Hauterkrankung aufgrund von Einmalhandschuhen - was nun?

Plan B

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22.11.2013
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Krankenschwester
Hallo zusammen,
ich hoffe sehr, dass ich bei meiner vorherigen Suche dieses Thema, was ich jetzt anschneide, nicht übersehen habe. Da ich neu im Forum bin, bitte ich euch, nicht böse zu sein, falls es dieses Thema schon einmal gab. Es wäre schön, wenn mir dann jemand den entsprechenden Link dahin senden könnte.

Jetzt zu meinem Problem:
Ich bin 22 Jahre alt, seit fast einem Jahr ausgelernt und arbeite auch aktuell noch als Krankenschwester in einem Krankenhaus. In meiner Ausbildung (ca. Ende des zweiten Lehrjahres) haben meine Hautprobleme angefangen. Der Hautausschlag betrifft bis heute die gesamten Hände + Handgelenke. Sobald ich Einmalhandschuhe anziehe kann man praktisch dabei zusehen wie sich meine Hände knallrot verfärben und schrecklich anfangen zu jucken. Der Juckreiz lässt dann den gesamten Tag nicht nach, auch wenn ich die Handschuhe wieder ausziehe.
Ich habe damals dann irgendwann angefangen mich testen zu lassen, habe sämtliche Handschuhe ausprobiert von unzähligen verschiedenen Firmen, aber es wurde einfach nicht besser. Meine Hände waren zeitweise so schlimm betroffen, das jede Bewegung schmerzte und in Verbindung mit Sterilium ein normales arbeiten kaum noch möglich war. Mein Hautarzt hat mir dann eine Cortisontherapie bzw. Cortisonsalbe verschrieben, die zwar den Juckreiz lindern konnte, aber nicht den Hautausschlag. Natürlich ist es mehr als unangenehm, wenn man von jedem Menschen angesprochen wird, was mit meinen Händen los ist. Von zwei Patienten wurde ich sogar gefragt, ob das ansteckend sei...
Mittlerweile arbeite ich zwar auf einer Station, wo nur noch selten Handschuhe getragen werden müssen, aber wenn ich sie tragen muss, passiert das gleiche wie oben beschrieben. Es ist noch nicht eindeutig bewiesen bzw. mir bescheinigt worden, aber mein Hautarzt ist sich sicher, dass der Grund für den Ausschlag die ' Weichmacher ' in den Handschuhen sind. Das Problem ist, das diese Weichmacher in jedem Handschuh zu finden sind... Er hat mir geraten über eine ' Kaputt-Schreibung ' nachzudenken, wenn ich meine Gesundheit nicht weiter gefährden möchte.

Jetzt ist meine Frage ob jemand von euch damit Erfahrung hat? Oder ob ihr jemanden kennt, dem es ähnlich ergangen ist?
Ich bin eigentlich gerne Krankenschwester, aber da ich erst 22 bin, möchte ich nicht bis an mein Lebensende auf meine Hände angesprochen werden und weiterhin diesen Juckreiz und die anschließenden Schmerzen durch das ' blutig kratzen ' in Verbindung mit Sterilium und erneutem Handschuh tragen ertragen.
Ich stelle mir viele Fragen... Welche Möglichkeiten habe ich mit diesem Beruf weiter zu kommen? Welche habe ich vielleicht, wenn ich mich wirklich kaputt schreiben lasse?
Ich möchte nicht studieren, aber ich weiß auch, dass es nicht viele Bereiche im Krankenhaus gibt, die komplett ohne Handschuhe funktioniert. Eine zweite Ausbildung in eine ganz andere Richtung wäre möglich, aber wie sieht es finanziell aus? Ich habe eine eigene Wohnung, ein Auto, ein Haustier... wie soll das mit einem ' Ausbildungsgehalt ' finanzierbar sei? Bekomme ich irgendwelche Unterstüzung, wenn ich aufgrund einer Erkrankung meinen Beruf nicht mehr ausüben kann & das mit meinem jungen Alter...?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen oder mir den einen oder anderen Ratschlag geben. Ich bin wirklich verzweifelt und das Ganze lässt mich kaum noch schlafen...
Danke für's lesen.

Liebe Grüße
 
Es gibt ja durchaus Bereiche wo du weniger Handschuhe benötigst.

a) Hast du wirklich alle Materialien ausprobiert?
b) Hast du Baumwollhandschuhe UNTER den Handschuhe ausprobiert?
 
Mit der Hygiene scheint es dein Haus da wohl auch net so ganz ernst zu nehmen, wenn man dich weiter im stationären Sektor beschäftigt obwohl man das Problem kennt. Dem Betreibsarzt ist das noch nicht aufgefallen? Oder was hat der veranlasst?

Aber das ist ja nicht dein Thema.

