Halbe ND?

Naja - willkürliche Änderungen der Arbeitszeiten steigern die Attraktivität unseres Berufes jedenfalls enorm.
Von Willkür keine Spur.
So wie es für mich aussieht: Der Arbeitgeber reagiert auf die höhere Arbeitsbelastung in den Abendstunden. Dies tat er erst durch die Einführung einer Rufbereitschaft (die bestimmt ebenfalls nicht auf Gegenliebe gestoßen ist). Nun sind die Anwesenheitszeiten hoch, was sie nicht dürfen. Eine Rufbereitschaft darf nicht in einem Dauerabruf enden. Also führt er, völlig korrekt und auch als Regelung FÜR die Mitarbeiter, einen Anwesenheitsdienst ein.
 
Bei uns fährt um die Zeit auch kein Bus mehr. Die Klinik liegt mitten im nichts. Nachts gibt es keine Busverbindung.
Also es bleibt nur Pkw, Fahrrad/Moped oder zu Fuß.
Ich selber fahre Auto, habe aber einige Kollegen die nicht motorisiert sind.
 
Ja, aus der Sicht der Geschäftsführung vollkommen nachvollziehbar und sehr praktisch. Wird erst schwierig, wenn die ersten krankheitsbedingten Ausfälle kommen und sich niemand findet, der freiwillig einspringt, weil es sich nicht lohnt.
 
  • Like
Reaktionen: ludmilla
Wo du wohnst und wie du von dort pünktlich zur Arbeit kommst ist deine Privatsache. Du hast sogar im Winter die Pflicht pünktlich zur Arbeit zu kommen und wenn Schneefall droht, hast du früher als an anderen Tagen, dich über die Wetterlage zu informieren, um dich eben früher auf den Arbeitsweg zu machen.
 
Wo du wohnst und wie du von dort pünktlich zur Arbeit kommst ist deine Privatsache. Du hast sogar im Winter die Pflicht pünktlich zur Arbeit zu kommen und wenn Schneefall droht, hast du früher als an anderen Tagen, dich über die Wetterlage zu informieren, um dich eben früher auf den Arbeitsweg zu machen.

Das stimmt grundsätzlich! Aber ein AG muss trotzdem den Personalrat bei Änderung von Dienstzeiten mit ins Boot holen.
und bei allem Verständnis für die AG....., wenn ich unter anderen Bedingungen irgendwo angefangen habe und in meine Entscheidung miteinbezogen habe, dass ich kein Auto benötige usw. , dann wäre ich auch ganz schön sauer wenn ich plötzlich bei veränderten Dienstzeiten nicht mehr nach Hause komme mit ÖPNV.
Irgendwie haben manche AG immer noch nicht begriffen, dass man Pflegekräfte gut behandeln sollte....
 
  • Like
Reaktionen: Bachstelze
Dem widerspricht doch niemand. Jeder hier geht davon aus, dass die Einführung korrekt vorgenommen wurde.
 
Nicht alles, was korrekt ist, ist im Sinne des Arbeitnehmers..
Vor allem, wenn die Neuregelung die ursprünglichen Voraussetzungen maßgeblich verändert.
Bei meinem alten AG war das auch so. Als ich dort anfing, gab es nur normale Schichtdienstzeiten und kurze Früh- und Spätdienste. Diese kurzen Dienste wurden dann mit einem 8 - 16.30 Uhr Dienst zusammengefasst. Damit konnte man ja dann 2 Dienste mit einer PK besetzen, wo man sonst 2 gebraucht hätte.
Für mich ein privat nicht zu organisierendes No-Go. Also bin ich gegangen.

Mit solchem Vorgehen fühlt man sich wirklich nicht wahrgenommen, ich mach viel, aber ich lebe nicht, um zu arbeiten.... ich bin gern bereit, mal fünfte gerade sein zu lassen, aber wenn ich mich so übergangen fühle, ist der Ofen auch schnell aus....

