Hallo,
Ich wollte einfach mal ein Thema ansprechen und fragen, wie ihr mit sowas in ihrem Job umgeht.
Seit 3 Jahren bin ich nun im Beruf und arbeite auf einer kardiologischen Station, Bei uns sind immer sehr viele Kollegen krank. Einige sind pro Jahr viele Monate krank, viele andere einige Wochen pro Jahr, wenn man alle Krankheitstage zusammenrechnet. Dementsprechend muss der geschriebene Dienstplan permanent umgeplant und improvisiert werden, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.
Ich selbst war in den drei Jahren hier als einzige Person nicht einen Tag krank. Mit mir sind das noch zwei, drei Kollegen, die sehr selten mal krank sind. An uns bleibt es dann natürlich ständig hängen, entweder Dienste der kranken Kollegen zu besetzen und einzuspringen oder eben in geringer Besetzung zu arbeiten. Ständig wird man angesprochen. "Kannst du dort Spät statt Früh machen?" "Kannst du noch eine Nacht länger machen?" "Kannst du nächste Woche nochmal zusätzlich drei Nächte machen?" "Kannst du an deinem freien Wochenende einen Dienst abdecken?"
Mir ist klar, dass ich es gesetzlich nicht muss. Aber man fühlt sich moralisch irgendwie dazu verpflichtet, auch den anderen Kollegen gegenüber, die dann noch da sind. Man weiss ja selbst, wie es ist personell unterbesetzt arbeiten zu müssen.
Ich habe auch kein Problem damit mal einzuspringen. Was mich stört ist, dass das als Selbstverständlichkeit genommen wird und mehr oder weniger auch so erwartet wird.
Ich hatte auch schon ein paar Tage, wo es mir nicht gut ging, ich aber trotzdem zum Dienst gekommen bin, um die noch verbliebenen Kollegen nicht hängen zu lassen. Meine Leitung sagt dann Sätze wie:"Hoffentlich fällst du nicht auch noch aus, dann weiss ich nicht mehr weiter." Was wohl so viel bedeuten soll wie:"Melde du dich nicht auch noch krank."
Ich habe noch nie mal ein Lob gehört für meine Zuverlässigkeit oder ein paar nette Worte dafür, dass ich oft einspringe und die Station mit am Laufen halte. Und ich bekomme letztlich auch den gleichen Lohn wie andere Kollegen, die sich über das Jahr verteilt zwei, drei Monate krankmelden, obwohl ich viel mehr arbeite.
Nun steht Weihnachten vor der Tür und wie zu erwarten haben sich wieder etliche Kollegen krank gemeldet, die dort eigentlich für den Dienst geplant waren. Meine Leitung ist verzweifelt, es fehlen so viele Dienste. Und natürlich wurde ich wieder gefragt, ob ich arbeiten könne, obwohl ich mit frei geplant war. Da ich keine Kinder habe und ledig bin, wird auch subtil unterstellt, ich sei deswegen ja flexibel. Als hätte ich kein Privatleben.
Ich habe natürlich auch Familie und wollte Weihnachten feiern, was ich meiner Leitung auch gesagt habe, worauf sie sehr enttäuscht reagierte und meinte, dann wüsste sie auch nicht, wie die Dienste noch besetzt werden sollten, Nun habe ich wieder ein schlechtes Gewissen.
Manchmal hatte ich schon den Gedanken, mich einfach krank zu melden wie der Grossteil meiner Kollegen auch. Dann wird einem moralisch nichts vorgeworfen, man braucht sich nicht ständig rechtfertigen und bekommt sein frei wenigstens so, wie es geplant war.
Geht es hier jemandem so ähnlich? Wie geht man damit um? Auf Dauer kann ich das ehrlich gesagt nicht mehr, es laugt mich körperlich und auch psychisch aus. Man bekommt gar keine Luft mehr zum durchatmen. Jeden Tag, wenn ich zum Dienst komme, rechne ich schon damit wieder darum gebeten zu werden irgendwo einzuspringen.
Würde mich freuen, wenn ihr ein paar Anregungen dazu hättet, wie man damit umgehen soll.
