... Oder sich mit "Pflegekritikern" zusammenzutun (Claus Fussek- München) ...
Fussek ist zwar sehr populär in Deutschland und wird immer als "Pflegeexperte" angeführt. Aber er ist kein Pflegeexperte. Er hat weder den Beruf erlernt, noch sich irgendwie wissenschaftlich mit Pflege auseinandergesetzt. Sein Expertenwissen stammt aus Beschwerden von Betroffenen und aus seinem beruflichen Hintergrund als Sozialarbeiter. Dieses Wissen will ich ihm auf keinen Fall absprechen. Aber er ist kein Pflegeexperte, sondern allenfalls Sozialexperte oder wie Du es zitierst "Pflegekritiker".
Außer seine - wenn auch berechtigten - gebetsmühlenartigen Klagen gegen Missstände und Menschenrechtsverletzungen in der Pflege hat er nichts bewirkt und außer öffentlichen Appellen, mehr Geld in die Pflege zu geben (was ja reflexartig unsere Zustimmung findet), auch kein Konzept, das uns weiter bringen könnte. Er ist in Wirklichkeit auch nur ein Fremdbestimmer unter vielen.
@wh- Glaubst du allen Ernstes, dass hinterher etwas bezahlt wird, was der AG gar nicht braucht an dem Arbeitsplatz? Beispiel: Fachschwester Neurologie arbeitet aus welchen Gründen auch immer jetz im Bereich Orthopädie. Da wird auch zukünftig die Fachschwester nicht entlohnt werden weil sie für den Bereich nicht relevant ist. Der AG hat nix zu verschenken.
Ne, ich glaube, dass Pflegende noch viel mehr lernen können und so manchen Arzt, der als Assi von uns angerlernt werden muss, ersetzen können. Stichwort Nursepractioner z. B. in UK.
Jetzt läuft es so, dass die Ärzte irgendeinen Kram auf die Verbände schmieren lassen, die nicht die Bohne evidenzbasiert sind, sondern von demjenigen Pharmareferenten stammen, der am besten reden kann.
Warum sollten Pflegende nicht selbst studienbasiert Wunden versorgen. In Dänemark siehst Du keinen Arzt in der Ambulanz, wenn Du mit einer Schnittwunde kommst. Das macht die Ambulanzschwester ganz allein - örtliche Betäubung, Desinfizieren, Wundränder begradigen, Nähen, Wiedervorstellungstermin geben, Verbandsstoffe bereitstellen. Frag die dänische Kollegin mal, was sie dazu berechtigt und frag sie, was sie verdient?
Schau doch nicht immer so pessimistisch nach hinten! Die Arbeitgeber und die Krankenkassen würden sich freuen, wenn sie ein paar Arztgehälter einsparen könnten. Aber sie wollen es für'n Appel und'n Ei haben. Wenn sie's dafür aber nicht kriegen und weiterhin teure Ärzte bezahlen müssten, werden die sich auch darauf einlassen.
Hauptsache wir bleiben nicht selbst auf unserem Schlauch stehen, sondern bringen alle Geschütze auf, die wir haben: Berufsverbände, Gewerkschaften, wissenschaftliche Fachgesellschaft, Gewerkschaften, pflegeriche Verteter in den politischen Parteien, pflegerisch sozialisierte Funktionäre in den Gremien der Arbeitgeber/-verbände usw. Lobby, Lobby, Lobby, so viel wie geht. Dank der Stuidengänge sind wir da auch schon ein ganzes Stück weiter gekommen.
@NurseKali: Die "Geschütze" sind natürlich plakativ gemeint. Aber ohne - natürlich gewaltfreien - Kampf werden wir glaube ich nicht weit kommen.