Hautpflege bei Patienten

Verwendung vom Mirfulan

mich interessiert,ob bei euch die mirfulan-salbe verwendet wird und wenn ja,wo wird diese angewendet?
ich habe in der ausbildung gelernt,dass man diese nur auf hautkrusten,hornhaut etc. drauf macht,aber nie zur wundheilung oder zur normalen hautpflege.

im ambulanten dienst wo ich jetzt arbeite wird dieses zeug überall drauf geschmiert.
auf dekubiti 2tes grades,in die wunden leisten und alle hautfalten mit kompressen zwischen,auf knallrote fersen,die kurz vom aufgehen sind.... 8O

die patienten und meine kollegen sind begeistert,das sei so ein tolles zeug dieses mirfulan.
bei uns im krankenhaus gabs die gar nicht,weil sie so einen schlechten ruf hatte.

was meint ihr?
 
Hallo an ALLE!
klar sind W/Ö Emulsionen die bessere Wahl. ABER woran erkannt man sie, es steht kam mal was auf den Packungen drauf......!
Wer weiss mit Sicherheit welche W/Ö Emulsionen sind?
Ich kenne nur Bübchen.....:)
LG Inti 38
 
Doch, steht bei uns meist drauf...

Batolan balm von Bode zB
 
Mirfulan, Babyöl usw hin und her,- darf ich mal bitte nachfragen, wie man diesen ganzen *Rotz" wieder runterbekommt, um ein hydrokolloid zum halten zu bekommen???
Ich weiss, es ist ein anderes Thema,- und doch finde ich,gehört meine Frage hier auch rein- und wäre dankbar, wenn ich darüber eine Auskunft bekommen könnte.
Herzlichen Dank von der Herbstzeitlosen
 
ich bins mal wieder;)

@herbstzeitlose
wie wärs mit einziehen lassen?:/ oder vorher überlegen, wo ich eincreme, damit ich eben danach nicht das problem habe den "rotz" wieder runter bekommen zu müssen!
ganz davon abgesehen..
wo hydrokolloid aufzulegen ist, würde ich keine öle oder cremes drauf tun,ganz ehrlich..glaube das tut dem dekubitus nciht so gut, so ein bisschen creme, womöglich noch mit ölen/parfümstoffen usw rein =?


zum thema:
ich kann mich da elisabeth nur anschließen..

ich verstehe oft nicht wieso so oft eingecremt wird..
fast alle meiner kollegen cremen bei jedem pat mit schutzhose oder vorlage das besäß grundsätzlich und immer mit ein.wozu??
eine indikation wäre natürlich ein gereizter/geröteter po.
wobei ich denke, dass da auch nciht irgendeine creme oder gar bodylotion nutzt, sondern wohl eher zB bübchen, der gereizter haut entgegen wirkt (W/O) oder natürlich trockene haut.
aber sonst? seh ich keinen grund, kostet nur zeit, creme und die haut "verlernt" doch auch einen natürlichen säureschutzmantel zu bewahren.
viele cremen auch nach morgendlicher grundpflege den ganzen körper ein..versteh ich auch nicht, ich frage doch dann mal lieber wieviel gerunken worden ist, wenn die haut trocken ist, statt nur drüberzucremen. und vor allem werden die pat.oft so "nass" eingecremt, liegt so ein immunsupressiver danach noch schön im durchzug ist die pneumonie auch herzlich eingeladen.
furchtbar.übirgens verwenden bei uns die meisten bübchen, panthenol, esemtan und zinkpaste (zb auch bei uns bei diarröhen oder pilzen).
 
Mirfulan, Babyöl usw hin und her,- darf ich mal bitte nachfragen, wie man diesen ganzen *Rotz" wieder runterbekommt, um ein hydrokolloid zum halten zu bekommen???
.

Also den Mirfulan"Rotz" enfernst du mit dem zweiten "Rotz" Babyöl. Dann brauchst du was, was den öligen "Rotzrückstand" wegnimmt. Dafür brauchst ein Tensid. Nun bitte nicht die Villabacho/villariba- Mittelchen verwenden- eine einfache Duschlotion sollte es auch schon tun. Gut abtrockenen... und schwupp, schon hast du eine fettfreie und trockene Hautoberfläche.

Elisabeth

PS Ich hab mich bemüht deine Wortwahl beizubehalten und hoffe mich verständlich ausgedrückt zu haben.
 
Hallo Elisabeth ,-

ich danke dir für deinen Tipp (Hygiene und Hautpflege), ich werde ihn beherzigen- und mich demnächst gewählter ausdrücken ;-) wenns denn für die Verständigung hilfreich ist,-ich kann auch anders :-))

Und- um es zurechtzurücken,liebe Sommerwolke- ich habe die Patientin zwecks Wundbehandlung übernommen, mit ölbelasteter Haut, wo ich keinen Verband zum Halten bekomme. Selber "schmiere" ich die Patienten nicht ein,-weil ich mit der Pflege (Hygiene) im eigentlichen Sinne überhaupt nichts zu tun habe.Ich habe die Patentin mit diesem Ölfilm auf der Haut so vorgefunden.


mit (inter)nettem Gruss von der Herbstzeitlosen
 
Zuletzt bearbeitet:
Öl bekommst du mittels Waschtensiden runter. Versuche es am besten mit dem vorhandenen Waschgel.