Ich finde es nur traurig, wenn der Ag die Rechnung meist ohne den AN macht und sich dann auch noch wundert, dass unterm Strich die Rechnung nicht mehr aufgeht. . Veränderungen müssen ja nicht immer nur zu Lasten des AN gehen, es ginge auch mit einem Vorteil für beide Seiten, dieses setzt allerdings eine Transparenz und Kommunikation voraus....
 
Ja, so ein Tagdienst in Kernarbeitszeit ist natürlich unzumutbar und disqualifiziert den Arbeitgeber.

Aber wie du schon sagst, der Wechsel steht ja jedem frei.

Du bist also FÜR kurze Dienste. Verteidige sie doch Mal hier :)
 
Och Maniac, es geht doch nicht darum, ob kurze oder lange Dienste, sondern darum, dass man sich als AN Bedingungen gegenüber sieht, die dann nicht mehr so einfach händelbar sind. Kurze Dienste tagsüber können u.a. wegen Kinderbetreuung wichtig sein. Mitarbeiter mitten in der Nacht nach Hause zu schicken, wo keine Bahnen mehr fahren, wäre für mich ein NoGo. Ich gehe als Frau auch sonst nicht um 1 oder halb 2 alleine nach Hause. Ist es wirklich so schwer die Argumente von AN anzuhören und gar vielleicht gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
 
Och Maniac, es geht doch nicht darum, ob kurze oder lange Dienste, sondern darum, dass man sich als AN Bedingungen gegenüber sieht, die dann nicht mehr so einfach händelbar sind. Kurze Dienste tagsüber können u.a. wegen Kinderbetreuung wichtig sein. Mitarbeiter mitten in der Nacht nach Hause zu schicken, wo keine Bahnen mehr fahren, wäre für mich ein NoGo. Ich gehe als Frau auch sonst nicht um 1 oder halb 2 alleine nach Hause. Ist es wirklich so schwer die Argumente von AN anzuhören und gar vielleicht gemeinsam nach Lösungen zu suchen.


Und das gerne mal ziemlich kurzfristig.
 
Och Maniac, es geht doch nicht darum, ob kurze oder lange Dienste, sondern darum, dass man sich als AN Bedingungen gegenüber sieht, die dann nicht mehr so einfach händelbar sind. Kurze Dienste tagsüber können u.a. wegen Kinderbetreuung wichtig sein. Mitarbeiter mitten in der Nacht nach Hause zu schicken, wo keine Bahnen mehr fahren, wäre für mich ein NoGo. Ich gehe als Frau auch sonst nicht um 1 oder halb 2 alleine nach Hause. Ist es wirklich so schwer die Argumente von AN anzuhören und gar vielleicht gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Es geht doch hier gerade um einen konkreten Fall.

Und in diesem Fall sind die Mitarbeiter ebenfalls nachts nach Hause und sind sogar kurzfristig gerufen worden, mussten also ggf. noch 1x öfter durch die gruselige Nacht.

Das war bis dato kein Problem. Jetzt wurde der Dienst als Anwesenheitsdienst geplant.

Damit geht es eben DOCH um kurze Dienste, nicht um das, was du schriebst - das habt ihr erst daraus gemacht.
 
Ich hatte vor ein paar Tagen noch ein Gespräch mit einer befreundeten Führungskraft. Leitung einer großen Abteilung, in der die Arbeitszeiten in den letzten Jahren doch sehr kreativ betriebswirtschaftlich optimiert angepasst worden sind.
Jetzt wird aber nicht geguckt, ob es Leute gibt, die diese Zeiten vielleicht gerne machen würden, weil sie eben, wenn sie regelmäßig wären, für manche gut zu stemmen wären. Sondern es müssen alle Mitarbeiter alle Schichten machen.

Er beklagte sich darüber, dass es viele Dienste gäbe, bei denen er große Schwierigkeiten hätte, Ausfälle zu kompensieren und an manchen Tagen niemanden fände, der die Stunden übernimmt. (Ach was!)
Und die jungen Kollegen würden überhaupt freiwillig keine zusätzlichen Zeiten übernehmen, die wären zu nichts zu gebrauchen.
Außerdem gäbe es kaum noch interne Versetzungsanträge für die Abteilung. Vor der Flexibilisierung der Arbeitszeiten gab es quasi Wartelisten.
Ich finde das super. Ein Hoch auf die jungen Kollegen, die sich nicht mehr alles bieten lassen, weil der arme Patient sonst darunter leiden muss.

