Fehlende Bezugsperson während Einarbeitung

bussi-jaz

Stammgast
Registriert
07.01.2007
Beiträge
203
Beruf
GuKP
Akt. Einsatzbereich
interdisziplinäre Intensivstation
hallo, hab mal ne allgemeine frage. Wie läuft bei euch das mit dem "mentorenbegleitenden"einarbeiten auf ITS. Bei uns ist es ständig wechselnd, bin nun 3 monate dort und ich habe jede woche, teils aber auch alle paar tage jemanden anderes als sog. mentor, wobei es hier natürlich sehr deutliche unterschiede gibt.... bekomme immer wieder gesagt:du wirst keine ITS finden, wo man eine feste bezugsperson hat, aber genau das ist es was mir wirklich fehlt.ich hab zwar echt schon viel gelernt,aber die einarbeitung läuft alles andere als perfekt.man nimmt sich in meinen augen einfach zu wenig zeit für theoretische inhalte....:weissnix:ist bissel schade, aber mich würd interessieren ob das überall so abläuft.
 
*grübel* Kannst du dir den theoretischen Hintergrund nicht selbst erarbeiten?

Elisabeth
 
Hallo Bussi,

bei uns hast du einen "Hauptmentor" und noch ca. 3 weitere Leute die dich mitanleiten.
Welche Theorie meinst du? Geräte, Krankheitsbilder, Medikamente?

Medikamente und Krankheitsbilder musst du dir auch selbst noch vertiefen, also du bekommst es nicht "Häppchenweise" vorgelegt.

Im grossen und ganzen wird schon versucht möglichst wenig Anleiter einzusetzen, aber durch Urlaub, DP-Wünsche und Krankheit ist dies nicht möglich.
Allerdings haben wir ein Einarbeitungskonzept und du arbeitest immer wieder mit deinem "Hauptpraxisanleiter" zusammen.

Liebe Grüsse
Narde
 
keine sorge, les genügend zu hause nach, mit theoretischen hintergrund meinte ich bsp. ab wann weanen oder was bzw. warum mache ich das und das wenn,.... oder wie verabreiche ich die oder jenes ,also pur oder vedrünnt...(steht nämlich bsp. niergends!,sollte aber im ernstfall klar sein)bis jetzt hatte ich einen einzigen mentor (leider nur eine woche) der sich wirklich genau damit mit mir befasst hat und es unmöglich findet wie manch anderere mich ganz allein springen lassen, weil ob es so ganz ok ist, dass ich mit 3 monaten erfahrung fast nonstop mit dem arzt kommunizier weil mein patient total kreislaufinstabil, katecholaminpflichtig ist und sich zudem resp. verschlechtert hat- glaubt mir ich lern viel zu hause, sonst wär ich auch völlig aufgeschmissen, aber jeder patient ist anders und mir fehlt grad wie gesagt jemand der mir quasi den rücken stärkt und nicht nur einmal in der schicht im vorbeirennen fragt ob sie mir was helfen kann....learning by doing ist ja gut und scön aber ich hab angst, dass es irgendwann schief geht...
 
Ich hatte damals, und so war das Konzept generell, für 4 Wochen einen Mentor. Theoretisch musste ich mir natürlich zusätzlich belesen, weil das einfach alles sehr umfangreich ist. Grob wurde mir natürlich das Wichtigste gesagt und Fragen wurde jederzeit von allen Kollegen/Innen únd Ärzten beantwortet.

Beatmungsformen habe ich mir immer wieder jemanden rangeholt zum erklären und verstehen und ich habe die Maschinen getestet, nachdem sie aufbereitet wurden. Learning bei doing. :mrgreen:

Ich kann nicht von den Mentoren erwarten, dass sie mir die ganze Theorie vermitteln. Da muss ich schon Eigeninitiative entwickeln.

Und es gab ein Einarbeitungskonzept, wo dann auch die anderen Mentoren sehen konnten, wo ich stehe und was noch fehlt. Das ist in meiner jetzigen Firma auch so. Und da ist richtig viel Eigeninitiative gefragt, was den theoretischen Hintergrund der Krankheitsbilder z.b. betrifft.
 
Ich bin schon ein bisschen schockiert, wie das bei euch so läuft!!! :eek1: als ich damals als frisch diplomierte Schwester auf die intensiv kam (allerdings gilt bzw galt dies auch für Schwestern die schon gearbeitet haben, aber frisch auf die intensiv kamen!!!) hatte ich zwei fixe Mentoren, mit denen ich 3 Monate lang JEDEN dienst gemeinsam und zwar zusätzlich zum restlichen personal gelaufen bin!!! Und ich muss ganz ehrlich zugeben, selbst da hab ich mich manchmal überfordert gefühlt! :emba:
natürlich gabs den ein oder anderen Dienst, an dem ich auch mit jemand anderem mit war, aber sicher 90% mit meinen beiden Mentoren! Haben die Dienst getauscht, musste ich das eben auch tun! Außerdem war ich in den ersten 3 Monaten NIE vollkommen alleine für den patienten zuständig - hab aber natürlich im Laufe der 3 Monate immer selbständiger gearbeitet!

