vertreter der Pflege aus der Gesprächsrunde kurz vorher bewußt ausgeladen
Wer ist denn DER VERTRETER DER PFLEGE?
Mir fällt da keiner ein, wenn da mal einer Eingeladen wird dann spricht er für seinen Verband oder es ist eine Privatmeinung.
Wem hätten wir denn ein Mandat gegeben für DIE PFLEGE zu sprechen?
Bei dem Organisationsgrad fällt mir da keiner ein.
Damit ist es auch verdammt schwer jemand einzuladen der für DIE PFLEGE sprechen könnte.
Mit fällt da niemand ein.

@romsen: bei allem Verständnis.
Das hört sich eher nach Mitleid an, so nach dem Motto:
hättest du nicht was gescheites Lernen können?

Da fällt immer wieder ein bei allem auch berechtigten Lammentieren.
Respekt und Anerkennung muss man sich verdienen,
Mitleid bekommt man umsonst!


Für ersteres haben wir die letzten Jahr(zehnte) nicht so wirklich was getan - oder?
und
trotz der präkären und zugespitzen Situation bringt man trotzdem nicht mehr Kollegen auf die Strasse, zu Warnstreiks,
oder
in Berufsverbänden oder Gewerkschaften sich zu organisieren.

Also weiter so, DIE PLOLITIK wirds schon richten - irgendwann - warum soll ich meinen Hintern hochkriegen und wenn mich einer Fragt - Ausreden dafür hab ich genug.

Das neue Berufsbildungsgesetz genauso wie die Pflegekammer werden zerpflückt. Die AG, Ärzte und verschiedene Lobbygruppen freuen sich und schauen uns zu wie wir uns selbst zerfleischen.
Solange wir keine Selbstverwaltung haben und eine berufsständische Vertretung haben lachen die über uns und können mit uns machen was sie wollen.
Erleben wir ja jeden Tag und wird auch hier ausgiebig u.a. auch in diesem Forum immer wieder geschildert.

Tja Respekt und Anerkennung muss man sich verdienen, der kommt nicht beim Lammentieren in der Küche beim Kaffee.

Viele Einzelne versuchen es ja klar nur - vergessen die Kollegen dabei:
nur gemeinsam sind wir Stark und nur eine hoher Organisationsgrad - wo auch immer - kann und hat politisches Gewicht und kann Lobbyarbeit leisten.

Das schaffen Einzelaktionen nicht, das ist ein Kampf gegen Windmühlen.
Solange das nicht Durchdringt, solange werden wir Fremdbestimmt.
 
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Reaktionen: Tryit und Martin H.
Wer ist denn DER VERTRETER DER PFLEGE?
Mir fällt da keiner ein, wenn da mal einer Eingeladen wird dann spricht er für seinen Verband oder es ist eine Privatmeinung.
Wem hätten wir denn ein Mandat gegeben für DIE PFLEGE zu sprechen?
Bei dem Organisationsgrad fällt mir da keiner ein.
Damit ist es auch verdammt schwer jemand einzuladen der für DIE PFLEGE sprechen könnte.
Mit fällt da niemand ein.
Ich hatte es weiter oben schon verlinkt gehabt; es wäre ursprünglich Andreas Westerfellhaus, der Präsident des deutschen Pflegerates, gewesen. Besonders mies war, daß er sich wohl den Termin extra frei gehalten hatte (der Mann wird seine Zeit auch nicht im Lotto gewonnen haben) und dann kurzfristig ausgeladen wurde; dafür durften dann mehrere (prominente) Angehörige von Pat. ihre rührseligen Geschichten zum Besten geben. Da hätte es einer oder max. zwei auch getan (soweit ich mich noch erinnere, war ein junger Mann in der Talkshow, der seine Geschichte erzählte, das war ziemlich interessant und hätte völlig ausgereicht - aber der war leider kein Prominenter).
Zur Info: Der DPR ist der Dachverband der deutschen Pflegeverbände Der Deutsche Pflegerat e.V.
Aber Du hast mit Deinem Einwand natürlich völlig recht, daß der Organisationsgrad der Pflege ein Armutszeugnis für uns ist und somit Hr. Westerfellhaus zwangsläufig nur für die wenigen Organisierten sprechen kann. Da liegt es aber an jedem Einzelnen von uns, sich zu engagieren und z. B. in einen dieser Verbände einzutreten.
Wer sonst sollte denn auch in einer Talkshow für uns sprechen? Immer, wenn gesundheits- oder pflegepolitische Themen in solchen Sendungen dran kommen, dann hast Du entweder
a. irgendein hohes Tier von Träger/AG-Seite dort sitzen (z. B. Hr. Meurer vom bpa). Diese Person spricht dann für den Träger/AG, aber ganz bestimmt nicht für "die Pflege".
b. irgendein selbsternannter "Pflegeexperte" der von Pflege nicht wirklich Ahnung hat wie z. B. der Pflegekritiker Hr. Fussek (gelernter Sozialpädagoge).
c. irgendeine gerade frisch examinierte Pflegekraft, die zwangsläufig noch wenig Erfahrung im Beruf hat und vor lauter Aufregung den Mund nicht aufkriegt
d. am besten überhaupt kein Vertreter unseres Berufsstandes.
@romsen: bei allem Verständnis.
Das hört sich eher nach Mitleid an, so nach dem Motto:
hättest du nicht was gescheites Lernen können?
Genau so hatte er es wohl auch gemeint. ;)
Bei allem anderen, was Du geschrieben hast, kann ich Dir nur zustimmen!
Es liegt primär an uns selber!!!
 