Warum wurde das Öl aufgetragen? Um welches handelt es sich? *neugierigbin*

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,-

ich denke, ich kenne mich mit moderner Wundtherapie/feuchter Wundbehandlung ganz gut aus,
bin so manchem Allergen auf die Spur gekommen, indem ich die Augen aufgemacht habe, wenn ich einen Patienten versorgt habe.
Und es sträuben sich mir die Nackenhaare, wenn ich von Rotlichtbehandlung eines Dekubitus und täglicher Ölung erfahre.
Ich weiss sehr wohl, dass man Haut nicht zukleistert oder gereizte Haut noch weiter reizt und und und!
Vielleicht war die Fragestellung etwas flappsig,- aber ich frage zum Wohle des Patienten, nicht um meine Fehler zu vertuschen.
Ich kann leider nicht weiter ins Detail gehen, aber wie ich sehe, ist es nicht nur schwer, sich gegen wohlmeinende Haushälterinnen, Pflegedienste, behandelnde Ärzte zu behaupten.

Schade eigentlich-
die Herbstzeitlose
 
Ganz ruhig bleiben, Elisabeth.

Also. Meine Frage war keine versteckte Anmache. Ich habe auch nichts gegen engagierte Hausahltshilfen- wohl aber gegen Leuts die mich anmachen wollen.

Um einen effektiven Rat geben zu können braucht es nun mal Infos zum Pat.- und dies besonders bei Wundproblemen. Ob es ein Dekubitus ist? Mit dieser Einschätzung tun sich selbst erfahrene Pflegekräfte in bestimmten Regionen schwer. Ich hatte eine Aera in unserer Firma, da wurde jedwede Hautläsion als Dekubitus bezeichnet... nicht selten handelte es sich aber um ein Intertrigo oder eine Windeldermatitis.

Ergo: Öl- und hier meine ich NICHT Penaten-Baby-Öl u.ä. Produkte können durchaus sinnvoll sein. Um also eine korrekte Versorgung vornehmen zu können bedarf es eine fachlichen Beurteilung. Und dies- so leid es mir tut- sollte nicht eine Haushälterin tun- dies ist eindeutig eine Aufgabe einer mind. dreijährig ausgebildeten Pflegefachkraft.

Nur nebenbei: veränderst du die Handlungsanweisungen nach deinem Gusto trägst du selbst die Durchführungsverantwortung- meint kommt der Pat. zu Schaden (reagiert vielleicht allergisch auf den Klebstoff) kann die Familie sich an dich halten bezüglich Regressansprüchen. Der Pflegedienst und er Doc sind dann raus.

Elisabeth
 
Liebe Elisabeth,-
ich glaube, dass du eine sehr erfahrene Fachkraft bist- und deshalb bin ich etwas ausführlicher auf DEINE Antwort eingegangen.Sollte ich dir in irgendeiner Weise zu nahe getreten sein, bitte ich dieses zu entschuldigen.
Du darfst versichert sein, dass ich auf meinem Gebiet auch erfahren bin,- und sehr verantwortlich handele.
Ich setze mich in keinster Weise über Anweisungen meines Arbeitgebers hinweg,-im Gegenteil, alles geschieht in Absprache mit ihm,-und in Zusammenarbeit mit mir.
Ich wollte dir lediglich den Zustand des Patienten beschreiben- und dazu gehörte der Zustand der Haut, auf der wegen der Ölbeschichtung kein Hydrolkolloid hält.
Vielleicht schaust du noch einmal auf die letzten Beiträge, wo mir jemand vorgeworfen hatte, dass ich vielleicht im Vorfeld dieses oder jenes nicht hätte machen sollen, dann müsste ich jetzt nicht nachfragen, wie ich diesen "Rotz" wieder runterbekomme.
Noch einmal,- ich habe diesen Patienten so vorgefunden- mit keiner Windeldermatitis, sondern mit einem tiefen Defekt in der Haut, rundherum alles ölverschmiert.
Ich will hier niemanden anschwärzen, noch über irgend jemanden herziehen, mir ging es lediglich um die Fragestellung, wie bekomme ich ein Hydrokolloid auf dieser Haut zum haften.
Warum machen wir uns das Leben nur so schwer- wenn wir doch eigentlich alle an einem Strang ziehen sollten- zum Wohle des Patienten.
Noch einmal,- ich habe dich hier NICHT kritisiert,im Gegenteil,- ich habe mich gefreut, dass du mir eine sachliche Auskunft gegeben hattest.
Dir einen freundlichen Gruss
von der Herbstzeitlosen
 
Hier handelt es sich ja mal um einen wirklich aufschlussreichen Thread!
Ich bin nur leider jetzt etwas verwirrt. Ich gehöre auch nicht zu den Leuten, die übermäßig cremen. Im Normalfall creme ich wenn dann nur, um das Wohlbefinden des Patienten zu steigern, bzw nachdem ich den Rücken mir Franzbranntwein-Ersatz-Gel eingerieben habe (da dieses die Haut sonst austrocknet, laut Schule).
Also mir ist auch bewusst dass ein Dekubitus durch Druck entsteht, ist nun Cremen als "Hautschutz" in Bezug auf Dekubitusprophylaxe völlig daneben?
Ich frage mich nun halt ob es überhaupt einen Grund gibt zu cremen?

