Sorry, Max,
aber ich glaube, Du weisst hier sehr genau, was wir meinen.
Nein. Sonst würde ich ja nicht fragen. Also welche Konsequenzen sollen da kommen ausser Kündigung?
Klar hast Du Deinen Standpunkt und siehst den Mitarbeiter (TE) hier. Den kann ich auch sehen. Was Du nicht siehst, ist das Team, das noch (!!!) gesund ist und auf deren Rücken sich die Arbeit nun gleichmässig anhäuft.
Dafür ist aber nicht der arbeitsunfähige schuld, sondern die Leitung, die offenbar keinen Ersatz für den AU reinholt.
Ich musste mittlerweile leider die Erfahrung machen, dass da oft niemand mehr ersetzt wird (Jaja, die CH hat nun auch die DRGs
), sondern die Arbeit eben auf den "gesunden" verteilt wird.
Ja, aber hier ist die Schuld doch klar bei den Leitungen und nicht den kranken oder arbeitsunfähigen Mitarbeitern?
Und dann sind es 3 statt vier Leute mit 133% Arbeit. Und das wirkt sich dann auch auf MEINE Fehlerquote aus, auf MEINE Pflegequalität und dann bin ICH diejenige, die hängt.
Bei mir ist es seit Jahren Standard dass kranken Kollegen nicht mehr ersetzt werden und wir in Mindestbesetzung oder darunter arbeiten. Dennoch nützt es mir nichts, wenn sie sich krank auf Arbeit schleppen und dann monatelang ausfallen. Lieber mal paar Tage wegen Belastungsstörung oder grippalen Effekt, als paar Monate wegen Burn-Out ausfallen.
Deshalb finde ich einen Mitarbeiter, der zur Not kommt und sagt: "okay, es geht mir schlecht, ich kann heute nur 50% arbeiten, schont mich
bitte etwas" lieber, als einer, der das nicht macht. Da habe ich immer noch "nur" 117% zu schaffen geteilt mit den anderen zwei einhalb.
Da gibts Studien, wer eigentlich arbeitsunfähig ist und dennoch zur Arbeit kommt, kostet den Betrieb richtig Geld. Man macht mehr Fehler, man steckt andere an, etc.. Wäre ich Chef würde ich jeden der krank zur Arbeit kommt mit einer Abmahnung belegen. An die Patienten und die Kollegen die angesteckt werden, denkste anscheinend auch nicht?
Ich muss hypurg recht geben, wünsche Dir nicht, dass Du einmal in solche Situationen kommst, in denen Du die Arbeit für den Kollegen mitübernehmen musst, sodass es an Verantwortungslosigkeit grenzt vom Personalmangel her.
Hab ich ständig die Situation, aber die Verantwortung liegt bei der Leitung, und nciht den arbeitsunfähigen Mitarbeitern. Ich empfinde deine Haltung als extrem antiquiert. Wenn ich solche Sprüche im Team hören würde, würde ich die Station wechseln.
Nach oben buckeln und nach unten treten. Offenbar ist Radfahrermentalität in der Schweiz auch schon angekommen.
Und Betten schliessen kannst Du dann ja mal beim Chef anbringen, den Wunsch.... Wie stellst Du Dir das vor? Weil einer fehlt, schiebst Du 8 Betten vor die Türe und überlässt die eute ihmre Schiksal für den Tag oder die Tage in denen ein Patient fehlt? Meinst Du, die da oben finanzieren das mit Handkuss?
Darum gehts nicht. Das ist doch eine Lösung, wenn man keinen Ersatz für einen KRanken findet und seine Mitarbeiter nicht überlasten will.
Weitere Lösungen sind: Anpassung des Stationsablaufs und Verzicht auf verschiebbare Diagnostik und Therpaie.
Bettensperrung heisst, sobald der Patienten entlassen ist, wird das Bett erstmal nicht belegt. Ist mittlerweile Standard auf vielen deutschen Stationen bei Personalmangel. Ist ja nicht so dass ich dir hier eine völlig unübliche Maßnahme vorschlage.
Ich bin für die Gesunderhaltung des Einzelnen,
Das ist wirklich jetzt blabla, du bist für das genaue Gegenteil. Opferung der eigenen Gesundheit auf dem Altar des Unternehmens und das Team benutzte als Druckmittel, dabei weiß ich nicht ob das die Mehrheit in eurem Pflegeteam so wie Du siehst. Wenn würde ich in eurem Team nicht arbeiten wollen.
Und ich persönlich möchte nicht einen solchen Kollegen.
Das geht mir bei euch genauso. Ich hab lieber nen Kollegen der paarmal paar Tage ausfällt, anstatt dann irgendwann monatelang wegen Burnout.
Und ich will keine Kollegen die den Job des Krankenhausmanagements mit übernehmen und Druck auf ihre Kollegen ausüben trotz Arbeitsunfähigkeit arbeiten zu gehen.
Finde ich einfach widerlich und unkollegial, wenn Kollegen die Fehler der Leitung (kein ausreichendes Personal für Krankheitsausfälle) auf die anderen Mitarbeiter abschieben. Anstatt von der Leitung Veränderungen zu fordern, richtet man seine Forderungen an die Kollegen. Statt dass die Einrichtugn etwas Geld ausgibt, sollen sich die Kollegen ihre Gesundheit ruinieren.
Unkollegial nenne ich sowas.
Und wenn jeder so eine Einstellung wie Du, der TE und einige andere vertreten, dann wünsch ich euch echt nur, dass ihr einfach einmal eine Station aufmacht mit lauter gleichgesinnten, was eure Einstellung betrifft. Und das würde mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit nicht funktionieren, weil am Ende wegen dem "Stress" alle AU geschrieben werden würden.
Wie kommst du darauf? Die Menschen sind doch völlig unterschiedlich, haben eine unterschiedliche Resilienz. Das ist aber nicht der Verdienst der Leute mit hoher Resilenz und es ist auch nicht Schuld der Menschen mit niedriger Resilienz. Dass man eine ganze Station voll von Mitarbeitern mit niedriger Resilienz hat, das halte ich für unwahrscheinlich.
EDIT: Im übrigen bin ich persönlich teilweise auch mal 2 Jahre lang nicht krank geschrieben, und ansonsten meist <5d pro Jahr.
Das ist aber keine Leistung von mir, die hohe Widerstandsfähigkeit/Resilienz ist eine Veranlagung und nichts was ich selbst beeinflussen könnte. Deswegen werde ich jetzt nicht anfangen von mir auf andere zu schließen und zu denken, jeder Mensch müsste so eine hohe Resilienz haben. Und vor allem dann auch noch Druck auszuüben auf die Mitarbeiter mit niedriger Resilienz.
Bei euch würde ich nicht arbeiten wollen. Vllt. liegt es ja an euch und nicht an eurer Leitung, dass ihr zuwenig Mitarbeiter bekommt?