Das Buch "Der Pflege eine Stimme geben" von Buresh/Gordon muss in deutschen Krankenpflegeschule Pflichtlektüre werden - damit bereits die jüngste Pflegegeneration nicht nur Stolz auf ihren Beruf erlernt, sondern sich auch in die Lage versetzt, diesen Stolz und die damit verbunden Fachkompetenz nach aussen aktiv und aggressiv zu vertreten.
Danke übrigens für den Tip, ich muß mal danach Ausschau halten.
Habe mir kürzlich "Einfluss nehmen - Ein Handbuch für Pflegefachpersonen in Berufspraxis und Politik" von Eleanor J. Sullivan zugelegt, kann aber noch nicht viel drüber sagen (grad mal ein bißchen reingelesen). Geht aber in eine sehr ähnliche Richtung wie das von Dir erwähnte Buch.
 
@romsen: bei allem Verständnis.
Das hört sich eher nach Mitleid an, so nach dem Motto:
hättest du nicht was gescheites Lernen können?

Ich gab einfach mal einen Ausschnitt von dem, was ich so an Aussagen und Bemerkungen ich aus Freundes und Bekantenkreis so angesammelt hat. Ich denke, dass jeder ähnliche Aussagen in seinem Leben erhalten hat, wenn er nach seinem Beruf gefragt wird. Ich nahm dabei Bezug darauf auf den Kommentar von Martin H. der ja verschiedene Facetten unseres Berufes angedeutet hat, die als Elementar und sehr wichtig sind. Wie schon gesagt, ist dies in der Öffentlichkeit noch nicht angekommen und wir sind immer noch ein Helfer Beruf (zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung).

Wer daran was ändern kann, sind natürlich nur WIR. Aber auch viele Pflegekräfte nehmen doch ihren eigenen Beruf nicht als "so wichtig" siehe:

Wie wichtig kann die Aufgabe der Pflege schon sein, wenn in der Klinik alles wichtiger zu sein scheint und Pflege bitte schnell geschehen soll, da sie sonst den Betrieb aufhält?

Wenn die Begleitung der Visite, wenn diese auf der Station noch üblich ist, rund 200 Minuten in anspruch nehmen kann, und man doch bitte auch an Diagnostik oder anderen pflegefernen Tätigkeiten teilnehmen bzw. assistieren soll, wie wichtig ist da denn noch Pflege?

Patricia Benner, hat mir dahingehend auch noch einmal die Augen geöffnet. Daher finde ich, dass dies zu einer Pflichtlektüre werden sollte. Daraufhin wurde mein Bewusstsein für Pflege noch einmal bestärkt und steht nun auf einem stabilen Fundament.

