Ich werde Krankenschwester, weil ich da kein Mathe brauche?!

Leute,daß Mathe zum Beruf gehört,dürfte doch wohl allgemein bekannt sein und geht ja schon beim Insulin los. Es wird immer Medi's geben,wo man die Dosierung errechnen muß,also ist mir diese ganze Diskussion hier irgendwie schleierhaft :gruebel::weissnix:.

Ich glaube, dass bestreitet hier auch keiner. Es wird lediglich über die Mathedefizite der "Schüler von heute" diskutiert. Aber spätestenst bei den praktischen Examensprüfungen bekommt man doch Probleme, wenn man die Berechnungen nicht routinemäßig während der Ausbildung lernt, oder?
 
@Miss Ginny : Das hat aber nix mit der Ausbildung zu tun,denn die wichtigsten Umrechnungen werden sicher vermittelt. Hier ist vielmehr die "normale " Schule das Problem,denn ohne Taschenrechner oder Computer geht doch heute in der Schule garnix mehr und auch wenn ich mir die Motivation der heutigen Schüler so angucke,sind mir die Probleme klar.Was an Grundwissen nicht vorhanden ist,kann auch in der Ausbildung nicht vermittelt werden,denn die Berufsausbildung ist nu mal keine Grundschule !!
 
Wie sieht das Fach Chemie eigentlich bei euch aus? Und Physik? Ich kann z.B. mit Pflege und Physik nicht viel verbinden oder lernt man auch ein wenig Geräte-Technik?
 
Hast du dich schon mal mit den Ausbildungsinhalten im Bereich GuK bechäftigt?

Hier ein paar aufschlussreiche Links:
http://www.masf.brandenburg.de/media/1334/rahmenplan.pdf

http://www.isb.bayern.de/isb/download.aspx?DownloadFileID=58bd3bad5e66e42aa03fb2c34d7efa06

http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/krpflaprv_2004/gesamt.pdf

Chemie und Physik als reines Unterrichtsfach ist mir eigentlich nicht bekannt. Inwieweit Medizintechnik ein Unterrichtsfach ist (ich hatte es noch), entzieht sich meiner Erkenntnis. Geräteeinweisungen erfolgen bei uns vor Ort, da fast jede Klinik eine andere Technik bei den Perfusoren, Infusiomaten, Sondomaten usw. bevorzugt. Selbst das Monitoring ist nicht einheitlich geregelt. Hängt meist damit zusammen, dass die Geräte zu unterschiedlichen Zeiten angeschafft wurden.

Elisabeth
 
Habe mich auf den Vivantes- und DRK Seiten informiert und mir Stundenpläne angesehen. Da stand Physik und Chemie dabei und die Leiterin vom Bildungszentrum für Pflegeberufe meinte gestern ebenfalls Physik und Chemie sind wichtige Fächer.
 
Interessant. Das ist mir neu. da muss ich doch mal unsere jungen GuKs fragen, was das so geboten wurde. Man lernt doch nie aus.

Kannst du ev. noch den Link einstellen, damit ich was zum argumentieren habe?

Elisabeth
 
Elisabeth, ich hatte auch Physik und Chemie in der Ausbildung, incl. der Probezeitentscheidenden Klausur. Wer in den Fächern schlechter als eine 3 hatte durfte sich verabschieden.
Die Logik dahinter muss ich bis heute nicht verstehen, war aber so.

Nach der Probezeit war auch diese Fächer aus dem Lehrplan verschwunden.
 
Mir fällt gerade ein, weil wirs ja gerade in einem anderen Thread als Thema haben: Osmolarität gehört zur Chemie. Brennwerte von Nährstoffen? Emulgatoren? pH-Wert- wie ensteht der? Moleküle, beliebtes Thema meines Intensivlehrers: die Zusammensetzung der Luft, Verdunstungskälte ...

Gibt ja doch ne ganze Menge. Hät ich jetzt gar nicht dran gedacht.

Aber zur Physik fällt mir nicht so richtig was ein. EKG???

Elisabeth
 
Aber zur Physik fällt mir nicht so richtig was ein. EKG???

Elisabeth

Soweit ich mich erinnern kann ging es um grundsätzliche Physik. Also Wirkung von Kräften bei z.B. Bewegungen.

Auch die Technik wurde etwas beleuchtet, aber nicht wirklich eingehend, wie gesagt eher im Zusammenhang mit Patienten...
 
