Ebola... seid Ihr vorbereitet?

Hallo Elisabeth,

Ebola ist eine Kontaktinfektion - wird nicht aerogen übertragen.
An einem Ebolakranken stecken sich ca. 2 weitere Menschen an, an einem Masernkranken 15.

Vorgefertigte Schutzkonzepte die für alle passend sind kann es nicht geben.
Hilfreich - die Links zum RKI.
Dann hätte man sich auch schon länger überlegen können wie geht man mit sowas um, solche Konzepte sollte eigentlich jede Notaufnahme in der Schublade haben.
Spätestens seit der Pandemie.

Wer jetzt erst anfängt, wird vermutlich ins schleudern kommen, weil es auf dem Markt vermutlich nichts mehr gibt.

Dennoch: Häufiges ist häufig und seltenes ist Selten - das bedeutet, die Wahrscheinlichkeit, dass mir in der Notaufnahme jetzt ein Ebolapatient gegenüber sitzt ist doch deutlich geringer, als ein Patient mit Malaria oder TBC.

lg
Marlene
 
Dennoch: Häufiges ist häufig und seltenes ist Selten - das bedeutet, die Wahrscheinlichkeit, dass mir in der Notaufnahme jetzt ein Ebolapatient gegenüber sitzt ist doch deutlich geringer, als ein Patient mit Malaria oder TBC.
lg
Marlene

Da hast Du sicher recht, und das ist ja auch sehr beruhigend nur wenn man die Behandlungsmöglichkeiten der genannten Krankheiten anschaut und die Mortalitätsraten vergleicht dann hat das doch andere Dimensionen, TBC gehört schon fast zum "Alltag" und ist behandelbar, wie alle in der Notaufnahme bislang aufgeschlagenen Krankheiten, ne Mortalität von 70-80% bei Ebola ist aber doch ne Hausnummer welcher wir alle bislang noch nie vor der Türe hatten. SARS war da ne nette Übung......
 
und um auf die eigentliche Frage zurückzukommen - ich denke schon, dass wir darauf vorbereitet sind, auch in der Notaufnahme.

Personal ist geschult, Ausrüstung vorhanden, An- und Ausziehanleitung ist vorhanden.

Fehlt noch was?
 
Nur Anleitung vorhanden, oder geschult? Das Auskleiden nebst Dekontamination sehe ich als die größte Schwierigkeit der gesamten Betreuung des Patienten, nichts unbeabsichtigt zu verschleppen eine Herausvorderung.
 
und um auf die eigentliche Frage zurückzukommen - ich denke schon, dass wir darauf vorbereitet sind, auch in der Notaufnahme.

Personal ist geschult, Ausrüstung vorhanden, An- und Ausziehanleitung ist vorhanden.

Fehlt noch was?


Ja, das ausgiebige Training mit der Ausrüstung und das Üben der gegenseitigen Kontrolle.
 
Na ja, das habe ich doch geschrieben - das Personal ist geschult.
 
Dann habe ich das falsch verstanden. Personal geschult und Anleitung vorhanden, klingt für mich wie - wir haben einen Vortrag bekommen, es wurde vorgeführt, wie man das Zeug an- und auszieht und ansonsten gibt es die Anleitung, an die man sich halten kann.

Ausgiebiges Training für alle Mitarbeiter von Notaufnahmen wird den meisten Häusern zu teuer sein.
 
Die Anleitung macht aber dennoch Sinn, weil gerade Nachts um 3 will ich dann doch sicherheitshalber nochmal nachlesen können, auch wenn ich meinen Buddy dabei habe...
 
..., TBC gehört schon fast zum "Alltag" und ist behandelbar, ......
Naja, wir hatten auch schon die multiresistente TBC auf der Station liegen, Behandlungsmöglichkeit? Fehlanzeige.
Lies sich aber mit entsprechendem Hygienemanagement auch meistern (bis der Pat. verstorben ist...).

Ist schon klar, die Sterblichkeit bei Ebola ist erschreckend hoch. Aber vom Umgang her sollte das zumindest für einen kurzen begrenzten Zeitraum eben auch mit den vorhandenen Mitteln machbar sein. Da halte ich es mit Narde: "Spätestens seit der Pandemie" sollten Seuchenpläne vorhanden sein.

Gruß spflegerle
 
Die Anleitung macht aber dennoch Sinn, weil gerade Nachts um 3 will ich dann doch sicherheitshalber nochmal nachlesen können, auch wenn ich meinen Buddy dabei habe...
Das stelle ich mir jetzt bildhaft vor. PK kommt panisch aus dem Raum und rennt erst mal Ordner wälzen um sich dann nach Checkliste einzukleiden. Panik macht bekanntlich unsicher. Und Unsicherheit ist der beste Nährboden für Fehler.

