ich zweifle deine darstellung eines hypothetischen dialogs in ihrer schlüssigkeit an. begründung: es kommen mindestens zwei log. fehler vor:
"[ich lebe] sonst gesund" ist keine hinreichende bedingung dafür, dass man einer schwerwiegenden folgeerkrankung des rauchens oder einem schmerzhaften, qualvollen tod durch das rauchen entgehen wird.
und hier:
Äh...
Ich sehe da auch logische Fehler, deswegen habe ich sie ja auch gebracht- so argumentieren tatsächlich viele Menschen! Und genau das habe ich versucht darzustellen! Ein mögliche Fortsetzung des von Dir erdachten Gespräches! Und wie ich bereits schrieb, wollte ich damit aussagen, das der Mensch negative Dinge versucht schönzureden.
die frage war doch, wie "ich" als pflegekraft hier, ohne vorbild zu sein oder sein zu wollen, dem patienten gegenüber glaubhaft eine professionelle aufklärung mit fach-fakten untermauern oder rechtfertigen kann.
deine satzkonstruktion stammt zum einen nicht von mir; da müsstest du schon meine variante bewerten und kannst mir eigentlich keine vorschlagen, die ich nie so führen würde. und zum anderen ist die aussage selber falsch. wir wissen heutzutage sicher, dass rauchen auch ohne entsprechende prädispositionen ein risikofaktor für erkrankungen ist - und zusammen mit solchen noch riskanter wird. aus dem umstand, dass meine vorfahren nicht gestorben wären, aber geraucht hätten, abzuleiten, dass auch ich nicht daran sterben werde, ist *cum hoc ergo propter hoc und damit ein log. fehler. konkret falsch ist in deinem vorschlag das "sicher".
außerdem unterstelle ich dir, dass du beim suchen eines vorschlages für den verlauf dieses hypothetischen dialoges darauf fokussiert warst, eine variante zu finden, die ihn im ergebnis scheitern lassen würde. da es also möglich gewesen sein muss, auf diese weise zu suchen, muss auch das gegenteil möglich sein: such doch mal nach einer variante, die funktionieren müsste.
Natürlich gibt es auch die Variante mit dem Gegenteil. Bei der Patient daraus erkennt, das Rauchen schädlich ist, und von sich aus die notwendigen Maßnahmen ergreift, das Rauchen aufzuhören. Dem es gar nicht interessiert, das die Pflegekraft selber raucht, vielleicht am Ende sogar deshalb bemitleidet.
Das war dann ein erfolgreiches Beratungsgespräch.
dazu möchte ich mich nochmal kurz gesondert äußern:
dass pädagogik beratung (eher: aufklärung(sic!)) und hilfe beinhaltet und beratung/aufklärung und hilfe ein teile von pädagogik sind, heißt noch nicht, dass beratung auch pädagogisch ist oder sogar sein muss (!). mich würde konkret interessieren, das hab ich nämlich nicht mehr aufm schirm, was noch gleich die ausdrücklich pädagogischen oder ausdrücklich mit pädagogik assoziierten ausbildungsinhalte bei der GuK-ausbildung sind.
Hmm...
Also, Pädagogik ist ja eigentlich Erziehung, Anleiten, Fördern sowie Vermittlung von Wissen = Bildung. Es gab bei mir kein Fach namens "Pädagogik" in der Pflegeausbildung. Pädagogik kam aber immer dann in der Ausbildung vor wenn es um Anleitung von Schülern und Angehörigen sowie Patienten ging. Wenn es um die Förderung ging (z.B. das Selbstvertrauen eines Bewohners fördern, damit er wieder selbstständiger wird)-> aktivierende Pflege.
Oder wenn die Umgebung so gestaltet werden soll, das der Patient/Bewohner, in der der Patient am besten gesunden kann --> Bobath.
Es gibt noch mehr Beispiele, ich will die gar nicht aufzählen. Nur soviel, ausdrücklich pädagogisch oder ausdrücklich pädagogisch assoziiert gab es nicht, zumindest nicht wenn ich Dir hier richtig verstanden habe.
weiterhin sagst du selber, dass wir keinen erwachsenen menschen erziehen können. das zweifle ich an. ich sage dir aber, dass wir es gar nicht sollen und übrigens auch nicht müssen, denn glaubwürdige beratung reicht völlig aus. glaubwürdig!
und dann unterstellst du wieder vorbildliches verhalten: ich entgegne dem, dass man wohl einem kind gegenüber vorbild sein kann(, wenn man vielleicht gleichzeitig noch darauf verzichtet, mit ihm aufrichtig zu kommunizieren) - aber wohl kaum für einen entscheidungsfähigen erwachsenen, der einen 'freien willen' hat und dazu noch (!) ... aufrichtig aufgeklärt wurde.
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Ein erfolgreiches Beratungsgespräch aber kann zum einen dann nur klappen, wenn die Argumente schlüssig sind, und die Folgen realistisch und anschaulich erklärt werden. So gesehen ist es durchaus möglich, das ein rauchender Pfleger jemanden anderen vom Rauchen abhalten kann. Das Problem hier ist eben die Schlüssigkeit. Ob das einem rauchenden Pfleger gelingt, bezweifle ich nämlich.
Nur wenn es schlüssig ist, ist es auch glaubwürdig und aufrichtig. Z.b. eine Pflegekraft, die zugibt geraucht zu haben, aber wegen der Gefahren sich entschlossen hat aufzuhören. Oder zugibt, es gerade zu probieren aus genannten Gründen, aber noch nicht den gewünschten Erfolg hat.
Aber sicher nicht die Pflegekraft, die gelerntes herunterleiert, um dann offen für jedermann zum Rauchen verschwindet und dabei offen die vorher geschilderten Gefahren verdrängt.
Das andere ist, das der Patient der Beratung ein Stück weit aufgeschlossen sein muss. Deshalb kannst Du keinen dazu zwingen, es würde dann wohl eher ins Gegenteil verkehren.
Und doch, gerade einem entscheidungsfähigen Menschen kann man Vorbild sein. Er wird aber selber entscheiden, wer diese Person ist. Und da spielt die Glaubwürdigkeit wieder eine Rolle.
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cum hoc ergo propter hoc[/QUOTE]