Also ich wollte nicht den Eindruck erwecken, dass ich Mitleid haben will oder ihn brauche. Mittlerweile hat mein privates Umfeld (also die die sich dafür auch interessieren) einen anderen Blick dadrauf. Zum einen durch den Lernaufwand, zum anderen aber auch durch einige ich nenne es mal "Aufklärungsarbeit".

Eigentlich beziehen sich meine Aussage ausschließlich darüber, wie sich Pflege nach außen hin gibt.

Das der Beitrag auch etwas vom "auskotzen" hat will ich nicht bestreiten ;).

Aber ein schönes beispiel von Surrogat darüber wie sich unsere Profession selbst darstellt:
Diese Problematik hatte ich vor kurzem in einem Gespräch mit einer Kollegin (FKS, 20 Jahre im Beruf).
Sie: "Also...wir verdienen doch im Verhältnis sehr gut!"
Ich: "Im Verhältnis zu wem?"
Sie: "Naja, es gibt Kassiererinnen die müssen mit 700 € im Monat auskommen..."

Ich hätte am liebsten stehend-freihändig in den Tisch gebissen.


b. irgendein selbsternannter "Pflegeexperte" der von Pflege nicht wirklich Ahnung hat wie z. B. der Pflegekritiker Hr. Fussek (gelernter Sozialpädagoge).

Kann ich nur zum Teil unterschreiben. Einige Fachfremde haben wichtige Beiträge zur Pflegewissenschaft verfasst und könnten die "Profession Pflege" sehr gut auch nach außen hin vertreten. Als Beispiel werfe ich da mal den Herr. Wingenfeld und Fr. Schäffer von der Uni Bielefeld in den Raum. Aber stimmt schon. Ich kann mich nicht erinnern mal "wirkliche Pflegewissenschaftler" ( also mit dem Beruflichen Backround") in einer politik Talkshow gesehen zu haben, aber in den Themen Wirtschaft einige Lehrende Wirtschaftswissenschaftler gern gesehene Gäste sind.

Ob das nun daran liegt, das diese nicht wollen oder schlichtweg nicht eingeladen werden, kann ich nicht beantworten.
 
Einige Fachfremde haben wichtige Beiträge zur Pflegewissenschaft verfasst und könnten die "Profession Pflege" sehr gut auch nach außen hin vertreten.
Das will ich gar nicht bestreiten. Aber mich stört, daß z. B. ein Hr. Fussek sich selbst zum "Pflegeexperten" erklärt und meint, überall für uns sprechen zu können. Dabei hat er gar nicht so viel Ahnung, wie er tut. Sicher hat er gute Absichten (Aufklärung von Pflegeskandalen u. ä.), aber er überschreitet eindeutig seine Kompetenzen.
Ich finde es auch nicht gut, wenn ein Mediziner, Soziologe, Politiker, Jurist oder sonstwer meint, im Namen der Pflege sprechen zu müssen.
Im übrigen ist für mich (ich schrieb es hier schon im Forum) ein Pflegeexperte ganz was anderes...
Als Beispiel werfe ich da mal den Herr. Wingenfeld und Fr. Schäffer von der Uni Bielefeld in den Raum.
Hilf mir mal bitte auf die Sprünge, wer sind die zwei?
Aber stimmt schon. Ich kann mich nicht erinnern mal "wirkliche Pflegewissenschaftler" ( also mit dem Beruflichen Backround") in einer politik Talkshow gesehen zu haben, aber in den Themen Wirtschaft einige Lehrende Wirtschaftswissenschaftler gern gesehene Gäste sind.
Ich würde es z. B. absolut super finden, z. B. Prof. Bienstein mal in so einer Sendung zu Wort kommen zu lassen. Ich hab sie mal an der Evang. FH in Nürnberg sprechen hören, eine absolut kluge und witzige Frau, die für unsere Profession sicher gut sprechen könnte! Aber da würden ja bei vielen Zuschauern mehrere Weltbilder zusammenbrechen, eine Vertreterin der Pflege, die kein dummes Mäuschen ist und auch ohne ärztlichen Beistand sprechen kann, nein sowas... :eek1:
Ob das nun daran liegt, das diese nicht wollen oder schlichtweg nicht eingeladen werden, kann ich nicht beantworten.
Dreimal darfst Du raten... :wink1:
 

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