Mirfurlan wird auf der Station wo ich gerade bin auch herzlich gern eingesetzt, ich persönlich finde das Zeug einfach nur widerlich und setze lieber auf Mobilisation und Druckentlastung bei nem roten Po, als auf weißen Kleister.
Ich hoffe ihr könnt mir nun noch ein paar kluge Antworten zum Thema Hautpflege als Deku-Prophylaxe geben, das würde mich wirklich freuen.
 
1. Wozu "Franzbranntqwein-Ersatz-Gel?
2. Wodurch ist denn der "rote Hintern" bedingt? Stichwort: Fingerdrucktest.

Elisabeth
 
1. Wozu "Franzbranntqwein-Ersatz-Gel?
als Erfrischung an einem heissen Sommertag? Gut, ein nasser Waschlappen wäre auch möglich, aber warum nicht. Wir haben nur Lavendelspiritus im Angebot.
Aber auch sehr erfrischend.
 
Dieses Gel wird aud meiner aktuellen Station verwendet um "Pneumonieprophylaxe" zu betreiben. Wobei mir selbst auch der Sinn dieser Maßnahme nicht ganz klar ist. Den Patienten zum tiefen Durchatmen animieren kann ich auch mit jeder anderen Creme, oder noch viel besser mit geeigneten Hilfsmitteln wie Tri-Flow usw.

Und ja, ich weiß was der Fingerdrucktest ist und wodruch ein roter Popo bedingt wird... deine Gegenfrage beantwortet mir meine Frage nicht. Wenn ich es mir selbst erschließen könnte, würde ich nicht fragen...
 
als Erfrischung an einem heissen Sommertag? Gut, ein nasser Waschlappen wäre auch möglich, aber warum nicht. Wir haben nur Lavendelspiritus im Angebot.
Aber auch sehr erfrischend.

Jaha, das kühlt im ersten Moment. Aber dann wirds gemein, denn nach einer Zeit fängt dieses fiese Zeug an zu wärmen und irgendwann zu jucken. Ich finds eigentlich eher gemein Patienten, die nur auf dem Rücken liegen dürfen, damit zu malträtieren.
 
Gut, das macht unser guter alter Lavendelspiritus nicht, der wirkt nur erfrischend.
 
Und ja, ich weiß was der Fingerdrucktest ist und wodruch ein roter Popo bedingt wird... deine Gegenfrage beantwortet mir meine Frage nicht. Wenn ich es mir selbst erschließen könnte, würde ich nicht fragen...

Wenn dein Fingerducktest anzeigt, dass die Rötung nicht durch Druck/Zeit entstanden ist, kann Mirfulan durchaus angezeigt sein.
Was mir immer wieder auffällt, dass Pflegemittel eher wenig hinterfragt sondern traditionell angewendet werden. Wird bei einem Mittel EINE Kontraindikation festgestellt, fliegt es sofort ganz raus. Obs daran liegt, dass so wenige Pflegediagnostik betreiben?

Mit dem Franzbranntweingel liegts du fast richtig. Es wirkt nicht direkt: Kühle und tiefes Einatmen, sondern wahrscheinlich indirekt. Es sind Substanzen enthalten, die eine Entspannung der Muskulatur fördern können >>> dadurch bessere Atmung. Ergo: Atelektasenprophylaxe. Für die Erkenntnis brauchte ich aber auch ne ganze Weile.

Elisabeth
 
Wenn dein Fingerducktest anzeigt, dass die Rötung nicht durch Druck/Zeit entstanden ist, kann Mirfulan durchaus angezeigt sein.

Hmm ... der Fingertest kann erstmal keine Aussage treffen, ob die Rötung NICHT durch Druck/Zeit entstanden ist. Er setzt nur die Grenze zum Dekubitus.

Man nehme 2 identische Patienten, lager sie exakt gleich. bei einem machen wir bei zeitpunkt x den Fingertest (negativ), bei dem anderen erst bei Zeitpunkt x+ y. Hier ist er positiv. Weil der Druck eben länger eingewirkt hat und wir bereits ein Stadium weiter sind.


Btw: Dieses klebende Kühl-Gel hasse ich wie die Pest. Ekelig!
 
Differentialdiagnose der Rötung: Hautirritation oder Folge der Einwirkung von Druck und Zeit. Hier gehts um die Indikation von Mirfulan oder andere zinkhaltige Salben. Stichwort: Intertrigo, Windeldermatitis, kumulatives toxisches Ekzem.

Elisabeth
 

Ähnliche Themen