Das Problem liegt in meinen Augen darin, dass man die Aufklärung zu Ebola scheinbar immer noch den Medien überlässt. Die paar Zentren in Deutschland trainieren den Notfall ... und der Rest darf hoffen. I-wie scheint da was falsch zu laufen. Vorträge und Demonstrationen sind nun mal nicht alles. Vielleicht ist es Zeit neben dem Reanimationstraining, den Schulungen zur Händehygiene auch verpflichtende Schulungen für den Umgang mit solchen Situationen einzuführen. Selbstredend nicht nur Theorie sondern auch Praxis.

Damit dürften eigentlich entsprechende Experten richtig gut Geld verdienen können... aber ob die Kliniken das ausgeben wollen? Ich bezweifele es. Ebola scheint ja schon für die hausinterne Hygieneabteilung ein Grund zu sein, sich zu tarnen um ja nicht angesprochen zu werden.

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,

ich denke schon, dass Kliniken derzeit bereit sind den Preis zu bezahlen, ob das Personal so begeistert ist an den Schulungen teilzunehmen?

Jede Klinik sollte seit der Pandemie ein Konzept haben - dass es anders aussieht ist mir schon klar.
Das Personal sollte geschult sein im Umgang mit PSA - da musst du ausserhalb des Ebolaausbruchs in W-Afrika das Personal vermutlich eher hinprügeln.

Wenn das Kind am Rande des Brunnens steht - kommt der Aufschrei. Schade, dass man sich nicht dafür interessiert hat als noch Zeit war.

lg
Narde
 
Auch interessant der Gedanke, jemand mit Verdacht geht als erstes zum Hausarzt - Montag in der früh, wenn die Praxis aus allen Nähten platzt und sitzt erst mal zwei Stunden im Wartezimmer rum.
 
Auch interessant der Gedanke, jemand mit Verdacht geht als erstes zum Hausarzt - Montag in der früh, wenn die Praxis aus allen Nähten platzt und sitzt erst mal zwei Stunden im Wartezimmer rum.
Nur für mein Verständnis - wer ist das?

Der Rückkehrer einer NGO der dort im Einsatz war?
Der Bürger aus einem der Länder, der selbst schon den Verdacht hat?

Ebola ist eine Kontaktinfektion - solange der Erkrankte keinen körperlichen Kontakt zu den anderen Menschen im Wartezimmer hat, wie soll die Übertragung gehen?
 
Wer das ist?
Der selbe unbekannte Patient, der in der Fragestellung in die Notaufnahme kommt. Diesmal geht er eben erst zum Niedergelassenen.
 
Was ist denn nun ganz genau das Keimreservoir? Schwitzt der Pat. die Keime aus? Oder wo befinden sich die Keime konkret?

Elisabeth
 
Dann ist das Szenario von Bachstelze doch gar net so abwegig.

Ich denke nach wie vor, dass das Hauptproblem ist, dass das RKI und Co es einfach verpasst haben, das medizinische dachpersonal außerhalb der Zentren aufzuklären und zu schulen. Man hat das den Medien überlassen. Und leider scheinen die Medien auch Fragen zu stellen, die die Spezialisten eher schwammig beantworten. Das gibt noch mehr Raum für Spekulationen.

Schon der olle Römer wusste- das Volk Braucht Brot und Spiele um regierbar zu bleiben. Ebola ist ein moderner Nervenkitzel den der Zuschauer genießt. Umso gruseliger, umso besser.

Ergo: Wann werden endlich die hauseigenen Hygieneabteilungen in die Pflicht genommen- von den Mitarbeitern, nicht nur von der Leitung. Bitte nicht wieder in die übliche Jammerei verfallen sondern mit Nachdruck fordern bis hin zur Androhung von Kosnequenzen. Und hier nicht die Wattebällchen auspacken.

Elisabeth
 
Ich denke es ist nicht alleine die Hygiene, die Arbeitssicherheit und nicht zuletzt die Oberste hierarchische Eben, welche entscheiden muss was angeschafft wird (welche PSA) was an Räumen womöglich verwendet wird, was an training zu sein hat usw, usw.
ZN-Ator
 
Na dann- da dürftest du für Montag ja ein umfangreiches Programm haben. Bedenke aber- zu viele Köche verderben den Brei. Wenn erst jeder Piep sagen muss, dann wird das meistens nix.

Elisabeth
 
Zum Glück sind wir an dem Thema auch schon seit Wochen dran......... aber ist von vielen Entscheidungen am grünen Tisch geprägtes Thema.
 

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