Hirntod

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Was ich glaube, ist eigentlich unerheblich. Aber ich wie viele andere halte es für möglich, daß die sich ständig verändernde Hirntoddefinition nicht zuverlässig den Hirntod feststellt. Es ist ja nicht unbekannt, daß die Medzin immer mehr Organe benötigt...
Und zu Deiner letzten Frage: ich halte es für relativ unwahrscheinlich, daß sie wieder aufstehen. Aber ich halte es für möglich, daß einige von ihnen etwas fühlen können.
 
Die Medizin braucht die Organe nicht. Andere, schwerkranke Patienten benötigen sie.

Wahrscheinlich verdient eine Einrichtung auf lange Sicht gesehen mehr an drei Dialysebesuchen pro Woche als an einer Nierentransplantation. Damit wäre dann auch der hier häufig erwähnte Vorwurf des Geldverdienens vom Tisch.

Ich bezog mich mit meiner Frage auf diesen Beitrag von Dir (Nr: 150):
Man muß doch an die denken, die da liegen... Der Mensch darf doch nicht zum Ersatzteillager werden, solange er auch nur die geringste Chance haben könnte!

Da liegt ein Toter, der zu Lebzeiten festgelegt hat, dass seine Organe anderen Menschen ein Weiterleben ermöglichen können, wenn er diese Chance nicht mehr hat. Und das man damit praktisch seinen Wunsch und gleichzeitig auch die Hoffnung der Organempfänger erfüllt, macht Dir Probleme? Weil Du der Meinung bist, jemand habe den Menschen auf dem OP-Tisch vergessen?

Ich könnte mir vorstellen, dass etliche Menschen dankbar an ihn denken.
 
Das Thema mit dem Geld lassen wir mal lieber. Das sehen andere ganz anders. Ansonsten ist es wie immer eine Frage der Definition. Da liegt ein zu 97% noch Lebender, der erst nach der Organentnahme tot sein wird!! Was meinst Du denn, warum in vielen Kliniken freiwillige Teams zusammengestelllt werden müssen?
 
Was meinst Du, warum nicht jeder in Psychiatrie arbeiten kann? Oder in der Kinderonkologie, im Hospiz, auf der Palliativstation?

Wir haben alle unsere Grenzen. Es stört mich überhaupt nicht, wenn jemand sagt: Ich persönlich möchte keine Organe spenden, oder: keine empfangen, oder auch: Ich persönlich möchte diese Arbeit nicht machen.

Aber hier schwingt immer wieder, mal ausgesprochen, mal unterschwellig, der Vorwurf mit, die "böse" Schulmedizin habe aus unlauteren Absichten den Hirntod und die Organentnahme erfunden und vollführte zweifelhafte Praktiken, um damit Millionen zu verdienen. Das ist der Stoff für einen Hollywood-Thriller, aber keine Grundlage für eine ernsthafte Diskussion.

Das Ziel der Organentnahme war und ist es, Schwerkranken das Leben zu ermöglichen. Hier hört es sich teilweise so an, als ermordeten OP-Teams einen Menschen um ihres eigenen Vorteils willen.

Wer da zur Organentnahme auf dem Tisch liegt, der hatte doch einen Unfall oder einen schwersten neurologischen Schaden. Ihn konnte niemand mehr retten. Niemand führt den Tod hier mutwillig herbei. Aber andere können weiterleben, weil derjenige seine Organe spendet.

Ich kann mir vorstellen, dass diese Vorstellung dem OP-Team und auch den Hinterbliebenen eine Hilfe ist.
 
@ Claudia: Dein Statement gefällt mir sehr, kann mich dem nur anschließen.
 
Ich lese hier nun seit eingiger Zeit mit und frage mich was genau du Squaw möchtest.... du musst doch nicht spenden, niemand muss es.... in der Zukunft wird es passieren das Post kommt und man sich dann entscheiden sollte, Ich persönlich glaube net das es mehr Spender bringen wird, weil spenden tun nur die die sich wirklich damit auseinandersetzen... und nicht nur weil mir die KK einen Wisch schickt und ihn beantworten muss, wenn ich spenden will....