Ich finde jede andere Art der einarbeitung, im Grunde prinzipiell aber vor allem auf intensiv unverantwortlich!!! Und wie man sieht, ist es ja organisatorisch sehr wohl auch anders möglich!!!
 
ab wann weanen oder was bzw. warum mache ich das und das wenn,....
Hatte ich schon anderwärts erklärt: es handelt sich hier um Erfahrungswerte und ich kann dir nur empfehlen, dich nicht an Erfahrungswerten anderer orientieren zu wollen, das hat vor keinem Kadi Bestand. Es ist keine Schande sich immer wieder beraten zu lassen. Das machen sogar alte Hasen.

oder wie verabreiche ich die oder jenes ,also pur oder vedrünnt...(
Das dürfte lediglich eine Fleißaufgabe von dir sein: erstelle dir eine Liste und sprich mit der SL/ dem Doc, deinem Mentor die entsprechenden Vorgaben ab

unmöglich findet wie manch anderere mich ganz allein springen lassen, weil ob es so ganz ok ist, dass ich mit 3 monaten erfahrung fast nonstop mit dem arzt kommunizier weil mein patient total kreislaufinstabil, katecholaminpflichtig ist und sich zudem resp. verschlechtert hat
Daran wirst du dich wohl gewöhnen müssen, dass du intensiver mit dem Arzt kommunizierst. Und vielelicht unterschätzt du da auch deine Fähigkeiten.

aber jeder patient ist anders
Das ist auf einer Intensivstation der ganz normale Alltag. Hier gibt es nicht die starke Spezialiserung wie man es von den (meisten) peripheren Stationen gewohnt ist.

und mir fehlt grad wie gesagt jemand der mir quasi den rücken stärkt und nicht nur einmal in der schicht im vorbeirennen fragt ob sie mir was helfen kann....learning by doing ist ja gut und scön aber ich hab angst, dass es irgendwann schief geht...
Du beschreibst genau dein Problem: du möchtest eigentlich nicht alleine arbeiten, stets jemanden bei dir haben, der dich absichert. Diesen Anspruch zu erfüllen bis du deine Ängste ablegen kannst, dürfte mehr als schwierig sein, zumal du m.E. völlig falsche Vorstellungen hast: Perfektion ist nicht möglich. Du wirst immer mit einem Restrisiko leben müssen. Intensivpflege ist immer auch eine Teamarbeit- wobei zum Tema alle zählen vom Doc bis zur Pflegkraft inklusive der Physios oder sonstiger Theras.


Elisabeth

PS in welchem Bereich hast du vorher gearbeitet? Oder bist du direkt von der Schulbank in die Intensiv gegangen?
 
Hallo

Ich hatte 6 Wochen lang eine feste Bezugsperson. Bis auf zwei oder drei Dienste habe ich auch jeden Tag mit ihr zusammengearbeitet. Darüber kann ich mich also schon mal nicht beklagen. Ich muss aber dazu sagen, dass unsere ITS ca. 85 Mitarbeiter hat, vielleicht ist es da einfacher jemandem konsequent einen Mentor zuzuweisen.
Mir hat eher die Länge bzw. Kürze der Einarbeitung Sorgen gemacht. Mehr oder weniger panisch habe ich an die Zeit nach der Einarbeitung gedacht und mir gewünscht, dass ich noch länger permanent jemanden dabei habe.
Im Gespräch mit der Stationsleitung und meiner Mentorin wurde mir diese Angst aber relativ schnell genommen. Zu recht, wie ich mittlerweile Gott sei Dank behaupten kann.

Kann sich der Mentor, von dem du bisher so begeistert warst, eventuell noch ein wenig Zeit für dich nehmen?
 
zu Elisabeth:

kleines Problem:wenn die ärzte selber noch zu unerfahren sind und manche mentoren keine lust zum erklären haben, was mach ich dann??? einfach ausprobieren oder was- klingt sehr kompetent

ich werd von allen seiten gelobt, wobei ich mich nicht gut fühle. und ich hab auch kein problem damit mit den ärzten zu kommunizieren, aber wenn der arzt vorschläge von mir will bin ich bissel überfordert so ohne erfahrung...


nein ,will ich nicht!ich will nur jemand der ab und an mal rein schaut, oder über die kurven guckt, und mich vielleicht mal fragt wie es mir geht! ne bezugsperson eben,laut manchen mentoren sollte das auch so sein!! muss nicht bemuttert werden und nen aufpasser will ich auch nicht!l


P.S.:2jahre dialyse, also was ganz anderes!
 
ich werd von allen seiten gelobt, wobei ich mich nicht gut fühle.