Ich wollte einfach mal ein Thema ansprechen und fragen, wie ihr mit sowas in ihrem Job umgeht.
Seit 3 Jahren bin ich nun im Beruf und arbeite auf einer kardiologischen Station, Bei uns sind immer sehr viele Kollegen krank. Einige sind pro Jahr viele Monate krank, viele andere einige Wochen pro Jahr, wenn man alle Krankheitstage zusammenrechnet. Dementsprechend muss der geschriebene Dienstplan permanent umgeplant und improvisiert werden, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.
Ich selbst war in den drei Jahren hier als einzige Person nicht einen Tag krank. Mit mir sind das noch zwei, drei Kollegen, die sehr selten mal krank sind. An uns bleibt es dann natürlich ständig hängen, entweder Dienste der kranken Kollegen zu besetzen und einzuspringen oder eben in geringer Besetzung zu arbeiten. Ständig wird man angesprochen. "Kannst du dort Spät statt Früh machen?" "Kannst du noch eine Nacht länger machen?" "Kannst du nächste Woche nochmal zusätzlich drei Nächte machen?" "Kannst du an deinem freien Wochenende einen Dienst abdecken?"
Mir ist klar, dass ich es gesetzlich nicht muss. Aber man fühlt sich moralisch irgendwie dazu verpflichtet, auch den anderen Kollegen gegenüber, die dann noch da sind. Man weiss ja selbst, wie es ist personell unterbesetzt arbeiten zu müssen.
Ich habe auch kein Problem damit mal einzuspringen. Was mich stört ist, dass das als Selbstverständlichkeit genommen wird und mehr oder weniger auch so erwartet wird.
Ich hatte auch schon ein paar Tage, wo es mir nicht gut ging, ich aber trotzdem zum Dienst gekommen bin, um die noch verbliebenen Kollegen nicht hängen zu lassen. Meine Leitung sagt dann Sätze wie:"Hoffentlich fällst du nicht auch noch aus, dann weiss ich nicht mehr weiter." Was wohl so viel bedeuten soll wie:"Melde du dich nicht auch noch krank."
Ich habe noch nie mal ein Lob gehört für meine Zuverlässigkeit oder ein paar nette Worte dafür, dass ich oft einspringe und die Station mit am Laufen halte. Und ich bekomme letztlich auch den gleichen Lohn wie andere Kollegen, die sich über das Jahr verteilt zwei, drei Monate krankmelden, obwohl ich viel mehr arbeite.
Nun steht Weihnachten vor der Tür und wie zu erwarten haben sich wieder etliche Kollegen krank gemeldet, die dort eigentlich für den Dienst geplant waren. Meine Leitung ist verzweifelt, es fehlen so viele Dienste. Und natürlich wurde ich wieder gefragt, ob ich arbeiten könne, obwohl ich mit frei geplant war. Da ich keine Kinder habe und ledig bin, wird auch subtil unterstellt, ich sei deswegen ja flexibel. Als hätte ich kein Privatleben.
Ich habe natürlich auch Familie und wollte Weihnachten feiern, was ich meiner Leitung auch gesagt habe, worauf sie sehr enttäuscht reagierte und meinte, dann wüsste sie auch nicht, wie die Dienste noch besetzt werden sollten, Nun habe ich wieder ein schlechtes Gewissen.
Manchmal hatte ich schon den Gedanken, mich einfach krank zu melden wie der Grossteil meiner Kollegen auch. Dann wird einem moralisch nichts vorgeworfen, man braucht sich nicht ständig rechtfertigen und bekommt sein frei wenigstens so, wie es geplant war.
Geht es hier jemandem so ähnlich? Wie geht man damit um? Auf Dauer kann ich das ehrlich gesagt nicht mehr, es laugt mich körperlich und auch psychisch aus. Man bekommt gar keine Luft mehr zum durchatmen. Jeden Tag, wenn ich zum Dienst komme, rechne ich schon damit wieder darum gebeten zu werden irgendwo einzuspringen.
Würde mich freuen, wenn ihr ein paar Anregungen dazu hättet, wie man damit umgehen soll.