Warst du in Person mal bei einem Angehörigengespraech dabei? Hast du diese Entscheidung schonmal mittragen müssen für einen nahen Angehörigen?
Es wird sehr wohl (Ausnahmen bestätigen die Regel), aufgeklärt, es wird geschildert wie es passiert, etc. nur die Frage ist was kommt beim Angehörigen wirklich an in dieser Situation. Er steht unter Schock, verliert das liebste was er hat....

Ich habe Pat. vor Explantation betreut und auch Angehörige, da war niemals Druck auf den Angehörigen... und denn die Schwester und der Arzt am Bett sorgen sich als Erstes um Ihren eigenen Pat. ( und das ist net der Empfänger)... was habe ich vor Ort davon das explantiert wird, NIX, ausser mehr Arbeit....
Also diese Mafiageschichten, alle wollen nur Menschen ausschlachten gehen mir echt gegen den Strich!

Was anderes ist, es muss unbedingt respektiert werden, wenn Menschen es nicht wollen, denn der Mensch besteht nurmal aus mehr als nur biologischen Molekuehlen und so weiter...
Aber genauso sollte auch die pro Seite respektiert werden. Und das vermisse ich etwas...

Ich für mich kann die deutsche Hirntoddiagnostik als gut und ausreichend sehen... und wenn meine Angehörigen einverstanden sind ( denn sie müssen damit weiterleben mit der Entscheidung) würde ich spenden. Meine Angehörigen wissen meinen Wunsch, und werden ihn umsetzen falls sie es irgendwann müssen. Genauso habe weiss ich deren Wünsche und akzeptiere sie!
 
warum bekomme ich eigentlich meine Gedanken so schön geordnet geschrieben... fehlendes Abitur wahrscheinlich...

Claudia sehr schöner Kommentar!
Was meinst Du, warum nicht jeder in Psychiatrie arbeiten kann? Oder in der Kinderonkologie, im Hospiz, auf der Palliativstation?

Wir haben alle unsere Grenzen. Es stört mich überhaupt nicht, wenn jemand sagt: Ich persönlich möchte keine Organe spenden, oder: keine empfangen, oder auch: Ich persönlich möchte diese Arbeit nicht machen.

Aber hier schwingt immer wieder, mal ausgesprochen, mal unterschwellig, der Vorwurf mit, die "böse" Schulmedizin habe aus unlauteren Absichten den Hirntod und die Organentnahme erfunden und vollführte zweifelhafte Praktiken, um damit Millionen zu verdienen. Das ist der Stoff für einen Hollywood-Thriller, aber keine Grundlage für eine ernsthafte Diskussion.

Das Ziel der Organentnahme war und ist es, Schwerkranken das Leben zu ermöglichen. Hier hört es sich teilweise so an, als ermordeten OP-Teams einen Menschen um ihres eigenen Vorteils willen.

Wer da zur Organentnahme auf dem Tisch liegt, der hatte doch einen Unfall oder einen schwersten neurologischen Schaden. Ihn konnte niemand mehr retten. Niemand führt den Tod hier mutwillig herbei. Aber andere können weiterleben, weil derjenige seine Organe spendet.

Ich kann mir vorstellen, dass diese Vorstellung dem OP-Team und auch den Hinterbliebenen eine Hilfe ist.
 
@monaluna: Ich fand Dein Statement auch ohne Abitur sehr schön! :up:
 
Hallo zusammen,

wir freuen uns über engagierte Diskussionen, auch bei emotionalen und schwierigen Themen.

Derzeit werden drei themenverwandte Diskussionsthreads im Forum geführt, bei denen sich allerdings die Diskussion bzw. Argumentation im Kreise dreht - dieser Thread ist einer davon. Wir haben die jeweiligen Standpunkte mehrfach nachlesbar zur Kenntnis genommen, so dass man auch auf ständiges Wiederholen und sich daraus entwickelnde Wortklaubereien und Selbstdarstellungsversuchen einzelner eher verzichten kann.

Alle Interessierten sind sicher in der Lage, sich nun ein eigenes Bild aus der Vielzahl der Beiträge abzuleiten und einen eigenen Standpunkt definieren zu können.

Wir haben diesen Thread seitens unserer Moderation lange laufen lassen, um den Diskussionen genug Raum zu geben. Da jedoch beim jetzigen Diskussionsstand keine nennenswerten neuen Argumentationen zu erwarten sind, schließe ich diesen Thread.

Danke für Euer Verständnis.
 
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