Wieso tropft die freilaufende Infusion nach unten in den Patienten?
Warum sollen Urinbeutel unterhalb der Blase hängen?
Wieso verliert eine Redon-Drainage ihren Sog, wenn sie sich mit Sekret füllt? Wieso benutzt man eine Vakuumpumpe bei einem Vacu-Seal-Schwamm?
Wie misst man den zentralen Venendruck?
Wie funktionieren Wärme- und Kälteanwendungen?
Warum produziert die Linse ein auf-dem-Kopf-stehendes Bild auf unsere Netzhaut, und warum brauche ich eine Brille, damit dieses scharf ist?

Ihr müsst die Fragen nicht beantworten. Aber um sie zu beantworten, braucht man zumindest einiges Verständnis in Physik.
 
Aber alles mit Schulwissen beantwortbar.
 
Klar, genau so, wie wir alle mal die Grundrechenarten und den Dreisatz gelernt haben. Das Grundwissen braucht man. Und bei manchen muss es sicherlich aufgefrischt werden. Insofern machen ein paar Stunden Mathe, Physik oder Chemie Sinn.
 
In ehemaligem Jugoslawien hat man 4 Jahre gelernt. Man hat sowohl berufsspezifische Fächer als auch ganz normale 2allgemein" Fächer gehabt. Und die Prüfungen am Ende waren auch berufspezifisch als auch allgemein. Dafür war es üblich, dass man nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung Abi hat. Ich glaube es würde dem Ansehen der Pflege nicht schaden, wenn wir ein paar Stunden "allgemeine" Fächer (Mathe, Physik, Deutsch) hätten.
 
Guten Morgen,
leider kennen wir das Problem auch sehr gut.
Wie bei Euch auch ist es mit dem Dreisatz nicht so dolle.
Wir lassen die Azubis immer wieder rechnen und erklären warum es so wichtig ist.
Selbst einfache multiplikation ist manchmal schwierig.(Inhalt einer O2 Flasche berechnen.)
Jeder Schüler, egal ob FWB, ATA..., der eine Prüfung macht muss mindestens eine Rechenaufgabe rechnen, und das ist den Schülern bekannt.
Das interesse an einem guten Ergebnis lässt die Rechenkünste akut erwachen, und auf einmal geht es prima.
LG, und gute Nacht
Gasmann
 
Ich frage mich nur langsam warum man heutzutage noch in die Schule geht wenn doch alles wieder vergessen wird. Gerade die Basics in Mathe werden doch immer noch derart eingebleut das man sie eigentlich für den Rest des Lebens parat haben müßte.

Addition, Subtraktion, Multiplikation, Divison ist absolutes Basicwissen. Muß jeder beherrschen. Ein Dreisatz ist einfach nur logisches Denken und anwenden der mathematischen Basics. Ich nehme mir zum Beispiel für simple Rechnungen keinen Taschenrechner. Ist mir viel zu umständlich, hab ich dann genauso schnell im Kopf gerechnet. Zudem überschlägt man doch auch eine Rechnung, sodaß grobe Rechenfehler, die jedem mal passieren können, auffallen müssen.

Was geht da schief? Ist die Schulausbildung schlichtweg viel schlechter geworden? Werden die Menschen dümmer? Geht die Fähigkeit logisch zu denken verloren? Manchmal habe ich das Gefühl das sich die Denkfähigkeit generell zum negativen verändert. Ich stehe oft nur noch kopfschüttelnd auf der Arbeit und will einfach nicht begreifen welche absolut dummen Fehler heutzutage serienweise gemacht werden.
 
Hmm. Was den Dreisatz angeht, ich hab da letztens meine Cousine bei den Hausaufgaben beobachtet. (Realschule, will vielleicht noch das Abi dranhängen). Sie lernt für alles irgendwelche Formeln (z.B. für Zinsberechnung) ohne den Weg, der zu der Formel geführt hat. Sobald sie die Sachen ein paar Wochen nicht mehr gebraucht hat, hat sie alles vergessen und kann sich auch nicht mehr selbst drauf bringen (über die schon erwähnte Logik). Schade, sowas, aber vielleicht eine kleine Erklärung für das, was auf Station so abgeht dann und wann. :weissnix:
 
Solche Formeln habe ich auch gelernt. Und natürlich auch wieder vergessen bzw. wäre mir unsicher ob ich sie noch richtig im Kopf habe. Eine Formel mal eben nachzuschauen ist ja kein Problem. Ich denke aber das es eher schon daran hapert dann die Formel mit den eingesetzten Werten auch richtig auszurechnen, also die Grundrechenregeln zu beherrschen.

Zeigt ja das hier angegebene Beispiel. Da klappt eine simple Division nicht mehr weil ein Komma drin auftaucht. Ok man kann mal ein Brett vor dem Kopf haben. Aber irgendwie gibt es mir zuviele Bretter um mich herum und es werden immer mehr.
 

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