Welche Handschuhe wurden wie getestet... http://www.bgw-online.de/SharedDocs...giegefahr_Download.pdf?__blob=publicationFile

http://www.bgw-online.de/SharedDocs...E-BK-5101-Download.pdf?__blob=publicationFile
ABD-AG Bewertung der Allergene - Publizierte Begründungen

- wie du den Links entnehmen kannst, recht es nicht mal so ins Blaue festzustellen: es sind die Weichmacher. Dein Hautarzt wird sich schon ein bisschen mehr Mühe geben und konkret werden müssen.

Hier ist noch mal das Vorgehen konkret beschrieben: http://www.bgw-online.de/SharedDocs...rankungen_Download.pdf?__blob=publicationFile

Elisabeth
 
Guten Abend,

eine neue Ausbildung bzw. deine Fixkosten werden meines Wissens nach eher nicht bezuschusst, wenn die Möglichkeit einer Weiterbildung besteht. Bei mir hat das damals problemlos geklappt. Ich wollte nämlich auch nicht gleich den Beruf wechseln. Wende dich mal an die ARGE, da kann man dir bestimmt deine Fragen beantworten.
Ich musste übrigens nichts zurückzahlen, als ich später doch zurück in die Pflege gegangen bin, da zur Zeit der Zahlungsgenehmigung der Amtsarzt keine andere Möglichkeit gesehen hat.

Gruß
Die Anästhesieschwester
 
Hallo,
ob ich alle Materialien ausprobiert habe, weiß ich nicht. Ich weiß nur, das es eine Menge war und meine damalige Bezugsschwester (Hygienefachkraft) sich wirklich Mühe gegeben hat und mir alle ermöglichen Handschuhe bestellt hat, die unsere Apotheke damals her gegeben hat. Insgesamt waren das 13 verschiedene Handschuhmodelle.
Das einzige was wirklich funktioniert hat waren Baumwollhandschuhe unter den Einmalhandschuhen oder diese Handschuhe, die es nur in Einheitsgröße gibt (also viel zu groß für mich sind) und aussehen wie Frischhaltefolie. Allerdings sind beide Möglichkeiten nicht wirklich für's schnelle bzw. gute arbeiten gemacht. :|

Danke für die Links, die werde ich mir mal in Ruhe durchlesen. :)

Und bezüglich einer Umschulung mache ich mich ebenfalls mal schlau, danke. :)
Mein jetziger Betriebsarzt kennt das Problem; macht mir aber eher Druck ' eine Lösung für das Problem zu finden ' anstatt mir irgendwie zu helfen. In meinem Haus ist das leider ' normal ' sich selbst irgendwie zu helfen.
:|:|
 
Fiel in den Gesprächen mit Betriebs- und Hautarzt, Hygieneschwester und AG überhaupt jemals das Wort "Berufsgenossenschaft"? Wenn ich deinen Schilderungen so folge, dann sind da alle Beteiligten mehr als überfordert.

Elisabeth
 
Hallo,
ich hatte im laufe meines Berufslebens die gleichen Probleme wie du, die Hände waren mit Pusteln übersät und haben wirklich weder schön ausgesehen noch ging das arbeiten gut. Das erste mal führte ich es auch auf Sterillium zurück, und wie das damals so war drückte mir eine Kollegin eine Cortison Creme in die Hand und meinte "schmier's damit ein"... dann später in der ambulanten Pflege habe ich viel ohne Handschuhe gewaschen und bekam die gleichen Probleme wieder die mit dem Gebrauch von Handschuhen nur schlimmer wurden.
Ich war dann Krankgeschrieben bis die Symptome sich gebessert hatten, letztendlich wurde eine Allergie auf künstliche Duftstoffe festgestellt - nicht vom Hautarzt, der auch nur Cortison als Vorschlag hatte, sondern von einem Heilpraktiker...
Ich habe dann lange Zeit Baumwollhandschuhen unter den 1x handschuhen getragen - im ambulanten Bereich ist das ja leichter zu handeln als im stationären und mit eingecremten Händen in Handschuhen geschlafen.

Jetzt arbeite ich stationär, bin auch bei häufigem Desinfektionsmittel gebrauch Beschwerde frei. (wobei ich am Anfang schon auch Angst hatte, dass das ganze wieder von vorne losgeht)
Ich mache privat eine konsequente Handpflege (habe für mich die rote Neutrogena als das Mittel der Wahl gefunden) und benutze auf der Arbeit regelmäßig das uns vom Haus zur Verfügung gestellte Stokko protect+. Es ist eine Hautschutzcreme die das aufweichen der Haut verhindert und gehört zum Hygiene Standard bei der Händedesinfektion. Zudem trage ich nur Vinyl Handschuhe, und lege Wert darauf wenn ich mit Desinfektionslösung arbeite, dass ich die Handschuhe dabei benutze die dafür vorgesehen sind.
Jetzt im Winter wird es wieder kritisch, da sind auch Handschuhe immer dabei und werden angezogen sobald es raus geht. Es kann auch mal sein, dass die Finger wieder anfangen zu kribbeln, dann weiß ich dass ich "geschlampt" habe und mehr cremen muss.
 

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