Genau hier liegt dein Problem: Fremd- und Eigenwahrnehmung differieren gravierend. Gleichzeit hast du viel zu hoch gesteckte Ziele. Du bist unsicher.

Moemnatn klammerst du dich daran, dass alles besser wird, wenn dich jemand die Verantwortung für dich übernimmt. So funzt Intensiv nicht.

Wo liegt das Problem, dem Doc zu sagen: ich fühl mich noch nicht kompetent genug ihnen Vorschläge zu unterbreiten. Ob sie wohl Sr. Martha fragen würden. Empfindest du so ein Vorgehen als Gesichtsverlust?

Elisabeth

PS Du schreibst, dass du ganz viel lernst? Wie gehst du dabei vor? Wie baust du diesen Wissenserwerb auf? Lernst du Krankheitsbilder? ??? Irgendwo muss die Unsicherheit begründet sein.
 
Hallöchen.
Ich denke es ist schwer zu realisieren, das man 3 Monate mit einer Bezugsperson mitgehen kann. Bei mir war das auch nicht der Fall und ich sah´s positiv, grad weil jeder anders arbeitet.
Somit konnte ich für mich persönlich den richtigen Weg finden und auch lernen wie ich´s auf keinen Fall handhaben möchte... T
heoretische Sachverhalte muss man sich selbst aneigenen und die Umsetzung und das Erlernen kommt mit der Praxis.
Wichtig... nachfragen, wenn´s unklar ist!
Wir hatten derzeit schwerwiegende Probleme mit einem neuen Kollegen... weil keiner ahnte das er´s nicht weiß.

LG und toi toi toi.

Auf welcher ITS arbeitest du??
 
wie man an meinem beispiel sehen kann, ist es sehr wohl zu realisieren :razz1:
ich bin momentan am ende meiner sonderausbildung zur kinderkrankenschwester und somit wieder auf stellensuche. Werde entweder auf eine neonatologische Intensivstation oder auf eine kinderintensivstation beginnen zu arbeiten und auch dort überall sind 3 Monate einarbeitung mit FIXEN mentoren standard!

Da bin ich ehrlich gesagt wieder froh, in wien zu arbeiten, wo soetwas möglich ist!!!
 
Bei meinem 1. AG war es tatsächlich so geregelt, dass Du 3 Monate mit Deinem Mentor zusammen eingeteilt warst, niemals allein. Dem Mentor wurde klipp und klar gesagt, dass er in dieser Zeit nur zusammen mit seinem Schützling Dienste tauschen durfte.
(So etwas ist also doch möglich, und wie ich finde, auf einer ITS auch absolut notwendig!!)

Bei meinem 2. AG gab es kaum Einarbeitung. Jeden Tag musste man mit jemand anderem arbeiten (waren auch genug Kollegen da, fast 60!) , und das Argument, dass man sich verschiedene Arbeitsweisen ansehen könnte, ist doch nur bedingt richtig! Wenn es darum geht, am Ende der Einarbeitungszeit Fortschritte zu beurteilen, wer soll das dann machen? Einer von denen, mit dem man mal 2 Dienste zusammen hatte???:wut:

Bei meinem 3. und jetzigen AG war eine PA für mich zustängig. Da brauchte ich allerdings nicht mehr so viel fachbezogene Einarbeitung, war ja kein Neuling mehr, mehr so organisatorischer Kram (welche Zettel muss man hier für was ausfüllen, wen muss man anrufen, wenn..., wer ist für was zuständig etc.)

Immer wieder hab ich von der fundierten Einarbeitung bei meinem 1. AG profitiert, gerade bei meinem 2.AG, wo ich meistens auf mich allein gestellt war.

Du siehst also, es gibt Häuser, die das mit der EA wirklich ernst nehmen. Steigert schließlich auch die Mitarbeiterzufriedeheit...:)
 
Eine solche Einarbeitung finde ich auch alles andere als gut. Ständige wechselnde Einarbeitungspartner bringen einen nur durcheinander, weil jeder natürlich seine Pflege anders macht. Maximal zwei lassen ein klareres Bild erkennen und man kann sich die Vorzüge herauspicken und eher Eigenständigkeit entwickeln.