Eine Auswertung hat ergeben, dass sie unterbesetzt sind und mit dem vorhandenen Personal die Arbeit gar nicht abgedeckt werden kann. Anträge auf Stellenerhöhung wurde daraufhin gestellt. Die Führung zweifelt die Berechnung an und jetzt wird (irgendwann demnächst) noch einmal neu gerechnet.
Ziel ist, mit mehr Personal noch mehr kreative Arbeitszeiten zu erfinden.
Es wird also, selbst wenn mehr Kollegen eingestellt werden und welche gefunden werden, am Grundproblem nichts geändert. Das diese Zeiten z.B. für Eltern nicht zu stemmen sind. Und wenn dann mit sehr hohem logistischen und sehr teurem Aufwand. Wer will das denn?

Diese kreativen Arbeitszeiten mögen für Singles praktisch sein, weil eben Zeit für eine flexible Freizeitgestaltung bleibt. Aber selbst die jungen Singles wollen die Randzeiten nicht dauernd machen und die wenigsten bleiben für immer jung und flexibel.
Für Menschen mit Familie sind sie schwer zu stemmen, hinzu kommt, dass die betriebswirtschaftliche Anpassung ja auch weniger Geld ins Portemonnaie bringt.


Und wenn dann noch auf Führungsebene gejault wird, sie würden keine Mitarbeiter finden, dann packe ich mir doch an den Kopf.


Letztens habe ich doch tatsächlich eine Stellenanzeige gesehen, da wurde nächtliche Pausenablösung gesucht. Es war ein befristeter Vertrag über rund 12 Stunden wöchentlich und die Arbeitszeiten gingen von Mitternacht bis 3.00 Uhr.

Das wird immer doller.
 
Letztens habe ich doch tatsächlich eine Stellenanzeige gesehen, da wurde nächtliche Pausenablösung gesucht. Es war ein befristeter Vertrag über rund 12 Stunden wöchentlich und die Arbeitszeiten gingen von Mitternacht bis 3.00 Uhr.

Das wird immer doller.
Hast du das online? Das interessiert mich; das kann ich tatsächlich auch nur schwer glauben.
 
Ich gucke mal, ob ich sie noch da ist.
 
Das wird für immer das Geheimnis des Servers bleiben.
 
Ja, so ein Tagdienst in Kernarbeitszeit ist natürlich unzumutbar und disqualifiziert den Arbeitgeber.

Aber wie du schon sagst, der Wechsel steht ja jedem frei.

Du bist also FÜR kurze Dienste. Verteidige sie doch Mal hier :-)

Ich lass mir von dir nicht das Wort im Mund rumdrehen!
Ich habe niemals behauptet, dass Tagdienst unzumutbar ist und den Ag disqualifiziert!
Ich habe geschrieben, dass die Änderung der Arbeitszeiten, nachdem ich unter anderen Voraussetzungen dort angefangen habe, für mein Privatleben organisatorisch ein No-Go darstellten. Und ich unter anderem darum gehen musste. Die kurzen Dienste haben mir zwar auch nicht gefallen, aber die gab es schon, als ich dort anfing und ich habe mich drauf eingelassen. Darüber kann ich mich dann nicht beschweren, weil ich sie mit meinem Eintritt dort akzeptiert habe.

Ich finde es ein Unding, dass der AG mal eben die Bedingungen, hier die Arbeitszeiten, ändern kann und Angestellte, die alle ihr Privatleben auf die Arbeitszeiten eingestellt haben, sich plötzlich ganz anderen Gegebenheiten ausgesetzt sehen!
Ich bin doch nicht der Affe, der uneingeschränkt nach der Pfeife des AG tanzt!
Und frei nach dem Motto "Entweder der Zirkus sucht sich einen neuen Affen, oder der Affe einen neuen Zirkus" hab ich mir einen neuen Zirkus gesucht!
 
  • Like
Reaktionen: Bachstelze