Direkt nach dem Examen auf der IMC (in Deutschland) waren vier Wochen Einarbeitungszeit. Zwei Wochen Frühschicht, zwei Wochen Spätschicht. Dort hatte ich zwei Schwestern, die mir geholfen haben. Aber es wurde alles recht fix abgehandelt und in den letzten anderthalb Wochen musste ich die Pat. allein versorgen und die Mentoren haben dann nur noch gesagt, was nicht passt oder besser zu machen ist. Das Gespräch danach war leider etwas Wischiwaschi á la "Jaja, passt schon alles." Richtig bereit fühlte ich mich auch nicht. Aber ich hab mich halt richtig reingehängt, mir die ganzen Herzgeschichten nochmal reingeprügelt, mich mit Herzkatheter insbesondere und Sentineal Seal, ect... vertraut gemacht und ich muss sagen: Learning by doing ist gar nicht so schlecht, wenn man sich dahinterklemmt und immer wieder nachfragt.
Eine Einarbeitungsnacht hat mir völlig gefehlt: "Du kannst das schon, ist fast nichts anderes als am Tag. Und du bist ja vom Haus." Meine Freundin und ich, die mit mir Examen gemacht hatte und direkt im Haus übernommen wurden haben keine Einarbeitungsnacht bekommen, jedoch aber eine andere Schwester, die von Auswärts kam, aber zumindest schon mal als exam. Kraft gearbeitet hatte. Für mich war das verkehrte Welt.

Seit acht Monaten bin ich jetzt auf einer Intensivstation in Österreich und ich hatte wieder vier intensive Einarbeitungszeit: Ich hatte den exakt gleichen Dienstplan wie meine Mentorin. Das heißt, wir haben wirklich jeden Tag genutzt und alle Schichten gehabt. Ich konnte mich wirklich konzentrieren, auf was sie wert legt und viel Eigenständigkeit entwickeln. Sie ist aber auch wirklich eine klasse Schwester und auch privat kommen wir gut miteinander aus.
Nach diesen vier intensiven Wochen (das mit dem massiven Input kann ich jetzt nicht bestätigen?!) kam es zum "Frühdienstmonat". Ein Monat lang nur Frühdienst, damit man den arbeitsintensivsten Teil des Tages mit allen Schikanen (Katheter legen, Zugänge aus OP, Visitieren, Besprechungen, Trachestomie....) kennenlernt. Der Mentor stand jetzt nicht mehr direkt neben einem, jedoch war man in der Schicht noch "zusätzlich" eingeteilt und hat seinen eigenen Patienten eigenständig versorgt und noch von den älteren den ein oder anderen Tipp und Hilfestellung bekommen.
Im dritten Monat gings dann richtig los mit allen Schichten und auch zwei Patienten, ect. übernehmen. Ich habe die Zeit als völlig angemessen empfunden und gegen Ende sehnte ich mcih schon nach dem "normalen" Arbeiten mit allen Schichten.
Aber selbst, wenn man noch nicht so weit gewesen wäre - wir haben ein Kollegin, die war noch viel zu unsicher und hat so nochmal vier Wochen Mentoreneinarbeitung drangehängt bekommen - einfach so. Das stelle ich mir in D sehr schwer und wahrscheinlcih auch zu kostenspielig vor.
Richtig, bis ich "alles" können muss, ein Jahr. In der Mappe steht zum Beispiel bei "CiCa-Dialyse" 1 Jahr, "Beatmungsinterpretation" 1 Jahr, ect... Also, auch wenn du allein arbeitest hat und kann noch niemand den Anspruch haben, dass alles scon wunderbar klappt. Es ist natürlich wünschenswert und jeder, der auf Intensiv arbeitet hat diese Anforderungen an sich, aber die sollten nicht zu groß werden, weil sonst macht man sich kapputt.
 
Hallo
ich habe auf einer modernen Intensiv im Haus der Maximalversorgung gearbeitet. Zum Einarbeiten hatte ich einen festen Kollegen, aber wenn er frei hatte, war für mich jemand anders zuständig. Es war aber O.K., da ich nie alleine war. Nun, habe ich in ein kleines Haus gewechselt, auch auf eine ITS. Chaos ohne Ende. Die Einarbeitung hat ganze 3 Tage gedauert, die Hauptsache war, daß man weiss, wie man Personalwäsche zurecht legt. Klar, mit dem fachlichen komme ich zurecht( braucht man hier aber selten:wut:, schon, daß man die Alarme von den Arterien stumm stellt:deal:), aber ein neues Haus, die ganzen Wege, Organisation( nennt man es so????). Ich war auf meiner alten Station recht flott und sehr gewissenhaft, Leute, ich tue mich so hart, daß ich eine andere Stelle suche. Das zum Einarbeiten:x
 

Ähnliche Themen